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Veröffentlicht am 09.01.2020

Liebesroman mit sehr bewegendem Thema…

Love vs Lie
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Der Liebesroman „Love vs Lie: Nur die Wahrheit kann uns retten“ von Patricia Dohle ist am 27. März.2019 im Selfpublishing erschienen und spielt in New York.

Nachdem Zoe’s beste Freundin mit einem Typen ...

Der Liebesroman „Love vs Lie: Nur die Wahrheit kann uns retten“ von Patricia Dohle ist am 27. März.2019 im Selfpublishing erschienen und spielt in New York.

Nachdem Zoe’s beste Freundin mit einem Typen in der Bar verschwunden ist und ihr ein Taxi vor der Nase weggeschnappt wird, macht sie sich zu Fuß auf den Weg nach Hause. Und dann passiert genau das, was eigentlich nur in Albträumen passiert und Zoe’s Leben ist völlig zerstört. Fast allen gegenüber ist sie misstrauisch und hat mit großen Ängsten zu kämpfen, bis auf einmal Malik vor ihr steht, bei dem sich alles ganz anders anfühlt. Zoe ahnt jedoch nicht, dass ihre Schicksale miteinander verbunden sind. Vor ihr liegt eine äußerst schwierige Zeit, die geprägt ist von Ängsten, herben Rückschlägen und ihrem inneren Konflikt, ob sie überhaupt nochmal jemandem wirklich vertrauen kann.

Gut 2 Tage brauchte ich für diesen Roman, der mich am Ende zufrieden zurücklässt, aber der mich sehr bewegt hat.

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Es ist wunderschön und passt zu der Geschichte und in dieses Genre.

Der Klappentext ist auch sehr gelungen und hat mich auch direkt angesprochen. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein und er vermittelt eine erste Lesestimmung. Ich wollte jedenfalls sofort wissen, was da los war und ob Zoe ihrem Schicksal trotzen kann.

Zoe ist eine intelligente, selbstbewusste Frau, die nach ihrem Studium nun ihre erste Festanstellung ergattern konnte. Sie ist in ihrer Art eher ruhig und zurückhaltend und sehr bedacht. Ein furchtbares Ereignis zerstört aber ihr Leben und Zoe muss lernen ihre Ängste in den Griff zu bekommen und ihr Leben wieder zu steuern und nicht umgekehrt. Sie hat ein klares Ziel vor Augen und man weiß zu jeder Zeit, wo sie gerade steht. Auf dem Weg dahin muss Zoe einige Hürden überwinden. Das macht sie auch und trotz verschiedener Rückschläge gibt sie nicht auf. Zoe war mir sofort sympathisch und ich fand sie sehr authentisch. Mit dem, was ihr passiert ist und wie sich ihr Leben dann gestaltet hat und wie sie kämpft, zeigt sie so unheimlich viel Stärke. Wahnsinn! Und ich konnte mir das Ganze genau so vorstellen, wie es beschrieben wurde. Außerdem macht Zoe eine sehr gelungene und nachvollziehbare Entwicklung durch und man hofft die gesamte Zeit, dass sich alles zum Guten für sie wendet.

Auch Malik mochte ich sofort und ich konnte nachvollziehen, warum Zoe bei ihm ein gutes Gefühl hatte. Er ist sehr sympathisch, hat aber auch seine Defizite. An denen arbeitet er aber und hat zum Ende hin ebenfalls eine wunderbare Entwicklung durchgemacht. Und wie er immer wieder versucht hat, Zoe zu erobern bzw. Für sich zu gewinnen, hat mich echt beeindruckt.

Auch alle anderen Figuren fand ich sehr gelungen. Jede hatte eine eigene Motivation und war besonders auf eine ganz eigenen Art.

Die Handlung fand ich richtig toll. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit verschiedenen, also kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt, die mich stetig im Buch gehalten hat. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. In dieser Form habe ich das nur sehr selten. Vielen Dank dafür! Und die Thematik hat mich total gepackt, bewegt und gerührt. Wie schrecklich, wenn einem so etwas passiert. Ich konnte mir alles genauso vorstellen, wie es beschrieben wurde, das schlechte Gewissen der Freundin, den Schutz der Schwester, die Wut aller Beteiligten und stets die Hoffnung, Zoe würde es endlich schaffen, das Ganze zu verarbeiten. Das Ende war dann voll nach meinem Geschmack und ich habe mich wirklich für Zoe gefreut. Man geht irgendwie mit einer zuversichtlichen Stimmung aus dem Roman. Das fand ich einfach genial!

