Profilbild von nirak03

nirak03

Lesejury Star
offline

nirak03 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit nirak03 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2019

Schöne Fortsetzung

Die Ärztin: Die Wege der Liebe
0

Der Erste Weltkrieg hat begonnen. Seinen Schrecken bekommen auch die Ärztin Ricarda Thomasius und ihre Familie zu spüren. Ihre Praxis muss sie schließen, da ihre Patienten nicht mehr das Geld aufbringen ...

Der Erste Weltkrieg hat begonnen. Seinen Schrecken bekommen auch die Ärztin Ricarda Thomasius und ihre Familie zu spüren. Ihre Praxis muss sie schließen, da ihre Patienten nicht mehr das Geld aufbringen können, sie zu bezahlen. Ricarda beschließt, an der Charité zu arbeiten. Hier wird ihre Hilfe dringend gebraucht. Ihre Familie droht zu zerbrechen. Georg, ihr Sohn wird vermisst. Mit Henny hat sie sich fürchterlich gestritten. Ein Bruch, der wohl nicht mehr zu heilen ist und Antonia, die jüngste geht ihre eigenen Wege. Wird die Familie wieder zueinanderfinden oder werden sie sich verlieren?

Der vorliegende Band „Die Wege der Liebe“ ist der dritte Teil der Reihe um die Ärztin Ricarda Thomasius. Es empfiehlt sich, die Trilogie der Reihe nachzulesen, da sich die Handlung aufeinander aufbaut. Es gibt zwar immer mal wieder kleine Rückblenden, man könnte diesen Teil vermutlich auch ohne Vorkenntnisse lesen, aber richtig verstehen und nachvollziehen kann man die Handlung nur, wenn man eben die Vorgängerbände kennt.

Mir gefällt diese Buchreihe eigentlich richtig gut, allerdings konnte mich dieser dritte Teil nicht vollends überzeugen. Die Geschichte beginnt sich nun zu wiederholen. Ereignisse, die schon Ricarda in jungen Jahren erlebt hat, erleben nun irgendwie auch ihre Töchter oder zu mindestens ähnliches.

Aber trotz allem hat es Spaß gemacht mitzuerleben, wie das Leben der Familie Thomasius weitergeht. Die Welt bleibt nicht stehen und so auch hier. Anschaulich werden die Kriegszeiten geschildert. Ricardas Kinder werden erwachsen und gehen ihrer Wege, aber die Verbundenheit und Liebe füreinander werden glaubhaft in Szene gesetzt. Kurz um, beim Lesen merkt man nicht, wie die 576 Seiten so dahin fliegen.

„Die Ärztin. Die Wege der Liebe“ ist ein weiterer Teil dieser Reihe und beschreibt anschaulich das Leben in den Kriegsjahren des 1.WK und die erste Zeit danach. Ob es wohl wirklich das Ende dieser Reihe ist oder ob das Autorenpaar Helene Sommerfeld noch mehr zu Ricarda und ihre Familie zu sagen hat, wird die Zeit zeigen. Die nächsten Jahre, haben sicher noch einiges zu bieten.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Schöne Liebesgeschichte

Ufer der Erinnerung
0

Eine junge Frau steht kurz davor die Ehe einzugehen. Es ist Anna Nicholson aus Chicago, die den reichen attraktiven William heiraten soll. Die Ehe ist von ihren Eltern arrangiert und soll den Bankrott ...

Eine junge Frau steht kurz davor die Ehe einzugehen. Es ist Anna Nicholson aus Chicago, die den reichen attraktiven William heiraten soll. Die Ehe ist von ihren Eltern arrangiert und soll den Bankrott der Familie Nicholsons verhindern. Anna stellt die Entscheidung ihrer Eltern nicht infrage, aber vorher möchte sie unbedingt noch klären, wer ihre wahren Eltern sind. Sie weiß, sie wurde adoptiert und die Mutter ihrer leiblichen Mutter hat sie bereits kennen und lieben gelernt. Für Anna beginnt die Suche nach ihrem Leben. Sie hofft auf Antworten und findet viele Fragen. Wird sie das Geheimnis ihrer Geburt lüften können und wird sie wirklich William heiraten, obwohl ihr Herz einem anderen gehört?

