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Cleopatra0103

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2020

Frischer Wind

Glanz der Ferne
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Ich habe in den letzten Jahren kaum mehr Bücher vom Autorenduo Iny Lorentz gelesen. Zu gleichförmig war mir die Handlung und die Hauptpersonen. Doch diese Trilogie ist anders und hat mich positiv überrascht. ...


Ich habe in den letzten Jahren kaum mehr Bücher vom Autorenduo Iny Lorentz gelesen. Zu gleichförmig war mir die Handlung und die Hauptpersonen. Doch diese Trilogie ist anders und hat mich positiv überrascht. Die Geschichte von Vicky im Berlin der Jahrhundertwende ist mitreißend. Gemeinsam begeben wir uns auf eine Reise durch die Berliner Gesellschaft. Spannend ist die Frage, was Vickys neue Bekannte verbirgt und wer am Ende aller Irrungen und Wirkungen das Glück findet. Der Schreibstil ist wie immer bei Iny Lorentz sehr flüssig. Für mich eine der besten Serien der letzten Jahre der Autoren und definitiv ein frischer Wind. Dazu bringt der politische Hintergrund zusätzliche Spannung in die Geschichte. Durchaus empfehlenswert.

Veröffentlicht am 16.01.2020

Düsteres Stockholm, pure Spannung

1794
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Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung von „1793“ gefreut. Auch „1794“ zieht mich sofort in seinen Bann. Die Geschichte wird, wie schon beim Vorgänger, aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die Handlung ...

Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung von „1793“ gefreut. Auch „1794“ zieht mich sofort in seinen Bann. Die Geschichte wird, wie schon beim Vorgänger, aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die Handlung ist leicht zeitversetzt, die Erzählstränge werden gekonnt zusammengeführt. Im ersten Teil begegnet uns Erik. Ein ruhiger junger Mann, der sich unsterblich aber unter seinem Stand verliebt und vom ungeliebten Vater in eine schwedische Kolonie geschickt wird. Hier handelt es sich aber nicht um das vermeintliche Paradies, Sklavenarbeit und Unterdrückung bestimmen den Alltag auf der Insel. Seite um Seite lernt man Erik besser kennen. Auf der Insel lernt er einen Mann kennen, der sich nach und nach in sein Leben schleicht. Gemeinsam kehren sie nach Schweden zurück, der Vater ist tot und Erik tritt sein Erbe an. Er heiratet seine Jugendliebe und dem Leser schwant bereits Böses. Das Entsetzen wird Zeile um Zeile größer, am Ende der Hochzeitsnacht wacht Erik neben seiner toten Frau auf. Sein neuer Freund und Vormund lässt ihn sogleich in eine Klinik bringen und bemächtigt sich des Erbes. Cardell wird mit der Auflösung des Falls betraut. Die große Enttäuschung für mich folgt gleich darauf. Cecil Winge ist tatsächlich verstorben und sein Bruder Emil ermittelt mit Cardell. Emil ist eine faszinierende Figur, aber reicht für mich nicht an den Winge aus dem ersten Teil heran. Seine psychischen Probleme nehmen für meinen Geschmack auch etwas zu viel Raum ein. Aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Auch Anna Stina taucht wieder auf, wenn auch in einer tragischen Rolle. Das ist der einzige Punkt, der mich im Buch wirklich stört. Warum muss sich ihre Geschichte so überaus schlecht entwickeln. Das ist für mich etwas zu viel des Guten, insbesondere das Ende der Geschichte. Obwohl ich es einen raffinierten Zug finde, dass der arme Erik sein Schicksal letztlich selbst in die Hand nimmt. Auf den letzten Seiten überstürzen sich die Ereignisse. Das ist schade, da am Anfang sehr viel Zeit für die Ausschmückungen der Zeit auf der Insel aufgebracht wird. Alles in allem aber wieder überaus spannend und mitreißend. Ich bin gespannt, ob es einen 3. Teil gibt.

