Cover-Bild Das Gewicht eines Pianos
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 01.02.2019
  • ISBN: 9783959672801
Chris Cander

Das Gewicht eines Pianos

Ursula C. Sturm (Übersetzer)

»Eine Liebeserklärung an die Macht der Musik und an die Macht des Schicksals, spannend und vielschichtig erzählt.« BÜCHERmagazin

Die neunjährige Katya wächst im Russland der 1960er-Jahre in bescheidenen Verhältnissen in einer Stadt nahe Moskau auf. Von einer tiefen Unruhe getrieben, lauscht sie jede Nacht den eindringlichen Klaviersonaten des Mansardenbewohners. Er sei ein Ungeheuer, sagt man, ein geflohener SS-Scherge. Als der Mann stirbt, erbt Katya sein Klavier. Ein Blüthner. Es wird ihre erste große Liebe. Clara ist Automechanikerin in der Nähe von L.A. Ihre Eltern sind bei einem Brand ums Leben gekommen, und ihre wichtigste Erinnerung ist das geerbte Blüthner-Piano.
Clara hasst es, denn sie hat keine Verbindung zur Musik. Aber es ist das Einzige, was ihr von ihrem Vater blieb.

Ein halbes Jahrhundert und zwei Welten trennen diese beiden Frauen, die doch auf tragische Weise so viel mehr verbindet.

  • »Chris Cander macht darin deutlich, dass materielle Sicherheit kein Garant für Glück ist, sondern dass dieses aus einem selbst heraus erwachsen muss. […] Die Thematik, die durchaus zum Nachdenken anregt, und das Klavier als stummer Protagonist machen „Das Gewicht eines Pianos“ besonders« belletristik-couchDE
  • »Die schicksalhafte Verbindung zwischen dem Klavier, seinen frühen und seinen späteren Besitzern inszeniert Autorin Cander als herzergreifende Komposition aus Exil-Drama, Liebesgeschichte und schwermütige Hommage an Meister wie Rachmaninow oder Skrjabin.« Mobil
  • »Einfühlsam erzählt Chris Cander von Familie, von Liebe und davon, den eigenen Weg zu finden.« Emotion
  • »Meiserhaft erzählt „Das Gewicht eines Pianos“ von der Macht der Musik und von der Kunst, die Vergangenheit loszulassen.« Leserin

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2019

Das Schiksal zweier Frauen und ihres Pianos

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nhaltsangabe: Quelle Harpercollins


Die neunjährige Katya wächst im Russland der 60er Jahre in bescheidenen Verhältnissen in einer Stadt nahe Moskaus auf. Von einer tiefen Unruhe getrieben, lauscht sie ...

nhaltsangabe: Quelle Harpercollins


Die neunjährige Katya wächst im Russland der 60er Jahre in bescheidenen Verhältnissen in einer Stadt nahe Moskaus auf. Von einer tiefen Unruhe getrieben, lauscht sie jede Nacht den eindringlichen Klaviersonaten des Mansardenbewohners. Er sei ein Ungeheuer, sagt man, ein geflohener SS-Scherge. Als der Mann stirbt, erbt Katya sein Klavier. Ein Blüthner. Es wird ihre erste große Liebe.
Clara ist Automechanikerin in der Nähe von L.A. Ihre Eltern sind bei einem Brand ums Leben gekommen, und ihre wichtigste Erinnerung ist das geerbte Blüthner-Piano. Clara hasst es, denn sie hat keine Verbindung zur Musik. Aber es ist das Einzige, was ihr von ihrem Vater blieb.

Ein halbes Jahrhundert und zwei Welten trennen diese beiden Frauen, die doch auf tragische Weise so viel mehr verbindet.



