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Veröffentlicht am 01.09.2019

Zauber und Magie in einer völlig neuen Welt

Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
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Achtung: inhaltliche Spoiler – wer Band 1 nicht kennt und noch lesen möchte, bitte nicht die Inhaltsangabe lesen.

Gemeinsam mit ihrer Tante lebt Ophelia nun am Hofe Faruks. Hier wurde sie von Faruk, dem ...

Achtung: inhaltliche Spoiler – wer Band 1 nicht kennt und noch lesen möchte, bitte nicht die Inhaltsangabe lesen.

Gemeinsam mit ihrer Tante lebt Ophelia nun am Hofe Faruks. Hier wurde sie von Faruk, dem Hausgeist der Arche, zur Vize-Erzählerin auserkoren. Doch anstelle von der erhofften Sicherheit, erhält sie anonyme Drohbriefe, in denen man von ihr fordert, ihre geplante Hochzeit mit Thorn abzusagen, wenn sie nicht will, dass ihr etwas zustoßen wird. Als um sie herum die ersten Personen der Himmelsburg verschwinden und ausgerechnet Ophelia soll diese wiederfinden.
Meine Meinung
Schon mit dem ersten Band ihrer Spiegelreisenden-Saga konnte mich Autorin Christelle Dabos nicht nur überzeugen, sondern regelrecht begeistern. Somit konnte ich es kaum abwarten, den zweiten Band rund um Ophelia und Thorn in den Händen zu halten.
Der Einstieg in den nächsten Teil gelang sehr leicht, denn es wird zeitnah an dem vorherigen Geschehen angeknüpft.
Auch hier konnte mich die Autorin schnell mit ihrem schönen und fesselndem Schreibstil einfangen und die gesamten Ideen hinter ihrer neuartigen Welt fand ich auch hier absolut gelungen.
Spannend wird es, denn in diesem Band beginnt Ophelia mit Ermittlungen zum Verschwinden der verschiendenen Personen. Dabei erfahren wir als Leser noch ein wenig mehr Details über die Archen, auf denen die Familien leben und über die verschiedenen Familiengeheimnisse. Natürlich lässt sich die Autorin auch hier noch so einiges offen, so dass man schon hier gespannt auf die Fortsetzung zurück bleibt. Natürlich befindet sich unsere Protagonistin auch nach wie vor in Gefahr, allein nur auf Grund ihrer Verlobung mit Thorn. Es gibt so einige Überraschungen und die Geschichte nimmt noch einmal mehr Fahrt auf, als im ersten Band. Immer wieder kommen Fragen auf und man hat hier auch ganz viele Momente, bei denen man mit den wirklich lieb gewonnenen Charakteren hofft und bangt. Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können und das, obwohl es nicht gerade wenig Umfang hat.
Was mir aber an der Geschichte ganz besonders gefällt, sind die vielen, neuen Ideen der Autorin, die so durchdacht wirken, dass man sich die Welt in der Ophelia und Thorn leben, sehr gut vorstellen kann. Ich höre immer wieder Vergleiche zwischen Christelle Dabos und J.K. Rowling, doch Dabos braucht sich mit ihrer Kreativität und ihrem Ideenreichtum keineswegs hinter Rowling verstecken. Vergleiche braucht dieses Buch nicht, denn es ist für sich allein schon etwas besonderes.
Die Figuren, allen voran natürlich Ophelia und Thorn, sind mir schon im ersten Band ans Herz gewachsen. Gerade Ophelia und ihre Entwicklung haben mir hier sehr gut gefallen, denn auch wenn sie nach wie vor die stille und ruhige Ophelia bleibt, muss sie hier eindeutig mehr für sich einstehen. Ophelia ist deutlich gewachsen an ihrem neuen Leben. Thorn, den ich wieder so manches Mal hätte schütteln wollen, gefällt mir trotzdem unheimlich gut. Irgendwie berührt er mich immer wieder, meist mit eher unbeholfen wirkendenden Tätigkeiten und doch glaube ich, dass hinter dieser Fassade mehr steckt.
Doch nicht nur Ophelia und Thorn sind zwei besondere Charaktere, auch die Nebencharaktere, wie die beiden Tanten Roasline und Berenilde oder Faruk warten mit ganz viel Facetten und Lebendigkeit auf ihre Leser.
Mein Fazit
Konnte Christelle Dabos mich schon mit ihrem ersten Band der Spiegelreisenden beeindrucken und fesseln, ist es ihr im zweiten Teil absolut gelungen, noch einen oben drauf zu setzen. Spannend, voller Magie und Fantasie und viel Kreativität erzählt die Auotrin eine Geschichte, die einfach mal neu ist. Wir dürfen hier mehr über die Welt, in der Ophelia lebt, erfahren und gemeinsam mit ihr auf Spurensuche gehen und dabei mitfierbern. Für mich eine ganz besondere Geschichte, die mich gefangen nimmt und deren Fortsetzung ich kaum erwarten kann.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Erschreckend

