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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2018

Leben mit der Schuld!?

Totengrab
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Vor 10 Jahren hat Mordermittler Solomon Gray seinen Sohn verloren. Der Junge verschwand spurlos bei einem Ausflug auf den Jahrmarkt. Seit diesem Tage fühlt er sich schuldig, seine Frau begeht auch noch ...

Vor 10 Jahren hat Mordermittler Solomon Gray seinen Sohn verloren. Der Junge verschwand spurlos bei einem Ausflug auf den Jahrmarkt. Seit diesem Tage fühlt er sich schuldig, seine Frau begeht auch noch Selbstmord, da sie mit dem Schicksal nicht klarkommt! Auch Solomon ist ein gebrochener Mann, es vergeht kein Tag an dem er nicht an Tom und seine zerstörtes Familienglück denkt. Die Suche hat er noch nicht aufgegeben, doch seine Umwelt macht es ihm nicht grade leicht! Als ihn der Anruf erreicht, dass ein 16 jähriger Junge aus dem Fenster gestürzt wäre, kommen die Erinnerungen wieder hoch, denn könnte es doch sein Sohn sein, der da auf dem Obduktionstisch liegt……

„Totengrab“ ist der Auftakt zu einer Krimi-Reihe des englischen Autors Keith Nixon mit dem Ermittler Detektive Sergeant Solomon Gray in der Hauptrolle. Die Handlung spielt in dem kleinem Küstenort, Margate im Südosten Englands. Grey ist ein sehr schwieriger Charakter und man kann es ihm auch nicht verdenken gibt er sich doch die Schuld an all seinem Leid und allen Schicksalsschlägen. Dieser Eindruck wird leider durch seine Umwelt noch verstärkt, denn er hat es wahrlich nicht leicht! Das Buch ist wirklich unterhaltsam, keine Frage! Doch teilweise auch sehr deprimierend und etwas langatmig. Leider nimmt das Privatleben und die Gefühlszweifel von Solomon dem Krimi ein wenig an Spannung weg. Auch seine Kollegen empfand ich als sehr unfair und ungerecht, das fand ich auch sehr unprofessionell und übertrieben!
Das doch recht überraschende tragische Ende des Krimis dagegen, hat mich dann doch wieder etwas versöhnt und macht dann direkt neugierig auf weitere Fälle mit Solomon Gray.

Mein Fazit, der Krimi ist interessant, aufwühlend und bis auf ein paar Längen durchaus unterhaltsam.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Wem kann man trauen?

Woman in Cabin 10
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Bei der Jungfernfahrt eines Luxuskreuzfahrtschiffs, darf die junge Journalistin Laura (Lo) Blacklock an Stelle ihrer erkrankten Kollegin teilnehmen. Sie freut sich auf diese Chance, denn es ist ein absolutes ...

Bei der Jungfernfahrt eines Luxuskreuzfahrtschiffs, darf die junge Journalistin Laura (Lo) Blacklock an Stelle ihrer erkrankten Kollegin teilnehmen. Sie freut sich auf diese Chance, denn es ist ein absolutes Privileg, das sie gut zu nutzen gedenkt. Doch die Schiffsreise zu den norwegischen Fjorden wird für Jo zum schieren Alptraum. Wird doch die junge Frau aus der Nachbarkabine Opfer eines Verbrechens! Lo meint zu sehen wie eine Person in Kabine 10 über Bord geht, doch niemand glaubt ihr…….

Der Thriller „Woman in Cabin 10“ von Ruth Ware, spielt hauptsächlich auf hoher See, mit einer recht ungewöhnlichen Protagonistin in der Hauptrolle. Die Reisejournalistin Lo fand ich zu Beginn der Geschichte schon reichlich speziell und überdreht. Für eine Reporterin agiert sie wirklich sehr uncool und unüberlegt. Allein wie sie öfters über das Boot irrt, wirkt ziemlich merkwürdig und hysterisch. Okay sie hat diese Panikattacken und versucht dazu auch noch all ihre Probleme mit Tabletten und Alkohol zu betäuben.....hm alles schon ein wenig crazy! Sinn und Zweck des ganzen Manövers mit dem Verschwinden der Leiche erschließt sich mir auch nicht immer ganz und wirkt oft sehr konstruiert!

Das Ende dagegen gefällt mir sehr gut:) Die dazwischengeworfenen Such-Mail-Dialoge fande ich wirklich sehr gelungen, sie bauen zusätzliche Spannung auf! Der Schreibstil ist angenehm und schnell zu lesen.

Diesen Thriller, den ich im Rahmen einer Leseaktion von Yellybooks lesen durfte, fand ich am Ende doch recht unterhaltsam. Der Beginn war etwas zäh, doch sobald man sich an Lo gewöhnt hat, nimmt am Ende die Geschichte etwas an Fahrt auf und gewinnt an Spannung.

