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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2019

Alles fing mit ,,Honig im Kopf” an…

Marmelade im Herzen
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Eigentlich wollte ich den Film gar nicht schauen, aber da er dann Teil meines Ausbildungsunterrichts wurde, kam ich nicht dran vorbei. Und dann war ich so begeistert, dass ich mir die DVD besorgte und ...

Eigentlich wollte ich den Film gar nicht schauen, aber da er dann Teil meines Ausbildungsunterrichts wurde, kam ich nicht dran vorbei. Und dann war ich so begeistert, dass ich mir die DVD besorgte und den Film auch noch einmal mit meiner Familie sah.
Als ich nun mitbekam, dass die damalige Drehbuchautorin diesen Roman herausbringen würde, wollte ich ihn unbedingt haben.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Gegenwart und Vergangenheit geben sich hier die Klinke in die Hand. Jedes Kapitel springt wieder zurück in die jeweils andere Zeitform. Grade dieser Wechsel sorgt dafür, dass man wirklich schnell durch die Seiten flitzt.

Die Figur der Tilda gefiel mir als Kind schon sehr und nun als Erwachsene fand ich sie auch sehr sympathisch.
Die Mischung aus den Ängsten rund um Tildas Vater und den Erinnerungen an ihren Opa Amandus, den viele sicherlich aus dem Film kennen, lässt in diesem Buch eine wirklich schöne Message wieder auferstehen.

Bisher hatte ich in der Familie keinen Fall von Alzheimer. ,,Nur” Demenz, was aber für mich als Kind auch schon schlimm genug war. Aber mich hat meine Oma nicht vergessen, nur manchmal den Namen verwechselt oder vergessen wie alt ich schon bin… Aber niemals mich als Person…
Bei Tilda und ihrem Opa war dies ja anders… Natürlich hat sie nun Angst, alles noch einmal mit ihrem Vater durchzumachen.
Aber auch in all dem Vergessen und sich selbst verlieren, kann man noch schöne Momente mit dem geliebten Menschen verbringen…

Aber so traurig der Hintergrund des Buches auch ist, gab es auch einige Stellen zum Lachen. Die teilweise witzige Schreibweise der Autorin, ihr Humor und der Umgang mit der Krankheit sind wunderbar.
Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Schwieriges Thema gut umgesetzt

Kinder mit Stern
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Ein doch recht schwieriges Thema, dass viele Kinder sich heutzutage zumindest hier bei uns in Deutschland überhaupt nicht vorstellen können, wird hier über einfachste Dinge toll erklärt.

Ich hätte bei ...

Ein doch recht schwieriges Thema, dass viele Kinder sich heutzutage zumindest hier bei uns in Deutschland überhaupt nicht vorstellen können, wird hier über einfachste Dinge toll erklärt.

Ich hätte bei weitem nicht mit so viel emotionalem Tiefgang gerechnet, da es ja doch ein Kinderbuch ist. Diese werden leider oft sehr, sehr oberflächlich gehalten. Auch hier geht es nicht ins Detail, was aber auch nicht nötig ist. Das wichtige ist, dass Martine Letterie es in Verbindung mit den Illustrationen von Andrea Kluitmann schafft, die Gefühle der Kinder zum Leben zu erwecken, die Angst und die Ungerechtigkeit… Die Ausweglosigkeit später in den Lagern…

Wir lernen Bennie… Klaartje… Rosa… Jules… Leo… und Ruth in diesem Buch näher kennen.
Die Erzählungen, die immer wieder im Wechsel von diesen Kindern erzählt werden, waren mehr als eindrucksvoll.

Im ersten Teil des Buches verabschieden sich die Kinder Stück für Stück von ihrem alten Leben… Sie dürfen nicht mehr auf den Spielplatz, nicht mehr zu ihren Freunden fahren, der Zoo ist für sie verboten und auch die Schule darf nicht mehr besucht werden. Für kindliche Augen wird hier sehr eindrucksvoll die Angst und das Ungerechtigkeitsgefühl der damaligen Zeit vermittelt.

