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Veröffentlicht am 03.11.2019

Interessante Geschichte, Erzählstil nicht mein Fall

FAAR - Das versinkende Königreich: Die Aschestadt (Band 1)
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Der erste Blick:
Das Cover fällt direkt ins Auge und ist, wie ich finde, sehr schön gestaltet. Besonders mag ich die Raben, auch wenn die in der Geschichte keine Rolle spielen.
Innen verfügt das Buch über ...

Der erste Blick:
Das Cover fällt direkt ins Auge und ist, wie ich finde, sehr schön gestaltet. Besonders mag ich die Raben, auch wenn die in der Geschichte keine Rolle spielen.
Innen verfügt das Buch über zwei Karten, eine vom Land Faar und den angrenzenden Regionen, die andere zeigt die Hauptstadt Alaris mit ihren einzelnen Stadtvierteln. Bei der Orientierung während des Lesens finde ich die Karten hilfreich, allerdings sind sie auf meinem Reader schlecht zu lesen (zu klein und unscharf).
Die Kapitel tragen alle den Namen der jeweiligen Hauptperson, erzählt wird aus einigen verschiedenen Perspektiven jeweils in der dritten Person.

Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit mehreren Handlungssträngen, die mir zunächst einmal interessant erscheinen, so dass ich leicht in die Geschichte hinein finde.
Mit der Zeit bemerke ich allerdings, dass keine der Hauptfiguren so richtig mein Interesse weckt und ich mich nicht wirklich für sie interessieren kann. Nur wenig ist über die Vorgeschichte der Helden bekannt, für meinen Geschmack könnte das ein bisschen ausführlicher erzählt werden. Die Motivation der Figuren ist mir auch oft nicht klar genug dargestellt, vor allem bei den Antagonisten fällt mir das auf. Generell finde ich die einzelnen Figuren gar nicht schlecht was Charaktereigenschaften und ähnliches angeht, aber es gibt einfach keinen, den ich wirklich interessant und sympathisch finde und für den ich mitfiebern kann.
Konflikte sind meinem Empfinden nach nicht klar genug herausgearbeitet. Es gibt viele Kleingkeiten, die für die Figuren und generell im Reich Faar nicht gut laufen, aber DAS große Problem, mit dem sich der Roman befassen will, erkenne ich erst spät. Einige Aspekte, die ich persönlich interessant finde, werden auch nicht weiter verfolgt (z.B. das kurze Auftauchen eines seltsamen Wesens zu Beginn), so dass am Ende viele meiner Wünsche und Erwartungen nicht erfüllt sind.
Zudem fallen mir einige Logiklücken und Anschlussfehler auf und zum Teil auch falsche Namen oder ähnliches. Das stört meinen Lesefluss.
Die Gestaltung der Welt um das Königreich Faar finde ich gut gelungen, ebenso wie die Darstellung des politischen Systems und der gesellschaftlichen Besonderheiten. Bildlich vorstellen kann ich mir das Ganze aber nur zum Teil.
Immer wieder sind auch spannende Szenen dabei, die außerordentlich kreative Elemente enthalten. Aber nach einiger Zeit ebbt die Spannung für mich wieder ab oder es passieren Dinge, die mir unglaubwürdig erscheinen, was mich wieder enttäuscht.
Besonders das Finale gefällt mir gar nicht, da die Gegenspieler hier derart unfähig wirken, dass es für mich vollkommen unglaubwürdig ist.
Insgesamt empfinde ich das Lesen von „Die Aschestadt“ als ziemliches „Hin-und-Her“ was mir nicht wirklich Freude bereitet hat. Die Grundidee finde ich ansprechend, aber die Art und Weise, wie der Autor die Geschichte erzählt, trifft leider nicht meinen Geschmack.




Fazit:
+ kreatives Worldbuilding
+ Grundidee spannend und einzigartig
- Logiklücken, Anschlussfehler und unglaubwürdige Szenen
- Figuren interessieren mich nicht

Veröffentlicht am 18.08.2019

Bedingt unterhaltsam mit wechselndem Tiefgang und unklarer Absicht.

Der Metropolist
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Das Buch beginnt für meinen Geschmack langatmig und öde und endet langatmig und irgendwie unbefriedigend. Alles dazwischen finde ich allerdings unterhaltsam bis interessant, wenn auch eher unerwartet. ...