Lynn Austin schreibt gefühlvolle Romane und veröffentlicht diese in einem christlichen Verlag. „Ufer der Erinnerung“ ist die Fortsetzung von „Töchter der Küste“. Ich habe den ersten Band nicht gelesen, aber da es einige kleine Zusammenfassungen während der Handlung gibt, bekommt man einen guten Überblick über die vergangenen Ereignisse. Mir hat jetzt nicht zwingend etwas gefehlt.

Anna wird als Mädchen beschrieben, die sich in ihr Schicksal fügen will, aber auch Hoffnungen und Träume hat. Sie wird als wohlerzogene Tochter der höheren Gesellschaft Chicagos aus dem Ende des 19. Jahrhunderts dargestellt. Gleichzeitig gibt es einen zweiten Handlungsstrang der von ihrer Oma Geesje erzählt. Geesje ist eine Frau mit viel Vergangenheit, sie hat Liebe zu geben und strahlt dies auch aus. Sie nimmt eine junge Frau bei sich auf und versucht dieser ihren Lebensmut zurückzugeben. In einem Nebenstrang wird die Geschichte von Cornelia erzählt. Das Mädchen stammt, wie alle Protagonisten aus Holland. Sie sind in die USA eingewandert, in der Hoffnung hier ein besseres Leben zu finden.

Mir hat die Geschichte rund um Anna und ihre Familie gut gefallen, eigentlich. Die Geschichte ist in verschiedene Handlungsstränge aufgeteilt. Zum einen Anna, um die es hier eigentlich geht. Dann den von Oma Geesje. Ihre Geschichte wird weitererzählt. In Rückblenden erfährt man auch so nach und nach, was mit der Mutter von Anna geschehen ist. Alle Teile werden aus der Ich-Perspektive erzählt, sodass das Gefühl entsteht, direkt bei dem jeweiligen Protagonisten zu sein. Auch das hat mir gefallen, allerdings fand ich, dass einige Nebenschauplätze zu viel waren. Sie hatten mit der eigentlichen Handlung nicht wirklich etwas zu tun. Haben wohl nur gezeigt, das Geesje ein gutes Herz hat und es immer wieder schafft die Menschen an die Liebe Gottes glauben zu lassen.

Mir war von Anfang an klar, dass es hier um den Glauben an Gott und seine Beziehung zu den Menschen gehen würde. Ich lese das auch ganz gern, aber hier war es mir ein wenig zu viel. Für alles und jedes Verhalten fanden Geesje oder Anna eine Begründung zu Gott dazu. Sie haben gebetet, wann immer ihre Zeit es erlaubt hat. Sicher ist der Glaube wichtig und gut. Der Trost, den man finden kann, wurde glaubhaft hervorgehoben, aber mir war es ein bisschen zu viel des guten.
Ein kleines Gegengewicht gab es da mit dem reichen Sohn William. Für ihn zählte nur Geld und gutes Ansehen. Er hatte aber auch nicht wirklich die Chance sein Verhalten zu überdenken oder sich zu ändern, entweder nicht die Chance oder nicht die Ambitionen dafür. Sein Charakter wurde doch recht eindimensional dargestellt. Es gab noch einige Protagonisten mehr, die diese Geschichte bereichert haben.

„Ufer der Erinnerung“ ist ein Roman über die Liebe, Hoffnung und den Glauben an Gott und in sich selbst. Er erzählt gefühlvoll die Lebensgeschichte zweier junger Frauen. Ist Liebesgeschichte und Lebensgeschichte in einem. Wunderbar zu lesen.

Veröffentlicht am 21.07.2019

Schöne Nachkriegsliebesgeschichte

Wir sehen uns unter den Linden
0

Der Zweite Weltkrieg ist vorbei, die Welt liegt in Trümmern. Für Susanne beginnt der Wiederaufbau. Sie lebt im Ostteil Berlins. Der Sozialismus liegt ihr im Blut. Schon ihr Vater Volker hat ihn vehement ...

