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Veröffentlicht am 30.08.2019

Nicht mit Io!

Io spielt heute nicht
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Beschreibung:
Die Cyber-Wissenschafterlin Io wünscht sich nichts sehnlichster als ein Kind, aber in der "One-Child"-Politik der Gesellschaft bedarf es hierfür Papierkram ohne Ende sowie einen Gentest. ...

Beschreibung:


Die Cyber-Wissenschafterlin Io wünscht sich nichts sehnlichster als ein Kind, aber in der "One-Child"-Politik der Gesellschaft bedarf es hierfür Papierkram ohne Ende sowie einen Gentest. Dann erhält sie die Hiobsbotschaft: Sie ist krank! Sie wird keine Kinder bekommen dürfen! Doch Io gibt nicht auf und das hat fatale Folgen, denn sie gerät ins Räderwerk des wohl mächtigsten Konzerns und wird buchstäblich zu deren Marionette. Sie wird freiwillig gezwungen ihr Leben aufzugeben und an einem Spiel teilzunehmen in welchem es um Leben und Tod geht - umgeben von Schwerverbrechern, Kopfgeldjägern und dem ganzen anderen Abschaum der Gesellschaft.

Meinung:


Da war der Anfang, dann war es auch schon wieder vorbei und das viel zu schnell. Hilft euch nicht wirklich, ne? Okay, dann fange ich ausnahmsweise beim Cover an. Hier hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, denn die sympatische junge Frau ist nicht die pseudo Barbie Io, sondern der Cyborg Trissa. Sie ist die, ähm, Zimmergenossin von Io und hat auch eine wichtige Rolle in der Geschichte. Nachdem ich das dann irgendwann verinnerlicht hatte, konnte ich mir einen kleinen Running-Gag einbauen, denn Io ist ja schon ein sehr spezieller Name. Gelegentlich gibt es dann auch Dinge, die von Ios Befinden erzählen. Okay, so geschrieben ist das nicht wirklich lustig und es ist auch aus dem Kontext gerissen, aber als das erste Mal "Ios" im Buch stand, las ich "los" - das hat sich für mich dann durch's ganze Buch gezogen. Das war schon wieder so zum an den Kopf langen, dass es lustig war. Ganz ehrlich. Ich muss heute noch drüber lachen. Jetzt erspar ich euch aber weitere Details aus den Untiefen meiner verquerten Hirnwindungen und erzähl euch was zum Buch.

Wie ich es von Veronika Caver schon gewohnt war, war der Schreibstil flüssig und schön zu lesen. Außerdem findet man ein bisschen Humor, ausgeprägte Atmosphäre und interessante Charaktere. Überrascht war ich von der derben Art der Protagonisten, obwohl ich zuvor schon was in die Richtung gelesen hatte. Da es aber gut ins Bild passte, fand ich auch diverse Kraftausdrücke absolut tolerierbar - die mag ich ja eigentlich nicht so. Der Klappentext verrät zudem ebenfalls, dass Io nicht gerade in einer Idylle bei Ponys und Einhörnern landet, entsprechend beklemmend ist die Atmosphäre am Handlungsort. Das merkt man auch direkt beim Lesen des ersten Kapitels, was aus meiner Sicht eher ein Prolog ist, da danach erst die Vorgeschichte kommt. Zudem spricht der Begriff "Dystopie" für sich.

Gut gefielen mir auch die Si-Fi Elemente, wie beispielsweise Cyborgs, der Aufbau des Handlungsort und andere kleine eingebaute Spielereien, die einen ganz klar spüren lassen, dass die Geschichte nicht in der Gegenwart statt findet. Tja, was soll ich noch groß sagen? Für alle Dystopie Fans, die auch Freude an Si-Fi haben und sich nicht von einer derben Art abschrecken lassen, sollten ganz klar zu diesem kurzweiligen Buch greifen, denn Unterhaltung ist hier garantiert.

Fazit:


Derbe und dystopische Novelle, die ganz klaren Unterhaltungsfaktor hat.

Veröffentlicht am 30.08.2019

Biografie mal anders!

Ich bin Circe
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Beschreibung:
Circe ist die göttliche Tochter des Titanen Helios und der Nymphe Perse, doch im Vergleich zu ihren Geschwistern ist sie weit weniger göttlich. Ihr Stimme ist leise und zaghaft. Ihre Erscheinung ...