Das Buch beginnt für meinen Geschmack langatmig und öde und endet langatmig und irgendwie unbefriedigend. Alles dazwischen finde ich allerdings unterhaltsam bis interessant, wenn auch eher unerwartet.
Die besonderen Eigenarten der künstlichen Intelligenz OWEN fand ich amüsant, ebenso die Versuch des überkorrekten Beamten Henry mit OWENs unkonventioneller, manchmal unverschämter Art zurecht zu kommen. Der unberechenbare Charakter der KI ist überzeugend dargestellt, die Figur wirkt komplex und entwickelt sich im Lauf der Erzählung. So trägt sie dazu bei, dass sich im Mittelteil des Buchs Ernsthaftigkeit und Witz harmonisch ergänzen. Auch der Handlungsverlauf war an dieser Stelle interessant und recht spannend. Daher war das Buch für mich schnell und einfach zu lesen und ich konnte für eine Weile über die Schwachstellen hinwegsehen.
Im Gegensatz zu OWEN wirkt Protagonist Henry auf mich farblos und ich kann ihn mir nur schwer als Person vorstellen. Eine Vorgeschichte ist vorhanden, ich empfinde diese jedoch als steif und erzwungen, auch sehr einseitig und sie weckt gar nicht mein Interesse an Henry. Die Charakterentwicklung des Beamten ist anfangs kaum vorhanden, dann, gegen Ende des Mittelteils, so abrupt, dass sie für mich nicht nachvollziehbar ist. Henry trifft hier z.B. eine Entscheidung, die ich überhaupt nicht verstehen kann und tut infolgedessen Dinge, die mir unglaubwürdig erscheinen. Am Ende wird in seinem Rückblick auf die Ereignisse zwar ein wenig auf seine Motivation eingegangen, aber das war für meinen Geschmack zu spät und unrealistisch.
Was mich beim Lesen des Hauptteils kaum gestört hat, mir aber am Schluss unangenehm auffiel war, dass die politischen Hintergründe und die Motivation der einzelnen Beteiligten während der Handlung kaum eine Rolle spielten. Am Ende wurden diese Themen jedoch aufgerollt und kritisch betrachtet was ich theoretisch interessant fand, für mich aber viel zu spät kam. Ich hatte mit dem Roman bereits abgeschlossen und die langatmigen Erklärungen wirkten auf mich, als wolle der Autor seinem Roman im Nachhinein Tiefgang geben. Dadurch entstand bei mir der Eindruck, er sei sich nicht sicher, ob er mit dem Buch denn nun fröhlich bis spannend unterhalten oder Gesellschaftskritik üben wollte.
Aufgefallen ist mir, dass geschilderte politische und soziale Probleme kaum in Verbindung zu möglichen Zukunftsentwicklungen stehen. Es handelt sich um Themen, die bereits heute aktuell sind und ich verstehe nicht, warum die Geschichte überhaupt als Science-Fiction Roman erzählt wurde.
Zuletzt fand ich noch eine Stelle im Klappentext wirklich ärgerlich, wo versprochen wird, der Roman setze sich mit der Frage auseinander, ob KIs eine Hilfe oder eine Bedrohung darstellen. Dieses Thema wurde meiner Meinung nach überhaupt nicht behandelt, es ging in gewissen Zusammenhängen lediglich darum, ob die KI OWEN noch nützlich und vertrauenswürdig sei, aber nach der generellen Thematik wurde nicht gefragt und es wurde sich auch nicht damit auseinandergesetzt.
Insgesamt fand ich „Der Metropolist“ unterhaltsam, aber der Roman war definitiv nicht, was ich mir darunter vorgestellt hatte. Angefühlt hat er sich wie ein politisch angehauchter Thriller mit einigen langatmigen Stellen, definitiv nicht wie Science Fiction.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Fantasy ohne Struktur und voller Widersprüche: Leider nicht mein Fall

Das Land Kant
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Die ersten Seiten der Geschichte konnten mich begeistern. Das Land Kant, zumindest die Oberfläche wirkte interessant, der Protagonist Joldur schien vielversprechend und es ging recht schnell um die angekündigte ...

Die ersten Seiten der Geschichte konnten mich begeistern. Das Land Kant, zumindest die Oberfläche wirkte interessant, der Protagonist Joldur schien vielversprechend und es ging recht schnell um die angekündigte Prophezeiung und Joldurs Funktion als Auserwählter. Auch die titelgebenden Schlangen wurden bald vorgestellt, so dass ich das Gefühl hatte, schnell bereit zu sein für das „Abenteuer“.

