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Veröffentlicht am 09.09.2019

Vom duftenden Blumenzauber…

Der magische Blumenladen [1]
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Die neunjährige Violet verbringt immer wieder gerne Zeit bei ihrer Tante Abigail – und auch in deren Blumenladen. Doch warum kommen dort immer wieder Leute hinein, flüstern mit der Tante und gehen dann ...

Die neunjährige Violet verbringt immer wieder gerne Zeit bei ihrer Tante Abigail – und auch in deren Blumenladen. Doch warum kommen dort immer wieder Leute hinein, flüstern mit der Tante und gehen dann ohne Blumen wieder weg? Steckt hier ein Zauber dahinter, der mit in Zusammenhang mit dem uralten Blumenbuch steht, dass Violet eines Tages findet?

Von der Buchreihe „Der magische Blumenladen“ hatte ich immer mal wieder gehört, insofern war ich auf die erste Geschichte gespannt, allerdings als Hörbuch. Geeignet ist diese CD für Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren, wobei ich eher finde, dass die Altersgruppe ab sieben Jahren eher dafür empfänglich ist.

Gesprochen wurde die Geschichte von Marion Elskis, deren angenehme Stimme mir dafür wirklich sehr gut gefallen hat. Sie betont die Aussagen auch immer wieder wunderbar, außerdem verstellt sie für die verschiedenen Personen im Buch die Stimme auch immer wieder. Hier kann man dann deutlich und richtig gut unterscheiden, wer gerade spricht. Uns hat das echt gut gefallen.

Die Geschichte ist eine sehr unterhaltsame Geschichte, die Prise Magie, die dabei im Spiel ist, ist toll und unterhaltsam. Als ein bisschen viel für Kinder habe ich die Familiengeschichte rund um Violet empfunden, bzw. auch die Art und Weise, wie diese erläutert wird. (Sie ist ein Pflegekind, nennt die Pflegeeltern „Tante“ und „Onkel“, über ihre eigene Familiengeschichte erfährt man erst mit der Zeit etwas.) Ich kann verstehen, dass man Kindern solche Familiensituationen aufzeigen möchte, die Umsetzung fand ich hier aber nicht ganz so rund.

Ansonsten ist die Geschichte wirklich richtig schön, man merkt regelrecht, wie Tante Abigail mit vollem Einsatz in ihrem Blumenladen arbeitet und auch wieviel Freude Violet an den Blumen hat. Auch die weitere Entwicklung der Geschichte ist toll, schön welchen Einsatz sie zeigt, aber natürlich auch neugierig ist.

Uns hat die erste Geschichte aus der Reihe „Der magische Blumenladen“ richtig gut gefallen. Verständlich erzählt und gesprochen, unterhaltsam, spannend und auch lustig war sie. Die Spieldauer von gut 77 Minuten verging wie im Flug. Lediglich der genannte Punkt war für uns nicht ganz optimal erläutert, für Kinder ein bisschen schwierig dargestellt.

Von uns gibt es für diese CD eine Empfehlung und 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.08.2019

Du würdest ja noch nicht mal mit beiden Händen in den Gesäßtaschen deinen Arsch finden! (S. 28)

Wir gegen euch
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Björnstadt ist eine Stadt, die wieder zusammenwachsen muss. Nach einem heftigen Geschehen ist der Ort zweigeteilt, für die Zukunft muss er aber wieder eine Einheit werden. Und dann ist da noch Eishockey, ...

Björnstadt ist eine Stadt, die wieder zusammenwachsen muss. Nach einem heftigen Geschehen ist der Ort zweigeteilt, für die Zukunft muss er aber wieder eine Einheit werden. Und dann ist da noch Eishockey, was in dieser Stadt wie im zugehörigen Nachbarort Hed so wichtig ist, wie eigentlich sonst nichts. Schafft man es, die Geschehnisse darüber hin zu verarbeiten? Jeder wird andere Emotionen erleben, es wird Trauer geben, neue und alte Liebe, anderes wird zerbrechen. (Es handelt sich dabei um die Fortsetzung von „Stadt der großen Träume“.)