Der Zweite Weltkrieg ist vorbei, die Welt liegt in Trümmern. Für Susanne beginnt der Wiederaufbau. Sie lebt im Ostteil Berlins. Der Sozialismus liegt ihr im Blut. Schon ihr Vater Volker hat ihn vehement ausgelebt und seinen Glauben mit dem Leben bezahlt. Für Susanne kommt nur ein Leben infrage, das frei von Nationalsozialismus ist. Mit Eifer will sie sich an diesem neuen Land beteiligen. Erst als sie den Westkoch Kelmi kennenlernt, kommen ihr erste Zweifel. Sie erlebt einen Sommer der Liebe. Aber kann Kelmi sie überzeugen, dass auch in ihrer Heimat nicht alles richtig läuft? Die Zeit wird entscheiden, was richtig und falsch ist.

Charlotte Roth erzählt ihre Geschichte in unterschiedlichen Handlungssträngen. Zum einen aus dem Leben von Volker, Susannes Vater und damit aus ihrer Kindheit. Mit ihm wird die Zeit des 2 WK lebendig. Es ist düster zu lesen und man ahnt das Ende voraus.

Der zweite Handlungsstrang erzählt dann von Susanne, als junge Frau. Der Aufbau der DDR wird geschildert. Die Hoffnung, welche die Menschen in dieses System legten, ist deutlich spürbar. Sie alle verbindet der Glaube an ein besseres Leben.

Die Geschichte von Susanne und ihrer Familie ist auf der einen Seite, bedrückend zu lesen, aber gleichzeitig auch hoffnungsvoll. Der Autorin ist es gut gelungen, die Gefühle der Menschen zu transportieren und wieder zugeben.

Auch wenn ich Suse nicht immer verstanden habe, am Ende konnte sie nicht anders handeln, als wie beschrieben. Kelmi den Koch aus Westberlin habe ich noch viel weniger verstanden. Er hat sehr um seine Liebe gekämpft. So einen hartnäckigen Verehrer wünscht sich vermutlich jede Frau. Es war schon fast ein bisschen zu viel, um nachhaltig glaubwürdig zu sein. Die Geschichte rund um Suse und ihrer Familie hat mir ganz gut gefallen. Es gab zwar Passagen, die ich etwas unglaubwürdig fand und auch die ständigen Zeitsprünge habe ich hier als störend empfunden, aber das sind nur Kleinigkeiten. Im Ganzen gesehen, war es ein lesenswertes Buch. Es gab interessante Einblicke in das Leben der Menschen nach dem Krieg.

„Wir sehen uns Unter den Linden“ ist ein gefühlvoller Roman aus dem 20. Jahrhundert. Er zeigt, wie sich Menschen ihr Leben aufbauen wollten. Auf der einen Seite die im Osten und auf der anderen Seite die im Westen. Die Missverständnisse auf beiden Seiten werden aufgeführt und die Frage bleibt, warum können wir nicht so leben, wie wir wollen. Damals, wie heute.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Ein junges Team startet durch

Tod in Emden. Ostfrieslandkrimi
0

Enno Frerichs und Hedda Böttcher haben sich ihr Leben neu eingerichtet, als ein neuer Fall auf die beiden zu kommt. Ein Teenager wurde Tod aufgefunden. Warum musste der Junge sterben? Hatte er Streit mit ...

Enno Frerichs und Hedda Böttcher haben sich ihr Leben neu eingerichtet, als ein neuer Fall auf die beiden zu kommt. Ein Teenager wurde Tod aufgefunden. Warum musste der Junge sterben? Hatte er Streit mit anderen Jugendlichen oder steckt mehr dahinter? Ein Täter ist schnell gefunden, aber ein Freund ist fest davon überzeugt, dass dieser Junge unschuldig ist. Enno wird um Hilfe gebeten, die er nicht verweigern kann und will. Gemeinsam mit Hedda macht er sich auf die Suche nach Spuren und findet unglaubliches heraus.....

„Tod in Emden“ ist der vierte gemeinsame Fall für das junge Ermittlerteam. Die einzelnen Fälle lassen sich problemlos einzeln lesen, obwohl man die private Entwicklung der Protagonisten dann nicht so intensiv mitverfolgen kann. Der eigentliche Fall klärt sich auf, aber es wird auch Bezug zu vorangegangenen Taten genommen. Kleine Rückblenden erzählen von dem Erlebten von Hedda und Enno.

