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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2019

Melancholisch, leise und nachdenklich - ein fantastischer Roman!

Gestern ist ein ferner Ort
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Selten hat mich ein Roman derart nachdenklich gestimmt, wie "Gestern ist ein ferner Ort".

Joaquín Berges schreibt wunderbar ruhig, leise und leicht melancholisch. Derart würde ich auch die Grundstimmung ...

Selten hat mich ein Roman derart nachdenklich gestimmt, wie "Gestern ist ein ferner Ort".

Joaquín Berges schreibt wunderbar ruhig, leise und leicht melancholisch. Derart würde ich auch die Grundstimmung in diesem Buch beschreiben. Alles passt perfekt.

Celia hat nach einem Schlaganfall ihr Gedächtnis verloren - allein dies scheint schlimm genug. Warum also verheimlicht ihr ihre Tochter Paula elementar scheinende Dinge? Weshalb gibt es keine aktuellen Fotos von ihrem Sohn? Und warum fallen ihr zwar diverse Erinnerungsschnipsel wieder ein, sie kann sich jedoch partout nicht an das Passwort erinnern, mit dem sämtliche Dateien auf ihrem Computer gesichert sind?

Eine wundervolle Familiengeschichte über Missverständnisse, Liebe, Vertrauen und Verrat, Leben und Tod.
Alles vor einer wundervollen Kulisse - teilweise ist sogar Fernweh vorprogrammiert.

Das Ende ist ebenso überraschend wie unerwartet, auch davor gibt es diverse Enthüllungen, die ich mir so niemals hätte denken können. Teilweise war ich regelrecht schockiert.

Die Eindringlichkeit, mit der der Autor schreibt tut ihr Übriges - man mag das Buch gar nicht aus der Hand legen.

Die Charaktere sind facettenreich und authentisch, die ganze Geschichte hätte sich wirklich so oder zumindest ähnlich zugetragen haben können.
Auch die Entwicklungen, die die einzelnen Figuren durchleben sind nachvollziehbar und durchaus schön zu lesen.

Gerade Celia, die zu Beginn krampfhaft nach ihrer verlorenen Erinnerung sucht, zweifelt im Laufe der Handlung daran, ob sie wirklich alles wissen möchte. Schließlich mag sie sowohl Kaffee, als auch Auto fahren - beides hat sie wohl vor ihrer Erkrankung verabscheut. Warum sich also nicht neu erfinden?

Eine Ode an die Liebe und den Familienzusammenhalt - an das Verzeihen und Vergeben.
Unfassbar gelungen und eine in meinen Augen mehr als empfehlenswerte Lektüre. Dieses Buch gehört gelesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Emotionen
  • Thema
Veröffentlicht am 22.09.2019

Großartiger Plot mit exzellenter Umsetzung

Neun
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Auf dieses Buch habe ich mich ganz besonders gefreut, versprach der Klappentext doch mal ein Jugendbuch der völlig anderen Art.

Zach Hines schreibt einfach fantastisch!
Idee und Umsetzung sind brilliant, ...

Auf dieses Buch habe ich mich ganz besonders gefreut, versprach der Klappentext doch mal ein Jugendbuch der völlig anderen Art.

Zach Hines schreibt einfach fantastisch!
Idee und Umsetzung sind brilliant, "Neun" ist ein absoluter Pageturner, den man nicht aus der Hand legen kann, bis man weiß, wie das ganze ausgeht.

In diesem Werk hat jeder 9 Leben. Allerdings müssen diese nach einem vorgegebenen Lebensplan nach und nach ausgelöscht werden um einer Überbevölkerung entgegen zu wirken.
Nicht zuletzt warten staatliche Zuwendungen auf diejenigen, die den Plan einhalten oder ihre Leben sogar vor ihrer festgelegten Zeit auslöschen.
Und natürlich gibt es, wenn es um Geld geht auch ein entsprechend korruptes System.
Da werden mysteriöse Versuche und Tests durchgeführt - kann es sein, dass Menschen bereits in ihrem 5. statt erst im 9. Leben sterben, ohne wiedergeboren zu werden?
Was hat es mit den seltsamen Katzen auf sich?
Und was genau versucht die Regierung zu vertuschen?

