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Veröffentlicht am 28.11.2016

Kurz gefasst: Romantischer, prickelnder Abschlussband der Duologie, der gut unterhält!

In den Armen des Duke
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Nachdem es dem französischen Meisterspion Napoleons, Moreau abermals gelungen war zu fliehen, ist es der Schwester von Nicoletta D’Arcy, Minette Rideau ein großes Anliegen, dass der Spion doch noch gefasst ...

Nachdem es dem französischen Meisterspion Napoleons, Moreau abermals gelungen war zu fliehen, ist es der Schwester von Nicoletta D’Arcy, Minette Rideau ein großes Anliegen, dass der Spion doch noch gefasst wird. Am liebsten wäre es ihr, sie wäre dabei, denn sie hat noch ein persönliches Hühnchen mit Moreau zu rupfen. Doch der Mann, der sie näher an ihr Ziel bringen könnte, Frederick, der Duke of Falconwood, ein Freund und Verbündeter ihres Schwagers Gabriel D’Arcy, geht ihr geflissentlich aus dem Weg und so beschließt sie, Frederick in dessen, zugegebenermaßen etwas zwielichtiges Etablissement aufzusuchen.

Freddy ist entsetzt, als er Minette dort entdeckt und geleitet sie nach Hause. Unterwegs gelingt es aber Minette noch, ihm ihr Anliegen zu unterbreiten. Freddy bleibt keine andere Wal, auch wenn er Minette bei der Suche nach Moreau keinesfalls an seiner Seite haben will, denn ihr ist es gelungen, einen Mann ausfindig zu machen, der Moreau kennt und ihn hasst. Dessen Schwester ist gegen Entgelt und einen Gefallen bereit, ein gemeinsames Treffen zwischen ihrem Bruder und den Beiden zu arrangieren, doch trotz der Gefahr, lässt sich Minette nicht von Freddy abschütteln. Dabei würde er ihr lieber aus dem Wege gehen, seitdem sie auf einem Ball miteinander erwischt wurden und nun gezwungen sind, bald zu heiraten. Aber warum nur bezaubert ihn Minette so? Dabei hat sie ihm doch unmissverständlich gesagt, dass sie keine Ehe mit ihm möchte und gibt sich auch sonst äußerst widerspenstig…

Nachdem ich vor einiger Zeit, bereits die Geschichte über Minettes älterer Schwester Nicky und ihrem Gabe las, die mir sehr gut gefallen hat, war ich nun sehr neugierig auf die Fortsetzung, denn schließlich galt es auch noch nebenbei einen Spion und Mörder zu fangen. Zugegeben, die Jagd nach Moreau, hätte für meinen Geschmack in diesem Teil ruhig etwas spannender und umfangreicher ausfallen können, daher der kleine Minipunktabzug meinerseits, doch abgesehen von dem Spionageplot, der hier eher schmückendes Beiwerk ist, überzeugt dagegen die Liebesgeschichte zwischen Minette und Freddy auf ganzer Linie.

Freddy ist seit seiner Geburt körperlich gehandicapt und schleppt einige Selbstvorwürfe mit sich herum, seit Jahre zuvor sein Bruder bei einem schrecklichen Unfall starb. Freddys Mutter, die den älteren Bruder ihm stets vorzog, hasst ihn und lässt Freddy ihre Ablehnung zu jeder sich bietenden Gelegenheit spüren, was ihn sehr belastet. Doch fern von der Familie hat er sich prächtig entwickelt und gehörte zusammen mit Gabe D’Arcy, zu den wichtigsten Geheimdienstlern der Krone. Der Auftrag Moreau zu fangen, soll der letzte Einsatz für Freddy darstellen und er fügt sich eigentlich auch schnell in sein Schicksal in Bezug auf seine baldige Heirat mit Minette, weil er sie eigentlich immer schon liebte. Minette ist ebenfalls seit langem verliebt in Freddy und so ist hier die Frage eigentlich nicht, ob sie sich zugetan sind, sondern ob es gewisse Umstände und Geheimnisse überhaupt möglich machen, dass beide letztendlich zusammenfinden können. Besonders Minettes Geheimnis hat es dabei in sich; mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten.

Die Autorin hat einen ansprechenden Schreibstil- ich mag ihre Romane ja schon seit langem und dazu stimmt die Chemie zwischen Freddy und Minette einfach. Untermalt wird die tolle, unter die Haut gehende Liebesgeschichte von sehr prickelnden und erotischen Liebesszenen und ich habe mich gut unterhalten gefühlt vom Abschlussband um die beiden französischen Schwestern, die nacheinander ihr Glück in England finden.

