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Veröffentlicht am 16.03.2020

Wenn die Erinnerung verrückt spielt

Gestohlene Erinnerung
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Immer mehr Leute leiden am sogenannten False Memory Syndrome. Der Polizist Barry Sutton denkt dass hier mehr dahinter steckt und stellt Nachforschungen an.

Blake Crouch beschreitet, für mich, mit seinem ...

Immer mehr Leute leiden am sogenannten False Memory Syndrome. Der Polizist Barry Sutton denkt dass hier mehr dahinter steckt und stellt Nachforschungen an.

Blake Crouch beschreitet, für mich, mit seinem Roman „Gestohlene Erinnerung“ neue Wege, den auch wenn ich schon so einige Wissenschaftsthriller gelesen habe, so doch noch keinen der sich auf diese Art und Weise mit dem Thema Erinnerung auseinander setzt.
Seine Umsetzung des Themas verwischt die Grenze zwischen Thriller und Science-Fiction, bleibt dabei aber größtenteils in der Gegenwart verhaftet und so strahlt die ganze Geschichte eine gewisse Glaubhaftigkeit aus, ohne ins Utopische (oder zu sehr ins Wissenschaftliche) abzutrifften .

Die Hauptcharaktere Barry und Helena nehmen einen abwechselt auf ihre Seite der Geschichte mit und vermitteln diese dadurch auch aus verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen, was der Geschichte zudem noch eine gewisse Vielschichtigkeit verleiht und einen unweigerlich tiefer mit hineinzieht.

Der Roman nimmt von Abschnitt zu Abschnitt mehr Tempo auf, was sich auch auf die Dynamik zwischen den handelnden Personen auswirkt und die Art wie die Geschichte präsentiert wird.

Der Schreibstil ist flüssig und einnehmend und das Buch hat mir im Gesamten recht gut gefallen.
„Gestohlene Erinnerung“ bietet spannende Unterhaltung, die einen durchaus an die Seiten fesseln kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.10.2019

Geschichte eines Spukhauses

Kill Creek
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Für ein Interview versammeln sich vier bekannte Horrorautoren in einem alten, verlassenen Haus, in dem es spuken soll. Aber Geister gibt es ja nicht...

Das Spukhaus. Ein klassisches Motiv des Horrors ...

Für ein Interview versammeln sich vier bekannte Horrorautoren in einem alten, verlassenen Haus, in dem es spuken soll. Aber Geister gibt es ja nicht...

Das Spukhaus. Ein klassisches Motiv des Horrors wurde hier von Scott Thomas neu aufgelegt und mit Leben gefüllt. Dabei schafft er es gekonnt die passende Atmosphäre für sein Setting zu schaffen und unterlegt dies mit eine eher düsteren Grundstimmung, die sowohl der Handlung als auch den Charakteren einen gelungen Rahmen geben.

Erzählt wird die Geschichte aus den wechselnden Perspektiven der einzelnen Charaktere, die jeder für sich der Geschichte ihre ganz eigene Note hinzufügen. Die Charaktere wirken lebendig und echt, mit all ihren Stärken und Schwächen, die eine Figur erst rund wirken lassen. Wie zum Beispiel Sam, der neben dem Schreiben noch Vorlesungen hält oder Moore, die sagt was sie denkt und dabei meist recht derb daherkommt.

Vom Schreibstil her lässt sich das Buch, die Geschichte recht flüssig lesen und die einzelnen Elemente der Handlung greifen stimmig ineinander, und auch das Kopfkino sprang gleich an und lieferte die passenden Bilde zum Gelesenen.
Allerdings fand ich die Gruselelemente des Buches jetzt nicht übermäßig gruselig. Sie waren mal subtile und mal eher provozierend platziert und passten sich auch lückenlos in die Geschichte ein und obwohl Atmosphäre und Grundstimmung, wie schon erwähnt, sehr gelungen sind, so kam doch kein Gruselgefühl auf. War vielleicht einfach nicht meine Art des Gruseligen, anderen jagt das Buch vielleicht Schauer über den Rücken.

Trotzdem hat mit das Buch gut gefallen und für einige vergnüglich, düstere Lesestunden gesorgt.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Auch Schach kann spannend sein

Das Turnier
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Im Jahre 1546 lädt der Sultan von Konstantinopel zu einem Schachturnier ein. Zur englischen Delegation gehört auch die 13 jährige Elisabeth, Tochter des Königs. Dies ist ihre Geschichte.

Matthew Reilly ...

Im Jahre 1546 lädt der Sultan von Konstantinopel zu einem Schachturnier ein. Zur englischen Delegation gehört auch die 13 jährige Elisabeth, Tochter des Königs. Dies ist ihre Geschichte.

