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Veröffentlicht am 16.02.2020

Diese Geschichte wird leider nur sehr anspruchslose Fans des Genres überzeugen.

Heartbreaker
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"Heartbreaker" war meine Strategie, mit meinem Stress in der Prüfungsphase umzugehen und mich abzulenken. Das hat im Endeffekt auch gut geklappt, denn der Roman macht gute Laune - wenn man sich nicht gerade ...

"Heartbreaker" war meine Strategie, mit meinem Stress in der Prüfungsphase umzugehen und mich abzulenken. Das hat im Endeffekt auch gut geklappt, denn der Roman macht gute Laune - wenn man sich nicht gerade über die stereotype Geschichte oder die überzogene Erotik aufregt...

Das Cover passt mit der Andeutung eines Penthouses mit glänzendem Boden, Glasfront, Stahlträgern, dem Ausblick auf die Skyline von Harbor City und der Rückansicht eines Mannes im Anzug sehr gut zur Geschichte, verrät aber nicht Zuviel und lässt der Fantasie Freiheiten. Auch der Titel ist prägnant, wenn auch nicht mit besonders hohem Alleinstellungswert gewählt, wobei ich mich auch hier mal wieder fragen musste, warum man als Verlag nicht einfach den englischen Originaltitel übernehmen kann, wenn man sich schon für einen Titel in der englischen Sprache entscheidet. "The Negotiator" - wie der Roman im Original heißt, hätte für mich nochmal eine ganze Spur besser gepasst. Ansonsten kann man noch bemängeln, dass nicht gekennzeichnet ist, ab wann aus Sawyers und wann aus Clovers Perspektive (personaler Er-Erzähler) erzählt wird. An den allermeisten Stellen kann man sich es nach einigen Sätze erschließen, da aber kaum Szenen auftreten, in denen sie nicht zusammen auftauchen und die Perspektive auch gern mal mitten in der Szene wechselt, kann man schon mal verwirrt werden.


Erste Sätze: "Ich werde dich umbringen, Hudson. Langsam. Mit einem Löffel."


Schon beim ersten Satz hatte ich ein Grinsen im Gesicht. Wir lernen den Unternehmer und Millionär Sawyer Carlyle kennen, der wütend auf sein Bruder ist, weil der sich mal wieder einen Scherz erlaubt und eine Stelle als persönlicher Puffer ausgeschrieben hat, ohne damit gerechnet zu haben, dass sich tatsächlich auch jemand auf diese Stelle bewerben wird.


„Oft mürrische, arbeitssüchtige und anspruchsvolle Führungskraft sucht kurzfristig »Puffer« für lästige äußere Ablenkungen alias Menschen. Aufdringliche Freigeister mit übertriebenen Marotten oder genereller Überempfindlichkeit werden nicht eingestellt. Bewerber sollten rund um die Uhr verfügbar sein. Gehalt verhandelbar. Diskretion obligatorisch.“


Als wäre dieser öffentliche Streich gegen ihn schon genug, sitzt sein Empfangsbereich nun auch noch voll mit Bewerbern auf eine Stelle, die es gar nicht gibt. Als eine der Bewerberinnen - eine junge Abenteurerin - in einer zufälligen Begegnung Sawyers schwierige, kuppelsüchtige Diven-Mutter zur Schnecke macht und tatsächlich zum Rückzug bewegt, muss er jedoch neidlos anerkennen dass diese junge Frau sein Leben tatsächlich einfacher machen würde und er stellt sie ein. Auch für Clover ist das überraschende Jobangebot ein riesiger Gewinn. Mit den 15000 Euro, die sie für sechs Wochen Anstellung erhält, will sie sich ihr nächstes Abenteuer in Australien finanzieren. Dass sich aus dieser Win-Win-Situation mehr entwickeln würde, war keinem von ihnen klar doch als ihnen die Liebe in die Quere kommt, müssen sie ihren Lebensplan noch einmal überdenken und herausfinden, was sie wirklich mit ihrer Zeit anfangen wollen...

