Cover-Bild Sommer bei Gesomina
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 01.03.2019
  • ISBN: 9783959672450
Florian Beckerhoff

Sommer bei Gesomina

In der Straße mit dem kleinen Supermarkt von Herrn Dong, dem Frisör Ergün, der fast immer geschlossenen Bar Centrale, der Weinhandlung und dem Geschäft für tasmanische Stiefel geht jeder seiner eigenen Wege. Von der italienischen Nonna Gesomina mit den köstlichsten Gerichten bekocht, verbringt der zwölfjährige Jona hier seine Sommerferien und lernt eine neue, freiere Welt kennen. Bis er von der tragischen Vergangenheit seiner Gastgeberin erfährt, die bis nach Mogadischu führt. Wurde sie dort vor fünfzig Jahren wirklich von ihrem Sohn getrennt? Jona will ihr helfen, ihn wiederzufinden, aber dafür muss er erst die Bewohner der Straße verbinden: Denn eine gemeinsame Hoffnung wirkt stärker als jeder Verlust.

»Eine anrührende Geschichte mit Tiefgang, interessanten Figuren und einer überzeugenden Szenerie.«
EKZ Bibliotheksservice

»Beckerhoffs Art, zu schreiben, ist vorbildlich: tolle Beobachtungen, viel Humor, poetischer Alltag und sanfte Abgründe. (…) Einmal angefangen, möchte man das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen.«
GRAZIA über »Herrn Haiduks Laden der Wünsche«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2019

Sehr gute Unterhaltung mit Tiefgang

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Jona (12 Jahre alt) verbringt einen Teil seiner Sommerferien bei Gesomina, die vor etlichen Jahren sein Kindermädchen war. Sein Vater ist beruflich ständig in der Welt unterwegs, nun muss auch die Mutter ...

Jona (12 Jahre alt) verbringt einen Teil seiner Sommerferien bei Gesomina, die vor etlichen Jahren sein Kindermädchen war. Sein Vater ist beruflich ständig in der Welt unterwegs, nun muss auch die Mutter beruflich für zwei Wochen in die USA. Jonas Eltern sind reich,
allerdings auch laufend beschäftigt und haben wenig Zeit für den Sohn.
Das Mehrparteienhaus im Berliner Kiez, in dem Gesomina wohnt, sowie die anderen Bewohner der Straße sind anders als alle, die Jona bisher kennen gelernt hat. Der Stiefelverkäufer aus Tasmanien, der Kneipenbesitzer, der von seiner Frau mitsamt Tochter verlassen wurde, die einsame Weinhändlerin, der türkische Friseur und das vietnamesische Ehepaar, das ein Geschäft in der Straße betreibt. Alle sind irgendwie und irgendwann hier gestrandet, entweder erfolglos oder unverstanden, einsam oder verlassen. Gesomina kann zuhören, sie bekocht Jona und erzählt ihm Geschichten aus ihrer Vergangenheit. Geschichten von einem verlorenen Sohn und schwierigen Zeiten. Jona ist klug und aufgeschlossen, er verändert die Bewohner der Strße, die auf einmal miteinander reden und interagieren und anfangen eine Gemeinschaft zu bilden.

Zwei Wochen nur - doch in zwei Wochen kann so viel passieren, so viel in Bewegung geraten. Nicht plötzlich, sondern nach und nach.

Beckerhoff hat einen mitreißenden Erzählstil, die Figuren werden beim Lesen lebendig, man scheint ihnen über die Schulter schauen zu können, man erlebt die Entwicklungen als sei man dabei. Dabei sind es oft die Zwischentöne, die die Phantasie des Lesers beflügeln.

Der Roman ist ein gelungener Balanceakt zwischen Schwere und Leichtigkeit. Ernste Themen gewürzt mit einer Portion Humor ergeben eine gelungene Mischung. Feinsinnig und vor allem tiefgründig lässt er seine Figuren über das Leben, über die Vergangenheit, über Beziehungen, über Famile und Freunde, Zusammenhalt und Zufriedenheit und vor allem Gemeinschaft nachdenken.

Veröffentlicht am 24.11.2024

Ein bisschen was hat gefehlt

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Es hat sich gut angefühlt, diese bunt zusammen gewürfelten Menschen der abgelegenen Strasse in Berlin kennenzulernen.
Wie sie alle durch Gesominas Feriengast Jonas ein wenig enger zusammenrücken.
Ein klassischer ...

Es hat sich gut angefühlt, diese bunt zusammen gewürfelten Menschen der abgelegenen Strasse in Berlin kennenzulernen.
Wie sie alle durch Gesominas Feriengast Jonas ein wenig enger zusammenrücken.
Ein klassischer Wohlfühlroman a la „Der Buchspazierer“ oder „Der Schacherzähler“ ist es aber dann doch nicht, denn nicht für alle Probleme gibt es ein Lösung.
Der Roman hat mir von der Grundstimmung mit dem philosophischen Touch gut gefallen, aber ich hätte mir bei den Nebencharakteren ein wenig mehr Informationen gewünscht.
Der lockere Schreibstil war angenehm schnell zu lesen.

