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Veröffentlicht am 21.09.2020

Gut, aber leider nicht so gut wie die Vorgänger

Die Spiegelreisende 4 – Im Sturm der Echos
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Das Ende des Abenteuers von Ophelia und Thron.
Noch immer ist der Andere nicht enthüllt und die Archen drohen auseinanderzubrechen. Ophelia und Thorn versuchen gemeinsam, das Ende der Archen aufzuhalten. ...

Das Ende des Abenteuers von Ophelia und Thron.
Noch immer ist der Andere nicht enthüllt und die Archen drohen auseinanderzubrechen. Ophelia und Thorn versuchen gemeinsam, das Ende der Archen aufzuhalten. Aber was hat es mit den immer häufiger auftretenden Echos auf sich?

Für mich zählt „Die Spiegelreisende“ zu den besten Buchreihen, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind.
Alle drei Vorgänger waren absolute Highlights und meine Erwartungen an diesen Band unglaublich hoch. Vielleicht war ich in meinen Erwartungen zu gierig, denn leider muss ich schweren Herzens sagen, dass mir dieser Band am wenigsten gefallen hat.

Das Erzähltempo war auch in den letzten Bänden immer mal wieder unterschiedlich schnell. Rasante Erzählungen wechselten sich ab mit eher leicht plätschernden Passagen. Doch blieb das Grundtempo der Erzählung immer relativ schnell. Dies war bei diesem Band leider nicht so. Viele Abschnitte zogen sich sehr in die Länge, was das generelle Tempo sehr verlangsamte. Ein langsames Tempo kann sehr passend zu einer Geschichte sein und auch sehr schön, weil man sich in aller Ruhe in eine Geschichte vertiefen kann. Dies war jedoch hier leider nicht der Fall.

Als großer Fan der Reihe tut es mir leid, dies nun schreiben zu müssen, aber der Band passte für mich einfach nicht zu den anderen großartigen drei Büchern. Irgendwie wirkte die Geschichte viel zu gehetzt und phasenweise aufgesetzt.

Das Ende kam für mich sehr überraschend und auch nach etlichen Tagen, die seit Beendigung des Buches vergangen sind, bin ich mir noch immer nicht gewiss genug, ob ich wirklich alles so schlüssig finde. Ein Rest Unbefriedigung bleibt erhalten. Zu viele Fragen sind noch offen, zu viele Erzählstränge noch etwas zu lose.

Ein würdiger Abschluss für die Geschichte von Ophelia und Thorn war es in meinen Augen nicht. Aber nichtsdestotrotz ist das Buch sehr gut gewesen. Nur nicht gut genug gemessen an der Skala der Vorgänger, um außerordentlich gut zu sein.
Und da meine Rezension leider so negativ klingt, möchte ich hier nur noch einmal vehement betonen: Ich liebe diese Reihe abgöttisch. Für mich ist sie eine der wenigen Reihen, die den „Harry Potter“-Hunger stillen konnte. Und damit meine ich nicht eine vergleichbare Erzählstruktur und –weise, sondern das Gefühl, nicht mehr von der Geschichte loszukommen, in einen Bann geraten zu sein, der erst mit dem Zuschlagen des Buchdeckels gebrochen wird.
Die Autorin hat mir bewiesen, was für ein Talent in ihr steckt. Ich werde fortan die Augen offen halten nach neuen Werken von ihr!

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Spannender Auftakt, aber sehr brutal beschrieben

Der Mond des Vergessens
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Es herrscht Krieg im Land der Fünf Inseln. Der ergeizige Prinz von Sør Sevier - Aeros Raijael - führt sein Heer von Fanatikern von Insel zu Insel und bringt nichts als Leid.
Prinzessin Jordalyn von Gul ...

Es herrscht Krieg im Land der Fünf Inseln. Der ergeizige Prinz von Sør Sevier - Aeros Raijael - führt sein Heer von Fanatikern von Insel zu Insel und bringt nichts als Leid.
Prinzessin Jordalyn von Gul Kann kämpft um ihre eigene Bestimmung und versucht, ihren Platz in der Welt zu finden.
Nail, der als Waise seinem Meister Shawcroft zu Gehorsam verpflichtet ist, versucht, seinen eigenen Weg zu gehen und den Zwängen unter Shawcroft zu entfliehen.
So unterschiedlich das Leben all dieser Personen ist, so scheinen ihre Wege doch miteinander verknüpft zu sein.