Matthew Reilly ist eher für seine spannenden und temporeichen Thriller und Abenteuerromane bekannt, die zwar durchaus auch historische Elemente aufweisen, aber dennoch in der Gegenwart angesiedelt sind. Doch mit „Das Turnier“ hat er einen Roman vorgelegt der gänzlich in der Vergangenheit spielt, was auch ein Grund dafür war, das ich etwas länger überlegt habe, ob ich mich an dieses Buch heranwage, denn historisches ist eher nicht meine Leserichtung. Aber ich mag seine Art zu schreiben, also warum nicht mal was anderes ausprobieren.

Und Matthew Reilly ist es gelungen mich auch mit diesem Buch in seinen Bann zu ziehen. Man sollte nicht meinen, das ein Buch über ein Schachturnier sehr spannend daherkommt, aber ich wurde eines besseren belehrt. Die Tatsache, das dieses Buch aus der Perspektive eines 13 jährigen Mädchen erzählt wird, schlägt sich auch in der Art des Erzählstils nieder, der was sie betrifft weniger direkt ist. Was aber nicht heißt, das die anderen Charaktere des Buches gleichsam zurückhaltend sind. Die Sprache kann durchaus derb sein.
Auch was das Tempo des Buches anbetrifft ist hier alles etwas gemächlicher und weniger Actionkino.

Trotzdem schafft der Autor es auch hier wieder Spannung zu erzeugen, die einen in seinen Bann zieht und dem Kopfkino Nahrung zu geben, so das man sich unversehens in der opulenten, orientalischen Welt Konstantinopels wiederfindet.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Nette Unterhaltung

Breaking Hollywood - Widerstand ist zwecklos
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Für Ava läuft es gerade gar nicht gut. Freund weg, Wohnung weg, Job weg. Und wäre das nicht schon genug, fährt sie auch noch jemanden über den Fuß. Und das ausgerechnet Gabriel Evans, dem angesagten Schauspieler.

Die ...

Für Ava läuft es gerade gar nicht gut. Freund weg, Wohnung weg, Job weg. Und wäre das nicht schon genug, fährt sie auch noch jemanden über den Fuß. Und das ausgerechnet Gabriel Evans, dem angesagten Schauspieler.

Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Ava und Gabriel erzählt, was einen guten Einblick in ihre Gefühle und Gedanken ermöglicht und einem die Charaktere näher bringt. Neben den beiden gibt es wenige andere Charaktere, die in der Geschichte auftauchen, aber was man von ihnen mitbekommt ist gut gezeichnet und wirkt echt.
Auch vom Schreibstil her lässt sich das Buch sehr angenehm und flüssig lesen und macht im Zusammenspiel mit der Geschichte des Buches ein schnelles vorankommen möglich.

Der Plot an sich ist wenig überraschend und recht vorhersehbar, aber nichts desto trotz bietet das Buch eine angenehme und kurzweilige Unterhaltung, die durchaus auch mal zum Schmunzeln einlädt.

Gute seichte Unterhaltung für zwischendurch.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Bedrückende Satire

Iron Sky
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In der Mondfestung, im Vierten Reich, leben die Nachfahren von Nazis, die es am Ende des Krieges geschafft hatten, die Erde zu verlassen. Aber natürlich wollen sie irgendwann zurück auf die Erde um ihre ...

In der Mondfestung, im Vierten Reich, leben die Nachfahren von Nazis, die es am Ende des Krieges geschafft hatten, die Erde zu verlassen. Aber natürlich wollen sie irgendwann zurück auf die Erde um ihre „frohe“ Botschaft zu verbreiten.

Ich habe damals den Film gesehen und bin mir bis heute nicht sicher ob er einfach nur genial war oder auf meine Liste des größten Humbug den ich je gesehen habe, gehört. Vielleicht ja auch beides. Wie auch immer, es führte auf jeden Fall dazu, dass ich dieses Buch lesen wollte, aber es war anders als erwartet.

Wenn eine Geschichte sowohl als Buch als auch als Film existiert, neigt man unweigerlich dazu beide miteinander zu vergleichen und eine gewisse Erwartungshaltung zu haben. So erwartete ich beim Buch dementsprechend etwas überspitztes, Karikaturartiges, das sich den Anschein des Ernsten gibt ohne diesen wirklich zu erreichen. Dies klang beim Lesen auch durchaus an, aber hauptsächlich traf ich auf einen bedrückend, melancholischen Ton, der die Ereignisse auch mal hinterfragt und in allem recht ernsthaft ist.
Dies wird noch dadurch unterstrichen, dass die ganze Geschichte aus den Rückblicken und Tagebucheinträgen von Renate erzählt wird, die wehmütig auf die Ereignisse zurückblickt.

Nichts desto trotz bietet das Buch gute Unterhaltung und regt auch den Leser durchaus zum Nachdenken an.