,,Don`t judge books by their covers"
Cassardim 1: Jenseits der Goldenen BrückeWorum es geht: Als Amaias Brüder eines Tages einen Gefangenen mit nach Hause bringen, ahnt sie noch nicht, das dieser Fremde die Antwort auf all ihre Fragen ist. Noar sieht nicht nur unheimlich gut aus, ...
Worum es geht: Als Amaias Brüder eines Tages einen Gefangenen mit nach Hause bringen, ahnt sie noch nicht, das dieser Fremde die Antwort auf all ihre Fragen ist. Noar sieht nicht nur unheimlich gut aus, sondern entpuppt sich auch als ihr Retter in Not, als ihre Familie auf einmal angegriffen wird. Der geheimnissvolle Fremde bringt Amaia und ihre Geschwister in das sagenumwobene Cassardim, in das Reich der Toten. Doch schnell bemerkt Amaia, dass ihre Verbindung zu dem Land, wo alles nach dem Willen läuft, viel tiefer geht als es zuerst scheint. Zwischen Geheimnissen und Lügen, Liebe und Verrat versucht sie ihren richtigen Weg zu finden und muss sich bald der Frage stellen, ob sie diesen überhaupt beschreiten will…
Vielen Dank an den Thienemann Esslinger Verlag Verlag, welcher mir das Buch kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat im Austausch gegen meine ehrliche Meinung. Auch hier bleibt meine Meinung unverfälscht.
Bereits nach den ersten Seite wurde mir wieder klar, warum ich die Autorin so liebe. Ihren flüssigen und lockeren Schreibstil sucht seinesgleichen. Beim Lesen dieses Buche vergaß ich alles um mich drumherum,verabschiedete mich von der Realität und verlor mich in Amaias Geschichte. Hinzu kommt der hohe Spannungsfaktor und die lustigen Dialoge, die es dem Leser nicht schwer machen, für Stunden in die magische Welt abzutauchen. Selten habe ich ein Buch gelesen, wo innerhalb kürzester Zeit so viel passiert, wo sich der Leser von einem Abenteuer direkt ins nächste stürzt und wo trotzdem alles logisch und verständlich, einfach passend ist. Auch wenn es mir manchmal doch zu rasant ging, würde ich rückblickend nicht sagen, dass die Autorin den Geschehnissen nicht genügend Zeit gibt oder durch sie hindurchprescht. Das Buch wird niemals langweilig, geschweige denn langatmig was ein großer Pluspunkt ist. Zudem gibt es genügend Action, Geheimnisse, Intrigen, Liebe und Plottwists, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Für mich stechen Julia Dippels Bücher stehts wegen ihres einmaligen Humors und ihres Ideenreichtums hervor. Cassardim ist nicht nur das Reich der Toten, sondern birgt noch so viele weitere fantastische Einfälle wie beispielsweise das Prinzip des Willens. Dieser Aspekt hat mir mir besonders gut gefallen, da er mich direkt faszinieren konnte und ich gar keine Ahnung hatte, in welche Richtung sich das Buch dadurch entwickeln könnte. So siegt in Cassardim immer derjenige, der den stärkeren Willen hat. Was sich alles dahinter verbirgt und wie genau das funktioniert, müsst ihr natürlich selbst herausfinden, da die Autorin noch die ein oder andere Überraschung in peto hat.
Durch die vielen Charaktere in Cassardim, stößt der Leser auf viele individuelle und vielseitige Personen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Amaia ist eine selbstbewusste, willensstarke und besonders neugierige Protagonistin, die ich größtenteils symphatisch fand, wenn nicht sogar zu lieben gelernt hätte, wären da nicht die Stellen gewesen, wo ich sie am liebsten einmal kräftig durchgeschüttelt hätte. Besonders in Gegenwart einer bestimmten Person handelt sie recht unüberlegt und naiv.
Noar bleibt für mich ein undurschaubarer Charakter, der mich oft ratlos zurückließ. Obwohl ihn gerade seine mysteriöse und geheimnisvolle Art so interessant macht, waren es gerade diese Eigenschaften, die mich im Hauptteil gestört haben. Direkt zu Anfang habe ich mich Hals über Kopf in Noar verliebt, um zu Schluss mit gegensätzlichen Gefühlen zurückzubleiben. Meiner Meinung nach gibt es einige Stellen, wo seine Handlungen nicht zusammenpassen, wenn nicht sogar als out of character erscheinen. Glücklicherweise raffen sich beide Charaktere zum Schluss zusammen, sodass ich sie gegen Ende des Buches noch einmal lieb gewonnen habe und es kaum abwarten kann, in Band zwei mehr über sie zu lesen. Somit haben sich sowohl Amaia, als auch Noar positiv entwickelt.
Fazit: Wer bereits die Izara Reihe der Autorin liebt, wird von Cassardim nicht enttäuscht werden. Ihr einzigartiger Schreibstil, die unverwechselbaren Settings, die neuartigen Ideen, die Liebe fürs Detail und die stetige Spannung machen Cassardim zu einem Buch, welches sich alle Fantasyfans unter euch nicht entgehen lassen dürfen! Obwohl die Charaktere mich erst zum Schluss überzeugen konnten, bin ich mir sicher, dass viele Leserherzen in Noar ihren Bookboyfriend finden werden und er eine beachtliche Fangemeinde aufbauen wird (lasst ihn das aber bloß nicht wissen ;))
In einem Satz: Ein toller Reihenaufktrakt, der durch viel Abwechslung und Ideenreichtum überzeugen kann.