Was nach einer echt netten - wenn auch absolut nicht neuen - Idee klingt, stellt sich bald als sehr wenig Inhalt für die knapp 300 Seiten heraus. Denn wenn man die körperliche Anziehung, die tausend Sex-Szenen, ein paar kurze Auftritte auf sozialen Events und spritzige Dialoge abzieht, bleibt nicht mehr viel übrig. Dazu kommt, dass viele Stellen im Besten Fall unauthentisch, eher unrealistisch erscheinen. Schon das Grundkonstrukt steht meiner Meinung nach auf wackligen Beinen: ich meine als ob jemand der bei ihm zuhause wohnt und gemeinsamen Aktivitäten nachgeht, um eine angebliche Verlobung aufrechtzuerhalten, weniger von der Arbeit und einem wichtigen Deal ablenkt als die Kuppelversuche seiner Mutter? Außerdem erfährt man dafür dass Sawyer seine Arbeit so wichtig ist basically Null über das, was er eigentlich macht und erlebt ihn stattdessen immer wieder beim Sportmachen, Herumlungern oder in versauten Fantasien schwelgen. Was sehr unterhaltsam, rasant und heiß klingt und auch beginnt, wird also leider bald zu einem einzigen Klischee und wenn man die vielen Erotikszenen (und mit vielen meine ich wirklich jede zweite Szene, augenroll) abzieht, bleibt nur heiße Luft.


"Das Leben tut, was es will, es richtet sich selten danach, wie du es dir vorstellst", sagte ihre Mutter. "Außerdem haben nicht alle Abenteuer etwas mit dem Retten des Regenwaldes zu tun. Einige von ihnen beinhalten, dass du dein Herz riskierst - und diese Art von Abenteuer ist genauso wichtig."


Wenn man sich jedoch nicht an einem klischeehaften Aufbau, dünner Handlung, überzogener Erotik oder einigen logischen Problemen stört - also ein sehr anspruchsloser Fan des Genres (oder wie in meinem Fall: sehr gestresst ist und nach Ablenkung sucht) kann man aber durchaus Spaß haben. Dafür sorgt in erster Linie Avery Flynns witziger Schreibstil mit ihrer teilweise absurden Szenengestaltung, den schlagfertigen Dialogen und der greifbaren (wenn auch stark sexualisierten) Anziehungskraft zwischen den Protagonisten. An zweiter Stelle sorgt die weibliche Protagonistin Clover alias Clover alias Jane Lee dafür, dass man zwischen dem ganzen Augenrollen auch immer wieder grinsen muss. Die spritzige Abenteurerin ist nicht auf den Mund gefallen, flucht gerne in fremden Sprachen, trägt ausgefallene Kleider, liebt Upcycling-Marathons und erscheint mit ihrer selbstbewussten und selbstbestimmten Art sehr sympathisch. Gut gefallen hat mir auch dass sie aufgrund ihrer durch die taffe Maske immer wieder durchscheinende Orientierungslosigkeit, mehr Tiefe hat als alle anderen Protagonisten zusammen.


"Ich liebe es, dass du in anderen Sprachen fluchst. Ich liebe es, dass du die erste Person bist, die ich morgens sehen will, und abends de letzte, die ich berühren will. Ich liebe es, dass du mich ausmanövriert hast, ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen. Jedes Mal.
Ich liebe dich, Clover Lee."


Leider verwandelt aber auch sie sich in der zweiten Hälfte in ein laufendes Klischee. Die sonst so reflektierte, unabhängige Frau stürzt in eine Lebenskrise als sie denkt, er liebe sie nicht - sie wird zu einem heulenden, zickenden Etwas von dem man nur dachte: wer bist du und was hast du mit Clover gemacht. Trotzdem hat sie mir um Welten besser gefallen als Sawyer, dessen einziger Pluspunkt sein Faible für Liebeskomödien ist. Ansonsten hatte ich für den typischen heißer CEO mit übersteigertem Ego, keinem Blick für Details, Blindheit gegenüber Clovers Gefühlen und seiner nervigen Dauergeilheit nicht viel übrig. Wie in diesem Genre so häufig scheint er eine reine Projektionsfigur für weibliche Fantasien zu sein lässt aber vermissen, was ich an Protagonisten wirklich mag: Charakterentwicklung! Trotz dass beide Protagonisten abwechselnd erzählen, fehlte mir definitiv die Nähe zu Sawyer, sodass ich ihn leider bald nur noch als Pseudocharakter wahrnahm.

Als wir dann nach viel vorhersehbarem Hin und Her gerade die obligatorische Prä-Happy-End-Krise überstanden hatten und ich dachte, wir könnten jetzt endlich noch ein bisschen emotionale Entwicklung abseits von Drama oder Sex bekommen - hörte das Buch einfach auf und die Restseiten in meiner Hand, die mir noch Hoffnung geschenkt hatten entpuppten sich als 50 (!) Seiten an Leseproben für die beiden folgenden Bände. Als dann auf den plötzlichen Schluss auch noch ein echt übertriebenes Happy End folgte, welches mir mit der "plötzliche Heirat/ Kinder/Liebe des Lebens"-Nummer vor dem Hintergrund, dass die Charaktere sich 300 Seiten entweder angegiftet haben oder Sex hatten, ein wenig überzogen erschien. So ließ mich das Buch ein wenig unentschlossen zurück, ob ich die weiteren Bände auch lesen soll.