Der zweite Teil des Buches findet im Lager Westerbork statt… Wo eine Scherbe in Verbindung mit der Sonne einem der beste Freund sein kann… Wo die Angst vor Zügen die Welt regiert… und eine Brille das schönste Geburtstagsgeschenk aller Zeiten ist…
Hier werden es nach und nach immer weniger Kinder und auch immer weniger Erzählungen…

Der dritte Teil kümmert sich um den Frieden… den in der Realität… nicht den auf emotionaler Ebene… Die Befreiung… Schokolade…

Am Ende des Buches bleiben Ruth… Bennie… Klaartje…
Ruth mit Schokolade in der Hand… Klaartje, die sieht, dass der Krieg nicht nur in Westerbork war, sondern auch die ,,normale” Bevölkerung einiges ertragen hat… und Bennie… Bennie muss fortan ohne seine Mutter leben…

Was mit den anderen Kindern passiert ist, wissen wir…

Veröffentlicht am 15.08.2019

Eine wirklich wundervolle Geschichte zum Thema Freundschaft und Toleranz.

Fjelle und Emil - Monstermäßig beste Freunde
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Die Autorin hat hier ein spannendes, lustiges und lehrreiches Kinderbuch geschrieben, das uns darüber nachdenken lässt, ob wahre Freundschaft alles übersteht. Beim Lesen werden wir dann auch noch immer ...

Die Autorin hat hier ein spannendes, lustiges und lehrreiches Kinderbuch geschrieben, das uns darüber nachdenken lässt, ob wahre Freundschaft alles übersteht. Beim Lesen werden wir dann auch noch immer wieder von zauberhaften Illustrationen überrascht und können so noch tiefer in die Geschichte eintauchen.

Der große Konflikt, der hier zur Debatte steht, ist an sich nichts neues. Dies muss aber auch nicht so sein. Bei Kinderbüchern finde ich es gut, wenn die Autoren auf Klischees und altbekanntes zurückgreifen. So können Kinder meist schneller Verknüpfungen herstellen und Aussagen begreifen.
Die Thematik rund um Mobbing und Ausgrenzung ist leider ja immer wieder hochaktuell und dies wird vermutlich in den nächsten Jahren auch nicht weniger werden.
Fjelle ist ein Monster… Und…? Das heißt nicht, dass er auch gefährlich ist… Die Botschaft hinter der Geschichte ist mehr als eindeutig und schreit einem quasi ins Gesicht.

Was ich allerdings, genau wie einige meiner Bloggerkollegen, bemängeln muss, ist die Tatsache, dass Fjelle scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht ist. Auch wenn seine Herkunft am Ende geklärt wird, bleiben an sich doch einige Fragen offen, wie bspw.: Wie genau kam Fjelle zu Emil?

Leider ist es fast Normalität geworden, in Kinderbüchern nicht mehr so viel außen herum zu erklären, was nicht zur Moral oder Botschaft des Buches gehört.

Dennoch die Geschichte von Fjelle und Emil ist sehr süß und die Botschaft wird deutlich vermittelt, was doch bei einem Kinderbuch das wichtigste ist.
Auf jeden Fall wird dieses Buch viel Spaß ins Kinderzimmer bringen.

Veröffentlicht am 19.04.2019

In einem Stück verschlungen

Zwischen uns ein ganzes Leben
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Auf dieses Buch war ich lange sehr gespannt.
Wer meinen Blog schon länger verfolgt weiß, dass ich doch oft nach Literatur rund um die Zeit des zweiten Weltkriegs greife. Und gerade der Judenhass und all ...

Auf dieses Buch war ich lange sehr gespannt.
Wer meinen Blog schon länger verfolgt weiß, dass ich doch oft nach Literatur rund um die Zeit des zweiten Weltkriegs greife. Und gerade der Judenhass und all die daraus resultierenden Grauen beschäftigen mich immer wieder.
Daher war nach einem Blick auf den Inhalt schnell klar, dieses Buch sollte sich in meine Reihe “Gegen das Vergessen” einreihen.

Und dort passt dieser Roman perfekt hinein… Melanie Levensohn ließ sich hier von der tragischen Lebensgeschichte der französischen Großcousine ihres Mannes inspirieren. Durch die Heirat war die Autorin zur Namensvetterin der jungen Studentin Melanie geworden.
In einem Interview – das auch hinten im Buch abgedruckt ist – berichtet die Autorin, dass niemand hundertprozentig sagen kann, ob Melanie nach ihrer Deportation im Jahre 1943 wirklich in Auschwitz starb. Erst 2005 sprach die Halbschwester Jacobina Löwensohn von ihrer Suche nach der Deportierten. Sie hatte ihrem Vater am Sterbebett versprochen, die bis dahin unbekannte Schwester zu suchen. Doch alle Recherchewege endeten in Auschwitz.
Melanie Levensohn tauchte nun tief in diese Familiengeschichte ein und schuf einen auf vielen Ebenen wunderbaren Roman.