Meine Meinung zur Autorin und Roman „Das Gewicht eines Pianos“

Chris Cander, hat mich mit ihren sehr großartigen und facettenreichem Werk, derart verzaubert und sehr berührt. Mit einer sehr emotionalen Wucht, erzählt sie in verschiedenen Erzählsträngen ,über das Schicksal von der begabten russischen Pianistin Katya, ihrem Mann und Greg ihrem Sohn , die nach Amerika emigriert sind. Sowie der Amerikanerin Clara, und deren tragischen Schicksal, eines geerbten Blüthners, das sie miteinander verbindet. Auch das Piano kommt zu Wort, das die Last der Erben trägt und manch trauriges Schicksal erlebt hat. Alles hat sie wundervoll miteinander verknüpft. Ihr Schreibstil ist sehr Bildhaft, Einfühlsam, geradezu an vielen Stellen poetisch. Mit viel Fingerspitzengefühl hat sie ihre einzelnen Protagonisten und deren Charaktere beschrieben, und lässt uns in deren verwundete Seelen blicken. Diese Menschen, auf der Suche nach sich selbst, ihre innere Zerrissenheit und der schwere Ballast der auf ihren Seelen liegt. Eine Geschichte die einem nicht mehr loslässt beim lesen, und uns in den Strudel, der Gefühle ihrer Figuren unwillkürlich hineinzieht.

Schon der Einstieg ins Buch, in den Bergen Rumäniens wo wir dem Klavierbauer Blüthner begegnen, und sehr viel über den Bau des Klaviers erfahren, das auch eine Seele hat, war sehr schön erzählt. Es erinnerte mich an das Lied von Udo Jürgens „ Was ich dir sagen will sagt mein Klavier“. Mit der kleinen Katya die bei Moskau wohnt geht es weiter, und von dem Mieter über ihnen, nach dessen Tod sein Piano erbt, der ihre Begabung erkannt hat den wie schreibt er in dem Brief : „ Ihr Herz schlägt für die Musik, das sieht selbst ein Blinder“. Dieses Piano wurde Katya erste große Liebe, und zu ihrem Schicksal. Genau dieses teilt auch Jahre später die Amerikanerin Clara mit ihr, die es von ihrem Vater geerbt hat. Katya Leben war wirklich nicht leicht, sie emigriert gegen ihren Willen mit ihrem Mann, nach Amerika der sich dort ein besseres Leben verspricht, blutendes Herzens muss sie sich von ihrem geliebten Piano auf ungewisse Zeit trennen. Auch Claras Leben verläuft tragisch, bei einem Brand verliert sie ihre Eltern, zurück bleibt nur ein Häufchen Asche, und wie ein Wunder das geerbte Piano, das einzige was ihre geblieben ist. Sie liebt und sie hasst es, es ist ein Erbe das ihre Seele mehr belastet als sie zugibt, eine Bürde die auf ihren Schultern liegt. Bis sie eines Tages, ihren Blüthner durch Geldnot ins Internet zum Verkauf setzt. Wie es das Schicksal will, lernt sie den Fotografen Greg kennen, der dieses Piano unbedingt kaufen möchte, den es an seine Mutter Katya erinnert. Hier fängt die große, abenteuerliche und bewegende Geschichte zweier Frauen an, die so vieles verbindet. Es war schön diese Menschen auf ihren Wegen zu begleiten, und kennen zu lernen. Ob, sie sich je von ihrem Ballst befreien können ?

Veröffentlicht am 09.02.2019

Das Leben eines Pianos und die bewegende Geschichte zweier Frauen

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Der Autorin Chris Cander ist mir "Das Gewicht eines Pianos" ein bewegender Roman über die Geschichte eines Pianos und das damit eng verbundene Schicksal zweier Frauen gelungen.

Schon der Einstieg in das ...

Der Autorin Chris Cander ist mir "Das Gewicht eines Pianos" ein bewegender Roman über die Geschichte eines Pianos und das damit eng verbundene Schicksal zweier Frauen gelungen.

