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Veröffentlicht am 15.08.2019

Ich… das… mir fehlen die Worte…

Palace of Silk - Die Verräterin
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Der erste Band hatte mich ja schon vollkommen in seinen Bann gezogen und jetzt setzt der zweite noch mal eine Schippe drauf!

Rea ist nach ihrer Flucht aus England scheinbar in Paris in einem Paradies ...

Der erste Band hatte mich ja schon vollkommen in seinen Bann gezogen und jetzt setzt der zweite noch mal eine Schippe drauf!

Rea ist nach ihrer Flucht aus England scheinbar in Paris in einem Paradies für Magdalenen gelandet. Ich liebe Paris in der realen Welt ja schon sehr, aber dieses Paris war noch schöner! So offen und freundlich! Keine Unterdrückung! Freiheit… Gleichheit… Brüderlichkeit…

Für Rea ist all das natürlich zunächst schwer nach dem Versteckspiel in England. Verständlich! Und von C.E. Bernard sehr gut umgesetzt.

Rea hat sich schon sehr verändert im Vergleich zum Beginn des ersten Bandes und auch hier in Paris macht sie einige Veränderungen durch. Mir gefällt sie als Protagonistin jedenfalls immer besser und auch Ihre Gefühls- und Gedankenwelt wird um einiges klarer.

Schon im ersten Band hat Ninon es mir angetan. Besonders zum Schluss fand ich sie unglaublich mutig und charakterlich einfach super. Im zweiten Band ändert sich dies etwas. Wir befinden uns in ihrer Heimat und dort verhält sie sich wiederum anders.

Blanc ist einfach großartig! Mehr muss ich zu ihm auch nicht sagen… Weil: Er ist einfach großartig!

Ich mag ihn einfach sehr.

Viele haben an Robin einiges auszusetzen. Ich finde ihn grade deswegen irgendwie interessant. Er ist Kronprinz und ich glaube, er hat einiges von seinem Verhalten deshalb aufgebaut, weil er eigentlich nie er selbst sein darf. In Band 1 hatten wir ja auch bereits Momente in denen er eben nicht überheblich und vom Verhalten einfach unmöglich war.

Ich bin daher doch sehr gespannt, was der dritte Band an dieser Stelle für den Prinzen bereithält.

Was ist Maske, was ist wahr?

Diese Frage bleibt aber auch dieses mal wieder ein schmaler Grad für uns Leser bei fast jedem Charakter.

C. E. Bernard konnte mich auch mit dem zweiten Band mehr als überzeugen.

Tolle Figuren, die sich perfekt in die Geschichte einpassen…

Ein unglaublich guter Schreibstil, bei dem die richtigen Worte immer an der richtigen Stelle stehen…

Und wieder einiges an Spannung!

Also die Messlatte für den dritten Band liegt nun noch etwas höher… ;)

Veröffentlicht am 15.08.2019

Freundschaft, Familie und ein mutiges Meermädchen

Meja Meergrün (Bd. 4)
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In meinem Bücherregal wohnen bereits die vorherigen Bände der „Meja Meergrün“-Reihe. Bücher haben es bei mir eigentlich immer wirklich leicht. Sie dürfen einziehen und müssen meist nicht wieder ausziehen, ...

In meinem Bücherregal wohnen bereits die vorherigen Bände der „Meja Meergrün“-Reihe. Bücher haben es bei mir eigentlich immer wirklich leicht. Sie dürfen einziehen und müssen meist nicht wieder ausziehen, weil ich eigentlich jedes Buch behalten will. Lustiger Weise sieht das bei Kinderbüchern oft anders aus. Viele ziehen wieder aus, weil sie mich doch nicht ganz von sich überzeugen konnten oder weil ich sie an andere Kinder weitergebe. Bei Meja sieht das vollkommen anders aus. Nie im Leben würde ich das quirlige Meermädchen wieder hergeben!

Meja erinnert mich immer ein bisschen an Pippi Langstrumpf… nur halt im Wasser!