4.5 von 5 Punkten

Veröffentlicht am 28.11.2016

Vaughan und Lydia- Spritziger, unterhaltsamer und hocherotischer Auftaktband der neuen „Dive Bar“ Reihe, der Lust auf weitere Teile macht.

Crazy, Sexy, Love
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Nachdem sich Vaughans Band „Stage Dive“ getrennt hat und dessen Bandmitglieder mittlerweile Familienmenschen geworden sind, ist Vaughan klar, dass er nun auch in seinem Leben aufräumen muss. Er kehrt zurück ...

Nachdem sich Vaughans Band „Stage Dive“ getrennt hat und dessen Bandmitglieder mittlerweile Familienmenschen geworden sind, ist Vaughan klar, dass er nun auch in seinem Leben aufräumen muss. Er kehrt zurück in seine Heimatstadt, wo seine Schwester Nell lebt, die eine Scheidung, von ihrer großen Liebe Pat, hinter sich hat. Nell hofft auf Vaughns Hilfe, denn sie möchte Pat aus der gemeinsamen „Dive Bar“ auslösen. Doch Vaughan ist pleite und es scheint ihm selbst nichts anderes übrig zu bleiben, als das Elternhaus, dass er geerbt hat, zu verkaufen, um finanziell wieder flüssig zu werden. Danach will er seinem Heimatort erneut den Rücken kehren, um mit zwei anderen Musikern eine neue Band zu gründen.

Doch dann kreuzen sich Vaughans und Lydias Wege auf recht bizarre Art und Weise. Lydia ist nämlich auf der Flucht vor ihrem Bräutigam, in sein Haus eingedrungen. Sie hatte kurz vor ihrer Trauung eine SMS zugespielt bekommen, in der sich ein Video befand, das ihren zukünftigen Gatten im Liebesspiel versunken mit seinem besten Freund, zeigte. Nachdem Vaughan Lydias Geschichte erfährt, zeigt er Verständnis und bittet sie spontan darum, bei ihm zu bleiben. Zwischen beiden sprühen sogleich die Funken, doch ist tatsächlich mehr zwischen ihnen, als nur sexuelle Anziehungskraft?

Nachdem mich „Rockstars küsst man nicht“, der letzte Teil der „Stage Dive“ Reihe, der über Bandkollegen und Freunde von Vaughan, dem Helden dieses Romans, handelt, völlig enttäuscht hatte, hatte ich erst gezögert, ob ich mich noch einmal auf eine Serie von Kylie Scott einlassen sollte, doch der besondere Humor, den die Autorin in ihren Büchern normalerweise an den Tag legt, hat dann letztendlich den Ausschlag für mich gegeben, „Crazy, Sexy, Love“, doch noch eine Chance zu geben. Und ehrlich gesagt bin ich froh darüber, das Buch gelesen zu haben, denn die Liebesgeschichte von Vaughan und Lydia ist witzig, erotisch und unterhaltsam zugleich geraten. Auch bekommt man es diesmal mit einem Heldenpaar zu tun, das halbwegs normal gestrickt ist, selbst wenn Vaughan seit dem Unfalltod seiner Eltern, Probleme damit hat, seinen Verlustschmerz zu bewältigen. Zugegeben, ab und an kehrt er den kleinen Egoisten in sich hervor, doch dann ist stets Lydia zur Stelle, die ihm den Kopf wieder gerade rückt. Selbst die Nebenfiguren in diesem ersten Teil der neuen Reihe sind interessant und vielschichtig gestrickt. Ob nun Vaughans Schwester Nell, ihr Ex-Mann Pat, Andre, der Mann, der einen Musikalienladen besitzt und bei dem sich Stage Dive einst mit ihren ersten Instrumenten eindeckten, oder aber die beiden Brüder Eric und Joe. Allerdings braucht es erst eine ganze Weile, bis man ihre Beziehungen und Geheimnisse, die sie miteinander haben, besser einordnen kann, was aber meine Neugierde beim Lesen noch weiter anstachelte.