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 35 unterschiedlich lange Kapitel + Prolog + Epilog, die in der ICH-Form im Präsens abwechselnd aus Zoe’s und Malik’s Sicht geschrieben sind. Das hat mir sehr gut gefallen und auch super zu dieser Geschichte gepasst, denn so erfährt man sehr viel über die Gedanken und Gefühle der Hauptfiguren und es verleiht dem Roman für meinen Geschmack sehr viel Tiefe.

Den Schreibstil fand ich sehr angenehm. Er ist locker und flüssig. Der Ausdruck passt zu dieser Geschichte und in dieses Genre. Die Dialoge sind sehr authentisch und machen das Ganze sehr lebendig. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich überaus gelungen. Ich hatte zu jeder Zeit ein Bild vor meinem inneren Auge. Aber ganz besonders gefallen hat mir die Beschreibung der emotionalen Ebene. Es hat sich angefühlt, als wäre man dabei. Ich konnte mich total in die Figuren hineinversetzen und die Geschichte hat mich wirklich bewegt und Zoe’s Schicksal hat mich auch sehr berührt. Grandios!

Mein Fazit nach 281 Seiten im Taschenbuch:

„Love vs Lie: Nur die Wahrheit kann uns retten“ zeigt sehr eindrucksvoll, wie schnell das eigene Leben zerbrechen kann. Und auch wenn es wirklich heftige Schicksale gibt, sollte man nie aufgeben und immer darum kämpfen, wieder ins Leben zurückzufinden.

Wer einen sehr gefühlvollen, aber auch ehrlichen Liebesroman sucht, der in New York spielt und die Themen „Vertrauen“ und „Missbrauch“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil Zoe eine so authentische und starke Hauptfigur ist und ihre Geschichte spannend, emotional und sehr ehrlich erzählt ist. Und auch den Schreibstil sollte man unbedingt kennenlernen. Mich hat die Autorin damit absolut gepackt, vor allem mit der Beschreibung der emotionalen Ebene.

Insgesamt ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Patricia Dohle für diese Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2019

Wunderschöner Liebesroman mit bewegendem Thema…

Lass mich nicht los
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Der Liebesroman „Lass mich nicht los“ von Sarah Alderson ist am 13. Februar 2019 im Ravensburger Verlag erschienen und spielt die meiste Zeit auf Bainbridge Island, einer Insel vor der Nordwestküste Amerikas.

Emerson ...

Der Liebesroman „Lass mich nicht los“ von Sarah Alderson ist am 13. Februar 2019 im Ravensburger Verlag erschienen und spielt die meiste Zeit auf Bainbridge Island, einer Insel vor der Nordwestküste Amerikas.

Emerson (Em) lebt zurückgezogen auf der kleinen Insel Bainbridge Island und versucht, ihr Leben zu leben. Doch es ist schwierig. Seit ihre erste große Liebe ihre Heimat Hals über Kopf verlassen hat, fragt sie sich immer wieder, warum. Gerade als sie ihn am meisten gebraucht hätte, nach diesem furchtbaren Vorkommnis. Doch plötzlich taucht Jake wieder auf und die alten Gefühle sind sofort wieder da. Em versucht dagegen anzukämpfen, doch ihr Herz hat einen eigenen Plan. Vor Em liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von vielen Gefühlten, berührenden Momenten und ihrem inneren Konflikt, ob sie sich Jake wieder öffnen soll, auch wenn sie weiß, dass er bald wieder abreist.

Zwei Abende habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich sehr berührt und zufrieden zurücklässt.

Das Cover dieses Buches hat mich sofort angesprochen. Es ist wunderschön, passt zum Genre und spiegelt ausgezeichnet die Atmosphäre dieses Romans wider.

Der Klappentext gefällt mir sehr. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein und vermittelt eine erste Lesestimmung.

Em ist eine junge Frau, die mit ihren Eltern einen Kajakverleih betreibt. Das Geschäft läuft nur mäßig, doch die Familie gibt nicht auf. Sie brauchen das Geld für die ärztliche Versorgung des Vaters. Und so tut Em alles, was sie nur kann. Ihr Ziel ist damit klar und sie kämpft sehr aktiv dafür. Man spürt, was für ein Familienmensch sie ist und wie dankbar sie ihren Eltern für das ist, was sie nach einem schrecklichen Vorfall in ihrer Jugend für sie getan haben. Auch wenn es viele kritische Stimmen gab, haben sie keine Luft an Emersons Aussage gelassen und waren immer für sie da. Nur eben Jake nicht, ihre große Liebe. Doch sobald die beiden aufeinandertreffen ist sofort klar, dass es etwas ganz Besonderes zwischen ihnen ist. Es knistert nicht nur. Es ist beeindruckend und gewaltig, was ich während des Lesens gespürt habe. Diese Gefühle. Grandios! Em macht zudem eine sehr gelungene Entwicklung durch. Sie ist eine äußerst sympathische Hauptfigur mit einer bewegten Vergangenheit. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen und mit ihr mitgefiebert, mitgelitten und mitgeliebt. Sie ist einzigartig!

