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Veröffentlicht am 16.08.2019

Die etwas andere Hexengeschichte

Strange Magic
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Wer sagt eigentlich das Hexen alt und runzelig sein müssen, immer auf Besen fliegen und mithilfe ihres Zauberstabes kleine Kinder in die Falle locken? Richtig, eigentlich keiner, aber wenn man das Wort ...

Wer sagt eigentlich das Hexen alt und runzelig sein müssen, immer auf Besen fliegen und mithilfe ihres Zauberstabes kleine Kinder in die Falle locken? Richtig, eigentlich keiner, aber wenn man das Wort Hexe in der heutigen Zeit hört, hat man entweder Harry Potter-Charaktere oder eben alte runzlige Weiber im Kopf. Dass es aber noch weit aus mehr Möglichkeiten des Hexen-Daseins gibt, zeigte mir Ricky Blau und das auf sehr einfallsreiche Art.



Sarah ist eine Hexe, doch Sarah war nicht immer Sarah, sondern schlüpfte schon in viele Rollen um ihr Ziel, und zwar in den Himmel zu kommen, zu erreichen. Was sie dafür tun muss? Sie muss dem Teufel Seelen bringen, durch welche sie sich freikaufen kann. Klingt zwar leicht, aber dafür muss sie Menschen finden und in ihnen den kleinen Funken Boshaftigkeit zum Vorschein bringen, damit sie Böses tun. Klingt krass oder?



Ein großer Bestandteil des Buches, war das Spiel mit Himmel und Hölle, welches aber so unterhaltsam erzählt wurde, das ich die alten Vorstellungen davon schnell über Bord warf. Allein die Erzählungen, wie das Fegefeuer in Gang gehalten wird, hauten mich da schon um. Doch dies war nichts im Gegensatz zu Sarah und ihrer Aufgabe, die sich diesmal als weitaus schwieriger darstellte. Sie landet nämlich bei einer Familie, die ihre Tochter seit einem Jahr vermisst und die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben hatte. Doch irgendetwas stimmte nicht, weswegen Sarah neben dem Hexe sein, nun auch noch zur Detektivin werden musste. Kurz um, ich landete in einem Fantasyroman, mit Krimiaspekten und sehr witzigen Comedy-Einlagen. Machte es Spaß das zu lesen? Ohja!



Dies gelang vor allem dadurch, das alle Genre toll ineinander gewoben waren und ich bei emotionalen Szenen auch genau diese mitfühlte. Hier wurde ganz genau darauf geachtet, das diese auch wirkten und man den Moment voll auskostete. Allgemein machte es mir sehr viel Spaß die Welt zu erkunden und die Charaktere des Buches kennenzulernen. Auch hier war man sehr vielfältig, weswegen mir nicht nur Sarah im Kopf blieb, sondern auch alle anderen drum herum. Der wohl unterhaltsamste Faktor war übrigens Sarah´s zugewiesener Leader Sam, der sich in jeden Körper stehlen konnte und somit sehr unterhaltsame Gespräche in die Wege leitete. Bei ihm irritierte mich nur, das es Anfang hieß er helfe ihr bei der letzten Seele nicht, obwohl er schließlich doch immer wieder auftauchte und Tipps verteilte.



Der angesprochene Kriminal-Fall war schließlich ebenso packend und wurde am Ende immer mehr ein Thriller. Man sieht, im Buch war wirklich alles drin. Trotzdem möchte ich anmerken, das mir das Cover nur wenig gefiel. Die Autorin zeigte in den sozialen Medien schon vermehrt ihre Zeichenkunst, welche mir viel besser gefallen hätte, als das aktuelle Bild. Besonders, da der Zweit-Titel des Buches nur von Nahen lesbar ist. Hier hätte es vielleicht einen weniger schnörkelige Schriftart getan. Trotzdem genoss ich das Buch und bin sehr froh es bekommen zu haben, denn ansonsten wäre mir eine geniale Story durch die Finger gegangen.