Fazit:


Ziemlich viele Klischees, eine sehr dünne Handlung, kaum emotionale Entwicklung, viel zu viel Erotik und ein stereotyper, teilweise unsympathischer männlicher Protagonist - diese Geschichte wird leider nur sehr anspruchslose Fans des Genres überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2020

Diese Geschichte wird leider nur sehr anspruchslose Fans des Genres überzeugen.

Heartbreaker
0

"Heartbreaker" war meine Strategie, mit meinem Stress in der Prüfungsphase umzugehen und mich abzulenken. Das hat im Endeffekt auch gut geklappt, denn der Roman macht gute Laune - wenn man sich nicht gerade ...

"Heartbreaker" war meine Strategie, mit meinem Stress in der Prüfungsphase umzugehen und mich abzulenken. Das hat im Endeffekt auch gut geklappt, denn der Roman macht gute Laune - wenn man sich nicht gerade über die stereotype Geschichte oder die überzogene Erotik aufregt...

Das Cover passt mit der Andeutung eines Penthouses mit glänzendem Boden, Glasfront, Stahlträgern, dem Ausblick auf die Skyline von Harbor City und der Rückansicht eines Mannes im Anzug sehr gut zur Geschichte, verrät aber nicht Zuviel und lässt der Fantasie Freiheiten. Auch der Titel ist prägnant, wenn auch nicht mit besonders hohem Alleinstellungswert gewählt, wobei ich mich auch hier mal wieder fragen musste, warum man als Verlag nicht einfach den englischen Originaltitel übernehmen kann, wenn man sich schon für einen Titel in der englischen Sprache entscheidet. "The Negotiator" - wie der Roman im Original heißt, hätte für mich nochmal eine ganze Spur besser gepasst. Ansonsten kann man noch bemängeln, dass nicht gekennzeichnet ist, ab wann aus Sawyers und wann aus Clovers Perspektive (personaler Er-Erzähler) erzählt wird. An den allermeisten Stellen kann man sich es nach einigen Sätze erschließen, da aber kaum Szenen auftreten, in denen sie nicht zusammen auftauchen und die Perspektive auch gern mal mitten in der Szene wechselt, kann man schon mal verwirrt werden.


Erste Sätze: "Ich werde dich umbringen, Hudson. Langsam. Mit einem Löffel."


Schon beim ersten Satz hatte ich ein Grinsen im Gesicht. Wir lernen den Unternehmer und Millionär Sawyer Carlyle kennen, der wütend auf sein Bruder ist, weil der sich mal wieder einen Scherz erlaubt und eine Stelle als persönlicher Puffer ausgeschrieben hat, ohne damit gerechnet zu haben, dass sich tatsächlich auch jemand auf diese Stelle bewerben wird.


„Oft mürrische, arbeitssüchtige und anspruchsvolle Führungskraft sucht kurzfristig »Puffer« für lästige äußere Ablenkungen alias Menschen. Aufdringliche Freigeister mit übertriebenen Marotten oder genereller Überempfindlichkeit werden nicht eingestellt. Bewerber sollten rund um die Uhr verfügbar sein. Gehalt verhandelbar. Diskretion obligatorisch.“


Als wäre dieser öffentliche Streich gegen ihn schon genug, sitzt sein Empfangsbereich nun auch noch voll mit Bewerbern auf eine Stelle, die es gar nicht gibt. Als eine der Bewerberinnen - eine junge Abenteurerin - in einer zufälligen Begegnung Sawyers schwierige, kuppelsüchtige Diven-Mutter zur Schnecke macht und tatsächlich zum Rückzug bewegt, muss er jedoch neidlos anerkennen dass diese junge Frau sein Leben tatsächlich einfacher machen würde und er stellt sie ein. Auch für Clover ist das überraschende Jobangebot ein riesiger Gewinn. Mit den 15000 Euro, die sie für sechs Wochen Anstellung erhält, will sie sich ihr nächstes Abenteuer in Australien finanzieren. Dass sich aus dieser Win-Win-Situation mehr entwickeln würde, war keinem von ihnen klar doch als ihnen die Liebe in die Quere kommt, müssen sie ihren Lebensplan noch einmal überdenken und herausfinden, was sie wirklich mit ihrer Zeit anfangen wollen...