Veröffentlicht am 01.02.2023

Definitiv ein Jugendbuch mit Highschool-Feeling

Skandal & Vorurteil
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Die privilegierte Georgina Darcy kehrt nach einem Drogenskandal, im vergangenen Schuljahr wieder an ihr altes Internat zurück. Ihr damaliger Freund und Mitschüler Wickham, hat die Unsicherheit und Naivität ...

Die privilegierte Georgina Darcy kehrt nach einem Drogenskandal, im vergangenen Schuljahr wieder an ihr altes Internat zurück. Ihr damaliger Freund und Mitschüler Wickham, hat die Unsicherheit und Naivität von Georgie ausgenutzt und ohne ihr Wissen, aus ihrem Privatzimmer seine Drogen vertickt. Georgie‘s Bruder Fitz hat dem ein Ende bereitet. Die reumütige Georgina möchte nun ihrem Bruder ihre Stärke beweisen, doch nicht nur das sie im Internat niemand mehr leiden mag, Wickham taucht auf und lässt sie nicht in Ruhe! Wird Georgie ihm diesmal widerstehen?

Bei dem provokanten Titel „Skandal und Vorurteil“ von Autorin Amanda Quain, musste ich natürlich sofort an deren berühmte Kollegin Jane Austen denken ;) und war daher sehr neugierig auf den Inhalt des Buches!
Welch große Ambition!
Die Autorin versetzt die prominenten Figuren des Austen Romans kurzerhand in unsere Zeit, an ein Internat im State New York. Eigentlich eine interessante Idee. Quain erzählt ihre Geschichte aus Sicht der 16-jährigen Georgina Darcy im saloppen zeitgerechten Ton, der sich angenehm liest. Das Retelling der Story konzentriert sich daher hauptsächlich auf ihre Erlebnisse im Internat, das Team der Marschkapelle und gelegentliche Treffen mit ihrem Bruder Fitz. Georginas Gefühlswelt, besteht leider hauptsächlich aus Selbstzweifeln und pubertären Träumereien, was mir im Laufe der Handlung gehörig auf die Nerven ging. Ihr Ziel ist es eine perfekte Darcy zu werden, dabei ihren Bruder zu beeindrucken, Erfolg und Freunde in der Schule zu finden. Dabei tappt sie so gut wie in jedes Fettnäpfchen, was zweifellos der lustigste Aspekt der Handlung ist.
Mit Georginas Charakter wurde ich leider auch im Laufe der Geschichte nicht warm. 
Zwar gehöre ich nicht zur Zielgruppe dieses Buches, da es sich um ein Jugendbuch handelt, doch es fehlt mir einfach das gewisse Fünkchen, wie ich es aus ähnlichen romantischen Stories kenne. Außer ein paar nur kurz erwähnten Entwicklungen in der Welt ihres Bruders und den Namen einiger weiterer Protagonisten, konnte ich nicht viel von Jane Austen entdecken. Gerade deren britischer Humor hat mir am allermeisten gefehlt, die Adaption nach Amerika fand ich schwierig.
Das Cover und Layout des Buches ist sehr hübsch und romantisch anzusehen, den Inhalt finde ich aber schon etwas konträr dazu.

Mein Fazit:
Für mich ein reines Jugendbuch. Für Teens könnte es funktionieren. Eine nette Highschoolstory für Leute mit Faible des „American way of life“, samt Pancakes mit Cream, Autos mit Getränkehaltern und Marschkapellen-Football-Ambiente. Jane Austen Feeling hat bei mir da einfach nicht funktioniert.

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Veröffentlicht am 19.09.2019

Nicht so ganz der erwartete "Knaller"

OMG, diese Aisling!
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Das Mädchen Aisling, aus dem kleinen irischen Ort Ballygobbard bekommt so langsam Torschlusspanik. Alle ihre Freundinnen sind schon verheiratet oder gerade dabei zu heiraten! Ihrer Meinung wäre es auch ...

Das Mädchen Aisling, aus dem kleinen irischen Ort Ballygobbard bekommt so langsam Torschlusspanik. Alle ihre Freundinnen sind schon verheiratet oder gerade dabei zu heiraten! Ihrer Meinung wäre es auch an der Zeit, immerhin ist sie mit ihrem Freund Jack nun auch schon seit 7 Jahren zusammen. Als sie ihn vor vollendete Tatsachen stellt, kneift er leider und ehe sich Aisling versieht, steht sie plötzlich alleine da! Sie will noch einmal so richtig durchstarten und als ihre Arbeitskollegin mit dem unaussprechbaren Namen Sadhbh ihr vorschlägt, in ihre WG nach Dublin zu ziehen ist Aisling begeistert! Die Mädels dort nehmen sie unter ihre Fittiche und erwecken Aisling aus ihrem Dornröschenschlaf….



