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Veröffentlicht am 29.08.2019

Kackbohne oder coole Socke?

Einfach Yeshi
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Die kleine neunjährige Yeshi ist etwas anders als alle anderen. Die Schweizerin hat zwar weiße Eltern, doch sie selbst ist dunkelhäutig. Yeshi wurde adoptiert. Damit haben andere aber mehr Probleme als ...

Die kleine neunjährige Yeshi ist etwas anders als alle anderen. Die Schweizerin hat zwar weiße Eltern, doch sie selbst ist dunkelhäutig. Yeshi wurde adoptiert. Damit haben andere aber mehr Probleme als sie selbst. Immerhin wird sie an ihrer neuen Schule gleich von den Kindern als Kackbohne bezeichnet und ausgegrenzt. Doch Yeshi gibt nicht auf und versucht, ihren eigenen Weg zu finden…

Das Buch lässt mich etwas ratlos zurück. Es beinhaltet eine Menge Themen. Angefangen von Adoption, Trennung der Eltern, Umzug, Freundeskreis, andere Hautfarbe, Vorurteile, Gewalt und vieles mehr.

Yeshi ist eine neunjährige, die mir manchmal etwas zu naiv und unbedarft vorkommt. So störte mich beispielsweise die Szene, als Yeshi eine Frau kennenlernt, mit der sie sich nicht einmal richtig unterhalten kann, dafür sofort mit ihr mitgeht. Auch andere Handlungen sind nicht wirklich nachvollziehbar für mich.

Die Geschichte ist sehr leicht und in einer kindgerechten Sprache geschrieben. Die Altersempfehlung lautet ab 8 Jahre. Meine große Tochter ist 8 Jahre, dennoch weiß ich, dass sie den Text nicht verstehen würde. Die Geschichte ist mäßig spannend, denn man wird immer mit neuen Themen und Problemen konfrontiert. Dass Yeshi zunächst die Trennung der Eltern nicht realisiert, kann ich dagegen nachvollziehen. Der Vater ist zunächst weg, zieht nach London und die Eltern spielen nicht mit offenen Karten, obwohl Yeshi sogar explizit nach einer Trennung fragt.

Nein, in diesem Fall bin ich zwiegespalten. Ich mag zwar Yeshi und ihre Art, mit ihrer „Andersartigkeit“ umzugehen. Doch manche Handlungen und Reaktionen stellten mich vor Rätsel. Ebenso die Fülle an Themen, bei denen ich mir sicher bin, dass Kinder ab 8 Jahren diese Menge gar nicht erfassen bzw. verarbeiten könnten.

Fazit:
An sich ein gutes Buch, in einer schönen Sprache. Leider mit zu vielen Themen und einigen nicht ganz nachvollziehbaren Handlungen.

Veröffentlicht am 20.08.2019

Anstrengende Geschichte

Ein wunderbares Jahr
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Giorgia ist in den Vorbereitungen zum schönsten Tag ihres Lebens. Doch dann sieht sie ihren künftigen Ehemann mit Frau und Kind vorbeilaufen und es sieht ganz und gar nicht nach einer flüchtigen Bekanntschaft ...

Giorgia ist in den Vorbereitungen zum schönsten Tag ihres Lebens. Doch dann sieht sie ihren künftigen Ehemann mit Frau und Kind vorbeilaufen und es sieht ganz und gar nicht nach einer flüchtigen Bekanntschaft aus. Hals über Kopf verlässt Giorgia das Brautmodengeschäft. Flüchtet nach Hause, in den Schoß der Familie. Doch auch hier scheint nicht alles Eitelsonnenschein zu sein.

Die Geschichte ist sehr emotional und hat viele Rückblicke und Szenenwechsel. Als Leser ist man schon sehr gefordert, muss sich konzentrieren und sich auf die Geschichte einlassen. Ich selbst hatte, da ich es an mehreren Tagen gelesen habe, immer wieder ein wenig Startprobleme. Musste erst wieder in die Geschichte einfinden. Die Familiengeschichte ist zwar im Kern interessant, jedoch wird sie nicht so spannend präsentiert, wie ich es erwartet hätte.

Fazit:
Ein eher anstrengendes Buch, das zwar einen interessanten Kern in sich birgt, diesen aber auch leider gut zu verstecken weiß.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Optisch sehr schön

Mach dieses Buch zum Bienenhaus
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Bienen standen schon im vergangenen Jahr ganz hoch im Kurs bei unseren Kindern. In der Schule bzw. Kindergarten wurde darüber gesprochen und auch im Ort gab es viele Aktionen zu dieser Thematik. Von den ...

Bienen standen schon im vergangenen Jahr ganz hoch im Kurs bei unseren Kindern. In der Schule bzw. Kindergarten wurde darüber gesprochen und auch im Ort gab es viele Aktionen zu dieser Thematik. Von den ganzen Samen, die verteilt wurden, wurde dann auch bei uns im Garten an die Stelle des Sandkastens, der letztes Jahr weichen musste, eine Bienenwiese angelegt.