Was nach einer echt netten - wenn auch absolut nicht neuen - Idee klingt, stellt sich bald als sehr wenig Inhalt für die knapp 300 Seiten heraus. Denn wenn man die körperliche Anziehung, die tausend Sex-Szenen, ein paar kurze Auftritte auf sozialen Events und spritzige Dialoge abzieht, bleibt nicht mehr viel übrig. Dazu kommt, dass viele Stellen im Besten Fall unauthentisch, eher unrealistisch erscheinen. Schon das Grundkonstrukt steht meiner Meinung nach auf wackligen Beinen: ich meine als ob jemand der bei ihm zuhause wohnt und gemeinsamen Aktivitäten nachgeht, um eine angebliche Verlobung aufrechtzuerhalten, weniger von der Arbeit und einem wichtigen Deal ablenkt als die Kuppelversuche seiner Mutter? Außerdem erfährt man dafür dass Sawyer seine Arbeit so wichtig ist basically Null über das, was er eigentlich macht und erlebt ihn stattdessen immer wieder beim Sportmachen, Herumlungern oder in versauten Fantasien schwelgen. Was sehr unterhaltsam, rasant und heiß klingt und auch beginnt, wird also leider bald zu einem einzigen Klischee und wenn man die vielen Erotikszenen (und mit vielen meine ich wirklich jede zweite Szene, augenroll) abzieht, bleibt nur heiße Luft.


"Das Leben tut, was es will, es richtet sich selten danach, wie du es dir vorstellst", sagte ihre Mutter. "Außerdem haben nicht alle Abenteuer etwas mit dem Retten des Regenwaldes zu tun. Einige von ihnen beinhalten, dass du dein Herz riskierst - und diese Art von Abenteuer ist genauso wichtig."


Wenn man sich jedoch nicht an einem klischeehaften Aufbau, dünner Handlung, überzogener Erotik oder einigen logischen Problemen stört - also ein sehr anspruchsloser Fan des Genres (oder wie in meinem Fall: sehr gestresst ist und nach Ablenkung sucht) kann man aber durchaus Spaß haben. Dafür sorgt in erster Linie Avery Flynns witziger Schreibstil mit ihrer teilweise absurden Szenengestaltung, den schlagfertigen Dialogen und der greifbaren (wenn auch stark sexualisierten) Anziehungskraft zwischen den Protagonisten. An zweiter Stelle sorgt die weibliche Protagonistin Clover alias Clover alias Jane Lee dafür, dass man zwischen dem ganzen Augenrollen auch immer wieder grinsen muss. Die spritzige Abenteurerin ist nicht auf den Mund gefallen, flucht gerne in fremden Sprachen, trägt ausgefallene Kleider, liebt Upcycling-Marathons und erscheint mit ihrer selbstbewussten und selbstbestimmten Art sehr sympathisch. Gut gefallen hat mir auch dass sie aufgrund ihrer durch die taffe Maske immer wieder durchscheinende Orientierungslosigkeit, mehr Tiefe hat als alle anderen Protagonisten zusammen.


"Ich liebe es, dass du in anderen Sprachen fluchst. Ich liebe es, dass du die erste Person bist, die ich morgens sehen will, und abends de letzte, die ich berühren will. Ich liebe es, dass du mich ausmanövriert hast, ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen. Jedes Mal.
Ich liebe dich, Clover Lee."


Leider verwandelt aber auch sie sich in der zweiten Hälfte in ein laufendes Klischee. Die sonst so reflektierte, unabhängige Frau stürzt in eine Lebenskrise als sie denkt, er liebe sie nicht - sie wird zu einem heulenden, zickenden Etwas von dem man nur dachte: wer bist du und was hast du mit Clover gemacht. Trotzdem hat sie mir um Welten besser gefallen als Sawyer, dessen einziger Pluspunkt sein Faible für Liebeskomödien ist. Ansonsten hatte ich für den typischen heißer CEO mit übersteigertem Ego, keinem Blick für Details, Blindheit gegenüber Clovers Gefühlen und seiner nervigen Dauergeilheit nicht viel übrig. Wie in diesem Genre so häufig scheint er eine reine Projektionsfigur für weibliche Fantasien zu sein lässt aber vermissen, was ich an Protagonisten wirklich mag: Charakterentwicklung! Trotz dass beide Protagonisten abwechselnd erzählen, fehlte mir definitiv die Nähe zu Sawyer, sodass ich ihn leider bald nur noch als Pseudocharakter wahrnahm.