Sie ist frech, aber dabei trotzdem total lieb… will nicht zur Schule, weil sie lieber Spaß haben möchte. Sie ist besorgt um ihre Mitbürger und für ihre Freunde begibt sich die kleine Nixe auch das ein oder andere Mal in große Gefahr!

Das kleine Meermädchen will nicht erwachsen werden und doch merkt man, dass sie sich im Vergleich zu Band 1 schon sehr weiterentwickelt hat. Sie wird vernünftiger und verhält sich doch etwas reifer. Ja, sie wird eindeutig langsam erwachsen, auch wenn sie das komplett abstreiten würde.

Thematisch geht es dieses Mal nicht nur um Freundschaft sondern auch um Familie.

Meja muss nicht nur ihre Eltern retten… Nein, sie muss auch dem kleinen Seepferdchen Molly helfen bei der Suche nach ihren Eltern.

Und natürlich müssen sie das Ungeheuer bezwingen.

Am besten finde ich am vierten Band, dass er deutlich zeigt, nicht alles ist so wie es auf den ersten Blick scheint.

In Verbindung mit dem kindgerechten Schreibstil und den wundervollen Illustrationen entpuppt sich auch das vierte Abenteuer von Meja als eine wirklich wundervolle Geschichte für kleine Mädchen.

Veröffentlicht am 15.08.2019

,,[…] und ich denke, wir verdienen etwas Besseres”, erwiderte Nomi ebenso leise. “Wir verdienen es, frei zu sein.” – Seite 321

Iron Flowers – Die Rebellinnen
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Tracy Banghart hat hier ein inhaltlich wirklich interessantes Jugendbuch vorgelegt.
Zu Beginn muss ich gestehen, dachte ich: „Oh Gott… kommt jetzt eine schlechtere Fassung von „Selection“?“
Aber das Buch ...

Tracy Banghart hat hier ein inhaltlich wirklich interessantes Jugendbuch vorgelegt.
Zu Beginn muss ich gestehen, dachte ich: „Oh Gott… kommt jetzt eine schlechtere Fassung von „Selection“?“
Aber das Buch hat mich dann doch überrascht.

Es ließ sich recht schnell lesen, wofür vor allem der ständige Perspektivenwechsel zwischen Nomi und Serina sorgte.
Allerdings störte mich dies zu Beginn auch etwas, da ich als Leser nicht wirklich das Gefühl hatte schnell eine Beziehung zum Protagonisten aufbauen zu können. Immer wenn man sich grade in Nomi oder Serina hineinversetzt hatte, wechselte die Figur. Mit der Zeit gewöhnte ich mich aber daran und dann erzeugte ebendieser Wechsel eine sehr angenehme Lesegeschwindigkeit.
Es lässt sich nicht drüber streiten, dass die Frauenrechte und der Umgang mit eben diesen hier zentrales Thema ist.

Und in genau dieser Hinsicht hatte ich nachher wirklich ein ziemliches Problem mit Nomi.
Zur Mitte hin veränderte sich ihr Verhalten ziemlich… War sie zu Beginn doch eine Rebellin, wenn auch nur im Geheimen, so würde sie plötzlich zu einem völlig naiven, blinden Wesen… Auch wenn sie sich in einer unglücklichen Notsituation befindet, verhält sie sich meiner Meinung nach plötzlich völlig gegen ihren Charakter, den wir zu Beginn kennenlernten. Sie bringt Menschen in Gefahr, die sie liebt und lässt sich einfach etwas über andere Menschen erzählen, ohne zu hinterfragen, ob das stimmt… Da musste ich das Buch wirklich erst einmal zur Seite legen, sonst hätte ich es womöglich angeschrien…

Im Verlauf der Geschichte habe ich es dann doch auch mehrfach getan…
Immer wieder bekamen meine buchverrückten Freunde Nachrichten mit Sätzen wie: „Sie ist soooooooo dumm!!!“

Ehrlich gesagt muss ich dann auch noch anmerken, dass mich der komplette Handlungsstrang rund um Nomi, sehr an den ersten Band von „Die Farben des Blutes“ erinnerte… Und dementsprechend die Handlung für mich hier sehr vorhersehbar war.