Mein Fazit


Selten hat mich ein Buch so mit seinem Inhalt so überrascht wie dieses. Tolle Charaktere, eine fesselnde Story und ein wilder Genre-Mix erschufen eine Welt, die ich bisher nirgends so zu lesen bekam. Wenn ich jetzt das Wort Hexe irgendwo lese, werde ich wohl stets an Sarah denken müssen, oder Monica, oder Helena, oder Elinor oder wie Sarah noch alles hieß. Absolut magisch.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Die faszinierende Geschichte zweier Brüder

The Moneyman – Die Geschichte von Roy und Walt Disney
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Gleich zu Anfang ein riesengroßes Geständnis: Ich finde die Disney-Kinderfilme schön, habe auch jeden gesehen, spüre aber nicht das Bedürfnis sie noch einmal zu sehen. Auch die aktuellen Realverfilmungen ...

Gleich zu Anfang ein riesengroßes Geständnis: Ich finde die Disney-Kinderfilme schön, habe auch jeden gesehen, spüre aber nicht das Bedürfnis sie noch einmal zu sehen. Auch die aktuellen Realverfilmungen lasse ich links liegen, da ich die Story ja eigentlich schon kenne und die gesungenen Songs meist nicht sehr schön finde.



Doch wieso habe ich mich dann für dieses Buch entschieden? Dafür sorgte die Kurzbeschreibung und die ersten Einblicke in den Comic. Hier zeigte sich nämlich, das es nicht allein um Walt Disney und seine Filme ging, sondern um viel mehr. Es wird die Geschichte von Roy Disney erzählt und wie er es schaffte, die Träume seines Bruders zu verwirklichen. Denn wo dieser der Künstler und Erschaffer war, war Roy der Mann der mit seinem Wissen über Geld und Finanzen glänzte.


Doch fangen wir ganz von vorne an, denn schon die Aufmachung des Comic-Bandes löste meine Faszination aus. Das Gelb des Covers war ja so schon sehr auffällig, doch schon beim Aufschlagen musste ich Grinsen, da man hier gespielt mit dem Thema „Moneyman“ umging. Sowohl vorne als auch hinten fand ich illustrierte Geldscheine mit den Gesichtern der Brüder, was noch einmal auf den Titel des Bandes hindeutete.



Die Geschichte selbst durfte ich aus 2 Zeitlinien heraus verfolgen. Einmal die kurz vor Eröffnung, in dem Roy Disney die Geschichte seines Lebens einer Dame erzählt und die Geschichte rund um ihn und seinen Bruder. Ich mochte es sehr, das man im Buch, Roy seine Geschichte selbst erzählen durfte. Dadurch wirkte es gleich lebendiger, zumal diese Szenen schön farbig waren. Abschnitt für Abschnitt erfuhr ich schließlich, wie die Familie Disney aufwuchs und wie Walt seinen Träumen immer mehr Inhalt geben wollte.



Ein weiterer Punkt waren die Charaktere selbst, welche zumindest ich eigentlich nur als Name kannte. Kaum jemand könnte mir wohl sagen, wie Walt Disney aussah oder was er für eine Persönlichkeit hatte. Verehren tut man ihn trotzdem, auch wenn sein Charakter wohl nicht der Leichteste war. Trotz künstlerischer Freiheit versuchten die Autoren alle Figuren sehr naturgetreu darzustellen und dazugehörte auch Walt, als der darzustellen, der er war. Ein Träumer, Macher und Erschaffer, der aber doch fast fanatisch dachte, wenn es um seine Werke ging. Schon auf dem Cover sieht man eine gewisse Strenge, wohingegen sein Bruder fröhlich lächelnd gezeigt wurde.