Beschreibung:


Circe ist die göttliche Tochter des Titanen Helios und der Nymphe Perse, doch im Vergleich zu ihren Geschwistern ist sie weit weniger göttlich. Ihr Stimme ist leise und zaghaft. Ihre Erscheinung unscheinbar. Außerdem erscheint sie oft gleichermaßen unterwürfig wie temperamentvoll. Mit Anbetungen hat sich nichts am Hut und Menschen begegnet sie gerne auf Augenhöhe. Aufgrund dessen wird sie auf eine einsame Insel verbannt, was ihr sehr gelegen kommt, denn dort kann sie endlich ihr wahres Wesen entfalten. Sie beschäftigt sich mit den Kräutern der Natur, der Magie der Pflanzen und scheint ihren Frieden zu finden. Die Jahrhunderte ziehen ins Land. Trotz ihrer Verbannung muss sie sich mit dem Minotaurus, dem Seeungeheuer Scylla und anderen Tücken der Welt auseinander setzten. Irgendwann wird sie vor die Entscheidung gestellt ob sie lieber weiter den Gottheiten angehören möchte oder den Menschen, die sie über die ihre lange Lebensspanne so sehr lieben gelernt hat.

Meinung:


Was für ein Erlebnis! Ich bin ja immer etwas kritisch, ob mir solche Bücher nicht zu, äh, schwer sind. Doch ich bin absolut begeistert! Diese Abenteuer, diese Welt - einfach grandios. Ich habe mich direkt zuhause gefühlt. Die Seiten flogen einfach so dahin. Der leichte Schreibstil, die bildhafte Darstellung und die Erzählweise von Circe zogen mich einfach in ihren Bann.

Schon als Kind schaute ich gerne Filme über die griechischen Mythologien. Im Alter wurde ich vorsichtiger, denn irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass dies einfach zu hoch für mich sei. Beim Lesen dieses Buches stellte ich jedoch fest, dass es gar nicht so wenig war, das ich noch wusste. So kam mir bei dem Namen Ikarus direkt die Geschichte des Jungen in den Sinn, die mich früher so traurig stimmte. Bei Scylla dachte ich an Seeungeheuer, die etliche unschuldige Seemänner auf dem Gewissen hatte und die Geschichte des Minotaurus, sowie sie Madeline Miller erzählte, lies mich erschaudern und ehrfürchtig die Seiten umblättern. Circe fand ich als Charaktere sehr interessant, auch wenn ich bisher lediglich die Geschichte mit der Insel und den Schweinen kannte. Für mich war sie stets eher ein bleicher Schatten, was sich mit diesem Buch jedoch ganz klar geändert hat, denn nun hat sich etlich Facetten und ein Gesicht.

Sehr gelungen fand ich auch die Einführung als Circe noch am Hof ihres Vaters lebte. Hier hätte die Autorin durchaus zig Gottheiten aufführen können, beschränkte sich jedoch darauf diese einfach als Tanten und Onkel zu benennen. Trotzdem bekommt man noch mehr als genug bekannte wie auch unbekannte namentlich genannt. Ebenfalls sehr schön fand ich das Glossar am Ende, in welchem Miller auch die Parallelen zu Homers Odysee erwähnt. Wer Spannung von der ersten bis letzten Seite erwartet, der ist hier leider fehlt am Platz. Geliefert wird eine unterhaltsame, teilweise ironische sowie abenteuerliche Biografie von Circe, aber ohne jeglichen Lehrbuch-Charakter. Natürlich ist es es auch für Jugendliche schön zu lesen, aber beim besten Willen nicht auf dem Niveau von beispielsweise "Percy Jackson". Zudem werden die Taten nicht zwingend beschönigt, sodass es eben auch mal zum Blutvergießen kommt.

Für mich war dieses Buch ein gelungener Ausflug in die alten griechischen Mythen. Zu Charakteren, die teils bekannt und teils unbekannt waren. Die ich dadurch besser oder überhaupt erst kennen lernen durfte. Die etwas mehr als 500 Seiten zogen an mir vorbei wie nichts. Erfüllt von Gefühl, Atmosphäre, Intrigen, Liebe und ganz viel Circe.

Fazit:


Eine wunderbare und atmosphärische Neuerzählung von Circes Gesichte, die es sich zu lesen lohnt.

Veröffentlicht am 16.08.2019

Die Reise geht spannend weiter.

Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
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Klappentext:
Ophelia wurde gerade zur Vize-Erzählerin am Hof von Faruk erkoren und glaubt sich damit endlich sicher. Doch es dauert nicht lange, und sie erhält unheilvolle anonyme Drohbriefe: Wenn sie ...

Klappentext:


Ophelia wurde gerade zur Vize-Erzählerin am Hof von Faruk erkoren und glaubt sich damit endlich sicher. Doch es dauert nicht lange, und sie erhält unheilvolle anonyme Drohbriefe: Wenn sie ihre Hochzeit mit Thorn nicht absagt, wird ihr Übles widerfahren. Und damit scheint sie nicht die Einzige zu sein: Um sie herum verschwinden bedeutende Persönlichkeiten der Himmelsburg. Kurzerhand beauftragt Faruk Ophelia mit der Suche nach den Vermissten. Und so beginnt eine riskante Ermittlung, bei der es Ophelia nicht nur mit manipulierten Sanduhren, sondern auch mit gefährlichen Illusionen und zwielichtigen Gestalten zu tun bekommt. Am Ende steht eine folgenschwere Entscheidung.

Meinung:


Endlich war es soweit. Endlich durfte ich Ophelia und all die tollen Menschen am Pol weiter begleiten. Es traf dann auch genau das ein, das ich erwartet hatte: Ich bekam Informationen! Diverse neue Details über die Spaltung der Erde wurden preisgegeben, ein bisschen in der Vergangenheit gewühlt und überhaupt – herrlich! Was ich etwas schade fand, dass der Klappentext soweit in die Geschichte greift, denn bis Faruk die junge Leserin überhaupt mit der Suche beauftragt neigt sich das Buch schon ganz schön dem Ende zu. Mich hat das jetzt nicht sonderlich gestört, aber ich vergesse ja auch immer recht schnell was eigentlich drin stand, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es Leser gibt, die da durchaus knatschig werden können. Der Schreibstil war auf jeden Fall wieder sehr einnehmend, leicht, fluffig und schön zu lesen.

Bereits im ersten Band kam ich ins Schwärmen aufgrund der bildhaften Art von Christelle Dabos. Hier hat sie sich nun übertroffen. Vielleicht nicht unbedingt mit ausschweifenden Landschaftsbeschreibungen vom Pol – diese waren dann eher subtil gehalten, aber die Atmosphäre, die sie mit ihren Worten aufbaut, hat mir das eine oder andere Mal eine Gänsehaut über den Rücken gejagt. Den Pol hatte ich sowieso mehr düster und beklemmend in Erinnerung, trotz all des Prunks und obwohl beschrieben wird, dass die Sonne zeitweise nicht wirklich untergeht, hatte ich stets ein eher tristes Grau vor Augen. Ganz im Gegensatz zu den Beschreibungen der Arche Anima und ihrer Bewohner, welche ich mir fröhlich bunt vorstelle – und vielleicht ein kleines bisschen anstrengend.

Eigentlich darf ich das gar nicht laut sagen, aber gegen Ende hin, war es sogar wirklich schwer nicht zumindest ein Tränchen zu verdrücken. Diese ganze Geschichte um Ophelia ist einfach so unglaublich mitreißend. Besonders schlimm empfinde ich jedes Mal diese Bevormundung, die an ihr vorgenommen wird. Sei es Thorn, ihre Familie, der Hof – immer scheint jemand zu meinen, dass er ihr irgendetwas vorschreiben muss. Das hat mich oftmals so unglaublich wütend gemacht, dass ich am liebsten in meinen Schal gebissen hätte. Umso mehr freute ich mich über Ophelias Charakterstärken und ihren (heimlichen) Dickkopf. Außerdem sehr gut gefiel mir, dass es nicht zum Stillstand kam. Die Charaktere wurden weiterentwickelt. Gerade Thorn hat gezeigt, dass er doch nicht so ein unterkühlter Steinbrocken ist, wie er nach außen gibt und auch sonst erlebt der Leser die eine oder andere Überraschung.