Trotz allem steht natürlich in erster Linie die Beziehung zwischen Vaughan und Lydia im Fokus des Geschehens. Und natürlich ist der Erotikanteil in diesem Roman wieder einmal sehr hoch, wer das mag, wird hier sicherlich auf ganzer Linie auf seine Kosten kommen, denn die Autorin überlässt bei ihren detaillierten Beschreibungen nicht mehr viel der Phantasie des Lesers. So sind die Liebesszenen sehr „hot“ und zahlreich geraten und man sollte sich darüber im Klaren sein, dass man hier in erster Linie einen erotischen Roman bekommt, selbst wenn die Nebenhandlung durchaus existent ist und interessant geschrieben war. Einziges Manko war für mich, dass es mir am Ende ein wenig schnell ging mit Vaughans Erleuchtung, die mir dazu auch nicht wirklich glaubwürdig genug inszeniert wurde. Ebenfalls auf der Strecke bleibt die Sache mit seiner Trauerbewältigung, die aber sehr wichtig gewesen wäre um das Ende, halt wie erwähnt, glaubwürdiger zu gestalten. Dafür habe ich einen halben Punkt abgezogen bei meiner Bewertung.

Übrigens, etwas befremdlich fand ich den Coverboy auf der Taschenbuchausgabe. Denn Vaughan mag zwar tätowiert sein, ist von einem Zausel mit Bart jedoch weit entfernt (gottlob). Und ich hoffe sehr, dass es momentan moderne Hipsterbärte nun nicht mehr allzu oft auf Romancover schaffen, denn auf diesen Trend kann ich getrost verzichten. Brrrr… 4.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 28.11.2016

Intensiver, atmosphärisch dichter Thriller, allerdings mit kleinen Längen behaftet

Blutige Fesseln
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Als Faith und ihr Partner Will, zu einem Mord gerufen werden, hoffen beide zunächst auf willkommene Ablenkung von vorherigen, eher tristen Ermittlungsarbeiten. Doch der Ermordete ist kein Unbekannter. ...

Als Faith und ihr Partner Will, zu einem Mord gerufen werden, hoffen beide zunächst auf willkommene Ablenkung von vorherigen, eher tristen Ermittlungsarbeiten. Doch der Ermordete ist kein Unbekannter. Dale Harding war ein Cop wie sie, allerdings gehörte er eher zur korrupten, schmierigen, drogenabhängigen und spielsüchtigen Sorte, der sich auch mal gerne gegen Bezahlung für Kriminelle die Hände schmutzig machte. Doch der Tatort der Leiche gibt den Ermittlern einige Rätsel auf, so werden regelrechte Blutlachen dort aufgefunden, die allerdings nicht von Harding stammten. Während ihrer Ermittlungen, gerät ausgerechnet Angie, Wills Frau, in den Fokus des Geschehens und es muss vermutet werden, dass sie ermordet wurde.

Will ist außer sich, denn auch wenn Angie und ihn stets eine Hassliebe verband, konnte er sich mental doch noch nicht ganz von ihr lösen, was die eigentlich ansonsten glückliche Beziehung zu Wills Freundin, der Rechtsmedizinerin Sara, natürlich äußerst schwierig macht. Aber der neue Fall führt Faith und Will, der eigentlich vom Fall abgezogen wurde, auch erneut zu einem Mann, der bereits wegen angeblicher Vergewaltigung im Fokus der Polizei stand, die ihm jedoch diese Vergewaltigung nie beweisen konnten. Profi Basketballspieler Marcus Rippy gehört nämlich das Lagerhaus, in dem die Leiche von Dale Harding gefunden wurde, doch seine Anwälte und Handlanger schirmen ihn so gut wie nur möglich ab und so wird es sehr schwierig für die Polizei, überhaupt Licht ins Dunkel zu bringen. Als dann auch noch eine ermordete Frau, schlimm zugerichtet, aufgefunden wird, glaubt die Polizei, Angies Leiche vor sich zu haben. Ist sie es tatsächlich und wenn ja, was hatte sie mit dem Ex-Cop Dale Harding zu schaffen? Und wieso stand sie auf der Gehaltsliste von Rippys Helfershelfern?

