Profilbild von streifi

streifi

Lesejury Star
offline

streifi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit streifi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2019

Tolle Fortsetzung

Rückkehr ins kleine französische Landhaus
0

Emmy ist endlich im La Cour de Roses angekommen, nachdem sie in England die Zelte abgebrochen hat. Die Zusammenarbeit mit Rupert klappt hervorragend, jetzt müssen nur noch regelmäßig Gäste kommen. Um Werbung ...

Emmy ist endlich im La Cour de Roses angekommen, nachdem sie in England die Zelte abgebrochen hat. Die Zusammenarbeit mit Rupert klappt hervorragend, jetzt müssen nur noch regelmäßig Gäste kommen. Um Werbung zu machen hat Emmy einen Reiseblogger eingeladen, der allerdings mit seinen Schlafgewohnheiten mehr Ärger macht als er Nutzen bringt und am Ende auch noch ungerechtfertigter Weise eine schlechte Bewertung über das Haus schreibt.

Dazu kommt, dass Gloria bei den Buchungen nur Chaos hinterlassen hat und sich herausstellt, dass sie einem großen Familienevent zugesagt hat, ohne auch nur irgendetwas zu notieren. So bleibt es an Emmy die Kohlen aus dem Feuer zu holen und alles zu retten.

Und als das alles nicht reicht, taucht Gloria plötzlich wieder auf und bringt alles Durcheinander.

Gut dass wenigstens mit Alain alle reibungslos verläuft…..zu mindestens, bis Gloria ihren großen Auftritt hat.


Das Buch schließt nahtlos an seinen Vorgänger an. Emmy hat sich eingelebt und ist dabei ihre Arbeit zu optimieren. Dabei wird sie von ihren neuen Freunden unterstützt und kann sich gelegentlich auch die Gegend anschauen und Kontakte für ihr eigenes, kleines Unternehmen knüpfen. Gerade die Beziehungen der Freunde untereinander macht dieses Buch so lesenswert. Da ist immer jemand da, der hilft wenn Not am Mann ist, das ist wirklich schön. Und genau das ist es auch, was im Leben zählt.

Das Kopfkino lief wieder von Anfang an, ich konnte mir das Le Cour de Roses gut vorstellen und auch die Gegend drum herum. Ich habe mit Emmy mitgelitten und mich sehr über den echt furchtbaren Reiseblogger aufgeregt, der in seinem Bericht wirklich alles verdreht hat, was nur ging.


Ich habe sehr mit gefiebert und mich am Ende gefreut, dass sich alles dann doch wieder eingerenkt hat.

Von mir gibt es für dieses liebenswerte Buch über Freundschaft eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 26.07.2019

Hebammen-Saga

Aufbruch in ein neues Leben
0

Edith, Margot und Luise haben nur eines gemeinsam, ihre Ausbildung zur Hebamme und den Wunsch, Kindern auf die Welt zu helfen. Edith kommt aus reichem Hause und ist gegen den Willen der Eltern an der Schule ...

Edith, Margot und Luise haben nur eines gemeinsam, ihre Ausbildung zur Hebamme und den Wunsch, Kindern auf die Welt zu helfen. Edith kommt aus reichem Hause und ist gegen den Willen der Eltern an der Schule in Neu-Kölln. Margot kommt aus den Armenvierteln der Stadt und die Familie kann es sich kaum erlauben sie eine Ausbildung machen zu lassen, da damit ein Verdiener fehlt. Louise wiederum kommt vom Land und hat bei ihrer Großmutter schon vieles aus der Ausbildung gelernt, möchte aber die offizielle Zulassung zur Hebamme machen.

Wir begleiten die drei durch die 18 Monate ihrer Ausbildung, 1917 und 1918. Das Leben ist hart so inmitten des Krieges und um sie herum herrscht meistens Hunger und Not. Und doch schöpfen die drei immer wieder Mut und Kraft aus ihrer Tätigkeit. Margot trifft einen Jugendfreund wieder, der sich politisch engagiert, Edith muss sich gegen ihre Eltern durchsetzen, die sie lieber mit einem passenden Mann verheiratet sehen und Louise muss sich entscheiden, wo sie ihre Zukunft verbringen soll, in Berlin oder auf dem Land, wo sie groß geworden ist.


