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Veröffentlicht am 07.11.2016

Bräuche sind Magie - ein zauberhaftes Buch

Vom Zauber der Rauhnächte
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Vor Kurzem habe ich ein Buch mit dem Schwerpunkt Räuchern in den Rauhnächten gelesen und war nun auf der Suche nach einem, dass sich mehr mit den alten Bräuchen beschäftigt und habe es gefunden.

Dass ...

Vor Kurzem habe ich ein Buch mit dem Schwerpunkt Räuchern in den Rauhnächten gelesen und war nun auf der Suche nach einem, dass sich mehr mit den alten Bräuchen beschäftigt und habe es gefunden.

Dass es sich bei den Rauhnächten um die Tage und Nächte vom 25.12. 00:00 bis 05.01. 24:00 handelt, jener Differenz zwischen Mond- und Sonnenjahr, wird vermutlich jeder wissen und schon einige Aspekte kennen. Hier werden z.B. auch die Wilde Jagd, Frau Holle, der treue Eckart, Frau Percht und die Perchten vorgestellt – was mir aber ganz besonders gut gefallen hat, war das Hineinversetzen und Betrachten dieser aus Sicht unserer Vorfahren, was z.B. die Grundlagen der Wilden Jagd durch umherziehende Räuberbanden anschaulich erklärt und noch vieles mehr. Neu war für mich auch das Geheimnis der weißen Kreide der Sternsinger und einige der vorgestellten Bräuche oder Rituale.

Neben Fakten, Erklärungen, Geschichten und Märchen um diese „Auszeit“ gibt es praktische, oft auch neue Deutungen der alten Bräuche und Orakel, wie z.B. Bleigießen, Runen oder I Ging und viele Vorschläge für Rituale. Ganz besonders gut gefallen mir die Tipps und Vorschläge, die Kinder einbeziehen und so die Zeit der Besinnung und Neuorientierung, nicht immer ganz ernst, aber feierlich und magisch, gemeinsam erlebt werden kann.
Dieses Buch wurde mit einer Leichtigkeit ganz zauberhaft erzählt und bietet einen guten Leitfaden durch die 12 Tage als Vorbereitung für etwas Neues, denn nach den vielen Erklärungen folgen Inspirationen für jeden einzelnen Tag. z.B. Fragenkataloge, Gedanken und Übungen, die helfen, sich mit bestimmten Themen auseinanderzusetzen, sich rückzubesinnen und Kräfte zu sammeln, mit Genuss und Muße, Zeit für sich und die Familie, mit Räuchern, Orakeln, die sich jeder nach eigenen Vorlieben zusammenstellen kann.

Veröffentlicht am 04.11.2016

gelungene Anleitung zum Besinnen, Loslassen und Kräfte sammeln

Gelebte Rau(ch)nächte
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Annemarie Herzog befaßt sich schon seit Längerem mit Räucherpflanzen, wobei sie den Schwerpunkt auf heimische Pflanzen legt, die schon vor Generationen zum Haus- und Stallausräuchern genutzt wurden und ...

Annemarie Herzog befaßt sich schon seit Längerem mit Räucherpflanzen, wobei sie den Schwerpunkt auf heimische Pflanzen legt, die schon vor Generationen zum Haus- und Stallausräuchern genutzt wurden und sie schon in Kindertagen bei ihrer Großmutter miterlebte. Ein Vorteil der heimischen Pflanzen liegt eindeutig in der Möglichkeit, sie selber zu sammeln. Annemarie Herzog schreibt nicht nur Bücher, sondern betreibt u.a. auch eine Räuchermanufaktur und man kann, sollte man die im Buch vorgestellten Räucherungen ausprobieren wollen, diese auch bei ihr bestellen.

Nach einer kurzen Einführung in die Raunächte, beschreibt sie jeden der 12 Tage einzeln, gibt Themen für jeden Tag, Gedankenanstöße, einen Tipp sowie ein speziell auf die Überlegungen des Tages abgestimmtes Rezept für eine Räuchermischung an; die verwendeten Bestandteile werden in Text und Bild aufgeführt und zum Ende dieses Buchabschnittes in einer Tabelle samt Wirkung aufgeführt.
Insgesamt geht es darum, die 12 Raunächte, die jeweils 24 Std. andauern und nicht auf die Nacht beschränkt sind, als Zeit der Ruhe und Besinnung zu nutzen und etwas Altes loszulassen, damit etwas Neues in den Alltag paßt. Die alten, festhaltenden Blockaden sollen aufgearbeitet, Ballast losgelassen und neue Ziele gefunden werden; unterstützend werden die Räucherungen durchgeführt.
Die Autorin empfiehlt, für die Zeit der Raunächte ein Tagebuch zu führen, um seine Überlegungen, Ziele und Träume aufzuschreiben, zum Nachlesen, als Motivation und Überprüfung nach einem Jahr und beschreibt, dass die Träume in den Nächten dieser Zeit als Vorhersage zu deuten sein können; jede der 12 Nächte steht für den entsprechenden Monat des kommenden Jahres.