Bei dem Roman „OMG, diese Aisling“ vom Autorenduo Sarah Green und Emer Mc Lysaght hat mich das tolle Cover und der Titel zuerst einmal sehr angesprochen. Laut Inhaltsangabe versprach die Geschichte viel Komik und Unterhaltung. Allerdings hat mich dann schon der erste Abschnitt etwas ernüchtert, da ich vergebens die humorvolle Seite suchte. Aisling kommt als recht oberflächlicher und unbestimmter Charakter daher und ist für ihre 28 Jahre recht unreif, besonders was ihre Reaktionen anbelangt. Ein Heiratsversprechen scheint ihr einziges Lebens-Ziel zu sein, ansonsten ist sie ein Familienmensch, Ordnungsfanatikerin und auch im Job beflissen und angepasst. Ein Highlight ist für sie schon, wenn sie ein gratis Duschbad im Hotel ergattert.

Laut Klappentext, hatte ich mir eine ganz andere Persönlichkeit vorgestellt, eine mit mehr Ecken und Kanten. Die Handlung plätschert so dahin, ohne große Höhen und Tiefen. Ihre WG-Freundinnen sind da zum Glück schon interessanter;) Zum Ende hin, gibt es dann zwar eine ganz gute Entwicklung, doch Aislings Verwandlung ist mir dann doch zu schwach, denn sie endet eigentlich da, wo das Buch begonnen hat!



Zitat: „Eure Aisling ist ja wirklich der absolute Knaller.“



Diesen ersten Satz im Buch konnte ich so gar nicht unterschreiben.
Den Schreibstil kann man vielleicht als etwas unkonventionell empfinden, er ist oft etwas sprunghaft im Geschehen, teils auch ein wenig derb.
Aber besonders fehlte mir einfach die im Titel angesprochene „OMG“ Reaktion und auch die versprochene Komik entzog sich mir.

Vielleicht ist es auch einfach nicht mein Humor! Aisling bleibt für mich ein nettes Mädchen, der große "Knall" blieb aus!
In der Bewertung gebe ich gnadenvolle 3 Sterne, aber auch nur wegen der coolen Dubliner WG-Truppe:).

Veröffentlicht am 15.08.2019

Etwas zähflüssiger historischer Familienroman aus der Weimarer Republik

Als wir im Regen tanzten
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Berlin 1928-die Kriegsjahre sind vorüber und die Menschen wollen wieder Leben und Spaß haben! Die Filmbranche boomt und die erfolgreiche Schauspielerin Recha und ihr Mann der bekannte Regisseur Willi zur ...

Berlin 1928-die Kriegsjahre sind vorüber und die Menschen wollen wieder Leben und Spaß haben! Die Filmbranche boomt und die erfolgreiche Schauspielerin Recha und ihr Mann der bekannte Regisseur Willi zur Nieden genießen das Leben. Doch so langsam macht sich immer mehr nationalsozialistische Gesinnung breit, auch in der UFA. Die jüdischstämmige Recha spürt es als Erste. Doch Willi, der verzweifelt nach einem neuen Filmthema sucht, um an seinen einstigen Erfolg anzuknüpfen, merkt zunächst gar nicht, was rund um ihn geschieht und wie seine Frau angefeindet wird.
Willis Schwester Felice, die gekonnt zwischen Mutterrolle und taffer Anwältin hin und her wechselt, kann gar nicht fassen das auch ihre Welt ins Wanken gerät und fällt völlig aus der Rolle….

Der historische Roman „Als wir im Regen tanzten“ von Autorin Michaela Saalfeld, ist der Band zwei einer Serie. Thema in diesem Teil ist die Filmbranche in Berlin und die Entwicklung vom Stummfilm zum Tonfilm. Eine große Rolle spielt auch das politische Klima der Zeit und seine Auswirkungen auf die Menschen.
Die Handlung entwickelt sich dabei leider ein wenig zäh, die Protagonisten wirken dabei stark überzeichnet und ihre Aktionen sind für mich teilweise überzogen und recht unglaubwürdig dargestellt. Gerade mit den Hauptprotagonisten kam ich gar nicht zurecht, leider konnte ich ihre Emotionen nicht nachfühlen. Das Lesen der Geschichte gestaltete sich in einigen Abschnitten recht anstrengend, viele Rückblicke und Nebenschauplätze die den Lesefluss störten. Es wäre vielleicht besser gewesen den Vorgängerband zu kennen, um sich besser auf die Protagonisten einzustellen. Hatte mir auch mehr erhofft, was das Thema Film/Ufa anbelangt, das irgendwie am Rande hängen blieb.
Gelungen fand ich dagegen, wie die Gräuel des Krieges hervorgehoben wurden deren Auswirkung auf die Nachkriegszeit mit ihren Überlebenden. Auch die unheilvolle Stimmung der Zeit, die Anfeindungen und der aufkommende Antisemitismus wurden recht gut dargestellt.

Da ich eigentlich sehr gerne historische Romane aus dieser Zeit lese und gerade in letzter Zeit auch sehr viel Stoff im Bereich 20er Jahre, hat mich diese Geschichte jedoch nicht mitreißen können! Es war ziemlich zähe Kost und mir fehlte teils sogar die Lust zum Weiterlesen. Das Ende hat mich dann leider auch nicht mehr versöhnen können, obwohl ich die Auflösung eigentlich ganz in Ordnung fand.

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