Selten hat mich ein Buch im Nachgang gedanklich noch so sehr befasst wie dieses hier.
Teilweise empfand ich das Gelesene als regelrecht verstörend. Die Geschichte entwickelt eine Dynamik, einen Sog, den ich niemals für möglich gehalten hätte.

Die Charaktere sind facettenreich und authentisch, die Idee fulminant umgesetzt.

"Neun" ist definitiv DAS Highlight in diesem Jahr für mich. Ich bin schlichtweg begeistert.

Die beklemmende Atmosphäre, der Schreibstil und der unglaublich straff gespannte Spannungsbogen sorgen dafür, dass man das Buch einfach so in einem Rutsch durch liest. Und sich im Nachgang mehr wünscht. Mehr von diesem Autor!

Unbedingt lesen! Das perfekte Buch für kalte, regnerische, stürmische Herbstabende.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Unfassbar gut erzählt - emotional. aufwühlend und absolut authentisch

Auf der Suche nach dem Kolibri
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Wow - dieses Jugendbuch gehört definitiv als Highlight bezeichnet. Allein das Cover ist unfassbar schön, der Inhalt jedoch noch viel wundervoller.

Ava Dellaira schreibt flüssig, präzise und schafft es, ...

Wow - dieses Jugendbuch gehört definitiv als Highlight bezeichnet. Allein das Cover ist unfassbar schön, der Inhalt jedoch noch viel wundervoller.

Ava Dellaira schreibt flüssig, präzise und schafft es, die Handlungsorte derart wundervoll zu skizzieren, dass man das Gefühl hat, beim lesen einen Film zu schauen.

Die Geschichte ist in 2 Erzählstränge unterteilt. Zum einen lesen wir von Angie, die versucht in Erfahrung zu bringen, was mit ihrem Vater geschehen ist und hierzu nach L.A. reist.
Zum anderen erfahren wir vieles aus der Vergangenheit von Marilyn - Angies Mutter.

Beide Frauen sind derart authentisch und facettenreich dargestellt, dass man sie einfach ins Herz schließen muss.
Marilyns Kindheit und Jugend war alles andere als einfach. Sie wuchs ohne Vater auf, wurde von ihrer Mutter zur Schauspielerei gedrängt und war schon als Kind in Werbespots zu sehen.
Sie trägt die unglaubliche Last, Geld für sie und ihre Mum zu erwirtschaften auf den Schultern obwohl sie viel lieber studieren würde.
So trifft sie James - einen Farbigen und die Liebe ihres Lebens. Sie wird mit Angie schwanger, verliert James aus zunächst unbekannten Gründen und zieht ihre Tochter alleine groß.

Angie wächst in dem Wissen, ihr Vater sei bei einem Autounfall ums Leben gekommen auf, findet jedoch Hinweise, dass diese Geschichte eventuell nicht stimmen kann .... Das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Eine unfassbar gut erzählte Geschichte über Liebe und Vertrauen, Freundschaft und Familie. Über das Anderssein und Ausgrenzung, über Verzeihen und Hoffnung.
Leise und nachdenklich erzählt trägt dieses Buch in meinen Augen den Funken des Besonderen in sich.
Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen, es ist ein wahrer Pageturner.
Mehr als einmal standen mir die Tränen in den Augen - das Ende hätte ich mir dann anders gar nicht wünschen können.

In meinen Augen ein Buch, welches ganz unbedingt gelesen gehört. Wundervoll erzählt und einfach herzzerreißend schön.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Ein absolut besonderer Roman - schonungslos und faszinieren erzählt

Die Kosmetikerin
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Mit diesem Buch ist Melba Escobar in meinen Augen ein wahres Meisterwerk gelungen.
Der Schreibstil ist schonungslos, teilweise recht rau, insgesamt aber sehr flüssig. Man fliegt nur so durch die Seiten. ...