Dieser wird hier gefühlvoll auf mehreren gut recherchierten Zeitebenen erzählt. Ich fand schnell in die Geschichte hinein und ließ mich von der emotionalen und historischen Tiefe mitreißen.
Die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart zeigen deutlich wie stark die Auswirkungen des Vergangenen uns und unser Handeln beeinflussen.
Viele der Narben und Verletzungen, die im dritten Reich entstanden sind, hallen noch heute in den Menschen, die diese erfahren haben, und in ihren Nachkommen nach.

Dieser Roman gehört definitiv in die Kategorie der Bücher, die man sofort und in einem Stück durchlesen möchte (und/oder sollte), da die Geschichte einen einfach nicht loslässt.

Voller Hoffnungen und Träumen zeigt uns Melanie Levensohn am Beispiel der Liebe von Beatrice und Gregoire, sowie an der hoffnungslosen Beziehung von Judith und Christian wie zart und vergänglich die Liebe sein kann… Aber im gleichen Atemzug kommt die Autorin mit den stärksten Emotionen um die Ecke, wirft uns in den nächsten emotionalen Ausnahmezustand und kaum erholt, wartet bereits ein weiterer hinter der nächsten Seite.

Ein großes und wichtiges Augenmerk ruht auf der bis heute nicht abgeschlossenen Aufklärungsarbeit. Viele Institutionen versuchen noch immer Verschollene wiederzufinden, stellen alte Kontakte wieder her und tun ihr möglichstes so viele Leben zu rekonstruieren.
Viele Familien haben eine Verbindung zum Dritten Reich… Einige schweigen sie tot… Andere Leben ihr Leben lang mit den Gedanken an verlorene Menschen…
Meine Urgroßmutter wartete lange auf ihren verschollenen Mann, der aus der Gefangenschaft nie zurück zu Frau und Kind kehrte… Irgendwann musste sie ihn für tot erklären lassen, was ihr das Herz brach…

Im Buch hatte ich zu Beginn ein kleines Problem mit Beatrice. Es dauerte eine Weile bis wir miteinander warm wurden und auch Jacobina machte es mir erst etwas schwer.
Judith hingegen konnte ich gleich ins Herz schließen. Daher ,,gefiel” mir der Erzählstrang auf ihrer Zeitebene zuerst etwas mehr. Später war die Verflechtung so gut in meinem Kopf angelangt, dass ich einfach nur noch zum Ende des Buches strebte.
Allerdings kam das Ende dann leider etwas plötzlich. lach

Veröffentlicht am 15.02.2018

Perfekt zum Vorlesen und Erkunden

Wir zwei sind Freunde fürs Leben
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Die Geschichte rund um Hase und Igel regt auch die kleinsten Kinder bereits zum Nachdenken an.
Hase möchte plötzlich lieber mit jemand anderem spielen, als mit Igel… Das macht Igel traurig und wütend… ...

Die Geschichte rund um Hase und Igel regt auch die kleinsten Kinder bereits zum Nachdenken an.
Hase möchte plötzlich lieber mit jemand anderem spielen, als mit Igel… Das macht Igel traurig und wütend… Igel vertraut dem Hasen nicht… Er hat Angst, dass Hase nun nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte… Igel ist sehr eifersüchtig und fühlt sich minderwertig, weil er nicht so ein schönes Fell hat und nicht so hoch springen kann wie das Eichhörnchen.
Doch im Laufe der Geschichte lernen sowohl Hase als auch Igel, dass wahre Freundschaft sich nicht trennen lässt. Zusammen schaffen sie alles und bekommen sogar den Hasen wieder vom Baum hinunter… Wie er da gelandet ist? Das müsst ihr selbst herausfinden!

Hier werden auf wenigen großartig illustrierten Seiten wichtige Lektionen und Werte vermittelt. Und am Ende zeigt das Buch auch schön, dass Eifersucht nur das Spiel zerstört. Zusammen spielen macht doch viel mehr Spaß!

Eignet sich hervorragend zum Vorlesen und Erkunden mit den kleinsten Lesern.