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Veröffentlicht am 28.09.2019

Tierische Hilfe gegen Kummer

Die Tage mit Bumerang
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Es sollte ein schöner Sommertag für Annu und ihre Freunde Lars, Birte und den Sohn Aron werden – doch er endete in einer Katastrophe und stellt ihre Freundschaft auf eine harte Probe. Die Halbfinnin Annu ...

Es sollte ein schöner Sommertag für Annu und ihre Freunde Lars, Birte und den Sohn Aron werden – doch er endete in einer Katastrophe und stellt ihre Freundschaft auf eine harte Probe. Die Halbfinnin Annu lebt bis dahin ein zurückgezogenes Leben in einem kleinen Dorf und einzig ihre Freundschaft zu Lars gibt ihr Kraft. Die Dorfbewohner machen es ihr nach dem tragischen Unfall noch schwerer. Es ist fast schon ein Stigma, denn sie wird von allen gemieden. So zieht sich Annu noch weiter zurück und verlässt kaum noch ihr Haus. Eines Tages bekommt sie tierischen Besuch, der bleiben will und ihr Leben aufmischt: ein Schaf! Da es sich nicht wegschicken lässt, nennt sie es kurzerhand Bumerang! In Annus Trauer mischt sich ganz langsam ein warmes Gefühl und ein Funke namens Hoffnung keimt, als sie sich liebevoll um ihren Gast kümmert.

In ihrem warmherzigen Buch zeigt Nina Sahm, was wahre Freundschaft ausmacht, wie eine neue Verbindung entsteht, was Erinnerungen mit einem Menschen machen und wie ein Tier zum Seelentröster wird. Ein warmer, ruhiger und liebevoller Ton liegt in ihrem Schreibstil und hat mich sogleich mit zu Annu genommen. Annu erschien mir eigenwillig, doch ganz liebvoll verbunden mit ihren Eltern und ihrem besten Freund seit Kindertagen, Lars. Annus Charakter ist so gut beschrieben, dass ich ihre Verzweiflung nach dem Unfall spüren konnte und mit ihr fühlen konnte.
Lars kommt im Buch nicht direkt zu Wort, jedoch ist er in Annus Gedanken stets präsent mit seinen Eigenheiten, die mich stets schmunzeln ließen. Die Verbindung der beiden ist stets zu spüren und ich habe mir gegen Endes des Buches gewünscht, mit den beiden bei einer Tasse Tee in Annus Garten zu sitzen. Dabei dürfte natürlich Bumerang, das ebenso eigenwillige und anhängliche Schaf nicht fehlen. Diese Stellen sind mit einer schönen Mischung aus Humor und Nachdenklichkeit geschrieben – einfach wunderbar! Besonders gut gefielen mir auch die Einblicke in das Leben von Matti, Annus finnischem Vater.

Mir hat Annus und Bumerangs Geschichte gut gefallen – meine absoluten Lieblinge sind jedoch Bumerang und Helsinki. Diese tierische Rasselband hat sich in mein Herz geschlichen und mir stets ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert. Es wurden nicht alle Fragen, die so manche/n Leser/in beschäftigt, beantwortet, was in meinen Augen auch nicht nötig ist. Ich mache mir selber gerne so meine Gedanken und lasse meiner Fantasie freien Lauf. Zudem gibt Nina Sahm dem Leser damit die Möglichkeit, zwischen den Zeilen zu lesen. Insgesamt ein Roman mit Überraschungen, Witz und einem stets warmherzigen Ton, der mir viele schöne Lesestunden bereitet hat.

Veröffentlicht am 20.09.2019

Ein aufregender und realistischer Thriller - grandios!

Dunkler Hass
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Ein Serienkiller hält den Bodensee in Atem, indem er junge Frauen tötet und aufs Übelste verstümmelt. Da Kommissar Marius Bannert bei seinen Ermittlungen auf der Stelle tritt, zieht er den Fallanalytiker ...

