Platzhalter für Profilbild

leseratte_lyx

Lesejury Star
offline

leseratte_lyx ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte_lyx über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2019

Erneut ein tolles (Jugend)Buch, berührend und emotional!

Das Schicksal weiß schon, was es tut
0

„Das Schicksal weiß schon, was es tut“ ist – nach „Der Himmel in deinen Worten“ und „Worte, die leuchten wie die Sterne“ - mein drittes Buch von Autorin Brigid Kemmerer und hat mich erneut begeistert. ...

„Das Schicksal weiß schon, was es tut“ ist – nach „Der Himmel in deinen Worten“ und „Worte, die leuchten wie die Sterne“ - mein drittes Buch von Autorin Brigid Kemmerer und hat mich erneut begeistert. Kein „0815“-Highschool-Roman, sondern wieder eine Geschichte mit Außenseiter-Charakteren, die man erst langsam kennen und schätzen lernt.
Im Mittelpunkt stehen Meagan und Rob: während Meagan seit einem Betrugsversuch quasi schulweit geächtet wird ist Rob aufgrund eines Verbrechens seines Vaters an der Schule der Ausgestoßene. Für ihn ist dies besonders hart, da er zuvor zu den Stars der Schule gehört hat: von allen Mädchen umschwärmt, Mittelpunkt der Lacrosse-Schulmannschaft, ist der Absturz ziemlich bodenlos. Auf welcher Position der schulinternen Hierarchieleiter sich Meagan zuvor befunden hat bleibt im Ungewissen aber sie scheint eher der Typ unauffällige Streberin gewesen zu sein.
Erst Stück für Stück enthüllt die Autorin die tragische Geschichte, die Rob betrifft. Man muss ganz schön schlucken, wie weit Rob und seine Familien die soziale Leiter hinabgefallen sind. Hier macht die Geschichte am Schluss noch eine wirklich interessante Wendung, die mich noch mehr begeistert hat. Auch die Nebengeschichte rund um Maegans Schwester Samantha, die ebenfalls mit Problemen kämpft, hat mir gut gefallen, und perfekt in den Handlungsverlauf des Buches gepasst.
Mir gefällt der Schreibstil von Brigid Kemmerer sehr gut und wie sie es schafft, die verschiedenen Erzählstränge zu entwickeln und miteinander zu verweben, hat mich wirklich überzeugt.
Von mir eine klare Leseempfehlung nicht nur für junge Leser!

Veröffentlicht am 29.10.2019

Sehr einfühlsame, berührende Geschichte!

Alles nur aus Zuckersand
0

Mit seinem Buch „Alles nur aus Zuckersand“ nimmt uns Dirk Kummer, geboren 1966, ein bekannter Regisseur und Drehbuchautor, mit in die DDR seiner Kindheit. Das (Hör)Buch ist – mal in „umgekehrter“ Reihenfolge ...

Mit seinem Buch „Alles nur aus Zuckersand“ nimmt uns Dirk Kummer, geboren 1966, ein bekannter Regisseur und Drehbuchautor, mit in die DDR seiner Kindheit. Das (Hör)Buch ist – mal in „umgekehrter“ Reihenfolge als sonst üblich – die Geschichte seines preisgekrönten deutschen Fernsehfilms aus dem Jahr 2017, in dem der Autor seine eigenen Kindheitserfahrungen beschrieben hat.
Der Silberfischverlag hat das Kinderbuch pünktlich zum Mauerfall-Jubiläum als gekürzte Lesung herausgegeben, auf 2CDs,120 Minuten, sehr einfühlsam gelesen vom bekannten Schauspieler, Regisseur und Hörbuchsprecher Charly Hübner.

Zum Inhalt: Ostdeutschland, 1979: Für den zehnjährigen Fred und seinen besten Freund Jonas ist jeder Tag ein Abenteuer. Am liebsten spielen sie in der verlassenen Fabrik, in der Nähe der Grenze zu West-Berlin. Doch dann stellt Jonas' Mutter einen Ausreiseantrag und ab sofort dürfen sich die beiden nicht mehr treffen. Heimlich fangen sie an, einen Tunnel in den Sand zu graben. Auch wenn Jonas die DDR verlässt, werden sie sich wiedersehen. Ganz sicher.
Die Geschichte ist durchgängig aus der Sicht des zehnjährigen Fred geschrieben. Man erhält sehr geschickt Einblick in die damaligen Verhältnisse. Dirk Kummer beschreibt den Familienalltag mit Mutti und Vati, in seiner “taubenblauen“, eigentlich grauen Uniform so liebevoll detailliert, dass man glaubt, mit am Abendbrottisch der Familie bei „Stulle mit Brot“ zu sitzen. Man lernt Freds besten Freund Jonas kennen, und erfährt zwischen den Zeilen, dass Jonas` alleinerziehende Mutter – anders als Freds linientreue Eltern - durchaus kritisch denkt. Nachdem Jonas' Mutter einen Ausreiseantrag gestellt hat, verbieten Freds Eltern ihm den Umgang mit Jonas. Die Jungen können sich nur noch heimlich treffen. Sie beginnen Pläne zu schmieden, wie sie sich nach Freds Ausreise wiedersehen können und beginnen schließlich, in einer alten Fabrik im weichen märkischen „Zuckersand“ eine Fluchttunnel in den Westen zu graben.
Die Geschichte ist nicht nur für Kinder interessant: auch wenn sie für die Altersgruppe ab 10 Jahren gemacht ist (und diese Altersgruppe aus sehr gut erreichen wird), verbirgt sich in dem (Hör)Buch doch eine sehr einfühlsam und berührend erzählte Zeitreise für die ganze Familie – ein wirklich gelungenes (Hör)Erlebnis für Jung und Alt!

