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Veröffentlicht am 01.09.2019

Lotto-Otto in der Klemme

Guglhupfgeschwader
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Jetzt ist der Franz Eberhofer schon zehn Jahre Dorfpolizist in Niederkaltenkirchen und es bahnt sich das Dienstjubiläum an. Noch schöner ist, dass der Kreisverkehr in seiner Heimatstadt glatt nach ihm ...

Jetzt ist der Franz Eberhofer schon zehn Jahre Dorfpolizist in Niederkaltenkirchen und es bahnt sich das Dienstjubiläum an. Noch schöner ist, dass der Kreisverkehr in seiner Heimatstadt glatt nach ihm benannt wird. Das freut die einen und ärgert die anderen, ganz klar. Doch dann wird der Franz ganz unvorhergesehen in eine ganz üble Geschichte gezogen. Der Lotto-Otto, der eigentlich Oskar heißt, steckt bis Oberkante Unterlippe in Schwierigkeiten und auf konventionelle Art lässt sich da nicht mehr helfen, zumal es aussieht, als müsste der Franz gegen Kollegen ermitteln …

Auch diesmal ist der Eberhofer-Franz ganz er selbst. Wäre ja auch echt schlimm, wenn er sich um 180° wenden würde. Seine Macken und Fehler sind mir schon ans Herz gewachsen und dass er genau damit immer wieder in Fettnäpfchen tritt, macht die Bücher so unterhaltsam. Und sind wir doch mal ehrlich – eigentlich bräuchten wir im wahren Leben doch viel mehr Typen wie den Eberhofer! Seine Art, auf ganz neuen Wegen zum Ziel zu kommen, kann zwar anstrengend sein, aber ganz so verkehrt ist sie dann doch nicht. Das wird auch seine Susi unterschreiben, denke ich mir. Die ärgert sich zwar immer mal wieder – zu Recht – über ihren Franz, aber sie weiß andererseits auch, was sie an ihm hat.

Die Ermittlungen nehmen relativ wenig Raum ein, dafür das Gemenschel untereinander. Der beatles-hörende Papa und seine Joints, die grantelnde Oma, der sich durchschnorrende Franz, der streitsüchtige Bruder Leopold, die entzückende Nichte Sushi-Uschi, der Karpfen mit Sohn Ansgar, der Lotto-Otto und die Nicole, der Bürgermeister und nicht zuletzt Rudi, der nicht wenig Anteil an den Erfolgen vom Franz hat, aber, sind wir mal ehrlich, allein auch nicht viel auf die Beine bringt. Das ist eine so entzückende Ansammlung von Originalen, dass sie zusammen einfach nur eine geniale Story ergeben können.

Sprachstil und Wortwitz sind wie immer – typisch Rita Falk, typisch Eberhofer und typisch Tramitz. Das Lesen und/oder Hören macht einfach Laune, stellt nicht so hohe Anforderungen (das meine ich nicht böse – zur Entspannung muss man auch mal „seichte Literatur“ haben) und geht so nebenbei auch ans Herz. Ich hatte viel Spaß und merke, dass ich auch nach zehn Bänden noch lange nicht genug vom Eberhofer und seinen Methoden habe.

Vielleicht haben Neueinsteiger nicht ganz so viel Spaß, weil sie die Eigenheiten vom Franz (noch) nicht kennen, aber ich denke, die meisten werden sowieso schon alle (oder einige) vorherigen Bände kennen und mir zustimmen – das ist ein würdiges Dienstjubiläum. Deshalb gebe ich auch die vollen fünf Sterne.

Veröffentlicht am 28.08.2019

Wohnraum-Erweiterung für die sommerlichen Monate

Mein Open-Air-Wohnzimmer
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Für die Gestaltung unserer Terrasse war ich auf der Suche nach Anregungen. In diesem Buch gibt Christina Setzer dem Leser alles nötige „Handwerkzeug“ mit auf den Weg, in fünf Schritten einen Balkon – ganz ...