Ich kaufe Bücher von der Hobbit Presse inzwischen einfach blind, denn so gut wie jedes Buch des Verlags trifft voll meinen Geschmack. Wenn Hobbit Presse irgendwo draufsteht, erwarte ich High Fantasy, extrem gutes Worldbuilding und interessante Charaktere.
Und genau dies fand ich - wie erwartet - auch in "Der Mond des Vergessens".

Der Einstieg in die Handlung war etwas holprig und ich fiel mehr in die Geschichte hinein. Ein flüssiger Start war es definitiv nicht, doch weil ich bisher von der Auswahl des Verlags (fast) nie enttäuscht wurde, blieb ich dran. Und wurde belohnt!
Nach den ersten Kapiteln schon hatte mich die Handlung voll in ihren Bann gesogen. Zum Glück war dies mein Urlaubsbuch, so dass ich guten Gewissens Seite um Seite verschlingen konnte.

Es gibt mehrere Erzählstränge und Perspektiven, die sich Kapitel für Kapitel ändern. Ich mag solche Wechsel in Büchern wirklich sehr gerne, da so auf tolle Art und Weise dem Leser Informationen vermittelt werden können, die ein einzelner Charakter nicht besitzt.
Die vielen verschiedenen Charaktere waren toll beschrieben und detailliert ausgearbeitet, so dass niemals eine Durchmischen der Charaktere bestand. Jeder von ihnen - und es waren doch einige, die auf den fast 900 Seiten auftraten - verfügte über genug Wiedererkennungswert und war detailreich beschrieben.
Besonders gelungen waren die Religionen und Glaubensrichtungen. Hier erwarte ich von den folgenden Bänden noch mehr Informationen, inwiefern die Religionen miteinander zusammenhängen, auf welchen Ursprüngen sie fußen und warum es zu einer solchen Spaltung der Gesellschaft kam.
Im Zentrum der Geschichte steht die Sage um fünf Kriegerengel, die abhängig von der jeweiligen Religion eventuell wiedergeboren wurden.
Aber ist wirklich die Person, die sich für einen solchen Kriegerengel hält auch diejenige, auf die die Prophezeiung zutrifft?

Ein wenig negativ aufgefallen ist mir die Brutalität, die vor allem in kriegerischen/kämpferischen Szenen auftritt. Ich finde es sehr gut, dass der Autor die Bestialität des Krieges nicht beschönigt oder romantisiert, doch gab es Passagen, die einem wirklich auf den Magen schlagen können. Triggerwarnung: Es werden Gräueltaten - auch an Kindern - sehr detailliert beschrieben.

Dennoch bin ich sehr gespannt auf den zweiten Teil!

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Veröffentlicht am 15.09.2019

Ein Roman, der absolute Sehnsucht nach Syrien in mir weckte

Die geheime Mission des Kardinals
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Damaskus, 2010. Die Leiche eines Kardinals wird in einem Ölfass versteckt in die italienische Botschaft geliefert. Nun soll Kommissar Barudi mit Fingerspitzengefühl den Fall aufklären. Um Syriens guten ...

Damaskus, 2010. Die Leiche eines Kardinals wird in einem Ölfass versteckt in die italienische Botschaft geliefert. Nun soll Kommissar Barudi mit Fingerspitzengefühl den Fall aufklären. Um Syriens guten Willen zu beweisen, wird der italienische Kommissar Mancini zu dem Fall hinzugezogen. Gemeinsam beginnen die beiden die Ermittlung, wer hinter dieser Tat stecken könnte und was die eigentliche Mission des Kardinals gewesen sein könnte.

Für mich war „Die geheime Mission des Kardinals“ das erste Buch von Rafik Schami. Andere, von ihm publiztierte Titel sind mir zwar bekannt gewesen, aber ein Buch wirklich in die Hand genommen und gelesen habe ich bisher nicht. Sehr zu meinem Leidwesen, denn dann hätte ich schon längst in den Genuss des wunderbaren Schreibstils des Autors kommen können!
So aber bleibt mir der Trost, die Bücher nun nach und nach auf mich für entdecken zu können.