Das Buch besticht durch seine liebenswürdigen Charaktere. Nicht nur die drei Hauptfiguren, sondern auch die Nebenfiguren begleitet man wirklich gerne durch ihr Leben. Der Schreibstil der Autorin lässt das Leben in Neu-Kölln und Berlin mitten im ersten Weltkrieg vor den Augen des Lesers entstehen.

Ich habe mit den drei Frauen mitgelitten und mich mitgefreut. Das Buch war das erste, das ich von Linda Winterberg gelesen habe, aber es wird sicher nicht das letzte bleiben. Ich habe es in zwei Tagen regelrecht verschlungen.

Es wird noch weitere Bände um Edith, Margot und Louise geben, auf die ich mich schon sehr freue. Am Ende fiel es mir nämlich sehr schwer die drei wieder zu verlassen.


Von mir daher eine Leseempfehlung für dieses toll geschriebene Buch!


Veröffentlicht am 22.07.2019

Cosy Crime

Je kälter die Asche
0

Je kälter die Asche ist der dritte Teil um die Landschaftsgärtnerin Mags Blake. Eigentlich müsste Mags ja glücklich sein, verbringt sie doch den Winter teilweise bei ihrem Freund in Oxford. Doch der hat ...

Je kälter die Asche ist der dritte Teil um die Landschaftsgärtnerin Mags Blake. Eigentlich müsste Mags ja glücklich sein, verbringt sie doch den Winter teilweise bei ihrem Freund in Oxford. Doch der hat keine Zeit für sie und so bricht sie wieder nach Hause auf. Leider gibt unterwegs auch noch ihr geliebter PuckPuck endgültig den Geist auf und ohne Auto sieht es ganz schlecht für Mags Geschäfte aus.
Da ist ein Wettbewerb, bei dem eine alte Mine zu einer Touristenattraktion umgestaltet werden soll, genau das richtige, winkt hier doch auch eine Prämie, die Mags gut in ein neues Auto investieren könnte.
Dumm nur, dass jemand scheinbar etwas dagegen hat, dass die Mine umgestaltet wird.

Der Kriminalfall an sich ist eigentlich recht unspektakulär, aber es tauchen wieder altbekannte Gesichter auf und das macht das Buch doch recht heimelig. Außerdem spielt natürlich die Landschaft Cornwalls wieder eine große Rolle und ich finde Mags Begeisterung für Gärten immer ganz toll. Sie werden auch immer so beschrieben, dass man den zukünftigen Garten genau vor Augen hat.
Das Buch ist also wieder ein richtig toller Cosy Krimi, mit dem man sich ein paar Stunden auch bei schlechtem Wetter die Zeit vertreiben kann. Der Schreibstil ist toll und flüssig zu lesen und am Ende freut man sich schon wieder auf ein Wiedersehen mit allen Protagonisten. Denn auch die Rätsel um Mags Vergangenheit haben wieder ihren Platz und bieten einen kleinen Ausblick am Ende auf das, was in den nächsten Bänden noch kommen mag.
Daher von mir wieder eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 17.07.2019

Urlaubsfeeling

Sommer in Mareblu
0

Tosca ist in Mareblu eigentlich sehr glücklich, lebt sie doch mit ihrer Tochter in einem wunderschönen Häuschen am Strand und kann den Beruf ausüben, der ihr am Herzen liegt. Wäre da nicht das schwierige ...

Tosca ist in Mareblu eigentlich sehr glücklich, lebt sie doch mit ihrer Tochter in einem wunderschönen Häuschen am Strand und kann den Beruf ausüben, der ihr am Herzen liegt. Wäre da nicht das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter., die eines Tages plötzlich vor der Tür steht. Und Tochter Ioio will plötzlich ihren Erzeuger kennenlernen. Allerdings ist der neue Nachbar am Strand ein echtes Highlight, auch wenn er manchmal etwas seltsame Dinge tut.