Für die Gestaltung unserer Terrasse war ich auf der Suche nach Anregungen. In diesem Buch gibt Christina Setzer dem Leser alles nötige „Handwerkzeug“ mit auf den Weg, in fünf Schritten einen Balkon – ganz gleich, welcher Größe – ebenso zu einem zusätzlichen Wohnraum zu gestalten, wie auch eine Terrasse.

Jeder einzelne Schritt wird genau beschrieben und erklärt. Da gibt es ordentlich Stoff zum Durcharbeiten! So auf die Schnelle ist hier weder ein Outdoor-Wohnzimmer geschaffen noch das Wissen gelesen! Genau das macht in meinen Augen das Buch so empfehlenswert.

Die Beispiele sind grandios und die Erklärungen versteht wirklich jeder. Die fünf Schritte sind simpel, aber selbstredend dennoch mit Arbeit und Zeit verbunden. Doch das Ergebnis ist all das wert! Dennoch sollte einem klar sein, dass eine solche Wohlfühl-Oase auch ihren Preis hat. Klar, man kann günstig kaufen und auch vorhandene Dinge nutzen, aber dennoch wird man kaum ganz ohne Neuanschaffungen auskommen. Meiner Meinung nach lohnt es sich. Lieber ein Jahr mit der Realisierung warten und dafür bis dahin gut und sorgfältig planen und eine kleine Spardose für das Projekt anlegen und schön prall füllen!

Es wird, wie nicht anders zu erwarten war, auch ein bisschen Werbung gemacht. Das ist einerseits schade, andererseits vermutlich kaum zu umgehen. Mir fehlen nur ein paar mehr Do-it-yourself-Ideen, aber dafür kann man sich dann eben noch ein weiteres Buch besorgen.

Insgesamt nicht nur ein inspirierendes, sondern ein begleitendes und helfendes Buch. Mir gefällt es sehr und ich gebe die vollen fünf Sterne.

Veröffentlicht am 22.08.2019

An die Tür zum Jenseits angeklopft

Wir von der anderen Seite
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Rahel ist Komödienautorin und von daher recht viel – auch schrägen – Humor. Aber festzustellen, dass sie im Koma lag und sich auf der Intensivstation befindet, nicht selbständig atmen kann und heftig Muskeln ...

Rahel ist Komödienautorin und von daher recht viel – auch schrägen – Humor. Aber festzustellen, dass sie im Koma lag und sich auf der Intensivstation befindet, nicht selbständig atmen kann und heftig Muskeln abgebaut hat, das macht sie doch fertig. Noch dazu lässt der Medikamentenentzug sie in den unmöglichsten Momenten winkende Eichhörnchen sehen. Der Weg von der anderen Seite zurück ins Leben ist schwerer, als geahnt …

Immer wieder musste ich an Gaby Köster denken. Ja, bei ihr war es ein Schlaganfall und ihr Weg zurück ins Leben eine noch andere Sache. Dennoch … Beide Fälle ähneln sich auf gewisse Weise eben doch. Und beide Frauen zeigen, mit was man fertig werden kann, wenn man dazu gezwungen ist. Noch dazu erzählen beide – die eine autobiographisch, die andere in einen Roman verpackt – mit unendlich viel Humor. Dabei bleibt der Ernst der Sache keineswegs auf der Strecke und es ist auch an keiner Stelle lächerlich oder komplett überzogen. Das ist großartig und bringt das Gefühlskarussell ordentlich in Schwung. Man kann lachen, aber auch weinen. Beides mal laut, mal leise.

Die Autorin Anika Decker hat in diesem Roman eigene Erlebnisse mit eingewoben. Nach einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung nach einer Nierenbeckenentzündung lag sie selbst im Koma und kämpfte sich zurück ins Leben. Mit Humor und dennoch emotional lässt sie den Leser an diesem einschneidenden Erlebnis teilhaben.