Schon der Einstieg in das Besuch ist poetisch und lässt den Leser an der Enstehung des Pianos ganz nah teilnehmen. Die Suche Blüthners nach dem richtigen Baum für das Klavier, die jahrelang dauernde Herstellung und dann das erste spielen darauf berührt nicht nur Musik begeisterte.

Durch ihre bildhafte und lebendige Sprache schafft es die Autorin das leblose Piano zu einem dritten Protagonisten im Buch zu machen.

Katya das Mädchen in Russland bekommt mit 9 Jahren das Piano von einem Nachbarn vererbt. Ihre Liebe zu dem Blüthner wird zu einer wahren Obsession, bald zählt nichts anderes mehr in ihrem Leben.
Als sie das Piano abgeben muss empfindet sie ihr Leben als sinnlos.

Clara hinegen bekommt von ihrem Vater zu ihrem 12 Geburtstag als letztes Geschenk ein Piano. Kurz danch sterben ihre Eltern, die einzige Erinnerung an sie ist das Piano.

Als Greg ihr das Piano abkaufen will, kommen die alten Erinnerungen wieder und Clara begibt sich mit Greg auf einen ganz besonderen Road Trip durch das Death Valley, an der Seite immer ihr Piano.

Auf dieser Reise erfährt der Leser bedrückende Details zur Geschichte des Pianos, welches stark mit Claras und Gregs Leben verwoben ist.

Für mich ist "Das Gewicht eines Pianos" ein sehr bewegender, bildhafter und auch hoffnungsvoller Roman, der ohne viel drumherum auskommt und sich auf das Wesentliche beschränkt.
Darum eine klare Leseempfehlung von mir.



Veröffentlicht am 05.03.2019

Geschehnisse aus der Vergangenheit und Gegenwart verbunden mit einem traurigen Geheimnis

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In diesem Buch werden Geschehnisse aus der Vergangenheit und Gegenwart mit einem traurigen Geheimnis verbunden. Bindeglied – und meiner Meinung nach auch Schwerpunkt der Handlungen (weshalb vielleicht ...

In diesem Buch werden Geschehnisse aus der Vergangenheit und Gegenwart mit einem traurigen Geheimnis verbunden. Bindeglied – und meiner Meinung nach auch Schwerpunkt der Handlungen (weshalb vielleicht etwas der Eindruck entsteht, die Charaktere sind zu blass gezeichnet) - ist das Piano. Dies wird bereits auf dem Cover (was auf den ersten Blick nüchtern und streng wirkt) sehr deutlich, in dem durch das rötlich dargestellte Piano der Vorder- und Rückteil verbunden wird.
Im Rußland der 1960er Jahre hat die junge feinsinnige Katya eine ganz andere Beziehung zu „ihrem“ Blüthner, als Clara, eine eher pragmatische junge Frau in den USA, deren Leben bereits von vielen negativen Erlebnisse geprägt wurde. Während Katya die Liebe zur Musik entdeckt (und ohne sie fast nicht leben kann), hängt Clara, selbst unmusikalisch, eher aus nostalgischer Erinnerung an ihre Eltern daran. Bei ihrem nomadenhaften, von Umzügen geprägten Leben ist das Piano jedoch eher ein Ballast, so dass sie beschließt es zu verkaufen. Dadurch beginnt eine schicksalhafte Entwicklung, die die zwei Handlungsstränge zusammenführt und an deren Ende sich der Kreis schließt.
Ich bin sowohl von der Grundidee als auch der Umsetzung in Schreibstil und Beschreibungen begeistert. Beispielsweise aus der Szene über die Herstellung bzw. das „Werden“ des Klavieres spricht so viel Detailtreue, das das Lesen einfach nur Spaß macht. Die Beziehung zur Musik und zu dem Instrument wird dabei sehr deutlich.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und deshalb gebe ich eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.08.2019

Eine sehr berührende Geschichte

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Inhalt:
Clara liebt ein Blüthner-Piano, schleppt es bei jedem Umzug mit, behütet es und umsorgt es wie ein Kind. Ihre Liebe ist nicht rational, denn sie selber schafft es nicht, dem Instrument wohlklingende ...