Veröffentlicht am 13.10.2019

Spannender Auftakt zu einer neuen Jungend-Fantasyreihe!

Silberdrache (Silberdrache 1)
0

„Silberdrache“ von Autorin Angie Sage ist der erste Band zu einer neuen fantastischen Serie um Drachen, Freundschaft und Magie für Jungen und Mädchen ab 11 Jahren. Das Buch reizt schon durch sein tolles, ...

„Silberdrache“ von Autorin Angie Sage ist der erste Band zu einer neuen fantastischen Serie um Drachen, Freundschaft und Magie für Jungen und Mädchen ab 11 Jahren. Das Buch reizt schon durch sein tolles, geheimnisvolles Cover zum Lesen, der Klappentext ist spannend!
Im Mittelpunkt stehen gleich mehrere Kinder, die in verschiedenen Parallelwelten leben. Da ist die 11jährige Sirin, die in unserer Welt lebt und deren Mutter schwerkrank ist, sowie das Geschwisterpaar Allie und Joss, das verwaist in einer Parallelwelt lebt, in der es gute und böse Drachen, genannt Raptoren, gibt. Ihre Gegenspieler ist die Familie Lennix, Herrscher über die Raptoren, in deren grausame und menschenverachtende Welt man ebenfalls einen Einblick erhält.
Die Kapitel wechseln zwischen den Kindern und den Welten hin und her und verfolgen auch innerhalb der Welt der Drachen die verschiedenen Geschehnisse in der Familie Lennix und bei den Waisenkindern Joss und Allie.
Die Wege aller Protagonisten beginnen sich zu kreuzen, als ein silbernes Drachenei aufgetaucht sein soll, obwohl die legendären Silberdrachen doch ausgestorben sein sollen. Die Familie Lennix macht sich auf den Weg, um dieses Ei zu rauben und für ihre Zwecke auszunutzen, doch durch einen Zufall fällt dieses Ei genau Joss vor die Füße und heraus schlüpft Lysander, ein kleiner Silberdrache!
Und schon nimmt das Schicksal seinen Lauf!
Die Geschichte ist wirklich spannend erzählt und nicht nur für junge Leser geeignet. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Anfang ist vielleicht ein wenig langatmig, aber dann nimmt die Geschichte rasch an Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich. Ich halte das Buch für Jungen und Mädchen gleichermaßen geeignet und auch das empfohlene Lesealter von 11 Jahre für passend, da grausame Handlungen (Drachenfütterung etc.) nicht explizit beschrieben werden und auch traurige Szenen, wie z.B. der Tod von Sirins Mutter im Krankenhaus, nur verschlüsselt erzählt werden, und da ganz zart besaitete Seelen vermutlich ohnehin nicht zu einem Buch mit Drachenkämpfen greifen würden.
Gerade zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse, die Protagonisten der verschiedenen Welten begegnen sich und es gibt einen echt fiesen Cliffhanger…
Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht!

Veröffentlicht am 17.08.2019

Spannender und emotionaler Mix aus Kunstkrimi und Liebesgeschichte auf verschiedenen Zeitebenen!

Das Gemälde der Tänzerin
0

Mit ihrem Roman „Das Gemälde der Tänzerin“ nimmt uns Autorin Christine Jaeggi mit in die Schweiz nach Luzern, in das alteingesessene Hotel Kronenberg. Wir erleben auf verschiedenen Zeitebenen Liebesgeschichten, ...

Mit ihrem Roman „Das Gemälde der Tänzerin“ nimmt uns Autorin Christine Jaeggi mit in die Schweiz nach Luzern, in das alteingesessene Hotel Kronenberg. Wir erleben auf verschiedenen Zeitebenen Liebesgeschichten, vor und nach den Kriegswirren, doch alle zumeist tragisch – alle Personen und Geschichten werden durch das Hotel Kronenberg, die Hotelbesitzerfamilie, das geheimnisvolle Gemälde der „Tänzerin im Regen“ und die jüdische Künstler- und Galeristenfamilie Löwenfeld verbunden. Geschickt wird im Laufe der Geschichte dabei immer wieder ein weiterer kleiner Baustein bis zum großen Finale miteingewoben! Die Erzählung ist gleichermaßen Kriminalgeschichte um das verschwundene Bild, eingebettet in den Kontext der Naziraubkunst und der Kriegswirren, die am Schluss auch die neutrale Schweiz erreicht hatten, und eine historische Mordserie und immer wieder Liebesgeschichte, die auf den verschiedenen Zeitebenen spielen und mal glücklich, mal unglücklich enden.
Es blieb bis zuletzt spannend für mich und Christine Jaeggi versteht es meisterhaft, die Fäden der verschiedenen Handlungsstränge und Zeitebenen am Schluss zusammenzuführen.
Für mich war es das zweite Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe, und wird sicher nicht das letzte bleiben!