Sie schildert sehr einfühlsam, was man als Patient (im Extremfall) erleben kann, packt viel Galgenhumor dazu und verliert den Kontakt zum Leser/Hörer in keiner Sekunde. Nach und nach kommen immer mehr Ereignisse heraus, die in der Zeit vor, während und nach dem Koma stattfanden. Damit wird enorm Spannung erzeugt. Ich finde das rundum gelungen. Es wird wunderbar dargestellt, was körperliche Krankheiten auch für die Seele bedeuten. Auch, dass man dann nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen nervt. Klingt dämlich – aber es tröstet, dass man nicht allein so reagiert. Mein eigenes kleines Drama ist winzig dagegen, dennoch erkenne ich so viel wieder.

Man fährt Gefühlskarussell von Anfang bis Ende. Auch wenn man eigentlich nicht viel Neues erfährt, wird einem doch bewusst, was man vorher nur unterschwellig wahrhaben wollte. Gute Ärzte, arrogante Ärzte – irgendwie begegnet uns das tatsächlich genau so immer wieder. Dieses Buch bereichert ungemein. Ich liebe es! Fünf Sterne!

Katja Riemann liest das Hörbuch so wunderbar ein, als hätte sie das alles höchst selbst erlebt. Sie findet sich so gut in die Figur der Rahel Wald ein, dass sie jedes noch so kleine Gefühl, jede kleine Veränderung direkt dem Leser vor die Füße legt. Ganz großen Respekt! Sie ist definitiv die ideale Sprecherin für dieses Hörbuch.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Ist das noch Grillen? Ja!

Grillen
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Mal möchte man ganz einfach nur ein Steak und ein paar Würstchen auf den Grill hauen, mal soll es mehr Raffinesse haben und man gibt sich mehr Mühe und dann gibt es auch die Momente, in denen man sozusagen ...

Mal möchte man ganz einfach nur ein Steak und ein paar Würstchen auf den Grill hauen, mal soll es mehr Raffinesse haben und man gibt sich mehr Mühe und dann gibt es auch die Momente, in denen man sozusagen Sterneküche vom Grill haben möchte. Selbst machen – nicht gemacht bekommen. Da ist guter Rat teuer – oder man vertraut sich selbst und Fabian Beck.

Das Buch startet mit ein wenig Theorie. Das ist jedoch im angenehmen Rahmen und lässt den Rezepten (und dazugehörigen Bildern – mir ist das immer sehr wichtig) genug Raum. Da die Rezepte nicht nur Können voraussetzen, sondern auch den verwöhntesten Gaumen noch in Verzückung geraten lassen sollen, wird hier nicht nur mit dem gearbeitet, was man sowieso schon immer verwendet, sondern auch so einiges an saisonalen Zutaten und Extras, die man speziell besorgen muss. Zumindest ich habe – selbst im Frühling – nicht die Mairübchen schon im Gemüsefach liegen oder halbgetrocknete Tomaten in der Vorratskammer. Es werden hochwertige, saisonale und möglichst regionale Produkte verwendet. Je höher deren Qualität, desto besser das Ergebnis.

Auch bei Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten wird auf hohe Qualität und absolute Frische gesetzt. Das macht sich dann im Geldbeutel bemerkbar, doch macht man das ja nicht alle Tage und selten für eine halbe Kompanie. Es wird zumindest bei uns ein Highlight sein und bleiben, das man sich hin und wieder gönnt und gern an speziellen und besonderen Tagen genießt.

Die Rezepte sind mit Piktogrammen den passenden Grill-Geräten zugeordnet. So erkennt man schnell und auf einen Blick, welche Rezepte infrage kommen und welche nicht. Mein Mann liebt das Grillen und hat eine regelrechte Grill-Sammlung. Aber eine Ramsterbox hat er bisher noch nicht. Vermutlich ändert sich das aber zeitnah …!

