Mitreißender Auftakt.
„Der Kuss der Lüge“ ist der Auftakt der beliebten Serie „Die Chroniken der Verbliebenen“ von Mary E. Pearson und erzählt eine aufregende Geschichte über Freiheit und Selbstbestimmung, Liebe und Vertrauen.
Als ...
„Der Kuss der Lüge“ ist der Auftakt der beliebten Serie „Die Chroniken der Verbliebenen“ von Mary E. Pearson und erzählt eine aufregende Geschichte über Freiheit und Selbstbestimmung, Liebe und Vertrauen.
Als Prinzessin des Königreichs Morrighan ist Lia in der Pflicht zu heiraten, auch unter Zwang. Da die 17-jährige nicht bereit ist, sich den politischen Strukturen zu beugen, sich in ein Leben an der Seite eines Fremden zu unterwerfen, flieht sie gemeinsam mit ihrer Zofe und Freundin.
Gemeinsam versuchen die beiden in einem kleinen Ort als Schankmädchen ihren Unterhalt zu verdienen und lernen währenddessen zwei geheimnisvolle Männer kennen, die genau wissen, wen sie vor sich haben. Der eine ist jener verschmähte Prinz, den Lia ehelichen sollte, der andere trachtet ihr nach dem Leben.
Doch welcher der Chameure wer ist, weiß nicht mal der/die LeserIn.
Mary E. Pearson schrieb authentisch und voller Ausdruck, schuf sofort eine willensstarke, standhafte und mutige Protagonistin, die sich zwar im Verlauf charakterlich nicht besonders weiterentwickelt, jedoch den Raum bekommt, sich selbst besser kennenzulernen und ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen genauer nachzuspueren.
Erzählt wird hauptsächlich aus der Sicht der Prinzessin, jedoch verflechten sich auch Perspektiven der Männer in die Storyline und führen dazu, dass wir in ebensolch Gefühlschaos stürzen wie Lia. Wer wirklich ehrenhaft ist, wer mörderisch? Wer weiß.
Figuren und Orte wurden nah- und vorstellbar gezeichnet, die Dialoge machten Spaß, und durch die Ungewissheit, einige Wahrheiten und Twists verliert die Handlung zu keiner Zeit an Aufregung und Spannung. Auch wenn in diesem Teil die Romantik auf der Strecke bleibt, liegt ein Knistern in der Luft.
„Der Kuss der Lüge“ ist ein durchdachter, origineller Roman, der die Fortsetzung nur schwerlich erwarten lässt.