Die letzte Witwe
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Sara Linton und Will Trent sind zu einem Besuch bei der Familie, als man zwei laute Explosionen durch die nachmittägliche Stille dröhnen hört. Die Explosionen kommen vom Campus und weder Will noch Sara ...

Sara Linton und Will Trent sind zu einem Besuch bei der Familie, als man zwei laute Explosionen durch die nachmittägliche Stille dröhnen hört. Die Explosionen kommen vom Campus und weder Will noch Sara zögern, um zur Hilfe zu eilen. Doch schon an der nächsten Kreuzung werden sie von einem Unfall gestoppt. Auch hier wollen sie helfen, erkennen jedoch zu spät, dass sie mitten in einen Hinterhalt geraten, bei dem Sara entführt wird. Die Spuren führen Will direkt zu einer Gruppierung, die nicht nur wie eine Sekte lebt, sondern auch radikale Parolen verbreitet und um ihr Ziel zu erreichen, scheut der Anführer vor nichts zurück, auch nicht über Berge von Leichen. Denn bereits zwei Monate zuvor entführten sie die Wissenschaftlerin Michelle Spivey, die ihre Schwerpunkte der Forschung auf Seuchen legt. Wozu benötigen sie Spivey? Und wird es Will gelingen, Sara aus den Fngen der IPA zu befreien?
Meine Meinung
Karin Slaughter ist für mich immer ein Garant für spannende Lesestunden und ich gehöre eher zu denen, die Sara und Will als Paar definitiv mögen, auch wenn ich der Autorin eine damalige Entscheidung zu einem Protagonisten (Leser der Reihe wissen, wovon ich rede) immer noch nicht richtig verzeihen kann.
Trotzdem verehre ich die Bücher der Autorin und auch ihr neuer Thriller klang nach spannenden Lesestunden, die ich auch definitiv erhalten habe. Karin Slaughter schreibt einfach absolut flüssig und mitreißend und lässt dem Leser immer genug Spielraum, um mitzurätseln und sich alles selbst vorzustellen.
Mit dem Einstieg hat mich Karin Slaughter allerdings zunächst überrascht, denn sie beginnt damit, immer wieder die gleiche Zeit aus unterschiedlichen Perspektiven wiederzugeben. Dies war zunächst ein bisschen langatmig, doch ich war auch irgendwie gespannt darauf, wie unterschiedlich Menschen das gleiche wahrnehmen. Das ganze hat für mich dazu beigetragen, die Personen des Thrillers noch einmal lebendiger vor mir zu sehen, sie glaubhafter und authentischer werden zu lassen.
Schnell wurde es aber spannend und während Sara von dieser radikalen Gruppierung entführt wird, bleibt Will nur eines: er muss alles daran setzen, um sie wieder zurückzubekommen. Die Beschreibungen des Camps der Entführer war wirklich beängstigend und brachte mich immer wieder aus der Fassung und ging mir dann auch sehr nah. Karin Slaughter hat hier ein Bild heraufbeschworen, dass ich mir nur allzu gut vorstellen könnte und das mir extrem glaubwürdig vorkam. Ich habe hier regelrecht an den Seiten geklebt und mitgehofft, gezittert und gebangt. Ansonsten möchte ich gar nicht viel mehr zur Handlung erzählen, denn dieses Buch ist absolut lesenswert und auch wenn man vielleicht noch nichts von der Autorin gelesen hat, kann man dem Inhalt gut folgen. Wobei ich finde, dass man ruhig die Reihenfolge einhalten kann, denn die Bücher sind alle lesenswert.
Wie auch aus ihren anderen Thrillern bekannt, wechselt Slaughter immer wieder die Perspektiven, so dass man als Leser immer ganz dicht am Geschehen bleibt und alles “live” miterlebt.
Will und Sara mag ich einfach und sie sind mir sehr ans Herz gewachsen. Beide sind auf ihre Art etwas besonderes und ihre Vergangenheiten nicht immer einfach. Ich habe mit beiden schon so oft mitgezittert, dass ich einfach das Gefühl habe, alte Bekannte zu treffen. Doch neben Will und Sara konnte mich Slaughter wieder mit den Charakterzeichnungen ihrer Nebencharaktere, in diesem Fall des Anführers der “Sekte” überzeugen. Sie hat hier einen Charakter gezeichnet, der äußerst charismatisch wirkte. Er hat in mir ein ganz beklemmendes Gefühl hervorgerufen, denn mit dieser Figur hat Slaughter sehr gut verdeutlicht, wie und warum so manch einer solch einem Menschen folgt.
Mein Fazit
Karin Slaughter hat mich bisher noch nie mit einem Thriller enttäuscht und auch mit dem neuesten Thriller “Die letzte Witwe” hat sie mir wieder spannende Lesestunden beschert. Ihre Ausarbeitung der Charaktere, neben den bereits bekannten Personen, ist ihr wirklich glaubwürdig gelungen. Hier zittert man dann noch einmal mehr mit, denn man hofft und bangt, ob es Will gelingen wird, Sara zu befreien. Wie immer spannend, mitreißend und fesselnd!