Ganz anders sieht es aus, wenn wir uns Serina anschauen. Vom stickenden Püppchen zur kämpfenden Rebellin…
In diesen Abschnitten der Geschichte konnte mich die Autorin wirklich komplett überzeugen!
Die charakterliche Veränderung von Serina ist wirklich beeindruckend, aber was das wichtigste ist, unter diesen Umständen wirklich möglich und nachvollziehbar!

Hier setzen die Frauenrechte wieder an und Serina beginnt für ebendiese zu kämpfen, während ihre Schwester zum naiven Dummchen wird…

Bestünde die Handlung nur aus Nomi, würde ich vielleicht nicht weiterlesen. In Abwechslung mit Serina kann ich jedoch über die Kritikpunkte oben hinwegsehen und freue mich richtig auf den zweiten Band!
Auf das Wiedersehen mit den beiden Prinzen bin ich auch gespannt!
Außerdem muss ich trotzdem wissen, ob jemand bestimmtes nun stirbt oder nicht… grins

Ach ja, Cliffhangergefahr…

Veröffentlicht am 15.08.2019

Novecento…

Novecento
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Schon das Vorwort von Alessandro Baricco mit seiner kurzen Erklärung, wieso und wofür er diesen Text schrieb, ließ mich auf einen interessanten Text hoffen.
Mein Herz gehört ins Theater, meine Seele ...


Schon das Vorwort von Alessandro Baricco mit seiner kurzen Erklärung, wieso und wofür er diesen Text schrieb, ließ mich auf einen interessanten Text hoffen.
Mein Herz gehört ins Theater, meine Seele auf die Bühne, wie diejenigen wissen,die meinem Blog schon länger folgen. Baricco schrieb diesen Text für den Schauspieler Eugenio Allegri und den Regisseur Gabriele Vacis. Diese beiden Künstler formten daraus ein Schauspiel für das Festival von Asti im Juli 1994.

Baricco selbst sieht seinen Text nicht als richtiges Theaterstück, sondern als Text, „der auf dem schmalen Grat zwischen einem richtigen Bühnenstück und einer laut zu lesenden Erzählung schwankt.“ (S.7)

Kommen wir kurz zum Aufbau des Buches:
Es gibt hier keine Kapitel oder sonstige klare Unterteilungen, auch wird der Text immer wieder von kurzen Regieanweisungen unterbrochen. Natürlich sind dennoch einige Absätze eingearbeitet, jedoch stehen diese nicht für ein mögliches Zuklappendes Buchs. Ich denke, man sollte sich für „Novecento“ wirklich Zeit nehmen und die knapp 100 Seiten in einem Stück lesen, denn die Erzählung lässt einem eigentlich keine Räume für Pausen.

Wenn man die Geschichte als eine wahrhaft mögliche Begebenheit betrachtet, ist sie wirklich etwas Besonderes… etwas Außergewöhnliches… Ein Kind ausgesetzt auf einem Schiff… ein Säugling ohne Namen… Kurz darauf hatte ereinen… Danny Boodmann T. D. Lemon Novecento…


„Ich habe ihn im ersten Jahr dieses verdammten neuen Jahrhunderts gefunden, stimmt’s? Ich werde ihn Novecento nennen – 1900.“ – „Novecento?“ – „Novecento.“ – „Aber das ist ja eine Zahl!“ – „Es war eine Zahl. Jetzt ist es ein Name.“

Seite 27

So kam dieses kleine Kind zu einem Zuhause und einem Namen. Danny Boodmann T. D. Lemon Novecento… Er sollte sein ganzes Leben auf dem Ozean verbringen. Und er würde der größte Pianist seiner Zeit werden.