Zum Schluß des Buches geht Frau Herzog ansatzweise auf die Bräuche der Rauhnächte ein und stellt danch kurz Märchen und Sagen vor, die in dieser Zeit spielen. Dieser Abschnitt des Buches ist wirklich knapp bemessen, hätte für mich nicht unbedingt dazu gehörenmüssen, rundet das Thema jedoch ab.

Die Idee, sich zwölf Tage Zeit zu nehmen, sich zu besinnen und dieses regelrecht zu zelebrieren, finde ich sehr ansprechend. Nicht einfach nur Vorsätze für das neue Jahr aufzustellen, die man meist eh wieder schnell aus den Augen verliert, sondern sich wirklich intensiv damit auseinanderzusetzen, was einen blockiert und was man loslassen sollte, ob Gedanken, alte Schuldgefühle...., aber auch „falsche“ Freunde oder lange nicht benötigte Gegenstände.

Die vorgestellten Gedanken und Übungen finde ich sehr ansprechend; das kleine, handliche Buch bietet eine brauchbare Anleitung, sich von Altlasten zu trennen und sich in besinnlicher Zeit etwas Gutes zu tun.

Veröffentlicht am 02.11.2016

sehr offener, informativer Umgang mit einem Tabu-Thema

Nur die Liebe fehlt
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Petra Wiegers hat sich intensiv mit dem Thema der postpartalen Depression auseinandergesetzt und in diesem Buch vier Fallbeispiel-Geschichten erzählt, die auf tatsächlichen Begegnungen mit betroffenen ...

Petra Wiegers hat sich intensiv mit dem Thema der postpartalen Depression auseinandergesetzt und in diesem Buch vier Fallbeispiel-Geschichten erzählt, die auf tatsächlichen Begegnungen mit betroffenen Frauen beruhen und aufzeigen, dass es jede Frau treffen kann, quer durch die gesellschaftlichen Schichten. Die vier Frauen berichten von ihren inneren Konflikten, ihrer Überforderung, ihrer Traurigkeit, ihren Schulgefühlen, ihren Ängsten , Aggressionen, wie sich die Situation in ihrer Familie verändert hat und welchen Weg mit Hilfsangeboten sie gegangen sind. Jede dieser Geschichten kommentiert die Psychaterin Susanne Simen aus psychotherapeutischer Sicht, stellt am Ende des Buches Behandlungsmöglichkeiten, Rahmenbedingungen, Hilfs- und Unterstützerangebote vor. Auf der letzten Seitebefinden sich Angaben mit Notfall-Hotlines, links und Informationen.

Petra Wiegers ist es gelungen, in diesem Buch anschaulich und sehr gut nachvollziehbar über das Tabuthema der postpartalen Depression informieren und klarzustellen, dass es jede Frau treffen kann und der Partner und die Familie oft mitleidet und ebenfalls erkrankt. Interessant fand ich die Ausführungen über eine erhöhte Anfälligkeit, wenn schon die Mutter / die Eltern an Depressionen litten. Dieses Buch zeigt, wie wichtig es ist, mit dem Mythos der perfekten Mutter aufzuräumen, die selbstverständlich auch ihr eigenes Wohlergehen beachten muß.
Gut gefallen hat mir auch, wie offen berichtet wurde und wie ermutigend aufgezeigt wird, dass es einen Weg aus dieser Krankheit gibt, welche Lösungswege und Hilfsangebote es gibt.Auch für Nichtbetroffene finde ich das Buch, das sich bei einer Stärke von 175 Seiten flüssig und zügig lesen läßt, sehr interessant; es hilft zu verstehen und holt dieses wichtige Thema aus einer Tabuzone.

Veröffentlicht am 28.10.2016

überwältigende Fülle an Fachwissen über das Meer, eine Bewohner u.m., eingebettet in nette Rahmengeschichte

Das Buch vom Meer oder Wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen, und dafür ein ganzes Jahr brauchen
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Seit ewigen Zeiten sind Morton und Hugo befreundet; nun versuchen die beiden Männer einen lang gehegten Traum umzusetzen und im Nordmeer einen Eishai zu fangen. Sie haben etlichen Hindernissen zu trotzen, ...