Am einfachsten gelingen die Rezepte, wenn man eine Outdoor-Küche hat und einen wirklich guten Grill. Aber auch bei „Normalausstattung“ ist es kein Hexenwerk, den Rezeptanweisungen zu folgen. Die Beschreibungen sind klar und deutlich und leicht verständlich. Nicht alle Rezepte sind total kompliziert, es gibt auch einige, die man auch dann schafft, wenn man nicht der absolute Profi ist. Der Spargelauflauf beispielsweise ist göttlich und dennoch ganz einfach zu machen. Übrigens sogar in der Küche, wenn man mal doch nicht grillen möchte!

Und weil „next level“ angesagt ist, gibt es auch Rezepte für leckere süße Nachtische. Hier gewinnen alle, die auch in der Küche gerne backen und Nachspeisen zubereiten. Muss man können – ich bin da ein bisschen ungeschickter. Schmeckt zwar super, sieht aber nicht immer so aus!

Wie immer, so wird auch aus diesem Buch das eine oder andere Rezept fest in unser Repertoire übergehen, andere vielleicht mal ausprobiert werden und einige gar nicht erst in Frage kommen. Geschmäcker sind verschieden und das ist gut so. Die Anregungen, die dieses Buch gibt, sind grandios und die Fotos von Debus setzen die Gerichte wunderbar in Szene. Ich finde wunderbar, was man mit diversen Grill-Arten alles zaubern kann und gebe dem Buch sehr gerne die vollen fünf Sterne.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Tagebuch 2.0

Mein wundervolles Jahr
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Der Trend zu den Büchern, die man selbst gestaltet, gefällt mir sehr gut. Durch die vorgegebenen Themen muss man nicht komplett alles selbst kreativ erarbeiten, sondern wird ein wenig angeleitet und kommt ...

Der Trend zu den Büchern, die man selbst gestaltet, gefällt mir sehr gut. Durch die vorgegebenen Themen muss man nicht komplett alles selbst kreativ erarbeiten, sondern wird ein wenig angeleitet und kommt so aus sich heraus. Die eigene Kreativität wird dadurch sogar noch gefördert.

Das Buch „Mein wundervolles Jahr“ ist so angelegt, dass man jederzeit starten kann, man muss nicht auf den ersten Januar warten. Für mich beginnt das Buch mit dem ersten Tag nach einer überstandenen Krankheit, die mich sehr erschreckt und schockiert hatte. Gedacht ist, dass man eben vom Tag des Starts an ein Jahr lang damit arbeitet, einträgt, einklebt, gestaltet, notiert – was auch immer. Natürlich kann man auch länger damit arbeiten, aber ich finde die Idee schon klasse und schön, jedes Jahr ein neues solches Buch anzufangen. Und vielleicht nach einiger Zeit sogar komplett eines neu und selbst gestalten mit den Ideen, die man hier fand?

Vermutlich bin ich ein paar Jahre älter, als die eigentliche Zielgruppe. Deshalb finde ich auch den einen oder anderen Abschnitt, der nicht zu mir passt. Doch das ist kein Problem – hier ändere ich einfach ab und „erfinde“ einen Ersatz!

Die Zeichnungen und Grafiken sind wunderschön, trotz und gerade in ihrer Schlichtheit. Da fühlt man sich auch dann, wenn man selbst weniger Talent zum Malen hat, nicht überfordert. Dem Buch täglich oder alle paar Tage ein paar Minuten zu widmen und über das Erlebte zu reflektieren, erdet, entschleunigt und tut einfach gut. So hilft das Buch jeden Tag, ein klein bisschen glücklicher, ausgeglichener, zufriedener und ruhiger zu werden. Ich denke, das schadet niemandem und tut jedem gut!

Es müssen keine Romane geschrieben werden, ein paar Stichworte genügen oft schon. Das vorne eingefügte Inhaltsverzeichnis hilft, das passende Kapitel bzw. den passenden Abschnitt schnell zu finden. Es wird nicht chronologisch durchgearbeitet, sondern nach Ereignissen. Das ist erfrischend anders und macht das „Tagebuch 2.0“ zu einem neuen und unterhaltsamen Erlebnis.

Ich mag’s! Deshalb gebe ich die vollen fünf Sterne.