Mit „Blutige Fesseln“, hat Karin Slaughter bereits ihren achten Band, nebst Kurzgeschichten, um Will Trent, Faith und allen anderen, bereits durch die Vorgängerbände bekannten Akteure, abgeliefert. Allerdings gehöre ich zu den Lesern, die die Vorgängerbände nicht kennen und bin sozusagen ohne Vorwissen in diesen aktuellen Roman der Autorin eingestiegen. Und auch wenn mir das angesprochene Vorwissen, was das Vorleben der Haupt und Nebenfiguren in dieser Serie angeht, gefehlt hat, kam ich dennoch gut in die Geschichte hinein, da Karin Slaughter auch die unwissenden Leser mit allen nötigen Informationen versorgt, die wichtig sind, um ihre Figuren und deren Handlungsweisen verstehen zu können. Für den Verlauf des Kriminalfalles ist das Vorwissen um die Akteure und ihre Beziehungen untereinander, dagegen fast gar nicht relevant- sieht man einmal von Wills und Angies kranker Beziehung und welche Dinge sie in ihrer Kindheit erdulden mussten, ab.

Die Autorin verwebt dennoch den Kriminalfall geschickt mit dem privaten Leben von Will und Angie und man lernt die Akteure im Laufe der Story sehr gut kennen. Zugegeben, während mir Will recht schnell ans Herz wuchs, hatte ich mit der abgezockten und egoistischen Angie so einige Probleme, sie ist keine einfache Romanfigur, allerdings kann man zumindest im Ansatz verstehen, wieso sie so schwierig gestrickt ist, denn sie trägt so einiges an seelischem Ballast mit sich herum. Und ob man es glaubt oder nicht, man entdeckt plötzlich auch eine weiche Seite an ihr.

Ich mag zudem facettenreiche Figuren sehr, da sie zumeist interessanter wirken, als Akteure, die durchweg gut oder durch und durch böse konzipiert sind und so hat mich die Schilderung des Kriminalfalles aus Angies Sicht, noch ein Tickchen mehr interessiert, als die übliche Ermittlungsarbeit von Faith, Will und allen anderen Beteiligten. Dabei ist auch diese packend geschildert worden, allerdings eher nichts für zarte Gemüter, da die Autorin nicht zimperlich umgeht bei Beschreibungen aus dem Bereich der Forensik. Auch ein paar falsche Fährten legt Karin Slaughter für ihre Leser, so dass man sich erst auf den letzten Seiten zusammenreimen kann, wie alle Handlungsstränge miteinander verknüpft sind. Einzig der Spannungsbogen hätte für meinen Geschmack noch ein wenig höher ausfallen können. Zwischendurch fand ich schon, dass sich die Autorin ein wenig zu lange mit der Ermittlungsarbeit aufhielt, selbst wenn diese dadurch an Authentizität gewann. Dafür habe ich einen halben Punkt abgezogen.

Intensiv und unter die Haut gehend geschrieben, empfand ich dagegen Wills Selbstfindung.
4.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 28.11.2016

Unterhaltsamer Roman, der die Neugierde des Lesers zu schüren vermag- jedoch kein Psychothriller!

An jenem dunklen Tag
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Tess und Greg kennen sich erst ein paar Monate, als sie ungewollt schwanger wird. Zwar ist der Herzchirurg alles andere als begeistert, als er erfährt, dass er Vater wird, doch versichert er Tess, dass ...

Tess und Greg kennen sich erst ein paar Monate, als sie ungewollt schwanger wird. Zwar ist der Herzchirurg alles andere als begeistert, als er erfährt, dass er Vater wird, doch versichert er Tess, dass er sie über alles liebt und macht ihr einen Heiratsantrag. Nach der Hochzeit bekommt Greg das Angebot in den USA, in seinem Heimatland, zu arbeiten. Tess geht mit ihm, auch wenn sie sich ein wenig über seinen eigenmächtig veranlassten Hauskauf ärgert. Als sie dann schwanger und mit ihrem Sohn aus erster Ehe, Joe, an ihrem neuen Wohnort ankommt, ist den beiden zunächst alles fremd. Die Nachbarn entpuppen sich größtenteils als reiche Snobs und besonders Helena, ihre direkte Nachbarin scheint ein Auge auf Greg geworfen zu haben.

Als dann auch noch anonyme Drohbriefe durch den Briefschlitz geworfen werden und immer wieder eine seltsam verstörte Frau vor ihrem Haus steht, die auch nicht davor halt macht, das Haus in ihrer Abwesenheit zu betreten, ist Tess am Ende ihrer Geduld. Sie stellt Greg, der kaum zu Hause ist und scheinbar ständig arbeiten muss, zur Rede. Der jedoch versichert ihr, von der Frau gehe keine Gefahr aus und schweigt sich weiterhin über seine Vergangenheit aus; ein ewiger Streitpunkt zwischen Tess und ihm.