Veröffentlicht am 04.01.2020

Super Krimi für Südtirol-Fans

Pinot Grigio stand nicht im Testament
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Ich bin ein großer Südtirol Fan und Weinliebhaber, außerdem lese ich gerne Krimis. Hier kommt alles zusammen. Der Fall beginnt leise, nimmt dann aber Fahrt auf. Die handelnden Personen sind sympathisch. ...

Ich bin ein großer Südtirol Fan und Weinliebhaber, außerdem lese ich gerne Krimis. Hier kommt alles zusammen. Der Fall beginnt leise, nimmt dann aber Fahrt auf. Die handelnden Personen sind sympathisch. In jedem Fall kommt der Beschreibung der Region, der Weingüter und Tropfen ein großer Raum zu. Der Fall tritt dabei manchmal in den Hintergrund. Wenn man aber die Region und die Weingüter kennt und selbst bereits den ein oder anderen beschriebenen Wein probiert hat, entschädigt das in jedem Fall. Macht Lust auf den nächsten Südtirol Urlaub und nebenbei erfährt mal viel Wissenswertes über die Geschichte der Region.

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Veröffentlicht am 16.08.2019

Wahrhaftig fesselnd

Deutsches Haus
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„Deutsches Haus“ ist ein sehr fesselnder, gefühlvoll erzählter aber niemals gefühlsduseliger Roman. Wir begleiten Eva, eine junge Dame, die als Übersetzerin die Möglichkeit erhält, im ersten Auschwitz ...

„Deutsches Haus“ ist ein sehr fesselnder, gefühlvoll erzählter aber niemals gefühlsduseliger Roman. Wir begleiten Eva, eine junge Dame, die als Übersetzerin die Möglichkeit erhält, im ersten Auschwitz Prozess zu übersetzen. Zögerlich, aber von einer inneren Kraft getrieben, nimmt sie das Angebot an und setzt sich den grausamen und tragischen Schilderungen der Opfer aus, um deren Stimme im Prozess zu sein. Die Angeklagten sitzen ohne eine Spur von Schuld auf der Anklagebank. Doch Eva trifft nicht nur hier auf Schweigen und Sprachlosigkeit. Auch ihre Eltern scheinen etwas zu verbergen und nach und nach lüftet sich der Schleier, der auf Evas Vergangenheit liegt. Wer ist schuldig? Was ist mit den vielen Menschen, die schwiegen, aus Angst? Eva distanziert sich mehr und mehr von ihrer Familie, die sie eigentlich so sehr liebt. Ihre Verlobung mit dem schwierigen Charakter Jürgen Begleiter das Geschehen und gibt einen Einblick in das Rollenbilder jener Zeit. Zwei Handlungen im Buch fand ich etwas aufgesetzt, die Rolle von Evas Schwester im Krankenhaus und die Aussage ihrer Mutter vor Gericht. Aber alles in allem ein berührender, fesselnder Roman mit sehr viel Tiefgang.

Veröffentlicht am 16.08.2019

Packend erzählt

Der Apfelbaum
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Die Geschichte von Sala und Otto ist liebevoll, traurig, fröhlich und ein wahrer Schatz. Christian Berkel gelingt es wunderbar, die verschiedene Orte und Personen miteinander zu verweben. Beide sind keine ...

Die Geschichte von Sala und Otto ist liebevoll, traurig, fröhlich und ein wahrer Schatz. Christian Berkel gelingt es wunderbar, die verschiedene Orte und Personen miteinander zu verweben. Beide sind keine einfachen, anschmiegsamen Charaktere sondern vielmehr etwas sperrig und müssen den Leser erst erobern. Mich hat es ab dem zweiten Drittel richtig gepackt. Etwas befremdlich fand ich nur die Familiengeschichte von Sala, der Vater bisexuell, die Mutter ohne Bindung zum Kind. Diese beiden Figuren bleiben mir fremd. Dass der Vater auch verliebt in Otto war, Sala das aber augenscheinlich gar nicht rührt, finde ich nicht so richtig nachvollziehbar. Alles andere zieht mich aber in den Bann. Eine wunderbar erzählte Familiengeschichte.