Ein Serienkiller hält den Bodensee in Atem, indem er junge Frauen tötet und aufs Übelste verstümmelt. Da Kommissar Marius Bannert bei seinen Ermittlungen auf der Stelle tritt, zieht er den Fallanalytiker Falk Hagedorn hinzu. Zusammen bilden sie bald ein richtig gutes Team und kommen dem intelligenten, abgebrühten Täter langsam immer näher. Leider wirft ihnen Bannerts unsympathischer Vorgesetzter dabei immer wieder Steine in den Weg und bremst die beiden Ermittler in ihrer Arbeit aus.

Von Anfang an haben mich die kurzen Kapitel und der klare Schreibstil durch das Buch getrieben. Die geschickt gewählten Perspektivenwechsel und so mancher Gänsehautmoment mit dem kaltblütigen und äußerst brutal vorgehenden Täter sorgten für das richtige Thrillerfeeling. Besonders gut gefiel mir, dass auch die Opfer zu Wort kamen, indem ihre Gedanken und Empfindungen vom Autor ungeschönt beschrieben wurden. Mit dem bissigen, charakterstarken Hünen und Fallanalytiker Falk Hagedorn und seinem zupackenden und eher ruhigen „Teamkollegen“ Kommissar Marius Bannert hat Matthias Bürgel ein tolles Ermittlergespann geschaffen. Die beiden ergänzen sich ganz prima und zusammen sind sie einfach grandios. Dabei fällt es nicht sonderlich ins Gewicht, dass Falk Hagedorn im Rollstuhl sitzt und somit in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Mit seinem klaren Verstand macht er es locker wett und ich mochte seine Art sofort. Bei Marius Bannert tat ich mir schon etwas schwerer, da er manchmal neben diesem Hünen fast untergeht und sich in Bezug auf seinen narzisstischen Vorgesetzten Burger durchaus etwas von Falk abschauen kann. Hagedorns deftige Sprüche passen gut ins Bild. Sehr gerne würde ich einen weiteren Hagedorn/Bannert-Thriller lesen!
Matthias Bürgel schöpft aus seiner Erfahrung und Tätigkeit als Polizist und gewährt einen gelungenen Einblick in die Ermittlungsarbeit und die Psyche eines skrupellosen Mörders. Der Thriller ist beängstigend, weil sowohl traumatische und brutale Erlebnisse in der Kindheit als auch unerfüllte Wünsche in der Realität zigfach vorkommen. Nur reagiert jeder Mensch anders darauf und nicht jeder wird zum Psychopathen und/oder Killer. Das Finale war irre spannend und dramatisch. Wenn auch der Täter keine große Überraschung war, gab es zum Schluss doch noch einen riesigen Knaller. Es blieben Fragen offen – wie im wahren Leben!
So muss ein Thriller sein! Das Buch wegzulegen muss schon fast wehtun!
Zum Titel möchte ich noch anmerken, dass ich bei IMAGO als alte Lateinerin sofort an den Begriff "Bild" gedacht habe. Der Autor verwendet es hier wohl in der Bedeutung "Abbild". Was hervorragend zu seinem Täter passt. Zusammen mit dem Coverbild ergibt sich ein rundum grandioser Thriller. Ich bin absolut begeistert!

Veröffentlicht am 16.08.2019

Der Jäger und seine Beute - ein grandioser Thriller!

Der Blütenjäger: Thriller
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Im 4. Thriller um die Ermittlerin Laura Kern macht ein Serienmörder Jagd auf junge Frauen, bis er sie erschießt und ein Foto und eine Blume neben der Leiche hinterlässt. Mit Hilfe der Psychologin Dr. Niemeyer ...