Zusammengefasst kann ich sagen, dass mich die Geschichte der Brüder mehr als packte. Für mich war es gerade deswegen spannend, da man nicht auf die einzelnen Filme einging, sondern wie schwer es die Beiden hatten, mit Zeichentrickfilmen Erfolg zu haben. Kriege, Geldnot, Konkurrenzunternehmen, Krankheiten, es wurden einige Steine in den Weg gelegt, doch am Ende schafften sie es. Doch ohne Roy, würden wir wohl nie die Filme sehen, die wir aktuell als Klassiker bezeichnen. Ich bin total fasziniert.



Mein Fazit



Dieser biografische Comic war so ganz anders als erwartet. Die Geschichte der Brüder ist faszinierend dargestellt und zeigte einmal auf, wie schwierig es war ein Imperium auf Zeichentrickfilmen aufzubauen. Inhaltlich als auch optisch ein absolutes Erlebnis, an das ich mich noch eine ganze Weile erinnern werde.

Veröffentlicht am 02.08.2019

Wenn dich der Todesblues packt

Todesblues in Chicago
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Wenn dieses Buch eines war, dann hot, hot, hot. Dies lag allerdings nicht nur daran, das im Buch gerade ein unsägliche Hitze herrschte, sondern auch, weil die Story mit seinen Wendungen und interessanten ...

Wenn dieses Buch eines war, dann hot, hot, hot. Dies lag allerdings nicht nur daran, das im Buch gerade ein unsägliche Hitze herrschte, sondern auch, weil die Story mit seinen Wendungen und interessanten Geschehnissen mir durchweg einheizte. Ich las dieses Buch übrigens auf Empfehlung und das ohne den Vorgänger zu kennen. Meine anfänglichen Sorgen nicht in die Geschichte zu finden, verpufften aber schnell, da ich hier in ein völlig neues Abenteuer rutschte, welches nur selten die Vorgeschichte mit einbaute. Trotzdem werde ich den Vorgänger nachholen, denn sowohl Zeit, als auch Charaktere und deren Geschichten interessieren mich doch sehr.



Mit seinen fast 600 Seiten ist die Geschichte natürlich etwas länger, schaffte es jedoch mich zu keinem Zeitpunkt zu langweilen oder mich zu verwirren. Dies fand ich besonders beeindruckend, da es eine ganze Wagenladung an Charakteren gab. Diese auseinander zu halten, war jedoch kein Problem, da ihre Persönlichkeiten so haargenau festgesetzt wurden, dass ich schon bei der bloßen Nennung einiger von ihnen, sofort ein Bild vor Augen hatte. Es wurde auch nie lästig neue Figuren im Buch zu begegnen, da diese immer gut mit in die Geschehnisse eingearbeitet wurden. Einen wirklichen Hauptcharakter gab es aus meiner Sicht nicht, da es einfach eine handvoll Personen gab, denen man folgte und durch die man in neue Gebiete vordrang.



Auch wenn das Buch weit vor meiner Zeit lag, ergötzte ich mich an den beschriebenen Alltagsgegenständen oder Feinheiten. Es machte sehr viel Spaß durch diese Zeit zu gehen, besonders da zu jener gerade die Prohibition war, welche die Herstellung, den Transport und den Verkauf von Alkohol untersagte. Doch wer jetzt meint, das nur fleißig Wasser im Buch getrunken wurde, der liegt vollkommen daneben. Tatsächlich war ich überrascht, wie süffig es zuging. Hier kam ich auch immer etwas ins Zweifeln, da es Geschäfte gab, in denen man geschmuggelten Alkohol trinken konnte. Diese waren zwar stets als geheim oder getarnt ausgewiesen, waren aber komischerweise auch für jedermann zugänglich und sogar sehr reichlich gesät. Auch an Drogen mangelte es nicht.