Lange habe ich darüber nachgedacht was mich wohl im kommenden Band erwarten könnte und offen gestanden bin ich auch schon wirklich schon verdammt neugierig wie es weiter geht. Doch auf einen richtigen Nenner komme ich nicht. Auf jeden Fall erwarte ich einen Ausflug auf eine weitere Arche, neue Eindrücke, aber hoffe auf alte Gesichter wieder zusehen. Zum Glück lässt dieser nicht mehr ganz so lange auf sich warten. Gespannt bin ich ob wieder so eine schöne Illustration den Anfang macht, denn in Band zwei wird man von einer Karte der Himmelsburg sowie einem kleinen Stammbaum der Pol Bewohner begrüßt. Gerade die Karte fand ich toll, da ich mir so bildlich vorstellen konnte welche Strecken dazwischen lagen. Durch diverse Zeitangaben der Autorin, wie lange man beispielsweise vom Frauentrakt in den Mondscheinpalast mit den Aufzügen benötigt, wird einem das Ausmaß erst richtig bewusst.

Fazit:


Richtig tolle Reihe mit einer schönen Wortwahl sowie toller Aufmachung.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Die Schatten der Vergangenheit.

Brennende Narben
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Beschreibung:
Eine Edel-Prostituierte wird tot aufgefunden. Ihr Leichnam deutet einen qualvollen und unmenschlichen Tot an. Kurz darauf kommt es zur Explosion einer Autobombe auf der A661. Diese scheint ...

Beschreibung:


Eine Edel-Prostituierte wird tot aufgefunden. Ihr Leichnam deutet einen qualvollen und unmenschlichen Tot an. Kurz darauf kommt es zur Explosion einer Autobombe auf der A661. Diese scheint in Verbindung mit dem Tot der Prostituierten zu stehen. Doch was geht vor sich? Ein Krieg scheint auf den Straßen Frankfurts zu toben, während die Ermittler zwischen drin stehen. Zudem lässt der 20 Jahre alte Mord an ihrer Mutter die Krähe, Mara Billinsky, einfach nicht zur Ruhe kommen. Trotz aller Ermahnungen ermittelt sie weiter und gräbt tiefer als es ihr gut zu tun scheint.

Meinung:


Oh, wie mich dieses Buch wieder begeistert hat. Es ist unglaublich. Der Schreibstil von Leo Born packt mich jedes Mal schon auf den ersten Seiten. Durch seine verschiedenen Szenenwechsel bleibt die Spannung konstant erhalten und man bekommt als Leser immer vollen Einblick in das Geschehen. Mara ist einfach super sympatisch, auf ihre ganz eigene Art, auch wenn man ihr gern mal einen Eimer kalten Wasser überschütten möchte, damit sie mal wieder runter fährt. Besonders gefiel mir die Entwicklung von Jan Rosen, dem Spatz. So kam es auch im dritten Band nicht zum Stillstand, sondern alle entwickelten sich ein wenig weiter. So wünsch ich mir das.

Wie schon angekündigt, handelt es sich bei diesem Band um Maras wohl persönlichsten Fall, da sie sich sehr intensiv mit dem Mord an ihrer Mutter auseinander setzt. Dies gefiel mir sehr gut, vor allem wie der Autor es verpackt hat. Oftmals geht einem ja dieses privat Geplänkel in Kriminalfällen auf den Geist, auch mir, aber Leo Born hat eine kleine Linie gezogen, wodurch dies sehr gut getrennt wurde. Somit wurde weder die Spannung im Hauptfall gemindert, noch im Fall Katharina Billinsky.

Ich hätte wohl nur einen einzigen Kritikpunkt, aber nicht erwähnen kann, da ich echt nicht weiß wie ich ihn sinnvoll umschreiben soll. Es kam auf jeden Fall dazu, dass die sonst so kluge und aufmerksame Mara ein bestimmtes Detail übersah; ein sehr offensichtliches. Im Nachgang wurde dann erklärt weshalb dies so war, aber für mich als Leser kam das zu Anfang einfach nicht so an, weshalb ich dann schon etwas gefrustet war. Es passte einfach nicht ins Bild. Wie gesagt, es war wohl im Nachhinein schlüssig dargestellt und passte auch, aber während dem Lesen fuchste es mich gewaltig.

Dennoch kann ich auch diesen Band uneingeschränkt für alle Mara Billinsky Fans - und alle die es noch werden wollen - empfehlen. Auch hier legte der Autor wieder viel Wert auf Authentizität und Lokalkolorit. Er schafft es in den richtigen Momenten eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen sowie den Spannungsbogen zu halten. Für meinen Teil bin ich schon sehr gespannt ob es auch einen vierten Band geben wird und wie sich dieser gestaltet, denn für Protagonisten gab es einen deutlichen Wandel, sodass ich fast davon ausgehe, dass sich eine Fortsetzung noch spannender wird, da dieser vermutlich noch nicht gänzlich abgeschlossen ist.