Als weitere rätselhafte Geschehnisse passieren, wird es Tess zu bunt, und sie beginnt, Nachforschungen anzustellen über Greg, den Mann, den sie eigentlich dachte zu kennen und zu lieben…

„An jenem dunklen Tag“ von Lucy Atkins, wurde als Psychothriller deklariert und auch wenn die Story durchaus rätselhaft wirken mag, ist es dennoch kein Psychothriller, der den Leser hier erwartet. Vielmehr haben wir es hier mit einer Frau zu tun, deren Ehemann sich über gewisse Teile in seiner Jugend ausschweigt, was zu massiven Eheproblemen zwischen ihnen führt. Gregs Geheimnis jedoch, ist für sich genommen schon sehr spannend, bzw. auch der Verlauf der Geschichte, während Tess versucht, mehr über den Mann den sie liebt, herauszufinden. Ich habe den Roman kaum weglegen können, weil die Autorin meine Neugier sehr zu schüren vermochte, doch hinsichtlich der Psychothrillerdeklaration im Vorfeld machte sich schnell Enttäuschung bei mir breit, weil ich einfach etwas anderes erwartet hatte. Wenn man das im Vorfeld weiß, bekommt man einen unterhaltsamen Roman geboten, der durchaus die, ein oder andere, spannende Romanpassage bereithält. Allerdings fand ich die Auflösung des Ganzen dann ein wenig unspektakulär und knapp geraten. Was mich aber am meisten gestört hat beim Lesen, war, dass diverse Handlungsstränge ins Leere liefen, die zuvor wahnsinnig aufgebauscht wurden. Warum zum Beispiel glaubte der Nachbar, Gregs Wagen in der Einfahrt gesehen zu haben, während Tess eingeschlossen war? Oder was war das für eine Sache mit der seltsam schrägen Nachbarin Helena, die behauptete, Greg von früher zu kennen? Zwar bestritt Greg diese Vorwürfe, doch Helena selbst behauptet ja bis zuletzt, dass sie über diverse Dinge im Bilde ist. Und auch die Geschichte des Mannes, der Tess erzählt, Greg hätte versucht ihn zu ermorden, fand ich ziemlich hanebüchen dargebracht- besonders in Anbetracht der unbefriedigenden Auflösung.

Ab dem Moment, wenn Greg sich über gewisse Familiengeheimnisse ausspricht, kann man sich dann auch leider sehr schnell denken, worauf die Story am Ende hinauslaufen wird, was ich etwas schade fand. Dennoch, abgesehen von meinen Kritikpunkten ist „An jenem dunklen Tag“, kein schlechtes Buch- lediglich falsch deklariert.


Veröffentlicht am 07.11.2016

Hocherotischer, knisternder Erotikroman mit ansprechendem Suspenseplot- Interessanter Auftaktband um Dallas und Jane

Dirty Secrets (Secrets 1)
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Dallas Sykes, der steinreiche, erfolgreiche Geschäftmann, wird hinter vorgehaltener Frauenhand nur der „King of Fuck“ genannt; sein Ruf in der Frauenwelt gilt als legendär und jede Dame, die sich bereits ...

Dallas Sykes, der steinreiche, erfolgreiche Geschäftmann, wird hinter vorgehaltener Frauenhand nur der „King of Fuck“ genannt; sein Ruf in der Frauenwelt gilt als legendär und jede Dame, die sich bereits einmal mit ihm eingelassen hat, brüstet sich damit. Dallas ist es recht, dass sein Ruf dermaßen schlecht ist, weil er sein Doppelleben so ungehindert weiterführen kann. Abgesehen von seinen Frauengeschichten, ist er nämlich Kopf der Organisation „Deliverance“, die Entführungsopfer aufspürt und die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft zieht. Sein persönliches Interesse an dieser Organisation kommt nicht von ungefähr, denn Dallas wurde einst, zusammen mit seiner Schwester Jane entführt und hat das Trauma immer noch nicht überwunden. Zwischen Dallas und Jane herrschte lange Zeit Funkstille, denn die leibliche Tochter seiner Stiefmutter und er entbrannten bereits vor vielen Jahren in Liebe und Leidenschaft zueinander. Dallas, der von seinem Onkel adoptiert wurde, versucht sich mit Händen und Füßen gegen das immer noch schwärende Verlangen für Jane zu wehren und auch Jane hat bereits alles versucht, sich Dallas aus dem Kopf zu schlagen, weil sie, wie Dallas auch, genau weiß, dass Geschwisterliebe, selbst wenn beide nicht blutsverwandt sind, im Staate New York verboten ist. Zudem wurde Dallas bereits vor Jahren von seinem Onkel/jetzigem Adoptivvater angedroht, dass er und Jane enterbt würden, sollten sie sich trotzdem miteinander einlassen.