„Der Jazz hat sich durchgesetzt, weil er ein Ausdruck der Zeiten ist, der atemlosen, energischen, hyperaktiven Zeiten, in denen wir leben.“ Leopold Stokowski, 1924
Die Thematik des Buches zusammenzufassen fällt mir recht schwer, da es neben den 3 Verbrechen, auch um die Zeit an sich ging. Zwar waren die Bandenkriege ein großer Bereich, welcher mit interessanten Informationen punkten konnte, aber auch der im Buchtitel genannte Todesblues bekam mehr als genug Platz in der Geschichte. Trotzdem hätte ich mich zu dieser Zeit aus der Stadt herausgehalten, da man nie wusste, wo als Nächstes etwas Größeres geschehen könnte. Kurz und knapp, es wird hin und wieder sehr brutal. Von kleinen Keilereien bis hin zu traumatisierenden Morden war alles dabei. Doch trotz dieser Brutalität, schafften es hin und wieder auch emotionale Momente an die Oberfläche, die dann aber auch direkt ins Herz trafen. Mehr als einmal liefen mir die Tränen herab, da mich die Trauer überrollte. Verheult, manchmal wütend, dann mal wieder erstaunt und gefesselt, durchlebte ich wohl emotional alles, was mein Körper hergeben konnte. Ein echtes Erlebnis.



Als es dem Ende zuging, überraschte mich das Buch dann schließlich noch mit einem Moment, in dem ich außer einen WOW, nicht viel herausbringen konnte. Dieser wird natürlich nicht verraten, aber lasst euch gesagt sein, das er euch zu einem Film führen wird. Nachdem Beenden der Story, gab es schließlich noch ein grandioses Glossar, welches Begriffe und Charaktere noch einmal näher erklärte. Ich mag diese Art von Informationsquellen, da ich ellenlange Beschreibungen in Büchern immer sehr zäh und ermüdend finde. So wurde mir auch diesmal überlassen, über was ich mich näher erkunden möchte und hatte daran sichtlich meine Freude. Dies trifft übrigens auf das gesamte Buch zu, welches meine Erwartungen mehr als übertraf.



Mein Fazit



Dieses Buch kann ich mit einem Wort zusammenfassen: Faszination. Das Eintauchen in Chicagos Unterwelt und die Machenschaften der damaligen Zeit waren eine abenteuerliche Reise, die ich jedem nur empfehlen kann. Besonders der lebendige Schreibstil hatte es mir angetan, da ich durch ihn ein Kopfkino der Extraklasse erleben durfte. Wirkliches großes Kino im Buchformat.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Was Wasserfarbe noch alles kann

Handlettering und Watercolor
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Wenn ich eines immer Zuhause hatte, dann Wasserfarben. Sie waren schnell einsatzbereit und man hatte immer eine große Auswahl an Farben. Trotzdem brauchte ich erst den Anstoß durch das Buch, um Handlettering-Projekte ...

Wenn ich eines immer Zuhause hatte, dann Wasserfarben. Sie waren schnell einsatzbereit und man hatte immer eine große Auswahl an Farben. Trotzdem brauchte ich erst den Anstoß durch das Buch, um Handlettering-Projekte mit Wasserfarben zu verbinden. Das Problem bei mir ist einfach, das ich so viele Ideen im Kopf habe, sie aber nichts aufs Papier bekomme. Um so schöner war es an das Thema herangeführt zu werden und zu staunen, was mit Wasserfarbe noch so alles möglich ist.


Schon der Start ins Buch zeugte davon, das die Autoren wirklich hinter dem Thema standen. Auf eigentlich jeder Seite gab es kleine Elemente aus Wasserfarbe, meist in Form von Blättern oder Blüten. Diese sorgten aber dafür, das man sofort sah, was so ein paar Blätter, auf einer leeren Seiten bezwecken können. Natürlich wollte ich sofort zum Pinsel greifen, aber ich tat es nicht und machte es mir erst einmal mit den Grundlagen bequem.