Auch Jake mochte ich sofort. Er ist ein erfolgreicher Sportler, muss aber aktuell wegen eines Vorfalls pausieren. Die Zeit nutzt er, um seine Vergangenheit aufzuarbeiten und so macht er sich auf den Weg zu Em, in seine alte Heimat. Er will Klarheit über das, was damals passiert ist. Und natürlich spürt man auch bei ihm die Gefühle, die sofort wieder aufflammen als er Em sieht. Und sofort weiß man auch, was sein Ziel ist, nämlich nicht nur weiterhin ein erfolgreicher Sportler zu sein. Was er dann im Verlauf der Geschichte für Em’s Familie macht ist wirklich toll und zeigt, was für ein großartiger und großherziger Mensch er ist. Erst dachte ich, es wäre wegen seines schlechten Gewissens, aber nein. Er tut es für Em und um sie glücklich zu machen. Jake macht ebenfalls eine wundervolle Entwicklung durch, ist sehr aktiv und ist super sympathisch.

Auch alle anderen Figuren mochte ich sehr. Jede hatte ein eigenes Ziel/eine eigene Motivation und war besonders. Bis auf einzelne Ausnahmen waren mir auch alle sympathisch und ich gehe davon aus, die anderen sollten mir auch nicht sympathisch sein. Leider waren die Antagonisten/Gegenspieler ein wenig mit Klischee angehaucht. SPOILER ANFANG Gerade die Geschichte um die „vermeintliche Ex“ gab es für meinen Geschmack schon zu oft. Und auch über den „übergriffigen Trainer“ habe ich schon häufig gelesen. SPOILER ENDE Meinen Lesegenuss hat es trotzdem nicht gestört, denn es nimmt nicht all zu viel Raum ein. Dafür gefielen mir aber Em’s Freunde umso mehr, insbesondere Toby. Ein toller Kumpel!

Die Handlung hat mir ebenfalls sehr gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit verschiedenen Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Die Nebenerzählstränge haben die die Haupthandlung prima ergänzt. Alles war nachvollziehbar aufgebaut und ich fand nichts vorhersehbar. Ganz besonders gefallen hat mir, wie die Vergangenheit stückchenweise aufgedeckt wurde und man erfährt, was Em passiert ist und wieso Jake so plötzlich verschwand. Auch das Thema des Buches ist sehr gelungen. Es ist sehr wichtig und das Buch setzt auch genau die richtigen Zeichen. Trotzdem erschreckt es mich immer wieder, bestimmte Reaktionen auf ein derartiges Ereignis zu lesen. Aber es rüttelt auch immer wieder wach. Das Ende hat mir sehr gefallen und ich habe mich wirklich für alle Beteiligten gefreut.

Die Settings waren sehr abwechslungsreich und passten zur Geschichte und zum Genre. Mir hat gut gefallen, dass ein Jugendroman mal nicht in der Großstadt spielt.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 80 meist kurze Kapitel + Prolog, die in der ICH-Form im Präsens aus Em’s und Jake’s Sicht geschrieben sind. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so wusste ich immer, was in den beiden Hauptfiguren vorging, also was sie dachten und was sie fühlten. Und genau das hat sie mir beide sehr nahe gebracht.

Den Schreibstil fand ich wundervoll. Er ist locker, flüssig und sehr angenehm. Die Autorin nutzt wunderschöne Vergleiche, die sie wirklich passgenau einsetzt. Die Dialoge waren sehr umgangssprachlich, passend zum Genre und haben das Ganze sehr lebendig und authentisch gemacht. Die atmosphärischen Beschreibungen und die Beschreibungen der Settings waren ebenfalls großartig. Sie haben immer ein Bild vor mein inneres Auge gezaubert und ich habe mich gefühlt, als wäre ich dabei. Und auch wenn das Thema sehr ernst ist, gab es auch lustige Szenen, die mich nicht nur einmal zum Lachen gebracht haben.

Ganz besonders hat mir aber die Beschreibung der emotionalen Ebene gefallen. Die Geschichte hat mich sehr berührt. Wirklich grandios!

Mein Fazit nach 413 Seiten im Taschenbuch:

„Lass mich nicht los“ ist ein wunderschöner Liebesroman, der zeigt, wie schwierig es für alle Betroffenen sein kann, wenn traumatische Ereignisse nicht aufgearbeitet werden. Wichtig ist, über alles zu sprechen, um keine Missverständnisse entstehen zu lassen.

