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Veröffentlicht am 18.08.2019

Abstoßénd und menschenverachtend - ein absoluter Reinfall

Die Gärten von Monte Spina
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Toni ist eigentlich mit Leib und Seele Gärtnerin, doch nach dem Tod ihres geliebten Ehemannes erscheint ihr selbst die bunte Blumenwelt grau und schattig. Da bekommt sie ein verlockendes Angebot - sie ...

Toni ist eigentlich mit Leib und Seele Gärtnerin, doch nach dem Tod ihres geliebten Ehemannes erscheint ihr selbst die bunte Blumenwelt grau und schattig. Da bekommt sie ein verlockendes Angebot - sie soll auf der einsamen Kanareninsel Monte Spina für dessen Besitzer den großen Garten auf Vordermann bringen. Für Toni eine tolle Möglichkeit, endlich neu anzufangen und das Leben wieder zu genießen. Doch die Insel birgt Geheimnisse, die nicht jedem schmecken...

Nach Beenden dieses Buches bleibe ich mit einem bitteren Nachgeschmack und absolutem Unverständnis zurück - dieser Roman strotzt nur so vor menschenverachtenden Dialogen und wirkt für mich als Leser daher abstoßend und grotesk. Fast habe ich das Gefühl als Leser unerwünscht zu sein, so sehr färbt der negative Grundkonsens von Max Bror auf mich ab...sein Verhalten ist niederträchtig, selbstherrlich und widerwärtig. Man fühlt sich als Eindringling in seiner Welt aus Hass, Selbstzerfleischung und Überheblichkeit. Ich frage mich die ganze Zeit über, warum seine Angestellten, Toni inbegriffen, nicht längst das Weite gesucht haben. So lässt sich freiwillig kein Mensch behandeln - die Sklaverei ist doch längst abgeschafft.
Toni selbst ist ein absoluter Gegensatz , ein Gutmensch und völlig naiv, und geht aufgrund dessen vollkommen unter. Sie kommt nicht wirklich zum Zug, wirkt manchmal recht dümmlich und selbst die wenigen guten Szenen, die Toni mit Max hier erleben darf, werden nur einige Zeilen später durch den Hausherren wieder zunichte gemacht.
Selbst die Insel, die normalerweise mit all ihrer Blumenpracht und ihrem zauberhaften Flair den Leser begeistern soll, scheint Angst zu haben, sich in voller Schönheit zu entfalten- Brot hält die Daumenschraube so weit angezogen, dass selbst Flora und Fauna neben ihm verkümmern.
Ich frage mich die ganze Zeit, was Sinn und Zweck dieser Geschichte sein soll, finde aber leider keinen Hinweis, der mir Zugang zu diesem Roman verschaffen könnte.
Die wunderschönen Pflanzenzeichnungen zu Beginn eines jeden Kapitels lockern zwar die Seiten auf, können aber die Erzählung nicht wirklich herumreißen.
Für mich ein absoluter Reinfall, der lediglich mit ein paar guten Ausführungen zur Gartenarbeit , wenigen gefühlvollen Szenen und einem traumhaften Cover punkten kann.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Kann man lesen, muss man aber nicht

Die Liebe kommt selten allein
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Evelyn und James waren das Traumpaar in ihrem kleinen irischen Dorf – aus der einstigen Schulliebe wurde ein Ehepaar. Und jetzt müssen beide erkennen, dass sie mehr nebeneinander als miteinander gelebt ...

Evelyn und James waren das Traumpaar in ihrem kleinen irischen Dorf – aus der einstigen Schulliebe wurde ein Ehepaar. Und jetzt müssen beide erkennen, dass sie mehr nebeneinander als miteinander gelebt haben. Eine Eheberatung soll es richten und bringt ans Tageslicht, dass es besser ist, wenn beide ab sofort getrennte Wege gehen.
James wird seinen langgehegten Traum vom Reisen verwirklichen und Evelyn reist mit gesenktem Kopf nach Dublin, um im WG-Zimmer ihrer Schwester neu anzufangen.
In Dublin angekommen, stellt sie ihr Leben auf den Kopf und heuert als Kellner im alteingesessenen Pub „Rosie Munroes“ an. Und dieser Pub wird fortan ihr Leben bestimmen und für einigen Wirbel sorge, Liebe inbegriffen….