Veröffentlicht am 17.08.2019

Spannender Auftaktband einer Fantasy-Trilogie!

Rise & Doom 1: Prinzessin der blutroten Wüste
0

„Rise & Doom 1: Prinzessin der blutroten Wüste“ ist der Auftaktband einer Fantasy-Trilogie der Autorin Ina Taus, erschienen bei Impress (Carlsen Imprint).
Der Klappentext verspricht „eine rebellische ...

„Rise & Doom 1: Prinzessin der blutroten Wüste“ ist der Auftaktband einer Fantasy-Trilogie der Autorin Ina Taus, erschienen bei Impress (Carlsen Imprint).
Der Klappentext verspricht „eine rebellische Prinzessin auf der Suche nach ihrem eigenen Weg“:
Als Rise, Prinzessin des Landes „Red Desert“, einer der Welten, in die unsere Erde in Zukunft nach vielen Kriegen- vor allem zwischen den Menschen und übernatürlichen Wesen - geteilt ist, an ihrem siebzehnten Geburtstag erfährt, dass ihr Vater, der König von Red Desert, sie mit dem Prinzen von „Red Ancient“, dem Reich der Vampire, verheiraten will, ist sie regelrecht geschockt. Auch wenn sie bislang ein recht abgeschottetes Leben in Gehorsam ihrem Vater gegenüber geführt hat, beschließt sie dieses Mal zu rebellieren und sich den Verheiratungsplänen zu widersetzen…
Mit einem Prolog entführt uns die Autorin in ihre dystopische Welt, die mit der unseren wenig gemein hat. Insbesondere „Red Desert“, in das die Menschen vor den übernatürlichen Wesen wie Vampiren, Werwölfen, Dämonen und Feen geflohen sind, macht einen wenig einladenden Eindruck. Die Menschen scheinen im Mittelalter zu leben ohne Elektrizität und moderne Fortbewegungsmittel, in bescheidenen, wenn nicht sogar ärmlichen Verhältnissen. Ob dies der Preis der Abschottung vom Rest der Welt ist, wurde mir im Rahmen dieses ersten Bandes noch nicht ganz klar, denn das Militär, dessen Aufgabe die Abwehr möglicher Angriffe der anderen Spezies ist, verfügt anscheinend über eine modernere Ausstattung. Ebenso wurde mir nicht ganz klar, ob „Red Desert“ durch militärische Strategien oder durch geschickte Heiratspolitik von Angriffen verschont bleibt, denn neben Rise`s Vermählung scheint es auch in der Vergangenheit schon Prinzessinnen von „Red Desert“ gegeben zu haben, die in die anderen Welten verheiratet wurden – aber im ersten Band gibt es hierzu nur vage Hinweise.
Der König und seine Familie -sein Sohn und Thronerbe Madox sowie seine Tochter Rise - leben im Schloss allerdings in gutsituierten Verhältnissen, wobei zumindest Rise vor der Öffentlichkeit unter Verschluss gehalten wird, angeblich, um sie vor Anfeindungen durch das Volk und einer möglichen Entführung zu schützen, denn im Land herrschen Unruhen und Rebellion gegen die Politik des Königs.
Ich habe mich am Anfang mit Rise als Protagonistin etwas schwer getan: sie kam mir für ihr Alter sehr naiv vor, selbst wenn man ihr zugutehält, dass ihr Vater sie ihr Leben lang quasi unter Verschluss gehalten hat. Immerhin begehrt sie gegen die Heiratspläne ihres Vaters auf und versucht zu fliehen. Sie gewinnt im Laufe der Geschichte und entwickelt sich charakterlich weiter. Dann kommt Doom ins Spiel, der männliche Protagonist, dessen Identität zunächst im Dunkeln bleibt. Er will als Gesandter der Vampire Rise abholen und zu diesen bringen – oder verfolgt er noch andere Ziele? Auch hier bleibt es spannend, denn in „Red Ancient“ scheint es eher ähnlich modern wie in unserer Welt zuzugehen: es gibt Smartphones und Flugzeuge und die Unterhaltungen zwischen Rise und Doom haben teils echt Situationskomik, wenn die beiden aneinander vorbeireden…
Ich will nicht allzu viel verraten, aber es wird spannend: die meisten Personen sind nicht die, die sie zunächst vorgeben zu sein, teils hat man das Gefühl wie in der Operette, das jeder hinter jedem her ist. So endet Band 1 mit einem echt fiesen Cliffhänger – schon wieder ist jemand jemand anders als erwartet- ich muss unbedingt wissen, wie es weitergeht!!!