Wer einen sehr gefühlvollen Liebesroman sucht, der in der USA spielt und die Themen „Vertrauen“ und „Missbrauch“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil Ivy eine äußerst sympathische und starke Hauptfigur ist, die sich ihrem Schicksal stellt und immer weiterkämpft. Die Handlung ist durchweg spannend. Doch allein schon wegen des Schreibstils lohnt es sich, dieses Buch zu lesen. Kritikpunkte habe ich keine.

Insgesamt ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Sarah Alderson für diese Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.08.2019

Großartiges Märchen, sehr poetisch, aber sehr grausam…

Das Labyrinth des Fauns
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Der Fantasy-Roman „Das Labyrinth des Fauns“ von Cornelia Funke und Guillermo del Toro ist am 02.Juli 2019 im S.Fischer-Verlag erschienen und spielt im Jahr 1944 in einem Wald in Spanien.

Ofelia ist Halbwaise ...

Der Fantasy-Roman „Das Labyrinth des Fauns“ von Cornelia Funke und Guillermo del Toro ist am 02.Juli 2019 im S.Fischer-Verlag erschienen und spielt im Jahr 1944 in einem Wald in Spanien.

Ofelia ist Halbwaise und zieht mit ihrer hochschwangeren Mutter zu ihrem Stiefvater in eine Mühle tief im Wald in Spanien. Sie ist alles andere als glücklich damit und macht sich große Sorgen um ihre Mutter, der es gesundheitlich nicht gut geht. Doch schon während ihrer Anreise entdeckt sie eine Fee, die sie in ein spannendes Abenteuer lockt, hinter dem sich ihre eigene Geschichte zu verstecken scheint. Ein Königreich voller verzauberter Orte und magischer Wesen, eine phantastische Welt, wundervoll und grausam zugleich. Ein mysteriöser Faun stellt Ofelia 3 Aufgaben. Wird sie es schaffen, diese zu lösen? Wird die Unschuld über das Böse siegen? Vor Ofelia liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von spannenden Abenteuern, aber auch von grausamen Momenten und ihrem inneren Konflikt, ob ihr noch ungeborener Bruder Freud oder Leid ist.

Einen halben Tag habe ich für das Buch gebraucht, das mich zufrieden, aber auch sehr bewegt zurücklässt.

Das Cover ist wunderschön und passt perfekt zu dieser Geschichte.

Auch der Klappentext ist sehr gelungen und hat mich sofort angesprochen. Die Protagonistin und der Hauptkonflikt werden vorgestellt und eine zum Buch passende Stimmung geschaffen.

Ofelia ist ein mutiges, starkes, 13-jähriges Mädchen, das nach dem Tod ihres Vaters mit der Mutter in einen Wald in Spanien ziehen muss, zu ihrem Stiefvater. Sie möchte dort nicht hin, weil sie diesen Mann nicht mag, doch sie liebt ihre Mutter und möchte so gut es geht für sie da sein. Doch schon während der Anreise gerät sie in ein spannendes Abenteuer mit sehr herausfordernden Aufgaben, denen sie sich aber stellt und ihre Ängste überwindet. Ofelia ist ein tolles Mädchen und eine sehr aktive Protagonistin, die ein klares Ziel hat und eine wunderbare Entwicklung durchmacht. Sie ist sehr authentisch dargestellt und ist ein vielschichtiger Charakter. Ich mag Ofelia sehr und habe sie direkt in mein Herz geschlossen. Was muss das Mädchen nur alles ertragen?

Auch alle anderen Figuren finde ich gelungen, ob es Carmen, Ofelias Mutter ist, die ihre Tochter über alles liebt und sich nach dem Tod für den Capitan entscheidet, nur um sich und Ofelia in Sicherheit zu wissen. Auch der Capitan ist ein interessanter Charakter. Zwar ist er sehr eitel und grausam, jedoch dient beides seinem Sebstschutz, d.h. Um seine Ängste zu verstecken. Mercedes ist eine liebenswerte Figur, die an das Gute glaubt, dafür kämpft und Schwächere schützt. Alle Figuren sind einzigartig, haben ein eigenes Ziel und eine eigene Motivation.

Besonders gefallen hat mir, dass alle weiblichen Figuren stark, mutig und selbstbewusst sind.

Die Handlung finde ich ebenfalls sehr gelungen. Die Autorin hat eine stetig ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten, als auch überraschenden Twists aufgebaut. Es ist wirklich spannend und man möchte immerzu wissen, wie es weitergeht. Für mich ist die Handlung zu jeder Zeit nachvollziehbar bzw. logisch. Auch die Nebenerzählstränge waren spannend und haben die Hauptgeschichte abgerundet.