Als wir dann nach viel vorhersehbarem Hin und Her gerade die obligatorische Prä-Happy-End-Krise überstanden hatten und ich dachte, wir könnten jetzt endlich noch ein bisschen emotionale Entwicklung abseits von Drama oder Sex bekommen - hörte das Buch einfach auf und die Restseiten in meiner Hand, die mir noch Hoffnung geschenkt hatten entpuppten sich als 50 (!) Seiten an Leseproben für die beiden folgenden Bände. Als dann auf den plötzlichen Schluss auch noch ein echt übertriebenes Happy End folgte, welches mir mit der "plötzliche Heirat/ Kinder/Liebe des Lebens"-Nummer vor dem Hintergrund, dass die Charaktere sich 300 Seiten entweder angegiftet haben oder Sex hatten, ein wenig überzogen erschien. So ließ mich das Buch ein wenig unentschlossen zurück, ob ich die weiteren Bände auch lesen soll.


Fazit:


Ziemlich viele Klischees, eine sehr dünne Handlung, kaum emotionale Entwicklung, viel zu viel Erotik und ein stereotyper, teilweise unsympathischer männlicher Protagonist - diese Geschichte wird leider nur sehr anspruchslose Fans des Genres überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2019

Ein oberflächlicher Erotikroman der sich unter dem Deckmantel eines Fantasyromans versteckt

Krieger des Lichts - Ungezähmte Leidenschaft
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Die Eindrücke


Handlung: Ich habe dieses Buch im Rahmen des SuB-Abbaus gelesen, kann mich aber mit dieser Art Fantasy nicht anfreunden - kaum Handlung, Protagonisten, die nur aus stereotypischen Attraktionen ...

Die Eindrücke


Handlung:
Ich habe dieses Buch im Rahmen des SuB-Abbaus gelesen, kann mich aber mit dieser Art Fantasy nicht anfreunden - kaum Handlung, Protagonisten, die nur aus stereotypischen Attraktionen zusammengesetzt sind und alle fünf Seiten eine ausschweifende Sexszene. Nach spannenden Wendungen, gewitzter Weltbeschreibung oder Charakterentwicklung sucht man auf den 365 Seiten vergeblich. Dafür gibt es jede Menge Leidenschaft, Gewalt und Liebeserklärungen. Nur das Ende konnte mich mit viel Action und einem Showdown mitreißen.

Charaktere:
Auch wenn beide Protagonisten grundsätzlich sympathisch sind, stört mich, dass sie so oberflächlich gezeichnet sind, dass ihr Charakter außerhalb ihrer gegenseitigen Anziehung eigentlich keine Rolle spielt. Paenther ist der typischer starker Krieger mit zu stark ausgeprägtem Beschützerinstinkt, der bloß auf seine Stärke, sein Aussehen und seine Männlichkeit reduziert wurde. Skye ist der wunderschöne, verletzliche aber doch starke Gegenpart, die sich nur zu gerne in die rettenden Arme ihres starken Kriegers wirft und neben ihrem weichen Herz nicht viel Tiefe zu bieten hat.

Schreibstil: Pamela Palmer schreibt sehr eindrücklich und baut mit ihrer leidenschaftlichen Liebesgeschichte Spannung auf. Leider kennt sie keine Skrupel und lässt permanent abgerissene Körperteile, Ritualtänze mit blutübergossenen nackten Körpern, Kannibalismus, Entführungen, Vergewaltigungen und rituelle Tiermorde mit in die Handlung fließen als wäre es normal und gibt somit auch Skyes und Paenthers Beziehung einen gestörten Hintergrund.

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Die Zitate:

"Es galt Hunderte von sehr ernstzunehmenden Problemen zu lösen, doch seine Gedanken kreisten nur um sie. Skye. Es bestand kein Zweifel, dass er verzaubert worden war. Die Frage war jedoch, ob durch Magie. Oder durch die Frau selbst."

"Sie hatte sich in ihn verliebt. Aber er konnte niemals ihr gehören. Es gab keine Zukunft für sie, denn sie gehörten unterschiedlichen Welten an. Nein, das stimmte nicht. Er gehörte zur Welt der Krieger der Lichts. Und sie gehörte nirgendwohin."

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Das Fazit:


Den Leser erwartet genau das, was das Cover verspricht: ein oberflächlicher Erotikroman der sich unter dem Deckmantel eines Fantasyromans versteckt. Kaum Handlung, stereotype Protagonisten, und alle fünf Seiten eine ausschweifende Sexszene - nur das Ende kann mit einem spannenden Showdown überzeugen.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Eine einfallslose History Romance!

