3,5 Sterne für eine Geschichte mit vielen guten Seiten, aber auch einigen Kritikpunkten...
Einer wird sterbenMeinung:
Dies ist mal wieder ein Buch, bei dem mir die Rezension sehr schwer fällt, da es viele gute Seiten, aber auch einige Kritikpunkte hatte.
Die Kurzbeschreibung hat mich wirklich neugierig gemacht. ...
Meinung:
Dies ist mal wieder ein Buch, bei dem mir die Rezension sehr schwer fällt, da es viele gute Seiten, aber auch einige Kritikpunkte hatte.
Die Kurzbeschreibung hat mich wirklich neugierig gemacht. Denn das beschriebene Setting klang verstörend und spannend.
Auch der Prolog, mit dem die Geschichte startet ist geheimnisvoll und verlockt zu ersten Überlegungen, die sich in meinem Fall aber als völlig falsch herausgestellt haben.
Die Handlung selbst startet auch recht interessant, man lernt man auch Protagonistin Stella kennen. Sie ist durch den Unfall vor 6 Jahren schwer gezeichnet und wirkt durchaus etwas fragil. Man denkt schon, dass sie sich zu viel in Kleinigkeiten hineinsteigert, aber mit der Zeit beginnt man sich doch auch selbst zu fragen, ob sie mit ihren Befürchtungen nicht doch recht haben könnte und was hinter all den Ereignissen steckt.
Ihr Leiden und ihre Angst sind auf jeden Fall glaubhaft dargestellt. Der Leser bzw. Hörer bleibt auf jeden Fall immer mehr oder minder bei Stange, da schon immer kleine Cliffhanger eingebaut sind und die Erzählweise angenehm ist. Sprecherin Christiane Marx hat eine sympathische Stimme, kann aber auch die Angst und die Hysterie von Stella gut und glaubhaft rüberbringen. Ihr Art die Geschichte zu erzählen hat mir gut gefallen.
Aber auch wenn ich das Grundgerüst gut fand, muss ich sagen, dass die Handlung an manchen Stellen leider etwas zu langatmig und ausschweifend erzählt wird. Es ist lange ein hin und her, ohne dass wirklich viel Neues passiert bzw. nehmen auch die Nachbarn und deren Geschichten ein bisschen zu viel Raum ein. Das hätte man durchaus etwas kürzen können, um die Spannung konstant hoch zu halten.
Ebenso ist das Ende, wie die ganze Handlung, eher ein zweischneidiges Schwert. Die Auflösung des Ganzen hat mich auf jeden Fall überrascht, denn auch wenn ich zum Teil damit gerechnet habe, hätte ich es in dieser Konstellation nicht erwartet.
Aber ganz glücklich bin ich damit nicht, denn irgendwie weiß ich jetzt am Ende nicht so ganz, was ich davon halten soll. Außerdem bin ich mir sicher, dass man das erwünsche Ergebnis bestimmt auch einfacher hätte haben können und der Punkt, wieso überhaupt die Unsicherheit auf kam, hätte wohl auch schon früher auffallen müssen.
Also ganz rund ist es irgendwie nicht geworden, auch wenn es seinen Zweck nochmal Überraschung rein zu bringen und die wichtigsten Fragen zu beantworten schon erfüllt hat. Wenn auch etwas zu übertrieben und vor allem etwas zu schnell. Denn nachdem es ja vorher recht lang gedauert hat, bis etwas vorwärts ging, kam ich hier kaum mit dem Denken hinterher. Ich hätte schon noch gern ein paar vertiefende Erklärungen gehabt bzw. noch ein bisschen mehr Zeit, damit wirklich klar zu kommen. Ich hab mir in Anschluss auch erst nochmal den Prolog angehört, denn erst am Ende hat er wirklich Sinn ergeben.
Fazit:
Eine gute Idee mit einem interessantem und etwas geheimnisvollem Setting, einer größtenteils glaubhaften Protagonistin mit nachvollziehbarem und gut dargestelltem Leidensweg und einer angenehmen Erzählweise. Leider haben sich manchmal ein paar zu viele Nebensächlichkeiten eingeschlichen und das Ende ist auch ein zweischneidiges Schwert. Einerseits schockierend und überraschend, andererseits aber auch etwas übertrieben und zu abrupt abgehandelt. So ganz weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Deshalb gibt’s auch in der Bewertung eher ein Zwischending, nämlich solide 3,5.