Veröffentlicht am 23.08.2019

Hart, härter, Outback

Zu Staub
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Das australische Outback, eine Gegend, in der der Nachbar viele Stunden weit entfernt liegt und man tagelang niemanden begegnet. In dieser Gegend leben die Brüder Bright auf ihren Farmen. Für eine Reparatur ...

Das australische Outback, eine Gegend, in der der Nachbar viele Stunden weit entfernt liegt und man tagelang niemanden begegnet. In dieser Gegend leben die Brüder Bright auf ihren Farmen. Für eine Reparatur wollen sie sich treffen, doch als sie an dem Grab des Stockmen stehen, das ein Wahrzeichen ihrer Gegend ist, finden sie nur noch die Leiche des mittleren Bruders Cam. Ca. 9 km davon entfernt, steht Cams Auto, in dem sich die überlebenswichtigen Vorräte, wie z. B. Wasser befinden und das Auto ist voll funktionstüchtig. Was nur hat Cam bewogen, in dieser sengenden Hitze sein Auto ohne jeglichen Schutz zu verlassen? War es Selbstmord? Oder vielleicht sogar Mord? Das Misstrauen in der Familie wächst und der älteste der Brüder, Nathan, beginnt zu forschen, was vor Cams Tod auf der Familienfarm passiert ist.
Meine Meinung
Das Cover passt großartig zum Inhalt des Buches und macht schon sehr neugierig. Allerdings war es eher der Name der Autorin, Jane Harper, deren Aaron Falk Thriller ich bereits gelesen hatte. der mich zum Buch greifen ließ. Hier ist es auch mal nicht der bereits bekannte Ermittler, sondern vielmehr eine Familie, die im Outback lebt, die hier im Mittelpunkt steht.
Der Schreibstil der Autorin hat mir auch in diesem Buch wieder ganz besonders gut gefallen, denn sie lässt das Leben und die Atmosphäre des australischen Outbacks absolut lebendig werden. Man hat als Leser hier nur allzu gute Vorstellungen davon, wie einsam das Leben dort ist und wie unerträglich die Hitze. Ja, beim Lesen spürt man förmlich den Staub zwischen den Zähnen knirschen und bekommt Durst, also am besten beim Lesen etwas kaltes zu trinken bereit stellen.
Ansonsten war ich ein wenig überrascht, in diesem Thriller mal nicht auf die bekannten Ermittler zu stoßen und doch war es in keinster Weise schlechter. Ganz im Gegenteil, denn ich wurde ziemlich schnell in den Bann der Familie Bright gezogen. Alles in allem bleibt das Tempo und die Stimmung eher ruhig, aber auch auf seine Weise schon fast trostlos. Der Thriller ist mehr ein Familiendrama, bei der man bei der Suche nach der Wahrheit den ältesten der Bright Brüder begleitet.
Nathan und sein verstorbener Bruder Cal wuchsen wie Freunde auf, der jüngste der Brüder, Bub, war der Nachzügler. Ihrem extrem strengen Vater rutschte so manches Mal die Hand aus und so galt es für die Brüder, zusammenzuhalten. Durch eine nicht durchdachte Entscheidung, die Nathan ein wenig zur Persona non grata im kleinen Ort machte, begann dieser sich zurückzuziehen und den Kontakt zur Familie nur noch sporadisch aufzunehmen. Nun muss er feststellen, dass so manches anders war, als er angenommen hatte.
Nathan, der Protagonist aus dessen Sicht man durch einen Dritte Person Erzäher das Geschehen verfolgt, ist ein sehr authentischer Charakter, dem ich das Leben, das er führt und die Beschreibungen dazu, absolut so abgenommen habe. Ich habe ziemlich schnell mit ihm mitgehofft und mitgelitten und konnte mich sehr gut in ihn und seine Lage hineinversetzen. Neben Nathan spielt vor allem die Familie eine wichtige Rolle und auch bei diesen Personen ist es Jane Harper mehr als gut gelungen, ein glaubwürdiges Bild zu zeichnen. Was letzten Endes mit Cam geschehen ist, war für mich eine riesengroße Überraschung und ich habe das in keinster Weise erahnen können.
Mein Fazit
Auch wenn es im Allgemeinen ein eher ruhig gehaltenes Buch ist, so erlebt man in dieser Geschichte die Atmosphäre des australischen Outbacks hautnah. Mich konnten die vielen Lügen innerhalb der Familie Bright und ganz besonders die Charaktere des Buches überzeugen und fesseln. Allen voran Protagonist Nathan, den man hier mit all seinen Ecken und Kanten kennenlernen darf, ist mir sehr ans Herz gegangen. Die Geschichte war so lebendig, dass man sich vorstellen könnte, irgendwann im Outback die Brights zu treffen.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Eine gruselige Vorstellung der Zukunft