Seit ewigen Zeiten sind Morton und Hugo befreundet; nun versuchen die beiden Männer einen lang gehegten Traum umzusetzen und im Nordmeer einen Eishai zu fangen. Sie haben etlichen Hindernissen zu trotzen, u.a. dem Wetter oder einem defekten Bootsmotor und brauchen zudem noch viel Geduld. In ihrer Wartezeit berichten sie von Mythen, Legenden, alten Büchern und Erkenntnissen über das Meer und ihre Bewohner – von skurril bis zu neuesten wissenschaftlichen Entdeckungen ist alles dabei.

Ich hatte eigentlich eine Geschichte über den Eishaifang erwartet, welche allerdings nur den Rahmen dieser Erzählung bietet. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf den Berichten zur Tiefsee, dem Meer insgesamt, dem Wetter, der Überfischung, ... und ein bißchen auch von Gott und der Welt. Sovieles an Wissen, oft sehr detailliert vermittelt, wird hier im Plauderton vom Stapel gelassen, dass es mich zutiefst beeindruckt hat.
Die Geschichte fand ich so aufregend, dass ich die CD ( 8:58) an einem Tag, in zwei Etappen gehört habe; die angenehmen Stimmen der beiden Sprecher passen perfekt und runden das Hörerlebnis ab.

Fazit: eher ein Sachbuch über das Meer, seine Bewohner u.v.m. als ein Roman, dabei sehr ansprechend erzählt.

Veröffentlicht am 27.10.2016

perfektes Einsteigerbuch für absolute Nähanfänger

Auf Nähkurs
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Das Buch „Auf Nähkurs“ richtet sich an absolute Nähanfängerinnen: zunächst wird eine nötige Grundausstattung besprochen und Unterschiede im Werkzeug, Garnarten, eine elektrische Nähmaschine mit Zubehör, ...

Das Buch „Auf Nähkurs“ richtet sich an absolute Nähanfängerinnen: zunächst wird eine nötige Grundausstattung besprochen und Unterschiede im Werkzeug, Garnarten, eine elektrische Nähmaschine mit Zubehör, verschiedene Stoffarten und ihre Nutzung sowie der Umgang
mit Vorlagen vorgestellt.

Das Buch ist in drei Kurseinheiten unterteilt, die mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, gut bebildert, den Einstieg in die Welt des Nähens leicht machen.

- „Einfach anfangen“:
Hier werden einfache Handstiche ( Vor-, Heft-, Rück, Blind, Langetten-, Hexen- und senkr. Saumstich) und das Annähen eines Knopfes von Hand vermittelt und beim Nacharbeiten eines Beutels mit Zugschnur und verschiedener Nadelkissen angewendet.

-“Erfahrungen sammeln“:
Erster Kontakt mit einer Nähmaschine, Nähte, Ecken, Nahtzugaben versäubern, Druckknöpfe und Klettband annähen sowie eine Einlage aufbügeln werden erklärt und mit dem Nachnähen einer E-Reader-/Handy-/Tablet-Hülle eingeübt. Danach folgen anschauliche Erklärungen für Säume, aufgesetzte Taschen, Schlaufen u.m., die man beim Nacharbeiten eines Geschirrtuchs, Tischläufer oder -decke, einer Einkaufstasche oder Wimpelkette vertieft.

- „Sicherheit gewinnen“:
Patchwork, Reißverschlüsse einsetzen, Falten und Bündchen werden erklärt und eingeübt beim Nähen einer Börse mit Reißverschluß, einer Schürze, eines Utensilos, eines Kinderrockes und Shorts.

Im Anhang finden sich die Vorlagen, direkt auf Buchseiten.

Mir gefällt besonders gut, dass dieses Buch tatsächlich genau wie ein Kursus aufgebaut wurde; man fängt einfach vorne an und arbeitet sich durch das Buch. Die Erklärungen sind leicht verständlich und detailliert, die vielen Fotos sehr anschaulich; es ist einfach, mit diesem Buch alleine die vorgestellten Grundlagen und Techniken zu verstehen und nachzuarbeiten. Hilfreich finde ich auch die Aufbereitung in kleinen Schritten und die an das neue Wissen angepaßten Werkstücke / Anleitungen, deren jeweiliger Schwierigkeitsgrad gut zu bewältigen ist.

Fazit: Ein perfektes Einsteigerbuch für absolute Nähanfänger