Im 4. Thriller um die Ermittlerin Laura Kern macht ein Serienmörder Jagd auf junge Frauen, bis er sie erschießt und ein Foto und eine Blume neben der Leiche hinterlässt. Mit Hilfe der Psychologin Dr. Niemeyer will Laura dem Täter auf die Spur kommen. Doch sowohl die Fotos als auch die Blumen geben Laura und ihrem Kollegen Max Rätsel auf, die nicht so leicht zu durchschauen sind. Auch im Fall des Blütenjägers hat es Laura Kern mit einem Täter zu tun, der seine Taten inszeniert und einen genauen Plan verfolgt. Neben den zeitraubenden Ermittlungen stellt sich Laura die Frage, ob sie Taylor vertrauen kann und ob er der richtige Mann für sie ist.
In geschickt eingeflochtenen Rückblenden kommt der Leser dem Mörder immer näher und hat einen minimalen Wissensvorsprung gegenüber Laura und Max. Doch das nützt nur wenig, denn die Autorin lässt sich immer wieder Wendungen einfallen, mit denen man nicht rechnet und es kommen nur häppchenweise Informationen ans Licht, die jedoch kein klares Bild ergeben. Ich habe während des Lesens ein paar Vermutungen bezüglich des Mörders angestellt und musste letztlich aufpassen, dass ich mich nicht völlig vergaloppiere. Vor meinen Verdächtigungen war bald niemand mehr sicher und doch kam es letztlich ganz anders.
Mich hat dieser Thriller nicht nur überzeugt, sondern restlos begeistert. Der Schreibstil der Autorin ist einfach grandios und hat mich von Anfang an gepackt. Die wechselnden Perspektiven zwischen Laura, Taylor und Max und die Rückblenden zu einem 8jährigen Jungen machen den Thriller nicht nur spannend, sondern erhöhen zudem das Lesetempo. Selbst Leser, die Laura Kern noch nicht kennen, werden keine Probleme haben, sich in diesem Thriller zurechtzufinden. Catherine Shepherd versteht es hervorragend, die Protagonisten und deren Seelenleben zu beschreiben – da ist man als Leser mittendrin. Wie schon bei „Der Flüstermann“ kann ich dieses Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Ein zutiefst bewegender Roman

Wo die Freiheit wächst
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Es ist das Jahr 1942 und in Köln fallen Bomben. Mittendrin lebt Lene (Helene) Meister, ein junges Mädchen, das eine Friseurlehre begonnen hat. Sie hat eine beste Freundin, Rosemarie, Rosi genannt. Die ...