Bewegung in die verfahrene Situation kommt, als Dallas erfährt, dass einer der Rädelsführer, der damaligen Entführung gefasst wurde. Und auch Jane wird darüber, von ihrem Ex-Mann ins Bild gesetzt und macht sich auf den Weg, um Dallas zu informieren, weil sie ja nicht ahnt, dass Dallas zu „Deliverance“ gehört; der geheimen Vereinigung, die sie ablehnt, weil diese sich nicht an übliche rechtliche Regeln hält.

Als Jane auf Dallas trifft, vergnügt er sich gerade mit zwei anderen Frauen, dementsprechend ernüchtert stellt sie ihn anschließend zur Rede. Die Stimmung ist aufgeladen zwischen ihnen, beide spüren nach dieser Begegnung genau, dass sie noch längst nicht fertig miteinander sind…

„Dirty Secrets“, der erste Band der neuen „Secrets“ Reihe von J. Kenner war gleichzeitig auch eine Lesepremiere für mich. Nicht nur die geschmackvolle, hochwertige Covergestaltung hat mich dazu verlockt, der Autorin eine Chance zu geben, sondern auch die Hoffnung, auf einen packenden Suspenseplot. Die Autorin hat eine ansprechende, eingängige Art zu schreiben, zudem wird die Story aus der Sicht von beiden Protagonisten im Wechsel vorangetrieben, wobei Janes Sicht der Dinge in „Ich-Form“ dargeboten wird.

So weit- so gut. Das Trauma, das Dallas und Jane durchleiden mussten, hat sich bislang recht unterschiedlich auf ihre beiden Leben ausgewirkt. Während Jane früher freigelassen wurde und ihre dramatische Vergangenheit verarbeitet, in dem sie Bücher schreibt, hat Dallas schlimme Dinge durchleiden müssen und ist seitdem sexuell gehandicapt, was Jane jedoch lange Zeit nicht ahnt. Dallas kann seither nur indirekt Lust und Erfüllung erfahren und hält sich und seine Neigungen für verderbt. Aber vor allem glaubt er, nicht gut genug für Jane zu sein und will sie um keinen Preis in seine dunklen Triebe verwickeln. Der aufmerksame Leser dieser Rezension, wird sich nun denken können, dass man hier keinesfalls einen Liebesroman geboten bekommt, in dem Blümchensex favorisiert wird. Im Klartext: Leser die mit dominant/devoten Liebesspielchen nichts anfangen könnten, sollten sich hier gut überlegen, ob sie diesem Roman eine Chance geben möchten. Ich bin ehrlich, mein Fall war es nicht, jedoch ist das ja auch alles, Geschmackssache und zumindest hat die Autorin gut begründen können, wieso Dallas nun so gestrickt ist und ich fand, dass J. Kenner Dallas und Jane sehr einfühlsam miteinander umgehen lässt, so dass die Liebesgeschichte für mein Empfinden zumindest gut funktioniert hat und glaubwürdig ist.

Jedoch gibt es auch ein aber. Das ewige Hin und Her in der ersten Hälfte des Buches, zwischen dem Paar; Dallas ständigen Gedankenspielchen in Bezug auf seine Unwürdigkeit in vielfacher Wiederholung erwähnt und auch Janes Unschlüssigkeit, haben meine Lesernerven arg strapaziert. Und auch die Sache mit der angeblich verbotenen Liebe, fand ich etwas überzogen. Meine Güte, die beiden sind ja schließlich nicht blutsverwandt!

Im Laufe der Story, als auch der Suspenseplot mehr in den Fokus gerückt wurde, konnte ich mich dann wieder mehr und mehr entspannen und gebannt weiterlesen. Ich bin sehr gespannt darauf, wie es weitergehen wird mit Jane und Dallas und vor allem, wer die beiden damals hat entführen lassen und ein persönliches Interesse daran hatte, Dallas so zu quälen. Ich habe da zwar schon so meine Vermutungen, werde diese aber natürlich hier keinesfalls preisgeben.