Für mich liegt der Charme dieses Buches eindeutig in der Intelligenz und der besonderen Begabung von Novecento. Und in der Ehrlichkeit des Textes! Hier wird nichts hinter zu großen, blumigen Umschreibungen versteckt, sondern einfach klar formuliert. Auch ging es hier nicht darum das Ende herauszufinden. Nein, das Ende ist uns gleich zu Beginn genannt worden. Dennoch führt uns Tim Tooney als Erzähler von Novecentos Geschichte aufs Meer hinaus:


„Weil ich sein bester Freund war, ja. Aber dann habe ich einigen Mist gebaut, und selbst wenn man mich auf den Kopf stellt, kommt nichts mehr aus meinen Taschen, sogar die Trompete habe ich verkauft, alles,aber… diese Geschichte, nein… klar und unerklärlich wie nur die Musik war, wenn mitten auf dem Ozean das Zauberklavier von Danny Boodmann T. D. Lemon Novecento sie spielte.“

Seite 21

Beim Lesen konnte man die Musik förmlich klingen hören und erahnen, wie sie sich mit dem Klang der Wellen vermischen würde.

Eine durch und durch gelungene, poetisch einfache Erzählung, die ich einfach nur genossen habe, während ich mich zwischen den Worten verlor. Um das zu verstehen, müsst ihr einfach mal in den Text hineinschauen.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Zuerst: Ich LIEBE dieses Buch!

To Keep You Safe
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Die Bücher aus dem noch recht jungen Verlag konnten mich bisher alle überzeugen, daher griff ich gerne auch zu diesem Werk.
Und mich hat die Autorin regelrecht in einen Leserausch hineingezogen!
Dies ...

Die Bücher aus dem noch recht jungen Verlag konnten mich bisher alle überzeugen, daher griff ich gerne auch zu diesem Werk.
Und mich hat die Autorin regelrecht in einen Leserausch hineingezogen!
Dies war besonders dem angenehm flüssigen Schreibstil und der Ich-Perspektive zuzuschreiben. Durch die Perspektive konnte ich mich sehr gut in die Gefühlswelt von Judy einfinden und es schien als wäre ich selbst mitten in der Geschichte gefangen.

Judy ist eine recht starke Protagonistin. Sie gerät zwar das ein oder andere Mal sowohl körperlich, als auch psychisch an ihre Grenzen, doch für ihre Geschwister muss und will sie stark sein. Daher kommt aufgeben nicht in Frage!
Ich war sehr beeindruckt von ihr als Person!
Auch die Charaktere von Judys Geschwistern Luke und Hope gefielen mir sehr. Beide sind von ihrer Schwester abhängig. Hope ist erst sechs Jahre alt, verängstigt und sehr sensibel.
Luke, 10 Jahre, will stark sein, ist aber mit der ganzen Situation ziemlich überfordert.

Dann haben wir noch Raphael und Joe, mit denen ich allerdings zu Beginn einige Schwierigkeiten hatte. Besonders mit Raphael wurde ich zunächst nicht warm. Er war mir zu nett… zu brav… und auch der Charakter an sich schien mir nicht richtig ausgearbeitet. Er war mir ein wenig zu oberflächlich gestaltet.
Dennoch ist er eine Schlüsselfigur, da Judy durch ihn wieder ein bisschen Glück erfährt. Die leichte Liebesgeschichte der beiden passte hervorragend zur restlichen Story. Sie spielte sich mehr im Hintergrund ab und ich hatte nicht das Gefühl, dass die Autorin diese Liebe erzwang.

Die dystopischen Inhalte der Geschichte schienen mir die ganze Zeit recht schlüssig zu sein. Ein absoluter Pluspunkt: Die Geschichte kommt ohne viel Gewalt aus! Auch schnelle, rasante Action sucht man hier eher vergebens. Trotzdem oder grade deshalb hat mich dieser Roman so überzeugt.
Auch nach dem Lesen hallte das Geschriebene noch lange in meinen Gedanken nach…