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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Ich habe mir dieses Buch (wohl als einzige) nicht wegen sondern trotz des Covers als Leseexemplar bei der Lesejury angefragt. Denn mir ist zum Glück nicht der Fehler unterlaufen, den etliche Käufer des ...

Ich habe mir dieses Buch (wohl als einzige) nicht wegen sondern trotz des Covers als Leseexemplar bei der Lesejury angefragt. Denn mir ist zum Glück nicht der Fehler unterlaufen, den etliche Käufer des Buches gemacht haben, mich von der modernen Aufmachung der Geschichte täuschen zu lassen. Denn für alle, die das noch nicht bemerkt haben: dies ist ein Historischer Roman, der 1899 in New York spielt. Für dieses Setting finde ich die gesamte Gestaltung viel zu irreführend, was auch die zahlreichen verwirrten bis wütenden Rezensionen zu der Geschichte erklärt. Das rückenfreie Ballkleid, die Betonwand, der Titel, die Genreeinstuftung als "New Adult" statt "History Romance" und der etwas ungenaue Klapptext - all das deutet nicht aussagekräftig genug auf einen historischen Roman hin, weshalb viele Leser mit total falschen Erwartungen an die Geschichte herangegangen sind. Da finde ich das Originalcover viel passender.

Erster Satz: "Elizabeth Adora Holland war zu Lebzeiten sowohl für ihren Liebreiz als auch für ihre moralische Unfehlbarkeit bekannt gewesen und würd daher nach ihren Tod zweifellos einen besonderen Platz mit hervorragender Aussicht im Himmel ergattern."

Ich bin zum Glück sehr unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen, leider konnte sie mich aber trotzdem nicht vollends überzeugen. Wir beginnen die Geschichte mit der Beerdigung der Protagonistin Elizabeth Holland, um danach einen Monat vor zu springen. Das wirft natürlich die Frage auf, warum und wie Elizabeth sterben wird und gibt Futter für Spekulationen. Leider geht es nach dem interesseweckenden Start äußerst zäh weiter und wir müssen uns erst durch einen Dschungel aus schwierigen Namen und Rängen kämpfen, bis wir darunter unsere Protagonisten ausmachen können. Denn anders als ich vermutet hatte gibt es davon mehrere und der Fokus auf eine bestimmte Person wird vermieden. Interessant ist, das der Perspektivwechsel (nur Er-Erzähler) durch vorangestellte Ausschnitte aus Klatschzeitungen, Briefen, oder Büchern zu Benimmregeln für jungen Damen am Beginn des Kapitels geschickt eingeleitet werden.

So lernen wir die scheinbar unschuldige, perfekte Elizabeth Holland kennen, die als Rettung für ihre bankrotte Familie den reichen Junggesellen Henry Schoonmaker heiraten soll, dabei aber mit dem mittellosen Kutscher Will eine Affäre hat. Wir treffen ihre lebenslustige, jüngere Schwester Diana Holland, die ihrer Mutter mit ihrer rebellischen Ader ein Dorn im Auge ist, deren Lebensfreude und Echtheit aber Henry imponiert. Außerdem bekommen wir Einblicke in das Leben von Elizabeths rachsüchtiger bester Freundin Penelope, die sich Henry angeln will und blicken durch die Augen der jungen Zofe Lina hinter die Fassaden des Hauses Hollands, die einst Elizabeths Freundin war und Will liebt. Ihr merkt schon - es beginnt ein großes Durcheinander an Verrat, Intrigen, Liebe, Geheimnissen, Pflicht, Ehre, Anstand, Eifersucht, Reichtum, Armut, Hoffnung und Träumen mitten in einer Zeit des Aufbruchs und der Neuerung.

Durch den lockeren Schreibstil, der durch ausschweifende Beschreibungen und Schilderungen von gesellschaftlichen Strukturen ein wenig behäbiger wirkt als von anderen NA-Romanen gewohnt, der aber für einen historischen Roman noch sehr leichtfüßig und einfach daherkommt, kann man die Geschichte schnell durchlesen. Leider plätschert die Geschichte ohne große Höhepunkte, Überraschungen oder Wendungen vor sich hin und bleibt immer eindimensional und vorhersehbar. Durch etliche Wiederholungen und die gedrosselte Geschwindigkeit des Erzähltempos ist gerade der Mittelteil sehr langatmig. So kann die Geschichte weder mit spannenden Wendungen, noch mit wilder Leidenschaft, inniger Liebe oder interessantem Tiefgang aufwarten und bleibt in allen Bereichen recht mittelmüßig und unbeeindruckend. Das glamouröse Setting sorgt zwar dafür, dass das Interesse immer ausreicht, um weiterzulesen, für mich wirkte es aber ein wenig zu modern und konnte den Geist der Zeit nicht wirklich auffangen. Da die Geschichte im Vordergrund stand, wurde das New York des 19. Jahrhunderts hier zwar eine schöne Kulisse, mehr als einen hübschen Hintergrund für die Geschehnisse konnte aber nicht abgebildet werden.

