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Veröffentlicht am 29.09.2019

Hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld
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The Black Coats - … denn wir vergeben keine Schuld von Colleen Oakes
erschienen bei Gulliver

Zum Inhalt

Die Frauen des mysteriösen Geheimbundes »Black Coats« haben sich geschworen, gewalttätigen Männern ...

The Black Coats - … denn wir vergeben keine Schuld von Colleen Oakes
erschienen bei Gulliver

Zum Inhalt

Die Frauen des mysteriösen Geheimbundes »Black Coats« haben sich geschworen, gewalttätigen Männern eine Lektion zu erteilen. Als Thea eine Einladung erhält, sieht sie endlich ihre Chance gekommen, sich am Mörder ihrer Cousine zu rächen. Doch die Vergeltungsaktionen eskalieren und Thea zweifelt am Sinn ihrer Mission: Sorgt Rache wirklich für Gerechtigkeit? Kann sie noch aussteigen – oder ist es längst zu spät?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover wirkt düster und der Klappentext verspricht eine Menge Mystery und Spannung. Die Geschichte wird in der dritten Person geschildert.

Das Buch startet mit einem relativ kurzen, aber sehr heftigen Prolog, der im Jahr 1972 spielt. Hier ist Robin die Protagonistin – in wie weit sie eine Rolle in der weiteren Geschichte spielt, wird natürlich noch nicht verraten. Aber findige Füchse werden dies nach einigen Seiten schon herausbekommen ;)
Der Rest der Story spielt im Hier und Heute und Thea ist unser Hauptcharakter. Sie trauert um ihre Cousine Natalie, die vor einigen Monaten brutal ermordet wurde. Es fällt Thea schwer, mit Natalies Tod umzugehen und sie verlangt nach Rache und Gerechtigkeit. Was nicht unbedingt gut zusammenpasst ... Und dies ist auch der Grundtenor der Geschichte.
In wie weit ist Rache vertretbar? Herrscht zu wenig Gerechtigkeit in der Justiz?
Thea und die weiteren Charaktere werden eigentlich nur angerissen, sie hätten für mich gerne mehr Tiefe erlangen können. Man kennt zwar ihren Grund für den Beitritt bei den Black Coats, aber das war´s dann auch schon. Fand ich etwas schade. Ebenso die fehlenden Infos über eine bestimmte Person – um wen es sich handelt, kann ich hier natürlich nicht erwähnen. Aber vielleicht geht es jemandem beim Lesen ja genauso wie mir. Für die Geschichte war es jetzt nicht unbedingt relevant, aber ich hätte einfach gerne mehr über diese Person erfahren.

Sie kannte das Gefühl allzu gut und wusste, wie es leider wirklich war: Die Trauer würde ihn immer wieder einholen.
Seite 230

Colleen Oakes konnte mich nur mittelmäßig mit diesem Buch überzeugen. Die Charaktere erhielten zu wenig Tiefe, sie agierten teils viel zu überzogen und die Situationen wirkten dadurch oft wie gestellt. Die Black Coats sind auf der einen Seite viel zu durchorganisiert, auf der anderen Seite gibt es Momente, die einfach zu überdreht und nicht authentisch wirken. Die Thematik fand ich anhand des Klappentextes sehr wichtig und auch spannend, die Story blieb aber leider hinter meinen Erwartungen zurück. Rache, Schuld, Gerechtigkeit – drei große Worte, die sich wie ein roter Faden durch das Buch ziehen. Selbstjustiz ist nicht richtig, auch wenn die Justitia manchmal auf einem Auge blind zu sein scheint … Wenn jeder Rache im großen Stil verüben würde, wo würde die Welt denn da hinkommen? Ein Buch, das nicht wirklich schlecht war, das mir aber auch leider nicht weiterhin im Gedächtnis bleiben wird.

„Manchmal ist es ein Geruch oder ein Lied oder vielleicht eine Erinnerung, die zum schlechtesten Zeitpunkt hochkommt. Trauern ist ein Kampf gegen eine unsichtbare Flutwelle.
Seite 90


Zum Autor

Colleen Oakes wurde in Denver, Colorado geboren und entwickelte schon früh eine große Leidenschaft für Bücher und das Schreiben. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Denver, wo sie liest, schwimmt und schreibt. www.colleenoakes.org


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 14 Jahren
397 Seiten
übersetzt von Friederike Levin
ISBN 978-3-407-78998-3
Preis: 16,95 Euro
erschienen bei https://www.beltz.de/kinder" target="_blank">https://www.beltz.de/kinderjugendbuch/marken/gulliver.html
Leseprobe https://www.beltz.de/kinder" target="_blank">https://www.beltz.de/kinder
jugendbuch/produkte/produktproduktdetails/40797-theblackcoatsdennwirvergebenkeineschuld.html

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.lovelybooks.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die interessante Leserunde bedanken!