Inhalt:
Clara liebt ein Blüthner-Piano, schleppt es bei jedem Umzug mit, behütet es und umsorgt es wie ein Kind. Ihre Liebe ist nicht rational, denn sie selber schafft es nicht, dem Instrument wohlklingende Töne zu entlocken. Es ist aber die einzige fassbare Erinnerung, die ihr von ihrem Vater und von ihrem Elternhaus, das komplett abgebrannt ist, geblieben ist.
Genau so krampfhaft hat sich Jahrzehnte zuvor Katya an das Blüthner geklammert. Im Russland der Sowjetzeit steht das Instrument für eine Erinnerung an ihre Karriere als Musikerin, ihre Liebe zur Musik, an ihre Jugend und Selbstständigkeit. Diese wurde ihr nämlich nicht nur vom System, sondern auch von ihrem dominanten Ehemann genommen. Durch Mutterschaft und fehlende Auftrittsmöglichkeiten an ein tristes Zuhause gefesselt, ist das Blüthner ihre einzige Flucht in eine bunte, hoffnungsvolle Welt voller Musik.


Meine Meinung:
Endlich wieder einmal habe ich ein Buch gelesen, das sich intensiv mit einem Instrument, dem Leben als Musikerin und der Musik beschäftigt und das grandios recherchiert war. Ihr glaubt nicht, wie viel Schund sich in diesem Bereich von namhaften Autoren findet. Aber scheinbar haben viele Autorinnen und Autoren das Gefühl, es sei einfach, über Musik zu schreiben und es sei nicht nötig, sich zu Recherchezwecken mit einer Fachperson zusammenzusetzen, umgibt Musik uns doch irgendwie ständig, also glaubt ja auch jeder, sich irgendwie auszukennen...
Chris Cander aber hat dies getan, gründlich recherchiert und eng mit Musikern und Klavierbauern zusammengearbeitet und herausgekommen ist ein authentisches und stimmiges Werk, das es mit Worten schafft, Bilder und Melodien im Kopf des Lesers zu wecken, die sich tief einzubrennen vermögen. "Das Gewicht eines Pianos" ist eine Mischung aus Familienchronik, Liebesroman, Roadtrip und Selbstfindungsroman. Die Musik zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung und auch wenn Clara als Protagonistin zuweilen ein wenig anstrengend wirkt - was man ihr aber nicht übel nehmen kann, da sie durch einen Armbruch eingeschränkt und durch ihre tragische Familiengeschichte ziemlich bindungsgestört ist - habe ich diese berührende und auch fesselnde Geschichte sehr, sehr gerne gelesen.

Schreibstil:
Dieses Buch beinhaltet viele schriftstellerische Sternstunden. Sätze voller Magie, welche zart und poetisch durch die Geschichte führen. Cander hat eine Leichtigkeit in der Sprache entwickelt, mit der sie mühelos von ziemlich skurrilen Situationen auf der beschwerlichen Reise bis hin zu grausamen Erinnerungen an die Vergangenheit springt und es dabei schafft, jede Situation mit der gebührenden Eindringlichkeit zu schildern.
Und dann, als Clara ihrem Blüthner, das sie einem Fotografen für ein intensives Fotoprojekt vermietet hat, durch Feld und Wiesen folgt, weil sie die Trennung von diesem grossen Fixpunkt in ihrem Leben kaum zu ertragen vermag, zeigt Chris Cander auch ihr humoristisches Geschick, weil sich durch die zuerst unauffällige und dann immer offensichtlichere Verfolgung des Transporters mit dem Klavier einige ziemlich unangenehme und amüsante Situationen ergeben. Es wächst eine Schicksalsgemeinschaft zusammen, die ohne dieses nicht nur physisch, sondern auch vor lauter emotionalem Balast schwere Instrument, gar nicht existieren würde, was der Geschichte einen ganz eigenen Charme verleiht.