Auch wenn ich mich schon länger am Handlettering versuche, so sind die eigenen Erfolge noch sehr gering. Doch das macht mir nichts aus, da ich trotz allem viel gelernt habe. So auch in diesem Buch, welches mich vor den eigentlichen Projekten nochmal in die Grundlagen einführte. Ich fand dies wieder sehr interessant, da es neben Erklärungen, auch tolle Tipps und Tricks gab. Besonders spannend war allerdings der Bereich rund um die Wasserfarbe. Wer wie ich früher einfach den Pinsel schwang, wird hier erstaunt sein, was es eigentlich beim Arbeiten mit Wasserfarbe oder Aquarellfarbe zu beachten gibt. Gerade die Farblehre war hier ein wichtiger Faktor. Immerhin will man ja nicht, das sich die Farben gegenseitig beißen.


Auch hier gab es wieder Übungen, bei denen ich nun endlich einmal den Pinsel schwingen konnte. Diese waren übrigens sehr leicht und dürften eigentlich von jedem geschafft werden. Trotz ihrer Leichtigkeit war der Effekt groß, da ich nicht geglaubt hätte, so einfach und besonders, so schnell z.B. ein Stück Melone zu malen. Darauf folgte noch ein Abschnitt über die Papeterie, bei welcher es darum ging, welches Papier für mich am angenehmsten wäre. Ich selbst, hatte mir vor dem Handlettering wenig Gedanken gemacht, kann aber mittlerweile bestätigen, das sich der Kauf von speziellem Papier sehr lohnt. Nachdem nun alles geklärt war, ging es zu den Projekten.


Solche Bücher schätze ich sehr, wenn sie mir eine abwechslungsreiche Auswahl an Projekten bieten. Hier war das zum Glück der Fall und ich staunte nicht schlecht, was eigentlich alles möglich war. Egal ob Lesezeichen, Adventskalender oder Kalender, man hatte an vielfältige Bereiche gedacht. Doch nicht nur die Projekte allein begeisterten mich. Die bereits erwähnten Blätter und Blüten, zogen sich auch hier fort und gaben jeder Anleitung etwas Verspieltes. Die Auflistung von Materialien war übersichtlich und auch die Anleitungen war verständlich und mit reichlich Tipps versehen.



Nach den Projekten war jedoch nicht Schluss, im Gegenteil, denn hier konnte man sich reichlich Inspirationen für sein eigenes Werk suchen. Dabei halfen verschieden Schriftarten und reichlich Ideen zu Objekten aus Wasserfarbe. Zudem konnte man etwas über die Autoren erfahren, welche aus meiner Sicht nicht nur sympathisch wirkten, sondern mit diesem Buch auch bewiesen haben, das man allein mit ein paar gemalten Blättern, große Kunst erschaffen kann. An einem Projekt habe ich mich tatsächlich auch schon versucht. Das Babyposter zog mein Interesse auf sich, da in meinen Bekanntenkreis gerade ein kleines Mädchen das Licht der Welt erblickt hatte. Am Ende kam zwar kein perfektes Bild heraus, aber eines das die Eltern immer an diesen wundervollen Tag erinnern wird.




Mein Fazit



Dieses Buch einmal aufgemacht, wollte ich am liebsten sofort zu Pinsel und Brushpen greifen, da nicht nur die Ideen überzeugen konnten, sondern auch die Aufmachung. Alles wurde toll umschrieben und schaffte es, mich manchmal sogar zu überraschen. Ich werde dieses wohl noch öfter zu Rate ziehen, da ich mich noch einigen Projekten versuchen möchte. Ein großes Lob meinerseits, denn meine sonst langweilige Wasserfarbe, wurde durch das Buch zu etwas neuem und facettenreichem. Danke.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Spannend, emotional und einfach mal anders

Mortal Engines - Der Grüne Sturm
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Wer die beiden Vorgänger gelesen hat und wie ich von dieser Welt mehr als fasziniert ist, der dürfte auch in diesem Band keine Enttäuschung vorfinden. Im Gegenteil, denn die bisher schon packende Geschichte ...