„Die Liebe kommt selten allein“ weckt mit dem wunderschönen Cover die Neugier auf eine Liebesgeschichte vor der traumhaften Kulisse Irlands, doch der Funke springt nicht wirklich über.
Die Geschichte ist nach Schema F erzählt und schnell weiß man als Leser, wie das Ganze ausgehen wird. Es passiert nicht wirklich etwas Aufregendes und alle Problemchen lösen sich in Wohlgefallen auf. Es gibt keine wirklichen Hürden, die Evelyn nehmen muss, denn kaum tut sich eine Störung in ihrem Leben auf, trabt auch schon die Lösung um die Ecke. Ist jetzt nicht wirklich glaubhaft, da im echten Leben doch einiges an Kopfzerbrechen und Fleiß notwendig ist, damit das Leben wieder in vernünftigen Bahnen verläuft.
Die Figuren sind alle recht einfach gehalten, haben keine Tiefe und reißen mich somit auch nicht wirklich vom Hocker. Sie wirken recht austauchbar und flach, haben kaum Spielraum sich wirklich zu entfalten und ihre Entwicklung ist eher seicht gehalten.
Die Geschichte des alten Pubs hätte viel faszinierender, fesselnder und erzählt werden können, doch durch die leicht zu durchschauenden Szenen verblassen viele Sequenzen, bevor sie überhaupt begonnen haben.
Selbst Dublin kann nicht mit seinem Zauber punkten, da die irische Stadt relativ wenig zum Zug kommt – Sehenswürdigkeiten oder ortstypische Merkmale sucht man als Leser hier vergebens.
Das Happy End ist zuckersüß und selbst für meine Verhältnisse zu klebrig – der Himmel hängt voller Geigen, eine Zwillingsschwangerschaft und die Ersteigerung des Pubs sind krönender Abschluss einer Geschichte, die man zwar lesen kann, aber auch nichts verpasst, wenn man sie nicht gelesen hat.
Schade, da habe ich mir doch mehr erwartet.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Von der Bezeichung bester Krimi meilenweit entfernt

Die Frau aus Oslo
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Wie hängen ein lange verschollenes Armband, der Widerstand in Norwegen und eine dramatische Familiengeschichte zusammen, wenn eine alte Dame durch Zufall entdeckt, dass ein von ihr geerbtes Schmuckstück ...

Wie hängen ein lange verschollenes Armband, der Widerstand in Norwegen und eine dramatische Familiengeschichte zusammen, wenn eine alte Dame durch Zufall entdeckt, dass ein von ihr geerbtes Schmuckstück versteigert werden soll....
Anwältin Turid erfährt erst im hohen Alter, wie sich damals alles zugetragen hat, als sich in Norwegen der Widerstand gegen das Nazi-Regime aufbäumte und so nimmt die Reise zurück ihren Lauf.

Als bester Krimi Norwegens des Jahres 05 angekündigt, weckt dieses Buch natürlich die Neugier und schürt große Hoffnungen auf ein grandioses Leseerlebnis.
Aber wenn das der beste Krimi sein soll, wie sehen dann erst die Krimis aus, die miserabel und fad sind ?
Ich habe furchtbar lange gebraucht, bis ich überhaupt in die Geschichte hineingefunden habe und kann wenig bis gar keinen Bezug zu den Figuren aufbauen.
Der Autor bringt ganz viele Schauplatze ins Spiel, die zwar recht anschaulich geschildert sind, aber im Verlauf der Erzählung auf mich nur wie Nebenschauplätze wirken, denn eine Vertiefung der Handlung findet in meinen Augen nicht wirklich statt. Die Figuren in allen drei Erzählsträngen wirken überfordert und das überträgt sich auch auf mich als Leser. Ich merke, wie ich immer wieder abschweife und mich dabei ertappe, wie ich einzelne Passagen einfach quer lese, denn Spannung geht in meine Augen anders. Ich lese zwar die einzelnen Zeitabschnitte, nehme auf was sich ereignet, vermisse aber die geschickte Verknüpfung mit den bereits vorhandenen Sequenzen. Auf mich wirkt alles abgehackt und lose, nichts scheint zusammenzupassen und das macht es mir schwer, bei der Stange zu bleiben.
Gerne hätte ich auch mehr über die Herkunft und die Geschichte der Narbe erfahren, denn sie wir immer wieder in Spiel gebracht, ohne dabei näher darauf einzugehen. Wenn sie dem Autor so wichtig erscheint, warum erklärt er dann dem Leser nicht, welche Rolle sie tatsächlich spielt ? Wenn sie nebensächlich ist, warum schenkt er ihr dann so viel Aufmerksamkeit ?
Die Themen Judenverfolgung, Widerstand in Norwegen und das ominöse Auftauchen des Armebandes werden ebenfalls nur angerissen und scheinen eher die Rahmenhandlung zu bilden, wenngleich ich einen fesselnden Hauptstrang vermisst habe.
Alles in allem bleibe ich ratlos und enttäuscht zurück und muss gestehen, dass ich zuletzt ein paar Kapitel ausgelassen habe, nur um schnell noch den Schluss zu lesen. Irgendwie war das nicht mein Ding

Veröffentlicht am 14.06.2019

Gleicht eher einem Reiseprospekt als einem Liebesroman

Ein Sommer am Gardasee
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Barbara hat wohl den schlimmsten Moment ihres Lebens, denn ausgerechnet an dem Tag, an dem sie sich ihren Traum in Weiß aussucht, sieht sie ihren Verlobten mit einer anderen turteln.
Der Schmerz sitzt ...