Eve of Man (I)
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Unsere Welt in nicht allzu ferner Zukunft, irgendetwas ist geschehen, dass nur noch männliche Babys auf die Welt kommen. Die Forscher versuchen alles mögliche, um dies zu ändern, doch nichts hilft. Bis ...

Unsere Welt in nicht allzu ferner Zukunft, irgendetwas ist geschehen, dass nur noch männliche Babys auf die Welt kommen. Die Forscher versuchen alles mögliche, um dies zu ändern, doch nichts hilft. Bis eines Tages bei einer Ultraschalluntersuchung ein Mädchen entdeckt wird: Eve. Als Eves Mutter nach ihrer Geburt stirbt, kommt Eve in die Obhut des Staates. Sie wächst, abgeschottet von der Welt, in einem Turm auf, eine Gruppe Frauen, ihre Mütter wachen über sie und ihre Freundin ist ein Hologramm. Für Eve scheint es nur eine Zukunft zu geben: sie muss dafür sorgen, die Menschheit zu retten. Dafür wurden drei junge Männer ausgewählt, doch bei keinem scheint es richtig zu laufen. Bis Eve auf Bram trifft, Bram der seit er fünf ist, abwechselnd mit anderen jungen Männer Eves Hologrammfreundin ist, Bram, der bei Eve viel mehr hervorruft, als nur Freundschaft.
Meine Meinung
Als großer Fan von Dystopien war ich gleich bei den ersten Worten des Klappentextes begeistert und musste diesen Roman unbedingt lesen, denn es klingt so spannend, hoffnungsvoll und hoffnungslos zugleich. Dazu finde ich dieses Cover absolut passend und wirklich grandios in der Umsetzung.
Der Einstieg fiel mir relativ leicht, denn das Autorenduo Giovanna und Tom Fletcher schreiben flüssig und sprachlich modern und jugendlich. Wer hier welchen Part geschrieben hat, fällt nicht auf, denn die Autoren ergänzen sich hervorragend.
Die Geschichte beginnt recht ruhig, der Leser lernt sowohl Eve, als auch Bram kennen. Aus wechselnder Sicht zwischen diesen beiden Protagonisten, jeweils in der Ich-Perspektive, lernt man die Welt, in der Eve lebt, näher kennen. Die Umstände, in denen sie aufwächst, machten mich schon betroffen, auch wenn es schon sehr logisch ist, dass man die letzte Frau der Welt so “hält”. Ja, auf den ersten Blick scheint es Eve an nichts zu mangeln, doch emotional wurde die junge Frau auf Abstand gehalten. Da die Geburt der letzten Mädchen schon lange her ist, sind ihre Ersatzmütter im gestandenen Alter und dem Wort der Vorgesetzten hörig. Wie es in der wirklichen Welt aussieht, weiß Eve gar nicht, denn selbst die Fenster sind nicht echt. Denn unsere Welt wurde zerstört, Krieg, Hass und Egoismus der Menschheit hat die Erde zerstört. Schreckliche Stürme und Unwetter beherrschen die Realität und doch kämpfen hier die Menschen um ihr Leben. Das gesamte Szenario, dass die Autoren hier heraufbeschwören ist wieder mal eines, dass was die Natur betrifft, leider gar nicht so abwegig erscheint. Ob die Menschheit da wirklich einmal aufwachen wird oder ob doch irgendwann eine der vielen möglichen Zukunftsvisionen eintreten? Ich hoffe es nicht, aber es scheint auch hier nicht ganz abwegig.