Von Fredrik Backman habe ich bereits zwei Bücher („Mann namens Ove“ und „Britt-Marie war hier“) gelesen, die mich durchaus begeistert haben. Entsprechend wusste ich in etwa, wie sein Stil ist, wie er schreibt, etc. Aber dieses Buch ist im Vergleich zu den beiden bisher gelesenen Büchern anders.

Fredrik Backman hat einen spannenden Schreibstil. Er ist definitiv unterhaltsam und sehr abwechslungsreich, generell würde ich ihn als anspruchsvoll bezeichnen. Mal schreibt er kurze, prägnante Sätze, mal wieder längere, ausschweifende, verwendet selten, aber eben doch auch gelegentlich Fremdwörter (Lobotomie), die ich bis dato definitiv nicht kannte. Das ist für mich soweit alles in Ordnung und absolut kein Problem, es war wirklich alles sonst gut verständlich, inhaltlich aber wirklich auch gewieft und toll geschrieben. Auch die spontanen Wechsel, wie er von einer zur nächsten Szene hin und her hüpft, sind einfach passend für dieses Buch.

Von diesem Buch sollte man sich keinesfalls leichte Kost erwarten. Die Geschichte ist wirklich heftig und teilweise auch echt brutal. Sicher schreiben manche Thriller-Autoren noch schlimmere, blutigere Handlungen, dennoch spielt Gewalt eine große Rolle. Kennt man aber Bücher von Backman wie „Ove“, dann erwartet man einen eher anderen Stil. Trotzdem hat mir die grundsätzliche Geschichte von „Wir gegen euch“ gefallen. Es ist interessant, wie sich immer wieder neue Dinge/Probleme auftun, wie sich anderes zum Positiven entwickelt. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Backman hier für meinen Geschmack einige Probleme zu viel verwurschelt hat in diesem Buch. Ein bisschen auf Teufel komm raus sämtliche (auch aktuellen) Themen mit hineingepackt und gefühlt immer noch eins obendrauf gesetzt.

Mir hat das Buch gefallen, keine Frage. Der Schreibstil war mal ein ganz anderer, es war sehr packend, ich konnte es fast nicht aus der Hand legen. Gab viele recht emotionale Szenen, nachdenkliche und gelegentlich auch lustige, amüsante Momente. Dabei ist es Fredrik Backman immer wieder gelungen, tolle Aussagen unterzubringen, Aussagen, die einfach schön oder eben auch unterhaltsam sind. Sowas mag ich ziemlich gerne. Dennoch war es für mich ein bisschen ein überladenes Buch, eine Stufe „weniger“ wäre auch noch in Ordnung gewesen. Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen und vergebe hier 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Ein ungewöhnliches Wohnexperiment.

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Tiffy braucht schnell eine günstige Wohnung in London - und Leon braucht Geld. Da er Nachtschicht arbeitet, vermietet er seine Wohnung also in genau dieser Zeit und am Wochenende, denn das ist die perfekte ...

Tiffy braucht schnell eine günstige Wohnung in London - und Leon braucht Geld. Da er Nachtschicht arbeitet, vermietet er seine Wohnung also in genau dieser Zeit und am Wochenende, denn das ist die perfekte Lösung für beide: Sie hat eine Bleibe, er bekommt Geld dafür. Sie sehen sich also nie, teilen sich aber immer wieder die unterschiedlichsten Dinge mit - über Post-its. So scheinen sie sich kennenzulernen und auch mehr über den jeweils anderen zu erfahren. Da wäre der Bruder von Leon, der im Gefängnis sitzt - zu Unrecht. Und Tiffys Ex Justin, weshalb sie diese Wohnung so schnell gebraucht hat.