Besonders gefallen haben mir die Aufgaben, die Ofelia lösen sollte. Sie waren wirklich herausfordernd und einfach anders.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 49 längere Kapitel + Prolog + Epilog, die in der 3. Person Singular im Präteritum in der personalen Erzählform aus der Sicht verschiedener Figuren, aber häufig aus Ofelias geschrieben sind. Das hat mir gut gefallen, um zu wissen, was in den Figuren vorgeht und um sie so auch zu verstehen bzw. ihr Handeln nachvollziehen zu können.
Der Schreibstil ist großartig. Flüssig, bildreich und so poetisch. Einzigartig! Literarisch ist es für meinen Geschmack auf einem hohen Niveau. Dadurch hebt sich dieses Buch deutlich von anderen Büchern dieses Genres ab. Die Settings sind wunderschön beschrieben und man kann sich alles super vorstellen. Dazu gelingt es der Autorin ausgezeichnet eine so passende Stimmung zu erschaffen, dass man von der Geschichte gefangen ist. Auch die Dialoge finde ich sehr gelungen und vor allem passend zum Genre. Ich muss aber anmerken, dass auch sehr grausame bzw. brutale Szenen dabei sind.

Ganz besonders hat mich die Darstellung der emotionalen Ebene beeindruckt, vor allem Ofelias gefühlsmäßige Zwickmühle ihren Bruder betreffend. Das hat mich sehr bewegt.

Mein Fazit nach 273 Seiten:

„Das Labyrinth des Fauns“ ist ein Fantasy-Roman, der zeigt, wie wichtig es ist, sich seinen Ängsten zu stellen bzw. wie man enden kann, wenn man sich ihnen nicht stellt. Als Alleinkämpfer wird man kann es immer schwerer haben als mit Vertrauten im Team.

Wer einen spannenden Fantasy-Roman sucht, der in Spanien 1944 spielt und sehr gefühlvoll das Thema „Umgang mit den eigenen Ängsten“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieser Roman eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil es eine spannende Geschichte ist, die sehr ehrlich mit allen Themen, z.B. Geschwisterbeziehungen umgeht. Außerdem ist der Schreibstil wirklich grandios und so anders als andere. Kritikpunkte habe ich keine, möchte aber nochmal darauf hinweisen, dass es sehr grausame und brutale Szenen gibt, die ein gewisses Lesealter erfordern.

Insgesamt ist es ein wirklich gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Cornelia Funke für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 07.06.2019

Ein gefühlvoller und berührender Liebesroman…

Suddenly Forbidden (Gray Springs University 1)
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Der Liebesroman „Suddenly forbidden“, Band 1 der Gray Springs University-Reihe ist am 06.05.2019 im Forever by Ullstein-Verlag erschienen und spielt in Clarelle und in Gray Springs.

Endlich ist der Tag ...

Der Liebesroman „Suddenly forbidden“, Band 1 der Gray Springs University-Reihe ist am 06.05.2019 im Forever by Ullstein-Verlag erschienen und spielt in Clarelle und in Gray Springs.

Endlich ist der Tag gekommen, an dem Daisy ihre erste große Liebe wiedersehen wird und sie wieder vereint sein werden. Doch das war offensichtlich nur Daisy’s Plan, denn an ihren ersten Tagen am College muss sie feststellen, dass Quinn mittlerweile mit ihrer ehemals besten Freundin Alexis zusammen ist. Ihr Herz ist gebrochen. Sie versucht alles, um Quinn aus dem Weg zu gehen und ihn zu vergessen, aber es funktioniert einfach nicht. Als sich die beiden zufällig auf einer Party treffen, die Daisy vorzeitig verlässt, ist Quinn plötzlich da, um sie sicher nach Hause zu bringen. Fühlt er doch noch was für sie? Vor Daisy liegt eine sehr emotionale Zeit, die geprägt ist von ihrem inneren Konflikt, Quinns Entscheidung zu akzeptieren oder aber für die Liebe zu kämpfen und jeden kleinen Halm der Hoffnung zu ergreifen, auch wenn Quinn bereits vergeben ist.

Das Cover gefällt mir insgesamt gut und es passt zur Geschichte. Farblich hätte es für meinen Geschmack noch etwas heller und wärmer sein, vielleicht noch die Atmosphäre aus Clarelle berücksichtigen können. Der Klappentext ist großartig. Er vermittelt gleich die richtige Lesestimmung, macht neugierig und verrät dabei nicht zu viel. Auch der Titel passt wirklich gut zu dieser Story.