Raffaella Belli, alias Roberta Gregorio entführt uns an einen süditalienischen Strand, an dem nicht immer alles nur Dolce Vita ist. Tosca hat doch sehr mit ihrer Familiengeschichte zu kämpfen und Moreno, der attraktive Nachbar, hat auch sein Päckchen zu tragen. Trotz aller Turbulenzen schaffen es die beiden sich ineinander zu verlieben. Und nach und nach fügt sich auch alles zueinander, wie es sein soll.

Mir hat das Buch gut gefallen, es war eine schöne Leseauszeit. Der Autorin gelingt es die Landschaft rund um Mareblu so toll zu beschreiben, dass man sie regelrecht vor Augen hat. Die Protagonisten haben alle ihre Stärken und Schwächen, sie sind einfach sehr menschlich. Manchmal war mir die rosarote Brille, die Tosca und Moreno aufhaben, wenn sie den anderen sehen, ein bisschen zuviel. Aber gut, wenn man frisch verliebt ist sieht man viele Dinge anders

Alles in allem war es ein schönes Buch mit Urlaubsfeeling.


Von mir eine Leseempfehlung

Veröffentlicht am 02.07.2019

Briefroman

Wo die Freiheit wächst
0

Frank M. Reifenberg bringt uns in "Wo die Freiheit wächst" das Leben in Köln im Jahre 1942 nahe. Köln wird von den ersten Fliegenangriffen erschüttert und die Moral der Bevölkerung beginnt zu schwanken. ...

Frank M. Reifenberg bringt uns in "Wo die Freiheit wächst" das Leben in Köln im Jahre 1942 nahe. Köln wird von den ersten Fliegenangriffen erschüttert und die Moral der Bevölkerung beginnt zu schwanken. Die Edelweiß-Piraten, eine Gruppierung von Jugendlichen, die sich nicht in HJ und BDM drängen lassen wollen, hat immer mehr Zulauf. Allerdings sind sie auch ein Dorn im Auge der Gestapo und damit ist die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe alles andere als ungefährlich.


Das Buch ist ein Briefroman. Vornehmlich finden wir hier die Briefe von Lene Meister an ihre Brüder Franz und Kalli, an ihre Freundin Rosi und an ihren Freund Erich. Und natürlich auch deren Antworten. So taucht der Leser ein in die Welt von Jugendlichen, deren Welt von Hunger, Bombenangriffen und der dauernden Bedrohung durch die Staatsorgane geprägt ist.


Durch die Briefform erlebt man alles viel intensiver, man bangt mit den Jugendlichen mit und erfreut sich mit ihnen an den kleinen glücklichen Momenten. Auch wenn man weiss, dass sie noch viel Leid vor sich haben.


Zwischendrin stellte sich mir die Frage, wie die Briefe von Lene und ihren Freunden eigentlich die Zensur überleben konnten und sie nicht in Schwierigkeiten gebracht haben. Das erklärt der Autor aber gut in seinem Nachwort, denn die Zensur griff zwar weiträumig, aber bei der Menge an Post konnten trotzdem nur Bruchteile wirklich überprüft werden. Und Lene ist ja auch erfindungsreich beim Verschicken ihrer Post.


Sprachlich hat sich der Autor gut in die 14-19 Jährigen hineinversetzt, man hat nicht das Gefühl als würde hier ein Erwachsener Jugendliche nachahmen. Er hat auch gut rüber gebracht, dass Jugendliche in dieser Zeit wesentlich schneller erwachsen wurden, als es heute der Fall ist.


Allerdings hat man manchmal das Gefühl, dass das Wissen des Autors über den Ausgang des Krieges in den Wünschen und Vorhersagen seiner Protagonisten durchschimmern.


Das Buch ist reine Fiktion, lehnt sich aber an überlieferte Geschichten der Edelweiß-Piraten und deren Aktionen an.


Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn es am Ende schwer war es zu zuklappen und sich von den Protagonisten zu verabschieden. Irgendwie hätte ich mir ein etwas weniger abruptes Ende gewünscht.

Gut gefallen hat mir am Ende auch das Nachwort und die Zeittafel, die noch einmal darstellt, wie sich das dritte Reich entwickelt hat.


Alles in allem war es ein tolles Buch, das einem die Zeit auch mal aus anderen Augen nahe gebracht hat.