Veröffentlicht am 20.08.2019

Kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch

Ein Leben und eine Nacht
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Ein Leben und eine Nacht von Anne Griffin
erschienen bei Rowohlt Kindler

Zum Inhalt

Ich bin hier, um mich zu erinnern...
...an alles, was ich gewesen bin, und alles, was ich nie wieder sein werde."
In ...

Ein Leben und eine Nacht von Anne Griffin
erschienen bei Rowohlt Kindler

Zum Inhalt

Ich bin hier, um mich zu erinnern...
...an alles, was ich gewesen bin, und alles, was ich nie wieder sein werde."
In einer irischen Kleinstadt sitzt Maurice Hannigan, 84 Jahre alt, an einer Hotelbar und blickt auf sein Leben zurück. Dies ist keine gewöhnliche Nacht. Fünf Mal wird er im Lauf des Abends sein Glas erheben, um auf die Menschen anzustoßen, die ihm am meisten bedeutet haben.
Der Mann, der seinen Gefühlen kaum Ausdruck verleihen konnte, erzählt in dieser Nacht von Momenten der Freude und des Zweifels, von verpassten Chancen und der Tragödie seines Lebens, die er vor allen verborgen hielt...
Ein Roman über Liebe und Verlust. Traurig und tröstend zugleich hallt die Stimme seines Helden noch lange nach.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Buch besitzt ein sehr schlichtes Cover, welches mir aber gut gefällt. Es zeigt einzig und allein einen Barhocker, der in dieser Geschichte ebenfalls die Hauptrolle spielt. Die Story wird im personalen Erzählstil erzählt.

Maurice ist 84 Jahre alt, steht erneut an einem Wendepunkt in seinem Leben und blickt auf dieses zurück. Er erzählt in einer einzigen Nacht von fünf besonderen Menschen, die seine Vergangenheit auf die unterschiedlichste Weise geprägt haben.

„Ich bin hier, um mich zu erinnern – an alles, was ich gewesen bin, und an alles, was ich nie wieder sein werde.“
Seite 36

Die Idee der Geschichte fand ich richtig toll, an der Umsetzung haperte es aber für mich etwas. Mir war zu wenig Irland im Spiel, die Menschen standen eindeutig im Vordergrund. Maurice arbeitet die verschiedenen Stationen seines Lebens auf, indem er fünf Menschen besonders bedenkt. Er erzählt somit auch einen Teil ihrer Geschichte. Ich hätte mir gewünscht, dass dies chronologisch passiert, denn ich fand den Stil der Autorin in dieser Beziehung sehr sprunghaft. Es war leider nicht so, dass die Erzählung von Maurice‘s Leben bei seiner Kindheit anfing und im hohen Alter endete. Es kam immer darauf an, wann welcher Mensch seinen Weg kreuzte. Daher wiederholte sich einiges teilweise. Man erfuhr nebenbei allerdings schon etwas von dem Menschen, auf den demnächst noch ein Toast ausgesprochen werden sollte.

Anne Griffin konnte mich mit der Lebensgeschichte ihres Protagonisten nicht so richtig in ihren Bann ziehen. Mir war die Erzählweise nicht chronologisch genug, die Autorin sprang von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück. Ich fand dies relativ unübersichtlich. Auch wurde durch diesen Erzählstil schon einiges vorweggenommen. Ein Leben und eine Nacht ist natürlich kein Thriller, in dem etwas aufgeklärt werden muss und der Leser auf diese Weise schon alle Fragen beantwortet hat, aber ich hatte es doch anders erwartet. Die berührenden Momente blieben für mich fast ganz aus - bis kurz vor Ende der Geschichte. Auch dies kam dann irgendwie abrupt, anders kann ich es ohne zu spoilern nicht erklären. Da fehlte mir eindeutig noch etwas. Ich hätte mir mehr Irland, mehr Chronologie und mehr Emotionalität gewünscht. Das Buch ist eine kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch.