Gut 4 Stunden habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich glücklich und zufrieden, aber auch gerührt zurücklässt.

Daisy ist eine zurückhaltende, junge Frau, die frisch ans College gekommen ist und es liebt zu zeichnen. Schon als Kind stand für sie fest, dass sie Quinn heiraten würde und für sie war es nicht nur so dahergesagt. Umso verletzter ist sie, als er sich offensichtlich nicht an ihr gemeinsames Versprechen erinnern kann bzw. es bewusst gebrochen hat. Es tut einem richtig weh, wie sie leidet und man freut sich mit ihr, als es doch noch ein Fünkchen Hoffnung gibt. Daisy wirkt manchmal zwar etwas naiv, ist aber durch und durch liebenswert und absolut sympathisch und man muss sie einfach gernhaben. Ich finde sie in ihrer Art sehr authentisch.

Quinn ist ein gutaussehender, sportlicher, junger Mann,
der in seinem zweiten Jahr im College ist und es liebt, Football zu spielen. Als plötzlich seien erste große Liebe vor ihm steht, erinnert er sich wieder an ihr gemeinsames Versprechen und versucht sich, sein schlechtes Gewissen auszureden. Doch sofort fühlt er sich wieder zu Daisy hingezogen und spürt, dass es zwischen ihnen immer noch etwas Besonders ist. Trotzdem will er es sich nicht eingestehen und hält an der Beziehung zu Alexis fest, weil sie ihm damals über den Verlust von Daisy hinweggeholfen hat. Auch Quinn ist ein sympathischer Typ und sehr gefühlvoll, nur gelingt es ihm am Anfang nicht, das auch zu zeigen. Er ist genauso liebenswert wie Daisy.

Beide Protagonisten mochte ich ab der ersten Leseminute. Sie sind überaus sympathisch. Ihr Want und Need sind klar herausgearbeitet, sie haben ihr Ziel vor Augen, sie entwickeln sich weiter auf ihrem Weg dorthin und sie sind dreidimensional. Sie sind so wundervoll entwickelt und haben Tiefe. Dadurch konnte man sich sehr gut in sie hineinversetzen. Ich bin total begeistert und würde beide gern persönlich kennenlernen. Wirklich großartig!

Die Nebenfiguren haben mir ebenfalls sehr gefallen. Auch wenn Alexis mir nicht sympathisch war, war ihre Figur toll entwickelt und sie war logisch und nachvollziehbar in ihrem Handeln. Callum mochte ich erst nicht, weil ich dachte, er hätte keine guten Absichten, doch da habe ich mich wohl vertan. Er ist Daisy ein wirklich guter Freund geworden. Pippa ist einzigartig. So eine Mitbewohnerin wünscht man sich ja wohl. Sie hält zu Daisy, beschützt sie wie eine Bärin und sagt ihr aber trotzdem immer und ehrlich ihre Meinung. Ich habe mich so sehr gefreut, als es mit Toby losging und fand beide zusammen auch toll, aber dass sie später so leiden muss… oh nein. Ich habe wirklich mitgelitten. Die Eltern finde ich ebenfalls sehr gelungen, auch wenn sie alle am Leid von Daisy und Quinn beteiligt waren. Sie gestehen sich ihre Fehler aber ein und das gefällt mir ganz besonders.

Die Handlung des Buches gefällt mir richtig gut. Es wurde eine sehr schöne Spannungskurve entwickelt und ich konnte nicht aufhören zu lesen. Immer wieder war es so, dass ich dachte… und nun? …und nun? Es gibt wirklich tolle Konflikte, die über das Buch aufgebaut und auch nicht zu schnell gelöst werden. Auch kleine Twists sind dabei. Es bleibt über das gesamte Buch aufregend.
Besonders gefallen haben mir die die Rückblenden in die Kindheit von Daisy und Quinn. Dadurch waren sie mir besonders nahe.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 39 Kapitel + Epilog, die in der ICH-Form im Präteritum abwechselnd aus Daisys und Quinns Sicht geschrieben sind. Das hat mir sehr gefallen, um ihr Denken, Fühlen und Handeln gut nachvollziehen zu können.

Der Schreibstil ist für mich das absolute Highlight. Unschlagbar. Er ist locker und flüssig und sehr bildhaft. Die atmosphärischen Beschreibungen und die Beschreibungen des Settings sind großartig. Es fühlt sich wirklich an, als wäre man dabei und es entstehen Bilder vor dem inneren Auge des Lesers / der Leserin. Es entwickelt sich so ein heimeliges Lesegefühl. Die Dialoge sind sehr unterhaltsam, frisch und sehr authentisch.