Auch die Protagonisten konnten mich nicht überzeugen. Sie blieben alle recht blass und machten nur kleine Schritte aus ihren stereotypischen Rollen hinaus. Zuerst nahm ich an, Elizabeth sei die Hauptperson. Als das farblose, naive und eingebildete Mädchen dann aber nicht besonders oft auftauchte, war ich nicht besonders traurig. Auch für die arrogante, verwöhnte, intrigante, rachsüchtige Penelope konnte ich mich nicht erwärmen, genauso wenig wie für das Dienstmädchen Lina, die mir mit ihrer ehrgeizigen, neidischen, verbohrten Art zuwider war. Die einzige Identifikationsfigur, die die Geschichte für mich etwas gerettet hat, ist Diana Holland. Mit ihrer wilden, lebensfrohen, rebellischen Art ist mir der kleine Wirbelwind sofort ans Herz gewachsen. Was sie aber ausgerechnet an Henry Schoonmaker, dem schnelllebigen Partylöwen und seichten Dandy finden soll, konnte ich nicht verstehen, weshalb mich schlussendlich auch diese Entwickelung der Handlung nicht packen konnte.
Das Ende war dann relativ kurz angebunden, was wohl auch damit zusammenhängt, dass es noch drei weitere Teile geben wird. Bei mir wurde leider nicht genügend Interesse geweckt, um weiterzulesen, auch wenn mich das Buch stellenweise gut unterhalten konnte.


Fazit:


Für einen historischen Roman zu modern, stereotyp und zu unglaubwürdig - für einen modernen Liebesroman hingegen viel zu verschlafen, verklemmt und leidenschaftslos. Im Endeffekt eine recht einfallslose History Romance, die höchstens als Lückenfüller taugt.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Eine einfallslose History Romance!

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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Ich habe mir dieses Buch (wohl als einzige) nicht wegen sondern trotz des Covers als Leseexemplar bei der Lesejury angefragt. Denn mir ist zum Glück nicht der Fehler unterlaufen, den etliche Käufer des ...

Ich habe mir dieses Buch (wohl als einzige) nicht wegen sondern trotz des Covers als Leseexemplar bei der Lesejury angefragt. Denn mir ist zum Glück nicht der Fehler unterlaufen, den etliche Käufer des Buches gemacht haben, mich von der modernen Aufmachung der Geschichte täuschen zu lassen. Denn für alle, die das noch nicht bemerkt haben: dies ist ein Historischer Roman, der 1899 in New York spielt. Für dieses Setting finde ich die gesamte Gestaltung viel zu irreführend, was auch die zahlreichen verwirrten bis wütenden Rezensionen zu der Geschichte erklärt. Das rückenfreie Ballkleid, die Betonwand, der Titel, die Genreeinstuftung als "New Adult" statt "History Romance" und der etwas ungenaue Klapptext - all das deutet nicht aussagekräftig genug auf einen historischen Roman hin, weshalb viele Leser mit total falschen Erwartungen an die Geschichte herangegangen sind. Da finde ich das Originalcover viel passender.

Erster Satz: "Elizabeth Adora Holland war zu Lebzeiten sowohl für ihren Liebreiz als auch für ihre moralische Unfehlbarkeit bekannt gewesen und würd daher nach ihren Tod zweifellos einen besonderen Platz mit hervorragender Aussicht im Himmel ergattern."

Ich bin zum Glück sehr unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen, leider konnte sie mich aber trotzdem nicht vollends überzeugen. Wir beginnen die Geschichte mit der Beerdigung der Protagonistin Elizabeth Holland, um danach einen Monat vor zu springen. Das wirft natürlich die Frage auf, warum und wie Elizabeth sterben wird und gibt Futter für Spekulationen. Leider geht es nach dem interesseweckenden Start äußerst zäh weiter und wir müssen uns erst durch einen Dschungel aus schwierigen Namen und Rängen kämpfen, bis wir darunter unsere Protagonisten ausmachen können. Denn anders als ich vermutet hatte gibt es davon mehrere und der Fokus auf eine bestimmte Person wird vermieden. Interessant ist, das der Perspektivwechsel (nur Er-Erzähler) durch vorangestellte Ausschnitte aus Klatschzeitungen, Briefen, oder Büchern zu Benimmregeln für jungen Damen am Beginn des Kapitels geschickt eingeleitet werden.