Es ist das Jahr 1942 und in Köln fallen Bomben. Mittendrin lebt Lene (Helene) Meister, ein junges Mädchen, das eine Friseurlehre begonnen hat. Sie hat eine beste Freundin, Rosemarie, Rosi genannt. Die beiden Mädchen schreiben sich Briefe, als Rosi aufgrund Lenes Leichtsinn in Bedrängnis gerät ist und aufs Land geschickt wird. Während immer wieder zig Bomben Köln zerstören und die Menschen in ständiger Angst leben, regt sich in Lene Widerstand. Sie mag nicht zum Bund deutscher Mädchen gehören und sich anpassen. Eines Tages trifft Lene auf Erich, der mit ein paar gleichgesinnten Jungs durch die Lande reist und „verbotene“ Lieder singt. Sie haben keine Lust, sich im Gleichmarsch mit der Hitlerjugend zu bewegen. Bald schon schließt sich Lene den s.g. Edelweißpiraten an und begibt sich damit in Gefahr. Wie sehr die Ideologie des NS-Regime sogar Familien spaltet, wird auch in Lenes Familie deutlich. Ihr älterer Bruder liegt im Schützengraben an der Ostfront vor Stalingrad und versucht, die Familie nicht zu beunruhigen. Dagegen hält Kalli, Lenes jüngerer Bruder an der NS-Ideologie fest, glaubt an den Drill und will unbedingt selbst in den Krieg ziehen. Ob er dafür sogar seine Familie verrät? Lene ist eine intelligente und starke junge Frau. Das wird mit jeder ihrer Zeilen deutlicher. Sie erfasst die Grausamkeit der Nazi-Herrschaft und die Sinnlosigkeit und den Irrsinn des Krieges. Zudem sorgt sie sich um ihre Geschwister und ihre Mutter, die leider selbst nicht allzu fähig ist, ihre Kinder zu schützen und die Familie zusammenzuhalten.
Die Ereignisse im Köln des Jahres 1942 aus sich der Jugendlichen zu „erleben“ hat eine ganz andere und noch viel schlimmere Dimension als die der Erwachsenen. Sie haben Träume, Wünsche und Hoffnungen auf ein Leben in Freiheit und müssen erkennen, dass sie jede Minute ihres Lebens und jedes noch so kleine Glück genießen müssen, denn die Zukunft sieht düster aus. So sollte kein Kind, kein Mensch aufwachsen bzw. leben müssen.
Selten passt ein Cover so hervorragend zum Inhalt eines Buches wie bei „Wo die Freiheit wächst“. Die Freiheit wächst zunächst im Kopf der Protagonisten und von da aus gelangt sie in die Briefe von Lene, Erich und Rosi. Aus Lenes alter Schreibmaschine wachsen die Edelweiße in den Himmel und streben gegen die Flieger der Tommys. Ein bisschen erinnert mich die Farb- und Covergestaltung an ein Schulbuch. Und genau das sollte es werden: Pflichtlektüre für Schülerinnen und Schüler, für die jene Zeit noch viel abstrakter ist als für uns Kriegsenkel. Denn dazu zähle ich (Jahrgang 1967) mich. Lesen gegen das Vergessen ist wichtiger denn je, wenn ich sehe, welche Wege die Politik teilweise einschlägt, wie viele Menschen auf der Flucht sind und wie Antisemitismus erneut erwächst und heftige Formen annimmt. Ich frage mich, warum über die Edelweißpiraten nicht mehr geschrieben wird.
Mir hat der Roman in Briefform sehr gut gefallen. Auf diese Weise werden die unterschiedlichen Lebenssituationen der Jugendlichen geschildert und man bekommt einen ersten Eindruck, wie sich Deutschland aus ihrer Sicht verändert hat. Durch den Briefwechsel zwischen Lene, Rosi, Franz, Erich und Kalli taucht der Leser ganz tief in die Psyche der Jugendlichen ein und lernt ihre Wünsche, Hoffnungen und Gedanken genau kennen. Zudem wird ganz deutlich, wie der Krieg und die Naziherrschaft die Menschen, vor allem auch die Jugendlichen, einengt, unterdrückt, manipuliert und verängstigt. Freiheit wird zum seltenen Gut und findet fast nur noch in den Köpfen Raum. Umso erstaunlicher ist es, zu lesen, wie viele Jugendliche sich aufgelehnt haben. Ganz klar steht in diesem Buch Lene Meister im Mittelpunkt. Sie beginnt sich ihre eigenen Gedanken zu machen und lässt sich trotz Warnung von ihrer Freundin Rosi und ihrem großen Bruder nicht davon abbringen, ihre Meinung in ihren Briefen zu offenbaren. Wie gefährlich das in jener Zeit war, muss wohl nicht erwähnt werden. Der Schreibstil passt sich der Zeit und den jungen Menschen an und geht unter die Haut. Stets habe ich mit Lene und ihren „Brieffreunden“ mitgelitten und gehofft, dass sie verschont bleiben. Es ist mir sehr nahe gegangen, dem Briefwechsel zu folgen und zu wissen, dass es zwar fiktive Personen sind, aber gut so hätte sein können. Die Fakten zur Zeit der Nazi-Herrschaft am Ende des Buches sind sehr hilfreich und interessant, ließen mich aber auch unglaublich traurig werden, wenn ich mir das Ausmaß der Schachzüge Hitlers und seiner Gegenspieler oder „Verbündeter“ vor Augen führte.
Ein zutiefst bewegender Roman, der lange nachwirkt, der mit seiner Briefform einen tiefen Einblick in das Leben von Jugendlichen während des Krieges und der Naziherrschaft gibt!

Veröffentlicht am 03.08.2019

Ein liebenswerter, ungewöhnlicher Kommissar im schönen Portugal

Weiße Fracht
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Vorab möchte ich anmerken, dass ich die beiden ersten Bände rund um den liebenswerten Hamburger Kommissar Leander Lost nicht gelesen habe. Was ich dringend nachzuholen gedenke. Der Einstieg in den dritten ...

Vorab möchte ich anmerken, dass ich die beiden ersten Bände rund um den liebenswerten Hamburger Kommissar Leander Lost nicht gelesen habe. Was ich dringend nachzuholen gedenke. Der Einstieg in den dritten Teil mit dem Titel „Lost in Fuseta – Weiße Fracht“ war ganz leicht und mir fehlten keine Vorkenntnisse.