Meine Empfehlung:
Dieses Buch ist ganz aussergewöhnlich. Es lässt sich weder eindeutig in ein Genre verordnen, noch beinhaltet es ein Thema, das man schon zu Genüge aus anderen Geschichten kennt. Mit einer ganz eigenen Idee und in einer wundervoll zarten und zugleich eindringlichen Sprache erzählt, hat es mein Herz für sich gewonnen und ich empfehle es euch sehr gerne weiter.

Veröffentlicht am 20.04.2019

Chris Cander – Das Gewicht eines Pianos

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Es ist das Klavier des deutschen Nachbarn, das die kleine Katya in ihrer russischen Heimat jede Nacht fasziniert. Sie lauscht den Sonaten und Préludes und der unendlichen Traurigkeit, die von der Musik ...

Es ist das Klavier des deutschen Nachbarn, das die kleine Katya in ihrer russischen Heimat jede Nacht fasziniert. Sie lauscht den Sonaten und Préludes und der unendlichen Traurigkeit, die von der Musik ausgeht. Der Besitzer spürt die Verbindung des Mädchens zu dem Instrument und so erbt sie es nach seinem Tod. Die Musik wird ihre Leidenschaft, eine, die sogar größer ist als die Liebe zu ihrem Mann Mihail, für den sie ihre Heimat verlässt, um in den USA ein besseres Leben zu finden. Doch dort erwartet sie nichts. Das Piano musste sie zurücklassen und ohne Musik ist ihr Leben leer und kalt. Auch ihr Sohn Grisha kann das nicht ändern. Claras Leben ist ebenfalls von Traurigkeit bestimmt, früh schon hat sie ihre Eltern verloren, das einzige, was ihr als Erinnerung geblieben ist, ist ein Piano, das offenbar nicht nur die Töne, sondern die auch die Gefühle vieler Jahrzehnte und unzähliger Pianisten in sich trägt.

Die amerikanische Autorin Christ Cander, deren vorherige Werke bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden, hat viel Lob für ihren Roman erhalten, immer wieder wird die Intensität hervorgehoben, mit der sie die Rolle der Musik für ihre Figuren beschreibt. Dies war es auch, was mich am meisten begeistern konnte, obwohl mir jede Musikalität fehlt.

Die Geschichten von Katya und Clara laufen lange Zeit parallel. Es ist schnell klar, dass das Piano das verbindende Element zwischen den beiden ist, wie genau die Beziehung jedoch aussieht, löst sich erst spät auf. Unabhängig von der bildstarken Beschreibung des Klavierspiels und den Melodien vor allem der russischen Komponisten wie Alexander Skrjabin oder Peter Tschaikowksi, hat mich die Autorin mit ihren beiden Frauenfiguren gepackt. Einerseits das russische Mädchen, das ganz in der Musik aufgeht und später zur erwachsenen Frau heranreift, die nur wenig ihrem herrischen und brutalen Ehemann entgegenzusetzen hat. Metaphorisch lässt Cander ihren Sohn über sie sagen, dass Katya in Kalifornien zu Eis wurde, trotz der andauernden Hitze. Innerlich erstarrt ist die mächtige Naturgewalt im Death Valley und dem Coffin Peak die Nachaußenkehrung ihres Daseins. Auf der anderen Seite Clara, die nicht nur keine Familie mehr hat, sondern auch ansonsten allein und planlos im Leben umherirrt. Für sie ist die Begegnung mit Greg der Moment des Loslösens von den Erinnerungen an die Zeit vor dem Tod ihrer Eltern und das Loslassen, das ihr letztlich erlaubt, ihr Leben zu beginnen.

Sicherlich sind weite Teile der Handlung vorhersehbar und die Figuren recht reduziert auf wenige Charakterzüge. Aber dies wird durch die poetische Beschreibung, mit der Cander der Musik Leben einhaucht, locker aufgewogen.