Gefühlvoller Roadtrip
Inhalt:
Nele hat das Gefühl in ihrem Leben festzustecken. Anstatt als Sportreporterin ihr Wissen weiterzugeben, zwingt ihr Chef sie dazu langweilige Horoskope zu verfassen. Und auch ihr Langzeitfreund ...
Inhalt:
Nele hat das Gefühl in ihrem Leben festzustecken. Anstatt als Sportreporterin ihr Wissen weiterzugeben, zwingt ihr Chef sie dazu langweilige Horoskope zu verfassen. Und auch ihr Langzeitfreund lässt ihr wenig Spielraum für eigene Entfaltung.
Ihre beste Freundin rät ihr deshalb einmal etwas Verrücktes zu tun. Genau das macht sie auch, als sie nach einem Streit mit ihrem Partner von einem Rocker das Angebot bekommt, sie auf seiner Harley mitzunehmen. Kurzerhand steigt sie auf und macht sich gemeinsam mit ihm auf den Weg zum Gardasee.
Doch die Reise führt sie nicht nur an schöne Plätze, sondern auch zu sich selbst und macht sie wieder offen für neue Abenteuer. Eines davon könnte ihr Reisepartner Ron sein. Während sich Nele jedoch immer weiter öffnet, muss sie erkennen, dass auch Ron eine Last mit sich herumträgt, die ihn daran hindert das Leben in vollen Zügen zu genießen. Eine Last, die am Ende die zarten Gefühle, die sich zwischen ihnen entwickeln begraben könnte … .
Meine Meinung:
Da ich bis jetzt alle Liebesromane von Julia K. Rodeit gelesen habe und mir jeder richtig gut gefallen hat, musste ich natürlich auch ihr neuestes Buch lesen.
Nele trifft sich zu Beginn mit ihrer besten Freundin und schnell kann man als Leser heraushören, dass sie mit ihrem Leben ziemlich unglücklich ist, doch auch nicht so recht den Mut hat, etwas zu ändern. Erst als die Situation mit ihrem Freund eskaliert, springt sie über ihren Schatten und macht etwas ganz Verrücktes: Sie steigt zu einem ihr völlig unbekannten Mann auf die Harley. Einerseits konnte ich die junge Frau sehr gut verstehen: Es kann einem wirklich die Luft abschnüren, wenn man in einer Sackgasse steckt und das Leben scheinbar nicht weitergeht, sondern auf der Stelle tritt. Andererseits würde ich nie, niemals, nie zu einem Fremden auf das Motorrad steigen. Doch das ist natürlich für den Fortlauf der Geschichte wichtig und ich fand es auch toll, dass Nele mal aus ihrem Alltagstrott ausbrach.
Für mich macht die Protagonistin eine wirklich tolle Entwicklung durch. Anfangs ist sie eher die graue Maus, die versucht, alle an sie gestellten Erwartungen zu erfüllen, ohne dabei auf sich selbst zu achten. Natürlich macht sie das auf Dauer unglücklich und da ist der Rat von ihrer besten Freundin gar nicht so schlecht: Einmal aus dem Alltag auszubrechen und etwas Verrücktes zu machen. Als Nele das schließlich in die Tat umsetzt, lernt sie auch, dass sie sich über all die Jahre selbst verloren hat und entdeckt neu, was sie mag und was nicht. Dabei zeigt sich auch schnell, dass sie eigentlich ganz anders ist: Eine starke, unabhängige Frau, die durchaus für sich einstehen kann. Genau das fand ich toll. Dass hinter der Fassade von Nele etwas ganz anderes steckt.
Auch Ron gefiel mir richtig gut. Zwar stehe ich nicht so auf die tätowierten Rocker, aber der Protagonist zeigt uns, dass es DEN Rocker nicht gibt und dass wir nicht immer in Schubladen denken sollten. Eine nette, kleine Botschaft innerhalb dieser süßen Liebesgeschichte. Ron hat sein ganz eigenes Päckchen zu tragen und daran trägt er wirklich schwer. Sein Schicksal ist nicht einfach und ich freute mich sehr, dass er durch Nele erfuhr, dass er eine zweite Chance auf sein Glück verdient hat.
Ein bisschen traurig war ich darüber, dass es sich hier um einen Roadtrip-Roman handelte. Dadurch verbringen wir viel Zeit mit den Protagonisten auf der Straße und obwohl ich es gut nachvollziehen konnte, dass den beiden das Gefühl von Freiheit wirklich gut tat, fehlten mir doch ein bisschen die schönen Landschaftsbeschreibungen, die mich sonst in den Büchern von Julia K. Rodeit immer in Urlaubsstimmung versetzt haben. Ich bin eben so gar kein Typ für eine romantische Nacht draußen unter dem leuchtenden Sternenzelt. Für mich stellen sich da eher die Haare auf, als dass sich romantische Stimmung einstellen würde. Doch das ist mein ganz eigener Geschmack. Trotz allem konnte ich die Liebesgeschichte der beiden wirklich genießen. Sie sind einfach so ein süßes Paar und haben es wirklich verdient glücklich zu sein. Mich hat die Autorin jedenfalls mit den Gefühlen der beiden von Anfang an abgeholt. Ich wollte die beiden unbedingt weiter begleiten und sehen, was sie noch so erleben, wie sie sich immer mehr zueinander hingezogen fühlen und sich schließlich eingestehen müssen, dass sie mehr sind, als nur Reisegefährten. Hach, das war so schön, dass ich richtig aufseufzen musste.
Fazit:
Julia K. Rodeits Liebesgeschichten sind für mich immer wie Urlaub. Sie schickt uns in ihren Büchern in neue Gegenden und lässt die wundervollen Orte lebendig werden, so dass man das Gefühl hat, selbst dort zu sein. Die Liebesgeschichten sind dabei so voller Emotionen und die Protagonisten so liebevoll, dass man die Bücher einfach nur genießen kann.
Wer einmal eine Auszeit vom Alltag braucht, dem seien die Bücher von Julia K. Rodeit wärmstens ans Herz gelegt, denn sie sind wirklich Urlaub für Geist und Seele.
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.