Der Einstieg ist mir in diesem Fall etwas schwergefallen, da die Geschichte mit dem Leben von Enno und Hedda beginnt. Sie beziehen gemeinsam eine Wohnung und müssen sich aneinander gewöhnen, wie es eben so ist, wenn junge Leute beschließen, ein gemeinsames Leben zu führen. Der Autor erzählt mir ein wenig zu viel davon, aber das war auch nur auf den ersten Seiten so. Als es dann an die richtige Arbeit ging, war die Handlung, wie gewohnt spannend zu lesen.

Thorsten Siemens hat seine Spuren so gelegt, dass sie nicht leicht zu finden waren. Es braucht seine Zeit, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Auch hat er für seine Ermittler ein Umfeld geschaffen, welches ihnen ermöglicht, verdeckt zu ermitteln. Die Eingliederung in die Gesellschaft ist ihm glaubhaft gelungen, auch die damit verbundenen Schwierigkeiten sind gut ausgearbeitet. Gerade für Enno, der als Streetworker arbeiten darf, stellt es sich als nicht zu leicht heraus. Er muss seinen Beruf jetzt mit seiner Arbeit verbinden. Es gelingt ihm.

Der gute Erzählstil des Autors trägt dazu bei, dass sich „Tod in Emden“ flott lesen lässt. Auch wenn mir zu Beginn zu viel Privates erzählt wurde, hat mir auch dieser Fall von Frerichs/Böttcher gut gefallen. Ich mag dieses junge Team.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Schöne Ergänzung zu der gesamten Reihe

Outlander - Im Bann der Steine
0

7 Kurzromane veröffentlicht in einer Ausgabe. Eigentlich eine schöne Sache, aber leider sind 4 dieser Geschichten bereits in einem vorangegangenem Buch veröffentlicht worden. Vor ein paar Jahren erschien ...

7 Kurzromane veröffentlicht in einer Ausgabe. Eigentlich eine schöne Sache, aber leider sind 4 dieser Geschichten bereits in einem vorangegangenem Buch veröffentlicht worden. Vor ein paar Jahren erschien schon „Zeit der Stürme“ (Das Buch gibt es nur noch gebraucht) und erzählt einiges rund um die Protagonisten dieser Reihe. Es handelt sich dabei um die Geschichten „Lord John und der Usus der Arme“, „Die Stille des Herzens“, Lord John und der Herr der Zombies“, und um „Wie ein Blatt im Wind“

Eine weitere Story erschien in einer Kurzgeschichtensammlung von George R R Martin.
Da ich aber die Romane von diesem Autor bisher nicht gelesen habe, ist mir der Kurzroman „Unschuldsengel“ entgangen. Dafür hatte ich jetzt in dieser Ausgabe das Vergnügen mit einer weiteren schönen Geschichte rund um Jamie und Ian.

Ganz neu sind hingegen die Geschichten „Minervas Geheimnis“ und „Die Kanonen von El Morro“.
Alle gemeinsam haben sie, dass sie aus dem Leben von Lord John oder Jamie erzählen. Leider sind sie relativ kurz und lassen nur kurze Einblicke in das Leben der Protagonisten zu. Dafür geben sie ein wenig Hintergrundwissen wieder. Vielleicht versteht man sogar späteres Handeln der betreffenden Personen im Hauptbuch besser, wenn man diese Geschichten gelesen hat.

Sicherlich dürfte es für Neueinsteiger dieser Reihe etwas schwierig sein, sich hier zurechtzufinden, da die einzelnen Geschichten sich auf das Leben der Protagonisten aus den Hauptbüchern beziehen. Ohne Vorwissen wirken die Erzählung etwas unfertig und aus dem großen und ganzen gelöst. Auf der anderen Seite könnte man anhand dieser Kurzromane auch feststellen, ob einem der Erzählstil von Diana Gabaldon überhaupt liegt.

Auch wenn ich einige Romane eben schon gelesen habe, haben sie mich aber doch ein weiteres Mal gut unterhalten. Die Autorin versteht es eben, ihre Leser zu unterhalten und zu fesseln. Und für zwischendurch, um sich das Warten auf Band 9 zu erleichtern ist „Outlander im Bann der Steine“ allemal gut geeignet.