Fazit:


Hält was es verspricht und macht ganz klar Lust auf mehr!

Veröffentlicht am 21.07.2019

Wenn Glück mehr Fluch als Segen ist.

Ruby
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Beschreibung:
In jungen Jahren versteckt sich Ruby auf der Erde, denn sie wurde bereits als Baby dem zukünftigen König versprochen - und darauf hat sie so gar keine Lust. Nachdem sie sich dort ein Leben ...

Beschreibung:


In jungen Jahren versteckt sich Ruby auf der Erde, denn sie wurde bereits als Baby dem zukünftigen König versprochen - und darauf hat sie so gar keine Lust. Nachdem sie sich dort ein Leben sowie eine Identität aufgebaut hat, passiert genau das wovor sie sich immer gefürchtet hat: Die Häscher ihres Vaters machen sie ausfindig und bringen sie zurück, damit sie den Platz neben dem König einnehmen kann, denn schließlich hat sie gute Gene und deswegen muss sie auch eine gute Gabe haben. Ist damit ihr Schicksal besiegelt?

Meinung:


Wer den Stil der Autorin mag, Fenice gelesen hat und den Einstieg langatmig fand, der sollte ganz klar zu Ruby greifen. Entgegen aller Erwartungen purzelte ich direkt ins Geschehen. Die Geschichte läuft zügig ab, aber stressfrei - okay, abgesehen von einigen Schnappatmung-Momenten, aber das ist eher der Handlung geschuldet und keineswegs negativ gemeint. Katrina hält sich nicht mit unnötigem Geplänkel auf, lässt aber auch keinen Mangel an Informationen aufkommen. 

Recht gut gefiel mir, dass Ruby zu Anfang nur im Schloss bleiben "darf". So hat man die Möglichkeit die Charaktere in Ruhe kennen zulernen, bevor man die ersten Eindrücke der Welt drum rum sammelt. Sehr gerne würde ich euch jetzt davon erzählen, denn ich fand das richtig toll und hoffe bald mehr darüber zu lesen in den kommenden Büchern, aber nein, ich glaube das würde zu viel Vorweg nehmen. Auf jeden Fall ist der Platz des Drachen auf dem Cover gerechtfertigt.

Die Wut, die Ruby hegt, kann ich leider nicht komplett nachvollziehen, aber ich denke, dass es einfach daran liegt, dass ich nicht mehr in dem Alter bin. Vermutlich hätte ich vor ca. 10-15 Jahren auch anders gedacht als heute. Dennoch finde ich die dargestellten Emotionen oft gut nachvollziehbar und schlüssig. Manchmal kann ich selbst nicht fassen, dass ich solch gefühlvolle Bücher als gut bewerte, aber es ist einfach die Art, wie das Geschehene vermittelt wird. Ruby ist taff, hat ein paar Haare auf den Zähnen, sorgt für etliche Lacher und überhaupt ist es eine unterhaltsame sowie leichte Lektüre. Natürlich finde ich auch andere Protagonisten, wie beispielsweise den ersten Ritter Thomas, ganz toll. Dank ihm können so manche Dialoge überhaupt statt finden. Der König ist einfach nur ein Widerling, deswegen möchte ich ihn am liebsten einfach verdrängen. Leider wird er die Geschichte wohl noch eine Weile begleiten, aber sollten sich andere Leser ebenfalls dazu genötigt fühlen ihn zu hassen, dann können wir gerne eine Selbsthilfegruppe bilden.

Ich bin auf jeden Fall schon unglaublich gespannt wie die Geschichte sich fortsetzt, denn das Ende ist mal wieder ein richtig gemeiner Cliffhanger. Auf den letzten Seiten wollte ich diverse Personen anschreien, bebte vor Angst und Wut, aber naja, geholfen hat es leider nicht. Nun heißt es auf alle Fälle: warten! Vermutlich wird die Autorin mit dem Schreiben leider nicht so schnell sein wie ich mit dem Lesen, denn ich bin förmlich durch die Geschichte gerauscht, aber so gibt es wenigstens etwas zum freuen - und Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.

Fazit:


Ein witziger und dennoch sehr emotionaler Auftakt, auf dessen Fortsetzung ich mich schon riesig freue.