Sternenspannender Auftakt mit interessantem Setting
Ophelia Scale - Die Welt wird brennenMeinung:
Schon wieder ein Dystopie, aber trotzdem wieder mit einem ganz anderen Setting und gleichzeitig doch auch wieder total realistisch und glaubwürdig.
Wir sind in Europa im Jahr 2134, die Welt hatte ...
Meinung:
Schon wieder ein Dystopie, aber trotzdem wieder mit einem ganz anderen Setting und gleichzeitig doch auch wieder total realistisch und glaubwürdig.
Wir sind in Europa im Jahr 2134, die Welt hatte ihre technischen Höhepunkte, aber laut der Meinung des Königs, der vor sechs Jahren die Macht übernommen hat, hat die Welt dabei ihre menschlichen Werte vergessen, weshalb er Technologie bis auf ein Minimum strengstens verboten hat und dieses Gesetz auch radikal durchsetzt.
Protagonistin Ophelia hat die Blütezeit der Technlogie noch erlebt und kann sich damit nicht abfinden. Als Mitglied der Widerstandsgruppe ReVerse tut sie alles, um dagegen zu arbeiten und das Ziel ist es, den König zu stürzen.
Die Handlung beginnt gleich mit viel Aktion, aber auch einer anschaulichen Beschreibung von Ophelias Welt und ihren Gewohnheiten. Ich muss sagen, dass ich durch den extrem lebendigen, packenden, aber auch humorvollen Schreibstil sofort mitten in der Geschichte war und das Buch auch nur noch schwer zur Seite legen konnte.
Außerdem finde ich das Ausgangssetting sehr faszinierend. Denn eigentlich geht es den Menschen in Orphelias Welt sehr gut. Sie werden Grundversorgt mit allem, was sie brauchen, es gibt kein Geld und dadurch auch kein Gefälle mehr, aber der technologische Fortschritt wurde ausradiert bzw. auf ein Minimum reduziert. Eigentlich erstmal keine schlechte Vorstellung, aber Ophelia konnte durch die Ich-Perspektive ihre Gegenargumente zum Teil schon recht anschaulich verdeutlichen bzw. sind natürlich auch die strengen Strafen wegen Verstößen ein Kritikpunkt an dieser Welt, auch wenn diese Strafen im Vergleich doch noch recht human sind. Den dargestellten Konflikt, den auch Ophelia im Verlauf der Handlung durchleben muss, fand ich auf jeden Fall sehr interessant und er hat mich auch sehr zum Nachdenken angeregt.
Prinzipiell mochte ich Ophelia als Protagonistin sehr gerne. Sie war mir gleich sympathisch, sie ist sehr selbstbewusst, mutig und hat auch Humor. Außerdem hat sie ein Geheimnis, das ich auch sehr interessant fand.
Ich habe mich leicht getan, mit ihr mitzufiebern und ihre Entscheidungen nachzuvollziehen, außer am Ende, da hat sie sich schon recht leichtgläubig steuern lassen. Das hat nicht so ganz zu ihr gepasst, obwohl Ausnahmesituationen und Gefühle natürlich schon das objektive Denken beeinflussen können.
Auch die anderen Figuren fand ich interessant und viele sind noch schwer zu durchschauen, vor allem eben nach den Offenbarungen am Ende. Die Handlung selbst fand ich ganz unterhaltsam, wenn auch leider doch etwas vorhersehbar. Die ein oder andere völlig unerwartete Wendung wäre schon noch schön gewesen.
Die Liebesgeschichte war auch wie erwartet, da sie ja auch im Klappentext schon angekündigt wird, ich fand sie aber trotzdem ganz gut und auch nicht so aufdringlich wie befürchtet.
Das Ende hat einen gemeinen Cliffhanger, aber zum Glück erscheint Teil 2 bereits im August.
Fazit:
Ein spannender und lesenswerter Auftakt in diese neue Dystopien-Reihe und ein richtig gelungenes Debüt. Das Setting ist interessant und glaubwürdig und regt sehr zum Nachdenken an. Die Handlung ist unterhaltsam, wenn auch etwas vorhersehbar, die Protagonistin stark und der Schreibstil extrem lebendig und fesselnd. Das Ende fand ich ein bisschen zu einfach, aber der Cliffhanger macht Lust auf mehr. Insgesamt gibt es solide 4 Sterne.