Zum Autor

Anne Griffin ist eine irische Schriftstellerin. Sie erhielt für ihre Kurzgeschichten den John McGahern Award for Literature, außerdem stand sie u.a. auf der Shortlist für den Hennessy New Irish Writing Award und den Sunday Business Post Short Story Award. Ihr Romandebüt, “Ein Leben und eine Nacht”, wurde in zahlreiche Länder verkauft, u. a. in die USA, nach Kanada, Frankreich und Holland, und stand auf Platz 1 der irischen Bestsellerliste. Anne Griffin lebt in Irland.


WERBUNG
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320 Seiten
übersetzt von Martin Ruben Becker
ISBN 978-3-4634-0708-1
Preis: 20 Euro
erschienen bei https://www.rowohlt.de/verlage/kindler
Leseprobe https://www.rowohlt.de/hardcover/anne-griffin-ein-leben-und-eine-nacht.html

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 09.06.2019

Da ist noch Luft nach oben

Noras Welten
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Noras Welten – Durch den Nimbus von Madeleine Puljic
erschienen bei Piper

Zum Inhalt

Nora Winter hat Angst vor Büchern, und das aus gutem Grund: Sobald Nora anfängt zu lesen, fällt sie mitten hinein ...

Noras Welten – Durch den Nimbus von Madeleine Puljic
erschienen bei Piper

Zum Inhalt

Nora Winter hat Angst vor Büchern, und das aus gutem Grund: Sobald Nora anfängt zu lesen, fällt sie mitten hinein in die Handlung des Buches und muss die Geschichte am eigenen Leib erleben. Sie hofft, das Problem mithilfe des Hypnosetherapeuten Ben in den Griff zu bekommen, aber natürlich gerät sie jetzt erst recht in Schwierigkeiten. Denn diesmal wird nicht nur Nora in die Handlung hineingezogen, sondern der Therapeut gleich mit. Gegen ihren Willen landen die beiden in einer Welt voller Intrigen, die eigentlich nicht existieren dürfte – zwischen Rittern, Magiern und vorlauten Drachen. Es gibt nur einen Weg zurück: Sie müssen die Geschichte bis zum Ende durchstehen.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Story wird in der dritten Person geschildert und zu jedem Kapitelanfang erscheint eine Illustration, die von der Autorin selbst stammt. Die Idee hinter der Geschichte hat mich schon gleich bei einer Leseprobe gepackt – ob mir das Buch im Ganzen auch gefallen hat, erfahrt ihr jetzt.

Nora scheut das Lesen, da sie jedes Mal in die jeweilige Geschichte hineingezogen wird. Sogar bei Werbeanzeigen passiert ihr dies neuerdings. Als logische Konsequenz und letzten Ausweg sucht sie daher Ben auf. Er soll ihr durch Hypnose helfen. Ein verrückter Plan oder besser gesagt, insgesamt eine verrückte Geschichte für den Therapeuten. Doch dann demonstriert Nora sehr schnell, wie ihr Weltenwandern funktioniert. Durch kleinste Kleinigkeiten wird der Lauf der betreffenden Geschichte schon verändert – wie soll man sich also dort verhalten zwischen Prinzen, Drachen und diversen Kämpfen? Wirklich keine leichte Situation. Ich erhoffte mir eine Menge an Spannung, doch die blieb leider aus.
Die Geschichte des Buches Eldinor, in die Nora und Ben abtauchen, steht eindeutig im Vordergrund. Zum Warum-und-Weshalb von Noras Schicksal und was sie dagegen tun kann, gibt die Geschichte nur wenig preis. Leider. Es gibt im letzten Drittel des Buches eine Spurensuche in der Vergangenheit, was ich wirklich interessant fand. Aber ansonsten dreht sich alles nur um die Personen und die Handlung in Eldinor im vierzehnten Jahrhundert.
Durch das Eingreifen von Nora und Ben ergeben sich in der Geschichte dann auch kleine Logikfehler, die ihnen selbst auffallen. Irgendwie ein klein wenig wirr das Ganze …

Nora wünschte sich nichts mehr als eine heiße Dusche, eine bequeme Jogginghose und einen starken Kaffee mit Zucker.
Seite 53

Madeleine Puljic konnte mich mit ihrem Auftakt noch nicht ganz überzeugen. Die Figuren hatten für mich zu wenig Tiefe, die Gabe oder auch Magie von Nora wird zu wenig erforscht und die Story des Romans war mir zu sehr im Vordergrund. Es wurde zu selten nach einem Ausweg aus der Geschichte gesucht. Das Leben in Eldinor war recht interessant dargestellt, besonders der kleine Drache Rashuk hatte es mir angetan. Der Schreibstil gefiel mir gut, aber ich denke, dass die Autorin zu viel Potenzial verschenkt hat. Oder meine Erwartungen waren zu hoch. Das Ende der Geschichte lässt auf eine Fortsetzung schließen, die voraussichtlich 2020 erscheinen soll. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich diese lesen werde.