So lernen wir die scheinbar unschuldige, perfekte Elizabeth Holland kennen, die als Rettung für ihre bankrotte Familie den reichen Junggesellen Henry Schoonmaker heiraten soll, dabei aber mit dem mittellosen Kutscher Will eine Affäre hat. Wir treffen ihre lebenslustige, jüngere Schwester Diana Holland, die ihrer Mutter mit ihrer rebellischen Ader ein Dorn im Auge ist, deren Lebensfreude und Echtheit aber Henry imponiert. Außerdem bekommen wir Einblicke in das Leben von Elizabeths rachsüchtiger bester Freundin Penelope, die sich Henry angeln will und blicken durch die Augen der jungen Zofe Lina hinter die Fassaden des Hauses Hollands, die einst Elizabeths Freundin war und Will liebt. Ihr merkt schon - es beginnt ein großes Durcheinander an Verrat, Intrigen, Liebe, Geheimnissen, Pflicht, Ehre, Anstand, Eifersucht, Reichtum, Armut, Hoffnung und Träumen mitten in einer Zeit des Aufbruchs und der Neuerung.

Durch den lockeren Schreibstil, der durch ausschweifende Beschreibungen und Schilderungen von gesellschaftlichen Strukturen ein wenig behäbiger wirkt als von anderen NA-Romanen gewohnt, der aber für einen historischen Roman noch sehr leichtfüßig und einfach daherkommt, kann man die Geschichte schnell durchlesen. Leider plätschert die Geschichte ohne große Höhepunkte, Überraschungen oder Wendungen vor sich hin und bleibt immer eindimensional und vorhersehbar. Durch etliche Wiederholungen und die gedrosselte Geschwindigkeit des Erzähltempos ist gerade der Mittelteil sehr langatmig. So kann die Geschichte weder mit spannenden Wendungen, noch mit wilder Leidenschaft, inniger Liebe oder interessantem Tiefgang aufwarten und bleibt in allen Bereichen recht mittelmüßig und unbeeindruckend. Das glamouröse Setting sorgt zwar dafür, dass das Interesse immer ausreicht, um weiterzulesen, für mich wirkte es aber ein wenig zu modern und konnte den Geist der Zeit nicht wirklich auffangen. Da die Geschichte im Vordergrund stand, wurde das New York des 19. Jahrhunderts hier zwar eine schöne Kulisse, mehr als einen hübschen Hintergrund für die Geschehnisse konnte aber nicht abgebildet werden.

Auch die Protagonisten konnten mich nicht überzeugen. Sie blieben alle recht blass und machten nur kleine Schritte aus ihren stereotypischen Rollen hinaus. Zuerst nahm ich an, Elizabeth sei die Hauptperson. Als das farblose, naive und eingebildete Mädchen dann aber nicht besonders oft auftauchte, war ich nicht besonders traurig. Auch für die arrogante, verwöhnte, intrigante, rachsüchtige Penelope konnte ich mich nicht erwärmen, genauso wenig wie für das Dienstmädchen Lina, die mir mit ihrer ehrgeizigen, neidischen, verbohrten Art zuwider war. Die einzige Identifikationsfigur, die die Geschichte für mich etwas gerettet hat, ist Diana Holland. Mit ihrer wilden, lebensfrohen, rebellischen Art ist mir der kleine Wirbelwind sofort ans Herz gewachsen. Was sie aber ausgerechnet an Henry Schoonmaker, dem schnelllebigen Partylöwen und seichten Dandy finden soll, konnte ich nicht verstehen, weshalb mich schlussendlich auch diese Entwickelung der Handlung nicht packen konnte.
Das Ende war dann relativ kurz angebunden, was wohl auch damit zusammenhängt, dass es noch drei weitere Teile geben wird. Bei mir wurde leider nicht genügend Interesse geweckt, um weiterzulesen, auch wenn mich das Buch stellenweise gut unterhalten konnte.


Fazit:


Für einen historischen Roman zu modern, stereotyp und zu unglaubwürdig - für einen modernen Liebesroman hingegen viel zu verschlafen, verklemmt und leidenschaftslos. Im Endeffekt eine recht einfallslose History Romance, die höchstens als Lückenfüller taugt.