Doch um Seite 40 herum bemerkte ich bereits erste unlogische Situationen, von denen ich anfangs noch glaubte, sie würden sich im weiteren Verlauf aufklären. Das war leider nicht der Fall. Im Gegenteil: Es kamen immer mehr Logiklücken und deutliche Widersprüche zu den Anfängen der Geschichte hinzu. Die Karte zu Hilfe zu nehmen, führte bei mir zu noch mehr Verwirrung, da sie offenbar weder genau noch maßstabsgetreu ist und sich Entfernungen im Lauf des Buchs zu verändern scheinen.

Die Figuren sind meinem Geschmack nach nur unzureichend beschrieben, es ist zB bekannt, dass die Drumkanterinnen vier Arme haben und dass ihre Königin doppelt so groß ist wie andere, aber das war auch schon alles an Information. Wie die übrigen beiden Rassen aussehen und um welche Wesen es sich überhaupt handelt, blieb unklar. Die drei Hauptpersonen verfügen allerdings über unterscheidbare Charaktereigenschaften, wenn auch optische Merkmale kaum erwähnt werden.

Bildlich vorstellen konnte ich mir einige Merkmale des Draufkanter Reichs an der Oberfläche und Szenen die dort spielten. Bei den Höhlen der Drumkanter und Höhlenwockler, sowie bei allen Figuren ist mir das gar nicht gelungen.

Zudem konnte die Handlung mich schon nach kurzer Zeit nicht mehr fesseln, da sie meinem Empfinden nach nicht richtig in Gang kam. Ich hatte unendlich viele Fragen, z.B. was genau Joldurs genaue Aufgabe sein würde und welchen Zweck Ximdi als seine Begleiterin erfüllen sollte. Ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl, Figuren auf einem Spielfeld zu beobachten, die wild umherlaufen weil sie nicht wissen, was sie tun sollen. Einige Hinweise im Text bestätigen diesen Eindruck, denn bis kurz vor Schluss wissen die Figuren tatsächlich nichts über ihre Aufgaben. Leider wirkt es aber so, als wisse auch der Autor nicht Bescheid, so dass statt Spannung nur Langeweile bei mir aufkommt.
Viele Dinge werden vom Autor leider gar nicht erklärt, sondern nur als Tatsachen präsentiert, was mich sehr gestört hat. Die vorhandenen Erklärungen beruhen meist auf uralten Prophezeiungen - nicht einer einzigen Prophezeiung, wie ich zunächst annahm, sondern unzähligen (zu vielen) davon. Ein Urheber der Prophezeiung, z.B. ein göttliches Wesen oder ähnliches wird nie genannt, ebenso wenig wie der genaue Sachverhalt des immer wieder erwähnten Fluchs. Bis zum Ende war mir nicht klar, was der Fluch eigentlich macht und vor allem, wer ihn ausgesprochen bzw. gewirkt hat.
Vieles wirkt für mich an den Haaren herbeigezogen. Ein Beispiel: Wachen, die einfach in Ohnmacht fallen, damit sie die Szene nicht stören, überzeugen mich überhaupt nicht.
Der dritte Handlungsstrang um Höhlenwockler Krassnack, der mir noch am ehesten zusagte, scheint keine Bedeutung für den Rest der Handlung zu haben, was mich permanent irritierte.
Und dann hörte das Buch einfach auf. In der kurzen Information zum Autor erfuhr ich anschließend, dass es sich um den ersten Teil einer „Saga“ handelt, die allerdings noch nicht erschienen ist. Das wusste ich vorher nicht.
Ich gebe nur ungern so schlechte Bewertungen ab, vor allem wenn ich einem Teil der Grundidee (hier: Ansätze des Worldbuildings, vor allem die überirdischen Bereiche des Landes) etwas abgewinnen kann und auch der Meinung bin, der Autor verfügt über ein gewisses Talent. Bei „Das Land Kant“ entstand bei mir aber der Eindruck, die gesamte Handlung sei frei erzählt worden, ohne Struktur und Strategie, so dass ich den Roman als chaotisches, unfertiges Werk empfand. Positiv fiel mir lediglich auf, dass fast keine Rechtschreib- und Grammatikfehler enthalten sind und die sprachliche Qualität des Buchs einwandfrei ist.
Ich hätte das Buch am Liebsten abgebrochen, hoffte allerdings bis zum Schluss, noch etwas Gutes daran zu finden, das der atemberaubenden Gestaltung gerecht wird. Das ist mir leider nicht gelungen, so dass das Lesen insgesamt eine ziemlich enttäuschende Erfahrung war.