Die Reihe

Noras Welten – Durch den Nimbus
Noras Welten – Weltenbruch (erscheint voraussichtlich im März 2020)


Zum Autor

Madeleine Puljic wurde 1986 in Oberösterreich geboren. Sie absolvierte die Kunstschule in Wien und lebt heute in Hamburg. Ihr erster Roman »Herz des Winters« erschien 2013 im Selbstverlag. Neben ihren eigenen Romanen in den Bereichen Fantasy und Science-Fiction schreibt sie außerdem regelmäßig für die Serie Perry Rhodan NEO. Ihr Roman »Noras Welten. Durch den Nimbus« wurde 2017 mit dem 1. Deutschen Selfpublishing-Preis ausgezeichnet.

WERBUNG
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336 Seiten
ISBN 978-3-492-26036-7
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.piper.de
Leseprobe https://www.piper.de/buecher/noras-welten-isbn-978-3-492-26036-7

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 08.03.2019

Tolle Ideen, aber an der Umsetzung hapert es stellenweise

Black Forest High
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Black Forest High - Ghostseer von Nina MacKay
erschienen bei Piper Ivi

Zum Inhalt

Seven hält den Rekord der am längsten außerhalb der Schule überlebenden Geistbegabten. Dadurch ist sie, seit sie zusammen ...

Black Forest High - Ghostseer von Nina MacKay
erschienen bei Piper Ivi

Zum Inhalt

Seven hält den Rekord der am längsten außerhalb der Schule überlebenden Geistbegabten. Dadurch ist sie, seit sie zusammen mit ihrem Geisterfreund Remi die Schule betreten hat, bekannter als ein Geist mit zwei Köpfen. Was nicht nur bei den geheimnisvollen Zwillingen Parker und Crowe für Aufmerksamkeit sorgt. Und schnell bemerkt Seven, dass auf der Black Forest High so einiges nicht stimmt: Was steckt hinter der geheimen Arbeitsgruppe, von der niemand weiß, was sie tut oder wer ihr angehört? Weshalb halten es alle für normal, dass die Schule gutes Geld mit den Schülern verdient, die Geister austreiben und verschollene Testamente ausfindig machen? Warum verschwinden zahlreiche Schulabgänger spurlos? Und weshalb scheinen es sämtliche Poltergeister, die von Sevens toter Schwester flüstern, auf sie abgesehen zu haben? Seven macht sich auf die Suche nach Antworten - gemeinsam mit ihren neuen Freunden und dem ein oder anderen nervigen Toten, der einfach nicht akzeptieren will, dass seine Zeit abgelaufen ist.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Story wird in der ersten Person geschildert und das Cover ist echt richtig schön geworden. Die Liebe zum Detail wird sichtbar.