Diese hat sich so gut etabliert, dass sie in diesem Jahr erneut wachsen durfte (dank der heruntergefallenen Samen war das auch kein Problem) und durch verschiedene Bienenhäuser ergänzt wurde. Natürlich durfte auch in diesem Jahr die passende Lektüre dazu nicht fehlen und so zog dieses Buch bei uns ein.

Optisch ist es sehr schön gemacht. Mit vielen Bildern, kindgerechten Erklärungen und großer Schrift, so dass ein Leseanfänger auch eigenständig darin stöbern kann. Die Abbildungen erklären vieles in Bezug auf Bienen und halfen meinen beiden Kindern (8 und 4 Jahre) bei vielen Fragen weiter. Experimentiervorschläge, Quiz und Rätsel laden zum aktiven Mitmachen ein und auch Bastelmaterial wird im Buch angeboten, denn der Titel ist hier Programm. Leider ist es mehr ein theoretisches Basteln, denn für den Outdoorbereich und die Bienen eignet sich das Material nicht. Es ist aus Papier, recht dünn und saugstark. Gerade bei Regen saugt sich dieses schnell voll und beginnt dann mit der Zeit aufzuweichen oder im schlimmsten Fall zu schimmeln. Das ist sehr schade, da es eigentlich eine tolle Idee war.

Fazit:
Das Buch ist soweit in Ordnung, das Material auch, wenn es man als theoretische Grundlage zum Zeigen und Erklären für Kinder verwendet. Für den Einsatz mit Bienen ist es jedoch nicht geeignet.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Ein Drache ist ein Drache ... oder etwa nicht?

Gork der Schreckliche
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Gork ist ein Drache. Aber nicht irgendeiner, sondern ein ganz besonderer Drache. Er ist grün, mittelgroß, mit kurzen Hörnern und einer schuppigen Haut. Aber vor allem ist er wahnsinnig eingebildet und ...

Gork ist ein Drache. Aber nicht irgendeiner, sondern ein ganz besonderer Drache. Er ist grün, mittelgroß, mit kurzen Hörnern und einer schuppigen Haut. Aber vor allem ist er wahnsinnig eingebildet und … ein Weichei.

Dennoch muss Gork zur EierLege eine Königin finden, die mit ihm zusammen sein will. Andernfalls wird er versklavt. Aber ob ihm das gelingen wird? Seine Aussichten stehen nicht sonderlich gut…


Ich liebe Bücher über oder mit Drachen und war daher sehr von dem Titel, der Kurzbeschreibung und des Covers angetan. Doch Gork hat mich dann sehr überrascht. Leider nicht sonderlich positiv.
Dass Drachen mitunter ein größeres Ego haben, eitel und egoistisch sind, kann man sich schon gut vorstellen. Nicht zuletzt J.R.R. Tolkien hat dieses Bild geprägt. Aber Gork ist dann doch wiederum anders. Gork ist auch noch ein Außerirdischer, der zusammen mit einem Weibchen den Weltraum unsicher und Planten erobern soll.
Hatte ich mich zunächst in der Geschichte noch festgelesen, wurde sie bald sehr seltsam und langweilig. Die Geschichte plätschert vor sich hin, einen roten Faden habe ich ebenso vermisst wie Spannung. Gork hat schon etwas, aber dann fehlt da doch wieder das gewisse Etwas.

Der Humor war manchmal gut, an anderen Stellen wiederum arg gewollt und gezwungen. Kraftausdrücke wie Wiederholungen konnten mich ebenso wenig begeistern wie mache seltsamen Ausdrücke.

Fazit:
An sich eine gute Idee mit einigen guten Ansätzen. Jedoch konnte mich die Umsetzung nicht wirklich begeistern.

Veröffentlicht am 05.06.2018

Lehrerin auf Klassenfahrt

Frau Lehrer undercover
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Die 32jährige Franziska Becker unterrichtet Wirtschaft, was ihr jedoch nur mäßig Spaß bereitet. Vielmehr zeigt sie Interesse an ihrem Privatleben und der Suche nach einem Mann. Als sie plötzlich auf Klassenfahrt ...

Die 32jährige Franziska Becker unterrichtet Wirtschaft, was ihr jedoch nur mäßig Spaß bereitet. Vielmehr zeigt sie Interesse an ihrem Privatleben und der Suche nach einem Mann. Als sie plötzlich auf Klassenfahrt nach Barcelona soll, sieht sie ihre Chance bei dem attraktiven Sportlehrer gekommen .. wären da die Schüler nicht.

Das Buch hat es mir nicht leicht gemacht. Ich brauchte eine ganze Weile, ehe ich mich auch nur einigermaßen mit dem Humor der Autorin angefreundet hatte. Er wirkt manchmal recht gezwungen und platt. Der Schreibstil selbst ist flüssig, wenn auch die Spannung etwas fehlt.

Franziska kam mir auf der einen Seite verbraucht, auf der anderen Seite auch furchtbar naiv vor. Ich konnte sie als Figur nicht richtig greifen, so dass ich auch nicht warm mit ihr wurde.

Fazit:
Ein flippiges Buch, bei dem man auch auf Umgangssprache stößt und das keinen besonderen Anspruch an seinen Leser stellt. Eine leichte und, sofern man diese Art Humor mag, witzige Unterhaltung zum Abschalten und sich amüsieren.