Barbara hat wohl den schlimmsten Moment ihres Lebens, denn ausgerechnet an dem Tag, an dem sie sich ihren Traum in Weiß aussucht, sieht sie ihren Verlobten mit einer anderen turteln.
Der Schmerz sitzt tief und Barbara zieht die Reißleine, flüchtet an den Gardasee, um zu vergessen.
in Bella Italia warten nicht nur die Schönheit der Umgebung, sondern auch ein charmanter Mann auf sie, damit ihr wundes Herz wieder geheilt wird...

Ich liebe die Gegend am Gardasee, streife gerne durch die Gässchen und lasse mich vom Flair der Orte verzaubern. Ich kann verstehen, dass sich Barbara sofort wohl fühlt und sich von ihrem Kummer erholt. Über allem liegt der leichte Duft von Zitronen, die Sonne scheint und die Welt ist perfekt...und genau das ist der springende Punkt in diesem Roman.
Die Landschaftsbeschreibungen wirken auf mich eher wie das überaus eifrige Loben in einem Reiseprospekt, die Vorzüge der Gegend werden angepriesen, als ginge es darum, eine Reise in den Süden unbedingt an den Mann/die Frau zu bringen.
Ich habe es zwar gerne, wenn mich die bildhaften Beschreibungen der Umgebung direkt an die Handlungsorte katapultieren, aber hier wäre eindeutig weniger mehr gewesen.
Dazu kommt, dass die Liebesgeschichte recht hanebüchen wirkt und ich mich manchmal frage, ob das ein Schreibneuling und nicht eine gestandene Autorin wie Johanna Nellon verfasst hat. Sehen, Herzklopfen, knutschen - fertig.
Die Figuren wirken dümmlich und weit hinter der Zeit zurück, denn es ist dem Roman nicht wirklich anzumerken, dass seine Handlung im 21.Jahrhundert angesiedelt ist. Das Auftreten der weiblichen Protagonisten vermittelt zumindest eine gewisse Rückständigkeit im Denken und Handeln, was Beziehung und Beruf betrifft. Das lässt den Roman vorsintflutlich und recht konservativ erscheinen. Das ist nicht wirklich das, was ich in einem Sommer-Liebesroman lesen möchte.
Dafür gibt es dann wieder Spannungsmomente, wo in meinen Augen keine hingehören.
Die Erzählung wird einfach schnell und vollkommen emotionslos abgespult, es fehlt mir an Schmetterligen im Bauch, eine mitreißende Geschichte mit tollen Darstellern suche ich vergebens, ein Feuerwerk der Gefühle ist ebenfalls nicht vorhanden und nur bunte Bildchen mit mediterranem Flair versprühen ist mir einfach zu wenig.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Quietschbunt und überladen = kein Lesevergnügen

Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer
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Zwischenzeitlich ist die kleine Sommerküche zu einem echten Hotspot auf Mure geworden, doch so rosa wie die Wände des Hauses sind, ist leider Floras Leben momentan nicht. Joel hat zwar Floras Herz erobert, ...

Zwischenzeitlich ist die kleine Sommerküche zu einem echten Hotspot auf Mure geworden, doch so rosa wie die Wände des Hauses sind, ist leider Floras Leben momentan nicht. Joel hat zwar Floras Herz erobert, aber durch die immer wiederkehrenden beruflichen Trennungen leidet Flora doch sehr darunter, dass sie nie ungestörte Zweisamkeit für längere zeit genießen können.
Kann es sein, dass der Traum von der großen Liebe platz wie eine Seifenblase ?


"Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer" ist ein allzu seichter Roman, der mich überhaupt nicht von sich begeistern kann. Dank des Titels steht ja schon fest, wie das Ende aussieht und es somit ist eigentlich schon die Luft raus bevor das Buch richtig begonnen hat.
Irgendwie hat dieses Buch zu viel von allem : zu bunt, zu überladen mit Themen, die nichts, aber auch rein gar nichts mit der eigentlich Geschichte zu tun haben (gleichgeschlechtliche Liebe, Flüchtlingsproblematik und ihre bürokratischen Hürden etc..), zu viele Nebencharaktere, die die Handlung nicht wirklich bereichern...es wirkt wie ein wahlloser Griff in die große Truhe der Ideen, mal kurz mit ein bisschen Sommer, Sonne und Liebe durchgeschüttelt und fertig ist der Roman.
Ich finde die Story zu platt, die Handlung ist nach wenigen Seiten für den Leser schon zu erahnen und irgendwie fehlt der Pepp, das Salz in der Suppe, um die Geschichte zu einem echten Wohlfühlroman mit Romantik zu machen.
Mir fehlen die Schmetterlinge im Bauch, die Aufregungen bei den Hochzeitsvorbereitungen - einfach alles, was man so braucht, um mit er Hauptfigur mitzufiebern. Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen. Die Landschaftsbeschreibungen der Insel und die Rezepte wirken wie ein Rettungsring, können das Buch aber nicht vor seinem Untergang bewahren - schade um die verschenkte Lesezeit.