Je weiter die Geschichte dann voranschreitet, desto mehr Spannung kommt auf und zum Ende gibt es dann auch wieder viel mehr Action. Alles in allem fand ich die Geschichte so logisch und schlüssig aufgebaut. Zunächst der Blick auf das Leben im Turm und dann beginnt die Entwicklung voranzuschreiten, das war für mich hier der richtige Weg.
Eve, die hier selbstverständlich die Protagonistin ist, fand ich sehr gut gezeichnet. Sie lebt abgeschottet und wird von den Müttern umsorgt. Seit ihrer Kindheit wird sie auf ihre Rolle, die Rettung der Menschheit, vorbereitet. Ich konnte mich schnell in diese sympathische Protagonistin einfühlen und habe ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen können. Mich machte es sehr betroffen, dass Eve kein selbstbestimmtes Leben führen durfte und diese Entwicklung, die sie plötzlich nimmt, sehr glaubwürdig. Denn plötzlich steht sie vor den jungen Männern, die man ihr ausgesucht hat und ab diesem Moment beginnt sie zu zweifeln, zu zweifeln, ob sie den Erwartungen gerecht werden kann und ob sie all das so wirklich will.
Neben Eve steht Bram noch mit im Vordergrund. Sein Vater leitet das gesamte Projekt um Eve und hat dabei seinen Sohn mit einbezogen. Er ist einer von Hollys Piloten, Holly ist Eves Hologramfreundin. Gemeinsam mit Freund und Kollege Hartmann, der für die Steuerung Hollys zuständig ist, trifft er häufig auf Eve und lernt sie dadurch schätzen. Bram hat es nicht leicht, denn auch wenn seine Rolle durchaus wichtig ist, wird er von seinem Vater in keinster Weise geschätzt. Dafür schätzt Eve ihn umso mehr, als Holly und auch als sie sich das erste Mal wirklich begegnen. Doch eine Zukunft für die beiden scheint unmöglich.
Neben Eve und Bram gibt es noch diverse Nebencharaktere, die in ihren Rollen zu überzeugen wissen. Gerade Brams Freund Hartmann oder Mutter Kadi sind mir schnell ans Herz gewachsen. Ihre Rollen sind glaubwürdig und so manch einer sorgte für Überraschungen.
Mein Fazit
Mit Eve of Man ist dem Autorenduo ein spannender Einstieg in eine neue Dystopietrilogie gelungen. Das Worldbuilding scheint, leider, gar nicht so abwegig, zumindest was das Leben ausserhalb des Turms betrifft und die Charaktere sind facettenreich und tiefgründig gezeichnet. Die Geschichte beginnt noch langsam und ruhig, doch je mehr die Handlung voranschreitet, desto mitreißender und spannender wird es. Wer Dystopien mag, sollte auf jeden Fall in diesen ersten Band hineinschnuppern.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Hunters persönliche(r) Folter

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
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Detective Robert Hunter ist Profiler bei einer Spezialeinheit des LAPD und bei seinen Fällen treffen er und sein Partner Garcia auf die schlimmsten Verbrecher der Geschichte. Doch unter ihnen gibt es einen, ...