Mit diesem Buch ist Melba Escobar in meinen Augen ein wahres Meisterwerk gelungen.
Der Schreibstil ist schonungslos, teilweise recht rau, insgesamt aber sehr flüssig. Man fliegt nur so durch die Seiten.
Allerdings muss ich anmerken, dass dies kein Buch ist, welches man als leichte Kost bezeichnen könnte. Sowohl Schreibstil als auch Inhalt sich recht anspruchsvoll. Ob der Fülle an Charakteren erfordert das Lesen einiges an Konzentration.
Das Buch entwickelt eine ganz eigene Dynamik. Ich war regelrecht gefesselt.

Die Charaktere sind facettenreich und authentisch, die Handlungsorte wundervoll dargestellt. Oftmals hatte ich das Gefühl, im Kino zu sitzen und einen Film zu verfolgen.

Gestehen muss ich zwar, das ich ob des Klappentextes etwas anderes erwartet habe, als ich letztendlich bekam - jedoch bin ich mit dieser Tatsache sehr glücklich.

Karen als Protagonistin ist ein ebenso vielschichtiger Charakter wie Claire. Beide Frauen sind absolut starke Persönlichkeiten, die sich in einer Welt, in der es rein um Geld und Äußerlichkeiten geht, behaupten müssen.
Gerade die Geschichte um Karen, ihre Beweggründe für ihr Handeln, ihre Vergangenheit und Gegenwart sind in meinen Augen ebenso faszinierend wie schockierend. Aber durchaus glaubwürdig und packend beschrieben.

Mehr als einmal rieselte es mir kalt den Rücken herunter. Die Geschichte wirkt alles andere als konstruiert und könnte sich so oder ähnlich tatsächlich zugetragen haben.
Der Leser bekommt Einblick in eine Welt, die er sich derart sicher nicht hätte vorstellen können.

Für mich ein besonderes Highlight in diesem Jahr und ein Buch, welches man unbedingt gelesen haben sollte.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Wunderschön und tiefgründig

An Nachteule von Sternhai
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Ist das Cover nicht der Wahnsinn? Die Farbgebung? Die Idee an sich - und das kleine Briefzeichen am Rand - absolut großartig!

Diese Aufmachung gepaart mit dem Klappentext - mir war klar, dieses Buch ...

Ist das Cover nicht der Wahnsinn? Die Farbgebung? Die Idee an sich - und das kleine Briefzeichen am Rand - absolut großartig!

Diese Aufmachung gepaart mit dem Klappentext - mir war klar, dieses Buch muss ich unbedingt lesen!

Mit "An Nachteule von Sternhai" ist die Bücherwelt um ein Buch reicher, welches den kleinen Funken des Besonderen in sich trägt.

Schon auf den ersten Seiten wird dem Leser klar, das es sich um alles andere als ein "normales Buch" handelt.
Vielmehr finden wir e-Mails und Briefe, die uns die Geschichte erzählen.
Wir treffen zwei junge Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, deren Väter sich jedoch ineinander verliebt haben und die nun mehr oder weniger gezwungen scheinen, miteinander aus zu kommen.

Bett Devlin ist schrill, vorlaut, clever, mutig und sportlich. Avery Bloom ist eher zurückhaltend, ruhig, ein wenig schrullig, ein kleiner wissbegieriger Nerd mit Angst vor vielen Dingen.
Klar das es unter diesen Voraussetzungen unmöglich scheint, eine Freundschaft aufzubauen.
Was später allerdings alles geschieht ist der Wahnsinn und lässt sich nur als fulminant bezeichnen!
Da taucht plötzlich eine Mutter auf, es gibt riesigen Krach in China und eine Großmutter wird der Star des neuen Theaterstücks.

Selten habe ich ein solch witziges, charmantes, dabei aber einfühlsames und lehrreiches Jugendbuch gelesen. Es zählt definitiv zu meinem Highlights in diesem Jahr und ich kann es absolut empfehlen.

Wie jedes gute Jugendbuch hat auch dieses selbstverständlich eine Message - einen Fingerzeig: sei offen für Neues, habe keine Vorurteile und lass Unbekanntes erst einmal auf dich zukommen, möglichst ohne Angst!

Eine Ode an die Freundschaft, das Anderssein, die Liebe und den Fortschritt!
Einfach zauberhaft!