Aber der absolute Wahnsinn ist die Beschreibung der emotionalen Ebene. Ella Fields schreibt mit so viel Gefühl und es strahlt so viel Wärme aus. Das habe ich so noch nie gehabt. Grandios!

Mein Fazit nach 352 Seiten:


„Suddenly Forbidden“ ist ein wundervoller Liebesroman über die erste große Liebe und zeigt sehr emotional, dass sie immer etwas Besonderes ist und wie verletzlich sie einen machen kann.

Wer einen absolut gefühlvollen, romantischen Liebesroman sucht, der auch die Themen „Freundschaft“, „Familie“ und „Trennung“ thematisiert, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein. In jedem Fall garantiert dieses Buch wunderschöne Lesestunden.

Von mir erhält dieser Roman eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil die Protagonisten einfach nur liebenswert und so authentisch waren. Die Geschichte ist wirklich total gefühlvoll und strahlt so viel Wärme aus. Ich bin total begeistert. Kritikpunkte habe ich keine.

In der Gesamtbewertung ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Ella Fields für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 19.05.2019

Ein Wahnsinns-Roman: bewegend und ergreifend…

Das Haus der Verlassenen
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Durch eine Leserunde auf wasliestdu.de bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Das Cover hat mich sofort gepackt, denn der Zaun im Vordergrund scheint etwas vor der Öffentlichkeit verstecken zu wollen. ...

Durch eine Leserunde auf wasliestdu.de bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Das Cover hat mich sofort gepackt, denn der Zaun im Vordergrund scheint etwas vor der Öffentlichkeit verstecken zu wollen. Ein Geheimnis. Ansonsten wirkt es etwas düster und bedrückend. Dafür sorgt schon der dunkle Himmel. Lediglich das Mädchen in dem roten Mantel, das auf einem geebneten, von Bäumen gesäumten Weg auf das alte Herrenhaus zugeht, bringt etwas Farbe in das Cover. Da sie aber hinter dem Zaun ist, hat sie bestimmt was mit dem Geheimnis zu tun.

Der Klappentext holt mich dann vollends ab. Er wirft spannende Fragen auf, deutet einen großen Konflikt an und verspricht Geheimnisse. Natürlich möchte ich wissen, was damals vor sich gegangen ist und wie die Vergangenheit mit der heutigen Zeit verwoben ist. Also, los geht’s.

Die Familiensaga gepaart mit Thriller-Elementen „Das Haus der Verlassenen“ von Emily Gunnis erschien am 18. März 2019 im HEYNE-Verlag und spielt in Sussex.

Ivy ist eine junge Frau, die an die Liebe glaubt und bitter enttäuscht wird, denn sie wird unehelich schwanger und in ein Heim für ledige Mütter verfrachtet. Trotz härtester, körperlicher Arbeit und schweren Misshandlungen hat sie Hoffnung, irgendwann ein glückliches Leben mit ihrem Kind und dem Vater des Kindes führen zu können. Doch nur sie scheint sich dieses Leben zu wünschen. Vor Ivy liegt eine schwere Zeit, die geprägt ist von Gewalt, Angst und tiefen Gefühlen und ihrem inneren Konflikt, weiter für das Leben und ihr Kind zu kämpfen oder aber dem Ganzen selbst ein Ende zu setzen.

In engem Zusammenhang mit Ivy’s Geschichte steht Sams Geschichte. Sam ist eine junge Journalistin, die zufällig auf einen Brief von einer Ivy stößt, die dem Vater ihres Kindes schreibt und diesen anfleht, sie und ihr Kind zu retten. Der Brief nimmt sie so mit, dass sie beginnt über St. Margaret’s zu recherchieren, wodurch die sie viel Grausames und furchtbare Geheimnisse erfährt, die eine blutige Spur bis in die Gegenwart ziehen und in direktem Zusammenhang mit ihrer eigenen Familiengeschichte zu stehen scheinen. Auch vor Sam liegt eine schwere Zeit, die geprägt ist von tiefen Emotionen über die Vergangenheit, aber auch der heutigen Zeit, mit allen Konsequenzen, die ihre Recherche provozieren.

Gut 4 Abende habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich aufgewühlt, bedrückt und schockiert zurücklässt.

Beide Protagonistinnen Ivy und Sam sind sehr starke und mutige Frauen. Sie wollen etwas Bestimmtes erreichen und arbeiten hart dafür, wobei sie immer an das Gute in Menschen glauben, auch wenn sie die Realität zum Teil etwas anderes lehrt. Sie stehen beide allein da, weil ihre Männer sie im Grunde verlassen haben. Trotzdem ergeben sie sich nicht ihrem Schicksal, sondern kämpfen, solange es eine Aussicht auf ein gutes Ende gibt.

