LASS DICH FALLEN!
Falling Fast
Zusammenfassung:
Als Hailee DeLuca ihre Familie in Minnesota hinter sich lässt und einen Roadtrip durch den Norden der vereinigten Staaten unternimmt, hat sie nur ein Ziel: in diesem Sommer will sie ...
Zusammenfassung:
Als Hailee DeLuca ihre Familie in Minnesota hinter sich lässt und einen Roadtrip durch den Norden der vereinigten Staaten unternimmt, hat sie nur ein Ziel: in diesem Sommer will sie sich ihrer Schwester und sich selbst beweisen, dass Hailee nicht das schüchterne Mädchen ist, das sich auf keine Party traut und sich unter großen Menschenmassen unwohl fühlt - zumindest nicht mehr. Sie will beweisen, dass sie mutig ist und durchaus unüberlegt und spontan handeln kann. Doch als Hailee auf ihrem Trip an dem kleinen Ort Fairwood vorbeikommt, kann sie nicht anders, als ihre Reise zu unterbrechen und sich die idyllische Heimat ihres besten Freundes Jesper anzusehen, der bis vor einigen Wochen in eben diesem Städtchen seine letzten Tage verbracht hatte - doch da hatte Hailee noch nicht im geringsten ahnen können, dass das Schicksal sich für einen längeren Aufenthalt im hübschen Shenandoah-Tal entschieden hatte. Mit der neuen Situation überfordert muss Hailee sich nun unweigerlich gleich mehreren Mutproben gleichzeitig stellen; darunter die Suche nach einem neuen Job, sich inmitten eines unbekannten Städtchens mit wildfremden Leuten zurechtzufinden und die Nähe von dem unverschämt gutaussehenden Chase Whittaker, der ihr mit einem einzigen Blick gehörig den Kopf verdreht. Trotz ihres Vorsatzes, nicht länger als nötig in Fairwood zu bleiben, bleibt ihr nichts anderes übrig, als dem Charme der Kleinstadt und dessen Einwohnern zu verfallen und sich in jedes auch so kleines Abenteuer zu stürzen - und so auch jede Gelegenheit, mit Chase Zeit zu verbringen. Auch, wenn Hailee von der Sekunde an, an dem sie Chase das erste Mal begegnet ist, wusste, dass eine Beziehung mit ihm keine Zukunft hat...
Meine Meinung:
Vorweg möchte ich erst einmal loswerden, wie sehr Falling Fast auf Instagram gehyped wurde - es ist schon häufiger vorgekommen, dass Bücher gerade vom Verlag oder von den Bloggern schon Wochen vor dem Erscheinungstermin mit positiver Kritik überschüttet werden, was dann dazu führt, dass ich als Leserin vorab schon sehr hohe Erwartungen an die Geschichte habe. Gerade bei solchen Büchern ist es schwierig, sich unvoreingenommen in die Handlung zu stürzen - vor allem, wenn nach der Erscheinung nun doch wieder gemischtere Meinungen zu dem Buch zu hören sind. Dennoch waren meine anfänglichen Zweifel nach der ersten Seite für mich wie weggeblasen. Der Schreibstil der Autorin ist locker und einfach und schnell zu lesen und bezieht die Sichtweise von Hailee, als auch die von Chase, mit ein. Dazu kommt auch die wunderschöne Kulisse, in der die Geschichte spielt. Fairwood wird bis ins kleinste Detail beschrieben, sodass ich mir beim Lesen die Umgebung sehr einfach und lebendig vorstellen konnte. Auch die Charaktere werden liebevoll mit eindeutigen Merkmalen gezeichnet und genau wie Hailee, habe ich mich sofort in die Kleinstadt und ihre Einwohner verliebt.
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Und wo ich schon bei den Haupt- und Nebenfiguren bin, komme ich auch gleich auf die Protagonistin Hailee zu sprechen. Hailee ist mir - von Anfang bis zum Ende des Buchs - ein Buch mit sieben Siegeln. In vielen Eigenschaften konnte ich mich selbst in Hailee wiedererkennen: sie ist sarkastisch, fühlt sich unter fremden Menschen unwohl und setzt sich abends lieber mit einem Buch und einer Tasse Kaffee aufs Sofa und startet Netflix-Marathons, als auf Partys zu gehen und bei jeder Gelegenheit etwas Verbotenes zu tun. Allerdings sind viele ihrer Handlungen und Gedankengänge auch unnachvollziehbar, und ich habe mich während des Lesens oft gefragt, was sie mit ihren vieldeutigen Antworten auf unscheinbare und harmlose Fragen verheimlichen will. Im Laufe der Geschichte begegnen dem Leser jedoch winzige Hinweise darauf, was Hailee so bedrückt - nur sind sie mir erst am Ende des Buchs aufgefallen, als aufgelöst wird, was die ganze Zeit über mit ihr los war. Doch auch wenn ich anfangs nicht immer verstand, warum Hailee wie handelte, empfand ich Hailee immer als sympathisch, selbstlos und dankbar für die Gastfreundlichkeit, mit der die Einwohner Fairwoods sie empfangen. Als Hailee dann aber auf Chase Whittaker trifft, bleibt ihr keine andere Wahl, als ihre undurchdringliche Fassade etwas bröckeln zu lassen und sich ihm zu öffnen. Gemeinsam unternehmen sie Ausflüge, bei denen Hailee keine Gelegenheit auslässt, zu beweisen, dass sie mutig ist - da kann es schon mal vorkommen, dass sie sich kopfüber an eine Klippe hängt und blind fremden Menschen vertraut. Während des Lesens merkt der/die Leser/in eine deutliche Charakterentwicklung, sowohl bei Hailee, als auch bei Chase, was sicherlich auch an den starken Gefühlen liegt, die beide mit der Zeit füreinander entwickeln...
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Die Autorin Bianca Iosivoni möchte mit ihrem Werk Falling Fast ein ganz wichtiges Thema ansprechen: Mut. Dabei geht es nicht um die gewöhnlichen Bespiele für Mut, sowie von einem drei-Meter-Brett zu springen oder sich mit seiner eigenen Meinung durchzusetzen. Nein, hier geht es um ganz persönliche Mutproben, wie zum Beispiel, fremde Leute anzusprechen oder sich auf manche Dinge ganz einfach ohne groß nachzudenken, einzulassen und sich in unbekanntes fallen zu lassen. Der Autorin ist dies mit einer tragischen, herzerreißenden und emotional aufwühlenden Liebesgeschichte gelungen, wie es sie nur einmal gibt.
Fazit:
Falling Fast hat mich während des Lesens oft zum Weinen gebracht, was bei mir zwar nicht unnormal ist, jedoch auch nicht so oft vorkommt, wie bei diesem Buch. Dabei handelt es sich aber nicht nur um Tränen der Traurigkeit - oftmals war ich so berührt von Hailees und Chase' Gedanken, oder musste so sehr lachen, dass ich die Tränen einfach nicht mehr zurückhalten konnte. Falling Fast ist der erste Band einer etwas anderen Liebesgeschichte, die mich auch nach den vielen Meinungsspaltungen überzeugen konnte. Ein großes Lob an die Autorin, die mich während des Lesens in ein emotionales Wrack verwandeln konnte - und mir gezeigt hat, dass Mut für jeden Menschen eine andere Bedeutung hat.