Wer die beiden Vorgänger gelesen hat und wie ich von dieser Welt mehr als fasziniert ist, der dürfte auch in diesem Band keine Enttäuschung vorfinden. Im Gegenteil, denn die bisher schon packende Geschichte bekam noch einmal einen Schub, da der Autor etwas wagte, was ich bisher anderweitig noch nie erlebt habe.



Schon der Vorgänger hatte einen gewissen Zeitabstand zum ersten Band der Reihe. 2 Jahren war für die Rahmenhandlung sehr passend und erzählte die Geschichte so weiter, das man nicht in einen Strudel der bedeutungslosen Handlungen geriet. Der Abschnitt vom Vorgänger zu diesem betrug diesmal 16 Jahre und das war schon eine Zahl, bei der ich doch etwas ins Wanken kam. Was war mit den Charakteren, dem Darwinismus und auch sonst allem geworden?



Hier hieß es dann schnell aufatmen, denn schon die ersten Seiten zeigten, dass sich die Welt zwar weiter gedreht hatte, aber man immer noch an den geliebten Figuren der Vorgänger festhielt. Natürlich waren Hester und Tom nun älter, reifer und eben auch Eltern. Das, was im Vorgänger bereits erwähnt wurde, fand man nun in Form ihrer Tochter Wren, die ein guter Mix aus ihren Eltern geworden war. Diese waren nun tatsächlich sesshaft geworden, was aber irgendwie nicht beiden gefiel. Tom, der von jeher, mehr ein bodenständiger Charakter war, machten die festen Routinen nichts aus, die nun zu erledigen waren. Doch Hester schien für das nicht gemacht. Kein Wunder, war ihr Charakter doch wild, auf Abenteuer getrimmt die sie seit ihrer Kindheit durchleben musste. Dies änderte auch das Mutter sein nicht.


War es anfangs noch sehr ruhig im Buch, schaffte es der Übergang in das Abenteuer, schnell wieder die Überhand zu gewinnen. Innerhalb kürzester Zeit befand ich mich mitten in der Action und konnte ab da, das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Doch eigentlich ging es mir so, seit ich das Buch aufgeschlagen hatte. Kaum war die erste Seite gelesen, fühlte ich mich wieder in diese unglaubliche Welt versetzt. Das lag vor allem am Schreibstil. Die Übersetzung des Buches war auch diesmal wieder eine gelungene Sache, da sie es schaffte einfach alles in das richtige Licht zu rücken. Besonders die Weiterentwicklungen der Charaktere waren ein Augenschmaus, da man viele bekannte Figuren wieder fand, man ihnen aber die 16 vergangenen Jahre anmerkte. Glaubt mir, das waren manchmal echte Gänsehautmomente.



Und genau dafür liebe ich diese Reihe. Jeder Band schickte mich bisher auf ein noch spannenderes Abenteuer, mit noch mehr Gefahren, aber genauso viel Liebe zu Details und Stimmungen. Dies wurde übrigens geschafft, in dem man die Geschichte aus der Sicht verschiedenster Charaktere verfolgen konnte. So konnte man viele Orte entdecken, die man aus der Sicht vielleicht nur eines Protagonisten, nie entdeckt hätte. Ich freue mich jetzt bereits auf den 4. Band der Reihe und hoffe stark darauf das auch die Prequels, einen Weg auf den deutschen Markt finden.



Mein Fazit



Diese Reihe fesselt mich einfach. Die aussagekräftigen Charaktere, die dystopische Welt und ihre spannenden Geschichten sorgten dafür das ich auch diesmal wieder nicht aufhören konnte zu lesen. Wer nicht lesen will, kann auch hören. Sprecher Robert Frank haucht der Welt leben ein und macht jeden Charakter dadurch nur noch einprägsamer. Ich bin begeistert.