Beide Protagonistinnen sind sehr authentisch und ihre Schicksale wirklich realistisch dargestellt, d.h. auch jede in ihrer Zeit mit den Normen und Werten, die da vorherrschten. Beide haben ein konkretes Ziel, das die jeweilige Motivation gut verstehen und nachvollziehen lässt und beide machen eine beobachtbare Entwicklung durch. Sie sind dreidimensional, für mich nicht klischeehaft und sehr gut durchdacht. Wirklich großartig!

Die anderen Figuren sind auch alle wunderbar entwickelt, mit einem eigenen Ziel und einer eigenen Motivation.

Von der Handlung des Buches bin ich ebenfalls begeistert. Es gibt eine sehr gelungene Spannungskurve, die über das gesamte Buch stetig ansteigt. Man ist immer dabei und möchte nicht, nein, kann nicht aufhören zu lesen. Es gibt aus meiner Sicht auch immer wieder überraschende Wendungen bzw. neue Informationen, die einen in eine andere Richtung denken lassen. Man vermutet als Leser/in so einiges, wird aber durch die Autorin immer im Ungewissen gelassen, so dass wirklich erst am Ende alles aufgeklärt wird. Und wo wir gerade dabei sind. Auch das Ende ist wirklich sehr gelungen und ein bisschen anders als ich dachte.

Ganz besonders haben mich Ivy’s Briefe an den Vater des Kindes gepackt, die sehr emotional geschrieben waren und mich wirklich berührt haben.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 46 längere Kapitel + Prolog und Epilog, die in der 3. Person Singular in der personalen Erzählform aus verschiedenen Sichten geschrieben sind, vorrangig aber aus der Sicht Ivys und Sams. Das gefällt mir sehr gut, denn man kann sich dadurch gut in die Figuren hineindenken und auch Situationen miterleben, bei denen man sonst nicht dabei wäre, z.B. der Todestag des Arztes aus Sicht des Arztes geschrieben. Das war sehr spannend und natürlich aufschlussreich. Aber ganz besonders packend und berührend sind einfach Ivy’s Briefe geschrieben, die dafür sorgten, dass ich immer am Ball blieb.

Das war mein erstes Buch von Emily Gunnis, so dass ich sehr gespannt auf ihren Schreibstil war und ich muss sagen, bis jetzt habe ich wirklich was verpasst. Er ist einfach grandios. Sehr flüssig, bildhaft und unheimlich emotional bzw. berührend. Auch die spannenden Abschnitte sind echt gut. Ich habe mit den Personen regelrecht mitgezittert und mitgelitten. Mit ihrer Art zu schreiben, schafft sie eine ganz besondere Atmosphäre/Stimmung, die einen nicht mehr loslässt. Auch nach dem Ende des Buches hat mich dieser Roman noch einige Zeit beschäftigt, denn Emily Gunnis ist es so wunderbar gelungen, so realitätsnah zu schreiben und den Leser/die Leserin tief zu berühren. Ich bin immer noch hin und weg und musste es auch noch ein wenig wirken lassen, bevor ich die Rezension schrieb.

Mein Fazit nach 392 Seiten im Taschenbuch:

„Das Haus der Verlassenen“ ist ein ergreifender Roman, der sehr emotional zeigt, wie schlecht es Frauen vor nicht allzu langer Zeit ergehen konnte, die unehelich schwanger wurden und wie man sich dieser Problematik entledigen konnte, wenn sie nicht ins persönliche Lebenskonzept passten.

Wer einen tiefgründigen, berührenden Roman sucht, der zum Teil in der Zeit um 1956 in Sussex spielt, der viele schwierige Themen wie uneheliche Schwangerschaft, die Rolle der Frau, aber auch das Thema Misshandlung thematisiert, dürfte mit diesem Buch gut beraten sein. Der Schreibstil von Emily Gunnis ist grandios und lässt alles sehr lebendig sein, so als wäre man dabei. Wirklich fantastisch!!!

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil die Figuren und so realistisch dargestellt sind und die Handlung mich wirklich aufgewühlt und nachdenklich gestimmt hat. Dieser Roman ist nach „Die Fliedertochter“ mein zweites Highlight in diesem Jahr. Manches ist wirklich bedrückend und man muss als Leser/in ganz schön schlucken und auch die Tränen verdrücken. Besonders Ivy’s Schicksal ist hoch emotional.

Insgesamt ist es ein mehr als gelungener Roman, den ich ganz klar weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Emily Gunnis für diese Geschichte.