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Veröffentlicht am 13.08.2019

Eine kleine feine Geschichte, die aber ihr Potenzial nicht voll ausschöpft

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Der zwölfjährige Jona will eigentlich mit seiner Mutter in einem Ferienclub Urlaub machen, aber diese fliegt lieber nach Hollywood, um ihre Karriere voranzutreiben. Jona lässt sie währenddessen bei seiner ...

Der zwölfjährige Jona will eigentlich mit seiner Mutter in einem Ferienclub Urlaub machen, aber diese fliegt lieber nach Hollywood, um ihre Karriere voranzutreiben. Jona lässt sie währenddessen bei seiner ehemaligen Babysitterin Gesomina. Die gebürtige Afrikanerin wohnt irgendwo in Berlin, in einer Straße, in die sich außer den Anwohnern eigentlich niemand mehr verirrt. Schmerzlich zu spüren bekommen das Milan und Robert, zwei Grafikdesigner, die vor ein paar Wochen die Bar Centrale in der Straße eröffnet haben, die Weinhändlerin Julika oder der Australier Tom Spencer, der versucht, seine tasmanischen Stiefel unters Volk zu bringen. Der Sommer ist verregnet, Gesomina kocht wunderbare italienische Gerichte für Jona und beim Backgammonspielen erzählt sie ihm von ihrer Vergangenheit und ihrem Sohn, den sie vor langer Zeit in Afrika zurücklassen musste. Jona setzt sich in den Kopf, den Sohn zu finden und bringt damit das Leben von Gesomina und der anderen Bewohner der Straße gehörig durcheinander. Gesominas Quatschlappen (ein italienisches Gebäck) spielen dabei keine unwesentliche Rolle…

Tatsächlich habe ich mich mit diesem Buch relativ schwergetan. Der Autor hat definitiv wunderbare Figuren geschaffen, nur hätten diese meiner Meinung nach mehr Raum in der Geschichte gebraucht. Man erfährt zwar nach und nach Einiges über Gesominas Vergangenheit, aber bei einem Buch, das nur 256 Seiten umfasst, ist das trotzdem noch recht wenig. Ich finde, 200 Seiten mehr hätten dem Buch gut getan, auch um mehr über das Leben der Nebenfiguren zu erfahren. Es gibt wirklich zahlreiche davon, leider blieben die meisten für mich recht blass. Auch über Jona hätte ich gerne mehr erfahren, er ist ein ganz toller Junge, der auch in der Geschichte eine schöne Entwicklung durchläuft. Florian Beckerhoff kann auf jeden Fall erzählen, die Dialoge brachten mich oft zum Schmunzeln oder machten mich nachdenklich. Gesominas Kochkünste ließen mir oft das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Fazit: Während des Lesens war ich oft etwas unzufrieden, weil sich mir die Figuren nicht wirklich erschlossen beziehungsweise ich gerne mehr über sie erfahren hätte. Das Ende der Geschichte hat mich dann allerdings sehr bewegt, es flossen einige Tränen, es hat mich mit dem Buch versöhnt. Eine kleine feine Geschichte, die aber ihr Potenzial nicht voll ausschöpft.

Veröffentlicht am 20.06.2019

Modernes Märchen mit philosophischem Tiefgang

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REZENSION - „Florian Beckerhoff ist ein wunderbar leiser, besinnlicher und poetischer Roman gelungen, der sich trotz seines philosophischen Tiefgangs leicht lesen lässt.“ Dies schrieb ich schon 2017 über ...