Mit Leander Lost hat der Autor Gil Ribeiro (alias Holger Karsten Schmidt) einen bemerkenswerten Charakter und Kommissar erschaffen. Leander ist als Austauschpolizist in der kleinen Polizeistation Fuseta an der Portugiesischen Algarve gelandet. Den Hamburger Kollegen ist das ganz Recht, denn sie hatten so ihre Probleme mit seinen Eigenheiten. Durch sein Asperger Syndrom sind Leanders soziale Kompetenzen eingeschränkt, er ist unfähig zu lügen und erkennt Ironie nicht, so dass es hin und wieder zu lustigen Szenen kommt. Seine große Stärke liegt in seinem fotografischen Gedächtnis und darin, dass er keine noch so kleine Einzelheit vergisst. Mittlerweile hat sich Leander in Fuseta ganz gut eingelebt und wird von seinen Kollegen respektiert und geschätzt. Im Gegensatz zu seinem Team in Deutschland nehmen die Portugiesen den Alemao so wie er ist. Leider neigt sich das Austauschprogramm dem Ende zu und Leander wird von einem völlig ungeahnten und neuen Gefühl überrascht. Die Zuneigung von Soraia, der Schwester seiner Kollegin, lässt ihn über seine geplante Rückkehr nach Deutschland nachdenken – doch er weiß nicht, wie er sich richtig verhalten soll.
Als ein deutscher Auswanderer brutal ermordet aufgefunden wird, kommen Leander und seine Kollegen zum Einsatz. Am Tatort stellt sich heraus, dass in einem Auge des Toten eine Feder steckt, auf seiner Brust ein Petruskreuz und an der Decke eine rote 7 hinterlassen wurde. Wer macht so etwas und warum? Ein spanischer Kollege im Team sieht Ähnlichkeiten mit einer Mordserie und reist in sein Heimatland. Allerdings bringt ein Einbrecher, der am Tatort aufgegriffen wurde, Leander und seine Kollegen auf die Spur einer Drogensendung vor der Portugiesischen Küste. Schließlich stellt sich heraus, dass der Tote mit einem hochrangigen Polizisten in Deutschland verwandt war und Leander und seine Kollegen bekommen Verstärkung aus seiner Heimat.

Gil Ribeiros Portugal-Krimi entführt den Leser an die Portugiesische Küste und bringt ihm neben einer spannenden Handlung auch Land und Leute näher. Ganz deutlich ist seine Verbundenheit zu dieser schönen Region zu spüren und es kommt so etwas wie Urlaubsfeeling auf. Ganz nach dem Motto: „Da würde ich auch gerne Urlaub machen““ Der größte Anteil am Plot hat der autistische Polizist Leander Lost. Hier ist der Name schon recht bezeichnend, denn Leander muss sich zu Anfang seiner Austauschzeit mit dem fremden Land und den Menschen erstmal anfreunden, zumal er in einer kleinen Stadt landet, wo sich alle untereinander kennen. Seine sozialen Fähigkeiten sind recht eingeschränkt und machen ihn zunächst zu einem Außenseiter. Der Autor wird in seiner Geschichte nie abwertend gegenüber Leander, sondern beschreibt so manche ungewöhnliche Situation mit einem Augenzwinkern. Mir war der Kommissar von Anfang an sympathisch und ich konnte ihn mir gut vorstellen, wie er sich durch die menschlichen Unzulänglichkeiten und seine Gefühlswallungen laviert, ohne dabei den Fall aus den Augen zu verlieren. Auch die anderen Charaktere des Buches sind anschaulich und liebevoll gezeichnet. Der Krimi an sich wartet nicht gerade mit vielen Wendungen und Überraschungen auf, ist aber trotzdem spannend und sehr unterhaltsam. Für mich ist es ein gelungener und schöner Regionalkrimi, der mir einen Einblick in das Leben eines Mannes mit Asperger Syndrom gegeben und mich neugierig auf Portugal gemacht hat.