Vom Buch hatte ich schon einiges gehört, von daher war ich auf die Umsetzung sehr gespannt und noch mehr auf das Hörbuch ja. Mit den beiden Sprechern hat man hier wirklich eine gute Besetzung ergattert. Anna Carlsson spricht Tiffy, was für mich gut gepasst hat. Ebenso Oliver Wnuk, der auch in optischer Hinsicht für mich gut zu Leon gepasst hat, ebenso mit seiner sehr angenehmen Stimme. Beide schaffen es, dass man sich die Geschichte wirklich sehr gut vorstellen kann.

Die Geschichte ist gut verständlich, wenngleich es manchmal sehr turbulent ist. Mir war manches ein bisschen zu sehr in die Länge gezogen, die weiblichen psychischen Probleme im Hörbuch kommen hingegen der Männerwelt eher übertrieben vor. Nun ja, so also das Empfinden. Ich kann mir manches von Tiffy durchaus so vorstellen, allerdings war dies teilweise schon etwas überdreht. In manchen Momenten war das Zuhören wirklich schön, die emotionalen Szenen waren einfach schön, es war ein regelrechtes Mitfiebern mit den Protagonisten. Auch die Art, wie sie sich lange einander mitteilen, nämlich mit Post-its, fand ich lustig und gelungen. (Ein bisschen befremdlich war für mich hingegen die Art und Weise, wie man einem Menschen, den man nicht kennt, ein Küsschen-Post-It hinterlässt. Aber gut, vielleicht bin ich einfach eine andere Generation? Oder sehe das ein bisschen andes...)

Das Hörbuch geht knapp über neun Stunden Spielzeit, was ich als ein bisschen zu lange empfunden habe. Sicher habe ich schon andere ausführliche Hörbücher gehört, aber hier war es für mich einfach ein wenig zu lange. Die Geschichte ist absolut unterhaltsam, lustig, gerade der Humor ist immer wieder so, dass man schon sehr schmunzeln muss. Manchmal kann man sich richtig mit in die Geschichte hineinversetzen. Eine wirklich abwechslungsreiche Story, die mir im Gesamten doch gut gefallen hat, für mich aber kürzer und mit weniger Problemen behaftet einfach angenehmer gewesen wäre. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Salate können sooo lecker sein.

Skinny Salads
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Salate – sie sind vor allem etwas für diejenigen, die abnehmen möchten oder aber auch ihr Gewicht halten möchten – und dabei doch auch genießen möchten. In diesem Buch findet man viele leckere Rezepte ...

Salate – sie sind vor allem etwas für diejenigen, die abnehmen möchten oder aber auch ihr Gewicht halten möchten – und dabei doch auch genießen möchten. In diesem Buch findet man viele leckere Rezepte für Salate, die einen Kaloriengehalt von unter 300 haben. Und das glaubt man bei manchen Salaten vielleicht gar nicht, weil sie einen so hohen Sättigungsfaktor haben.

Mit dem Gewicht kämpfen – wer tut das nicht…? Es ist ja irgendwie ein ständiges Auf und Ab – der eine hat zu wenig, der andere hat zu viel. Für diejenigen, die etwas abnehmen und ihr Gewicht halten möchten, ist dieses Buch gedacht.

Eingeteilt ist es so, dass man grundsätzlich erst einmal ein paar Regeln über die Zubereitung (gut waschen, Salatschleuder nutzen, etc.) erfährt, eine kleine Salatkunde bekommt und eine Anleitung fürs Sprossen-selber-ziehen aufgeführt ist. Anschließend geht es mit verschiedensten Rezepten weiter – von leckeren grünen Salaten bis hin zu Klassikern, glamourösen, einfachen Salaten bis hin zu Obstsalaten und einem Kapitel nur über Dressings, Würzsaucen und Eingemachtes. Darauf folgt der Index und eine Danksagung.