Detective Robert Hunter ist Profiler bei einer Spezialeinheit des LAPD und bei seinen Fällen treffen er und sein Partner Garcia auf die schlimmsten Verbrecher der Geschichte. Doch unter ihnen gibt es einen, der alle übertrifft: Lucien Folter. Einst war er ein Kommilitone Hunters, genauso hoch intelligent und in den Ausführungen kaltblütig und berechnen wie kein anderer. Schon vor einer Weile ist es Hunter gelungen, Folter zu überführen, doch bei einem Krankenhausaufenthalt gelingt das Unvorstellbare. Trotz mehrerer Wärter gelingt Folter die Flucht. Nun hat er ein ganz besonderes Ziel: er will Hunter mit einem perfiden Spiel dazu bringen, ihm zu folgen. Genau das gelingt ihm auch, doch wer wird dieses Spiel gewinnen?
Meine Meinung
Der mittlerweile zehnte Fall meines Lieblingsduos des LAPD, Hunter und Garcia und schon das Cover schreit vom Weiten, dass es sich um einen Fall für die beiden Detectives handelt. Schon lange bin ich ein großer Fan des Autors Chris Carter und seine Thriller sind bei mir immer eine Pflichtlektüre, die nur einen Nachteil haben: sie sind viel zu schnell gelesen und man wartet zu lange auf einen neuen Fall.
Zu Carters Schreibstil brauche ich wohl kaum noch etwas sagen, denn seine Fans dürften wohl wissen, dass er einfach nur absolut flüssig und fesselnd erzählen kann. Dabei hat Carter nicht nur ein Händchen für grausame und blutige Details, sondern zeigt auch immer wieder die psychischen Abgründe der Menschheit auf. Das er da als Kriminal-psychologe so seine Erfahrungen hat, kommt den Geschichten absolut zu gute und somit sind die Bücher alle miteinander ein Garant für spannende Stunden.
Auch der zehnte Fall, bei dem Hunter auf den bereits bekannten Lucien Folter trifft, steht seinen Vorgängern in nichts nach. Von Anfang an ist die Spannung wieder hoch gehalten und auch hier bekommt man viele Wendungen und Überraschungen, die es unmöglich machen, das Buch vor seinem Ende zur Seite zu legen. Auch die beschriebenen Taten können wieder einmal schockieren und sind nichts für zartbesaitete, denn man hat hier durchaus den Eindruck, die Gerüche der Verbrechen durch die Seiten riechen zu können.
Wie gewohnt sind die Kapitel kurz und knapp und enden mit kleinen Cliffhanger, die geradezu dazu auffordern, noch eine Seite zu lesen. Abwechselnd aus der Sicht des Täters und des Detectives ist man ganz nah am Geschehen und zittert und fiebert ordentlich mit.
Auch Quereinsteiger, die die Reihe bisher nicht verfolgt haben, dürften inhaltlich keine allzu großen Schwierigkeiten haben, denn Carter baut immer wieder kleine Momente aus vergangenen Fällen ein. Das private Leben der Ermittler bleibt hier, wie auch sonst, eher Nebensache, entwickelt sich aber durchaus weiter.
Detective Hunter ist mir schon lange ans Herz gewachsen. Er ist hochintelligent, hat immer das richtige Bauchgefühl und bleibt trotz allem ein sehr greifbarer Charakter, der weder abgehoben noch überheblich wirkt. Er hat durchaus Probleme in seinem Privatleben, doch bleibt dies alles am Rande. Auch sein Partner Garcia, der hier in diesem Fall nicht ganz so oft in Erscheinung tritt, ist mir genauso sympathisch wie sein Kollege. Es ist, als würde man auf gute alte Bekannte treffen.
Sein Täter, in diesem Fall bereits bekannt aus einem vorherigen Band, ist Lucien Folter. Dieser ist, wie Hunter, hochintelligent, aber äußerst brutal und er verfolgt ein Ziel mit seinen Taten, das mehr als grausam erscheint.
Mein Fazit
Wer, wie ich, Chris Carter Fan ist, der kann auch zum bereits zehnten Fall für die beiden Detectives des LAPD greifen. Wie immer ist die Handlung hoch spannend, brutal und grausam und Hunter steht hier vor Rätseln, die schlichtweg unlösbar scheinen. Thrillerfans, die noch nichts vom Autor kennen, sollten es einmal versuchen, in einen der Fälle reinzulesen, denn sie sind allemal spannend. Für mich wieder ein Pageturner, den ich sehr gerne weiterempfehle.