REZENSION - „Florian Beckerhoff ist ein wunderbar leiser, besinnlicher und poetischer Roman gelungen, der sich trotz seines philosophischen Tiefgangs leicht lesen lässt.“ Dies schrieb ich schon 2017 über den vorigen Roman „Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ des in Berlin lebenden 43-jährigen Schriftstellers. Dasselbe gilt auch für sein kürzlich wieder bei Harper Collins veröffentlichtes Buch „Sommer bei Gesomina“. Wie damals lässt sich auch bei Beckerhoffs neuem Roman die Kernaussage in einem Satz zusammenfassen: Das wahre Glück im Leben findet man nur in den kleinen Dingen und Begebenheiten des Alltäglichen.
Denn wieder spielt sich alles in nur einer Straße eines Berliner Altstadtviertels ab, dessen kleinbürgerlichen Bewohner abseits des großstädtischen Trubels in ihrem von der Welt anscheinend vergessenen Mikrokosmos ihr klägliches Dasein fristen – bis plötzlich der zwölfjährige Jona auftaucht, um seine Sommerferien bei Gesomina Massati zu verleben, die ihn einst jahrelang als Kleinkind betreut hatte. Jona, der Sohn aus großbürgerlichem Elternhaus – der Vater ist als Unternehmensberater weltweit im Einsatz, die Mutter strebt als Autorin nach Anerkennung – hatte sich enttäuscht geweigert, in den Sommerferien seine Mutter „als lästiges Anhängsel“ nach Hollywood zu begleiten, nachdem nun keine Zeit für den eigentlich geplanten Ferienclub-Urlaub war. Stattdessen vertraut die Mutter den Zwölfjährigen seiner früheren Kinderfrau Gesomina an, der kleinen resoluten Frau aus Mogadischu, die seit 40 Jahren allein in einem Altberliner Hinterhof in der Dachgeschosswohnung eines heruntergekommenen Mietshauses lebt.
Fast scheint es, als lebe auch Florian Beckerhoff inmitten dieses Berliner Kiezviertels und habe sich von seinen Mitbewohnern inspirieren lassen, so authentisch, humorvoll und zugleich liebevoll beschreibt er seine so unterschiedlichen Charaktere, die man als Leser einfach mögen muss: Da gibt es den Grafiker Milan als Betreiber einer meistens geschlossenen Bar, die einsame Weinhändlerin, den Übersetzer, der sich dem Vermieter gegenüber als Maler ausgibt, den türkischstämmigen Friseur Ergün oder den vietnamesischen Supermarkt-Inhaber Dong und Tom Spencer, den Stiefelverkäufer aus Tasmanien. Alle versuchen sich in dieser Straße irgendwie über Wasser zu halten, fühlen sich von der Welt unverstanden, leben einsam vor sich hin, haben kaum Kontakt untereinander.
Erst der zwölfjährige Jona bringt durch seine kindliche Unbeschwertheit und Lebensneugier neue Bewegung in aller Dasein. Er entdeckt hier, fern seiner häuslichen Einsamkeit, das wahre Leben, lernt hier die unterschiedlichsten Menschen und ihre Schicksale kennen. Seine Neugier und sein Mitgefühl führen die Bewohner der Straße zusammen und erwecken ihre Lebensgeister aufs Neue. Der Übersetzer versucht sich jetzt tatsächlich als Maler, der Bar-Betreiber öffnet ganztägig und baut die Bar zum Bistro um, Tom Spencer kümmert sich nach vielen Jahren um seine alte Mutter im fernen Tasmanien, die Weinhändlerin versucht sich ohne jede Ahnung von Büchern als Betreiberin eines Antiquariats. „Es geht darum, es zu tun“, hatte auch Tom Spencer durch Jonas frische Aktivität erkannt: „Angebote machen, Möglichkeiten schaffen.“ Denn es war Jona, der sich voller Eifer auf die Suche nach Gesominas vor 50 Jahren verlorenen Sohn macht und sich auch durch Rückschläge von seinem Ziel nicht abbringen lässt.
„Sommer bei Gesomina“ ist tatsächlich wie sein Vorgänger „Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ wieder ein wunderbar leiser, besinnlicher und poetischer Roman. Die verschiedenen Figuren mögen fiktiv sein, sie könnten aber ebenso wirklich im Berliner Kiez gleich um die Ecke leben. Es sind die kleinen Helden des Alltags, die ihr teilweise beschwerliches Schicksal zu meistern versuchen. „Sommer bei Gesomina“ ist einerseits ein „Wohlfühlroman“ und liest sich wie ein modernes Großstadtmärchen, ist andererseits aber ein „Mutmacher“, vielleicht selbst noch einmal durchzustarten – voller Neugier auf bisher unerkannte Chancen, die das Leben einem bieten mag. Man fühlt sich von Florian Beckerhoff dabei an die Hand genommen, wie es auch Gesomina mit dem kleinen Jona auf dem Cover-Bild macht.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Wohlfühlroman für Großstädter

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Der Roman „Sommer bei Gesomina“ von Florian Beckerhoff ist 2019 im Harper Collins Verlag erschienen.
Der 12-Jährige Jona verbringt seine Sommerferien bei seiner ehemaligen Babysitterin, der italienischen ...

Der Roman „Sommer bei Gesomina“ von Florian Beckerhoff ist 2019 im Harper Collins Verlag erschienen.
Der 12-Jährige Jona verbringt seine Sommerferien bei seiner ehemaligen Babysitterin, der italienischen Nonna Gesomina, da seine Mutter lieber nach Hollywood fliegt, anstatt ihren Urlaub mit ihm zu verbringen. Nach und nach lernt er nicht nur die Bewohner der Straße kennen, sondern erfährt auch von Gesominas trauriger Vergangenheit. Gesomina scheint vor 50 Jahren ihren Sohn in Mogadischu verloren zu haben und Jona setzt alles daran, ihren Sohn wiederzufinden und bringt so die ganze Nachbarschaft durcheinander.
Ich habe bereits "Herr Haiduks Laden der Wünsche“ von Florian Beckerhoff gelesen und weiß, wie gut der Autor seine Charaktere und kleine Momente beschreiben kann. Ich war also ganz aufgeregt nun auch Gesomina kennenzulernen und wurde wieder vom warmherzigen Schreibstil des Autors begeistert. „Sommer bei Gesomina“ ist ein richtiger Wohlfühlroman für alle Großstädter und solche, die sich die Großstadt zumindest vorstellen können.