Ich verliebte mich schon nach den ersten paar Kapiteln in Damaskus. Eine Stadt, von der viele aus meinem Bekanntenkreis nun immer sehr wehmütig schwärmen. Und auch mir versetzte es immer wieder Stiche ins Herz bei dem Gedanken an Syrien so, wie es heutzutage ist. Die Liebe des Autors zu diesem Land ist in jeder Zeile spürbar und steckte mich sofort mit Fernweh an. Auch die vielen Beschreibungen des regionalen Essens regten nicht nur meinen Appetit an, sondern trugen sehr viel zu dem authentisch geschilderten Bild von Syrien bei.
Doch wird hier kein weichgezeichnetes Bild betrachtet durch eine rosarote Brille von Syrien gemalt. Ganz im Gegenteil, immer wieder äußert sich Kommissar Barudi sehr gesellschaftskritisch, vor allem im Bezug auf die Machenschaften des syrischen Geheimdienstes. Korruption, Vertuschung und Verleumdung spielen eine ebenso große Rolle wie der arabische Mokka mit Kardamom.

Die Charaktere gefielen mir allesamt wirklich gut. Allen voran natürlich Kommissar Barudi und Mancini, doch auch die Assistenten von Barudi, Ali und Nabil, konnten mich überzeugen. Die Charaktere besaßen Alleinstellungsmerkmale und Charaktertiefen, obwohl viele von ihnen nur wenig Auftritte hatten. Schreiben kann der Autor einfach wahnsinnig gut, das Können ist absolut spürbar und eine wahre Freude beim Lesen gewesen!

Auch die Handlung konnte mich in ihren Bann ziehen und phasenweise begeistern. Auf Grund des Klappentextes und der Thematik kann man einen Krimi erwarten, doch wie bereits auf dem Cover kenntlich gemacht handelt es sich mehr um einen Roman mit gewissen Zügen, die an einen Krimi erinnern.
Obwohl ich die Handlung an sich wirklich gut und schlüssig fand, so gab es im letzten Drittel Szenen, die für mich überhaupt nicht zur eigentlichen Handlung und Art des Romans passten und mich etwas aus dem Lesefluss rissen. Lange grübelte ich über die wahre Authentizität dieser Szenen nach, komme aber nun wirklich zu dem Schluss, dass mir diese Art einfach nicht gefiel und die Szenen mir zu sehr aus der Rahmenhandlung fielen. Schade, eine andere Szenenkonstellation hätte für mich das Highlight unter den Romanen dieses Jahr bedeutet. So ist das Buch nun keineswegs schlecht – ganz im Gegenteil! Doch die Euphorie, die ich in den Kapitel vor diesen Szenen verspürte, konnte einfach nicht widererweckt werden.

Dies ist definitiv nicht das letzte Buch von Rafik Schami für mich gewesen!

Veröffentlicht am 16.08.2019

Unterhaltsame, historische Geschichte mit starker Protagonistin

Effi liest
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Berlin, 1894. Während eines Spaziergangs findet Effi – eigentlich Elena Sophie von Burow - ein Buch, dessen Inhalt so skandalös ist, dass sie kurzer Hand aus dem Pensionat für vornehme, junge Damen geschmissen ...

Berlin, 1894. Während eines Spaziergangs findet Effi – eigentlich Elena Sophie von Burow - ein Buch, dessen Inhalt so skandalös ist, dass sie kurzer Hand aus dem Pensionat für vornehme, junge Damen geschmissen wird. Effi ist es unbegreiflich, warum man wegen eines Buches so mit ihr umgeht und beschließt, mehr über den Inhalt zu erfahren. Dabei kreuzt immer wieder der junge Arzt Maximilian von Waldau ihren Weg. Vielleicht kann er ihr ja helfen zu verstehen, warum der Inhalt des Buches als für sie unpassend betitelt wird.