Die ersten Seiten hauten mich gleich vom Hocker. Ich mochte Seven und Remi auf Anhieb. Seven trägt Chucks, liebt Rührei und ist ganz sie selbst mit ihren Ecken und Kanten.
Remi trägt ebenfalls Chucks und singt „Ain‘t your Mama“ – wie cool ist das bitte? Außerdem ist er ziemlich vorlaut, aber sympathisch.
Varla, Shana und Ira mochte ich auch recht gerne. Sie scheinen gute Freundinnen für Seven werden zu können.
Crowe und Parker mochte ich gar nicht. So gegensätzlich sie auch sind – mir gingen beide auf ihre Art einfach nur auf die Nerven.
Nina MacKay ist ja bekannt dafür, dass ihre Dialoge immer etwas Humorvolles enthalten, so auch hier. Wie schon in Dämonentage fand ich den Witz nicht zu aufdringlich - gefiel mir wirklich gut. Ihren Schreibstil mag ich grundsätzlich auch, aber diese Geschichte war mir an vielen Stellen viel zu wirr inszeniert. Ständig hatte ich das Gefühl, etwas überlesen zu haben, blätterte wieder zurück, aber an mir lag es definitiv nicht. Einige Sprünge waren für mich nicht nachvollziehbar und hinterließen nur Fragezeichen in meinem Kopf … Überhaupt streut die Autorin jede Menge Fragen, verteilt aber wenig Infos. Das beste Beispiel sind die Andeutungen bezüglich Sevens Familienstammbaum. Seven wundert sich kaum, stellt keinerlei Fragen und war mir in der Beziehung einfach zu passiv. Erst ist diese Erzählweise noch ganz aufregend, aber mit der Zeit wurde es mir zu nervig. Wirklich schade, denn die Ansätze sind echt richtig super. Allein der Aufbau der Black Forest High, ihre Umgebung, viele Kleinigkeiten im Inneren und natürlich die Idee mit den verschiedenen Türen – keine weiteren Erklärungen auf Grund der Spoilergefahr ;) All diese Dinge konnten mich begeistern und auch bei der Stange halten, aber trotzdem wertete das die Story nicht vollends auf.

Nina MacKay hat mich mit ihrem neuen Auftaktband etwas enttäuscht zurückgelassen. Ihr unterschwelliger Humor, ihr Schreibstil und ihre tollen Ideen konnten mich begeistern. Auch die Protagonistin und ihr Geisterfreund erlangten meine Sympathien, aber die zahlreichen Andeutungen und die ausbleibenden Aufklärungen bzw. Infos sowie die teils wirr angelegten Textpassagen zerrten an meinen Nerven. Der Cliffhanger am Ende des Buches lässt mich auf Band 2 hoffen – ich möchte wirklich gerne wissen, wie es mit Seven und Co weitergeht. Und ich erwarte mir eine ganze Menge Antworten. Bis dahin kann ich dem Buch leider nur eine mittelmäßige Bewertung geben.



Die Reihe

Black Forest High – Ghostseer
Band 2?


Zum Autor

Nina MacKay, irgendwann in den ausgeflippten 80er-Jahren geboren, arbeitet als Marketingmanagerin (wurde aber auch schon im Wonderwoman-Kostüm im Südwesten Deutschlands gesichtet). Außerhalb ihrer Arbeitszeiten erträumt sie sich eigene Welten und führt imaginäre Interviews mit ihren Romanfiguren. Gerüchten zufolge hat sie früher als Model gearbeitet und einige Misswahlen auf der ganzen Welt gewonnen. Schreiben ist und war allerdings immer ihre größte Leidenschaft.


WERBUNG
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ab 14 Jahren
400 Seiten
ISBN 978-3-492-70521-9
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.piper.de/ivi
Leseprobe: https://www.piper.de/buecher/black-forest-high-isbn-978-3-492-70521-9

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 06.02.2019

Tolle Ideen, aber an der Umsetzung hapert es stellenweise

Die Muschelsammlerin. Deine Bestimmung wartet
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Die Muschelsammlerin. Deine Bestimmung wartet von Charlotte Richter
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Mariel hat immer darauf vertraut, dass sie in Amlon glücklich wird. Inmitten der perlweißen Strände ...

Die Muschelsammlerin. Deine Bestimmung wartet von Charlotte Richter
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Mariel hat immer darauf vertraut, dass sie in Amlon glücklich wird. Inmitten der perlweißen Strände und des türkisblauen Meeres sollte es ihr an nichts fehlen. Aber tief im Herzen spürt Mariel, dass sie nicht dazugehört. Als der Tag der Verbindung bevorsteht, an dem jeder Jugendliche seinem perfekten Partner begegnet, wird Mariels größte Angst wahr: Sie ist eine Sonderbare, eine von denen, für die es keine Liebesgeschichte gibt. Zusammen mit Sander, Tora und Tammo muss Mariel Amlon verlassen. Nur in Nurnen, dem Reich der Träume, können sie ihren Seelenpartner noch finden. Doch auf der Reise flammen in Mariel plötzlich Gefühle für einen anderen auf. Und diese Gefühle bedeuten in Nurnen den sicheren Tod …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Obwohl sich der Klappentext in meinen Ohren nicht gerade wahnsinnig spektakulär anhörte, war ich doch sehr gespannt auf diese Geschichte. Ich erwartete eine Menge an Kreativität, was ich letztendlich auch erhielt. Aber ob das Buch damit zu einem Highlight für mich wurde? Lest selbst:

Die Story wird im personalen Erzählstil geschildert, was mir prinzipiell immer sehr gut gefällt. Doch leider konnte mich der Schreibstil der Autorin nicht zu jeder Zeit packen. Stellenweise fand ich ihn sogar sehr einfach gehalten, die Sätze waren mir in dem Falle zu abgehackt. Was ich auch äußerst schade fand, war die Tatsache, dass Mariel und die anderen Sonderbaren erst nach knapp 200 Seiten an ihrem eigentlichen Ziel ankamen. Vorher war es für mich ein einziges Gejammer über das Nichtauftauchen des Seelenpartners. Überhaupt empfand ich Mariel mit ihren achtzehn Jahren als recht naiv und weinerlich. Sie und auch die restlichen Charaktere stachen für mich nicht heraus, blieben eher blass zurück. Da änderten auch die etwas stämmigere Figur von Mariel oder die auffallend roten Haare von Tora nichts. Sie wirkten oft sehr distanziert einander gegenüber und fühlten sich relativ schnell auf den Schlips getreten. Es gibt viel Streit untereinander und der eine beschuldigt den anderen wegen Kleinigkeiten. Ich fühlte mich stellenweise wie im Kindergarten …
Bevor es dann letztendlich nach Nurnen geht und der Abschied von der neuen Heimat Xerax schwerfällt, verliert sich gerade Mariel in einem – wie ich finde – übertriebenen Eifersuchtsdrama. Wenn sie dann noch theatralisch mit dem Fuß aufgestampft hätte, wäre ich auch nicht überrascht gewesen …

Ich wollte doch nur glücklich sein.
Zum ersten Mal kommt mir der Gedanke, dass das ziemlich viel verlangt ist.
Seite 88

Aber es war auch nicht alles ganz negativ, nein. Die Ideen der Autorin haben mir sehr gut gefallen. Ihr erschaffenes Spiegelreich ist toll aufgebaut, man kann selbst als Leser kaum zwischen Halluzination und Realität unterscheiden. Eine riesige Fantasiewelt, die sich ständig verändert. Dies und auch einige Textpassagen konnten mich immer wieder begeistern.

Charlotte Richter hat mir mit ihrem Jugendbuch nette Lesestunden bescheren können, auch wenn ich zwischendurch nicht wirklich mit ihren Charakteren klargekommen bin. Ihre kreierte Welt fand ich super, die Figuren eher blass und unscheinbar. Ihren Schreibstil empfand ich als wankelmütig, ich schwankte zwischen Begeisterung und Kopfschütteln. Der Wechsel von Schein zu Sein und die Konfrontation mit den eigenen Ängsten war gut gewählt, aber stellenweise wurde dies sehr unübersichtlich und verworren dargestellt. Ich gehöre nun nicht mehr zu der anvisierten Zielgruppe, hatte aber teilweise echt Schwierigkeiten, der Story mit voller Aufmerksamkeit zu folgen – wie muss es da einem 12-jährigen Leser ergehen? Es gibt jede Menge tolle Ideen in diesem Buch, aber ich habe beim Lesen oft eine gewisse Kühle und Distanz gerade zu den Charakteren gespürt. Ich kam einfach nicht voll und ganz in der Story an, was ich wirklich äußerst schade finde. Das Ende lässt noch Raum für eine Fortsetzung, aber ich persönlich weiß noch nicht, ob ich diese lesen würde.


Zum Autor

Charlotte Richter begann noch während des Studiums zu schreiben und verfasste ihre ersten Texte für den Hörfunk. Seitdem hat sie mehrere Romane für Jugendliche und Erwachsene veröffentlicht. Sie erhielt diverse Literaturstipendien und unter anderen den Förderpreis für Literatur der Stadt Hamburg. Sie ist Mitglied im Hamburger Writer´s Room, einer Arbeitsgemeinschaft für Schriftsteller, auch wenn sie Hamburg inzwischen verlassen hat. Heute lebt und schreibt sie in Kattendorf in Schleswig-Holstein.


WERBUNG
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ab 12 Jahren
432 Seiten
ISBN 978-3-401-60435-0
Preis: 18 Euro
erschienen bei https://www.arena-verlag.de
https://www.arena-verlag.de/artikel/die-muschelsammlerin-deine-bestimmung-wartet-978-3-401-60435-0

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!