Schon die Leseprobe konnte mich erheitern und ich freute mich sehr auf die unterhaltsame, kurzweilige Geschichte rund um Effi.
Effi war eine wunderbare Protagonistin, der ich sehr gerne folgte. Wissbegierig, neugierig und nie um einen Spruch verlegen, war sie erfrischend anders. Ihre Haltung war sehr modern und sie stellte das Rollenbild der damaligen Zeit und die Hürden, die Frauen noch zu bewältigen hatten, in Frage.
Immer wieder ertappte ich mich beim Lesen dabei, wie empört ich war, wenn eine Frau in dem Buch mal wieder von einem Mann so behandelt wurde, wie es zur damaligen Zeit üblich war. Ich führte mir beim Lesen immer wieder vor Augen, wie viel Frauen seit der damaligen Zeit erreicht und geschafft haben. Sich als Frau an einer Universität immatrikulieren? Damals undenkbar es als Frau zu tun, heute undenkbar es als Frau nicht tun zu können.
Jedes Kapitel wurde angeleitet durch Zitate aus Werken, die der Zeitepoche enstammen. So lernte ich dadurch viel über die Sitten und Anstände und was von einer Frau erwartet wurde, während Effi es schaffte, viele dieser Sitten noch im selben Kapitel vollkommen zu umgehen und zu ignorieren.
Natürlich sind nicht alle Männer der Geschichte vollkommene Hohlköpfe, der Vater von Effi zum Beispiel ist ein toller Kerl gewesen. Doch bei vielen Männern und ihren Ansichten konnte ich mir wirklich nur noch die Hand vor die Stirn schlagen. Von der Autorin ist also die Stimmung wirklich grandios eingefangen worden!
Als Ur-Berlinerin haben mir natürlich auch sehr die vielen Bezüge zu meiner Heimatstadt gefallen und es war wirklich toll, in der S-Bahn zu sitzen und am Tiergarten vorbeizufahren, während Effi vor meiner Nase mal wieder irgendeine Tollheit in eben diesem Park erlebte.
Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und passte mit dem lockeren und leichten Ton gut zur Geschichte.
Durchbrochen werden die einzelnen Kapitel immer wieder von Briefen, die Max an seinen jüngeren Bruder schreibt. Dieses Stilmittel ist gekonnt in die Geschichte eingeflochten worden und so lernte der Leser viel über die Dinge, die in Max vor sich gehen.
Für mich war das Buch der perfekte Wegbegleiter zur Arbeit und ich kann diese kurzweilige und unterhaltsame Geschichte nur weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 27.07.2019

Toller Reihenauftakt, für angegebene Zielgruppe etwas zu brutal

Giganten 1: Die Magie erwacht
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Fort und sein Vater befinden sich gerade am Lincoln Memorial, als plötzlich die Erde aufreißt und furchtbare Monster sich ihren Weg nach oben bahnen. Mit Schrecken kann Fort nur dabei zusehen, wie sein ...

Fort und sein Vater befinden sich gerade am Lincoln Memorial, als plötzlich die Erde aufreißt und furchtbare Monster sich ihren Weg nach oben bahnen. Mit Schrecken kann Fort nur dabei zusehen, wie sein Vater in die Tiefe gerissen wird. Voller Trauer lebt er ab dann bei seiner Tante bis vor der Tür ein Mann und ein Mädchen stehen, die Fort Unglaubliches erzählen. Es gibt magiebegabte Kinder, die in einem Internat ausgebildet werden und Fort soll eines dieser Kinder sein!

Der Klappentext klang so interessant, dass ich das Buch wirklich verschlungen habe, sobald es bei mir war.
Der Beginn nahm mich auch wirklich sehr mit. Sehr stimmungsvoll wird der Verlust von Forts Vater für ihn beschrieben, die eine wirklich tolle Bindung zueinander haben. Nach diesen ersten Seiten war ich wirklich absolut begeistert und freute mich auf den weiteren Verlauf. Ich inhalierte die Geschichte quasi innerhalb kürzester Zeit.
Die Charaktere gefielen mir gut. Fort war zwar oftmals sehr verbohrt und starrköpfig, doch hatte stets Unterstützung von tollen Freunden.
Auch wenn der Protagonist in diesem Buch männlich ist, so waren doch die begabtesten Schüler des Internats alles wirklich interessante Mädchen. Das fiel mir beim Lesen wirklich sehr positiv auf.
Das Magiesystem gefiel mir richtig gut, ich hätte gerne noch mehr über dieses gelernt. Denn auch wenn es interessant war, so blieben mir am Ende doch ein paar Fragen zu viel offen. Ich werde mich wohl oder übel bis zum zweiten Teil gedulden müssen.
Für die angegebene Zielgruppe ab 10 Jahren fand ich das Buch wirklich etwas zu brutal. In meinen Augen wäre die Deklaration als Jugend- und nicht Kinderbuch deutlich besser gewesen. Ich habe die Geschichte wirklich genießen können und hatte große Freude an dem Buch, doch Szenen, in denen Kinder anderen Kindern mit erheblicher Gewalt etwas antun, fand ich selber nicht allzu prickelnd.
Insgesamt mochte ich die Geschichte wirklich gerne, doch ein paar Klischees waren mir dann doch zu viel – vor allem die Gruppe von Kindern/Jugendlichen, die die Welt retten, weil die Erwachsenen – mal wieder! – nicht im Stande sind.
Dennoch mochte ich den Schreibstil des Autors gerne und auch die Wendungen in der Geschichte, sowie das Worldbuilding. Von daher bin ich sehr gespannt auf den zweiten Teil und werde mir bis zur Veröffentlichung von diesem die anderen Bücher des Autors einmal genauer ansehen!