Neben einem leckeren Salat aus Spinat, Feige und Buchweizen mit Schweinefilet in Walnusskruste gibt’s auch Rezepte wie Ofengemüse mit Riesencouscous, Hähnchen-Wraps mit Fünf-Gewürze-Pulver, Rosenkohl mit Feta, wildem Reis, Maronen und Granatapfel oder auch einem Frühstückssalat mit Backpflaumen, gepuffter Quinoa und Joghurt. Die einzelnen Rezepte sind meist toll bebildert, so dass man auf einer Seite das Foto findet, auf der Seite daneben übersichtlich das Rezept findet. Man findet die Angabe der Kalorien, der Portionen, ob es laktose- oder glutenfrei, vegetarisch oder vegan ist. Drunter die einzelnen benötigten Zutaten und daneben die knapp aber verständlich ausgeführte Anleitung der Zubereitung.

Die Auswahl der Rezepte hat mir sehr gut gefallen, auch dass hier Gemüserezepte dabei sind, die ich eher nicht als Salat zählen würde. Die Rezepte sind wirklich vielfältig, sämtliche unterschiedliche Zutaten, mal eher klassische, normale Rezepte, mal etwas außergewöhnliches, sie sind wirklich abwechslungsreich. Auch die Dressings sind toll und die Anleitungen für Eingemachtes. Mit solchen vorbereiteten Sachen kann man ja die verschiedensten Essen immer ein wenig aufpeppen und hat die Sachen dann schnell parat. Bei manchen Rezepten war es für mich dann aber leider so, dass mir da zu viele verschiedene Zutaten im Spiel waren – hiervon noch ein bißchen, davon noch etwas. Das war mir manchmal zuviel des Guten, auf die Schnelle darf es da unkomplizierter sein. Aber das war ja nicht bei jedem Rezept so.

Alles in allem hat mir dieses „Koch“buch mit leckeren Salat- und Gemüserezepten echt gut gefallen. Man kann sich wunderbare Anregungen holen, wird durchaus auch satt, eine tolle Vielfalt und Abwechslung ist bei den Rezepten absolut geboten. Lediglich bei manchen Rezepten waren es mir zu viele Zutaten. Von daher gibt es von mir 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Das ist also Otto.

Otto
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Otto ist pensionierter Ingenieur und Jude. Als Patriarch herrscht er regelrecht über seine Familie und tut das bis ins hohe Alter hinein, auch als er schon krank und gebrechlich ist. Er ist starrsinnig ...

Otto ist pensionierter Ingenieur und Jude. Als Patriarch herrscht er regelrecht über seine Familie und tut das bis ins hohe Alter hinein, auch als er schon krank und gebrechlich ist. Er ist starrsinnig und stur und seine Töchter Timna und Babi können es ihm eigentlich nie so richtig recht machen. Auch ihre fast täglichen Besuche sind seiner Ansicht nach nicht ausreichend, denn sie kümmern sich ja überhaupt nicht um ihn, beklagt er wehleidig.

Auf die Geschichte von „Otto“ war ich wirklich gespannt, das Cover finde ich durchaus ansprechend und interessant – in gewisser Weise einfach gehalten und doch so aussagekräftig. Unter dem Buchumschlag kommt ein dunkelbraun-güldenes, ja gar kupferfarbenes Buch zum Vorschein.

Der Schreibstil des Buches war ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber alles in allem gut zu lesen und zu verstehen. Schwierige Wörter, Fremdwörter oder gar Fachbegriffe kommen eigentlich nicht vor, gelegentlich mal jüdische Begriffe wie die verschiedenen Feiertage. Aber diese werden dann auch kurz erläutert. Es liest sich mit der Zeit dann recht flüssig, wenn der Vater(Siebenbürge, jüdisch) spricht, ist der Satzbau etwas anders, aber das macht ihn eben charakteristisch auch aus. Das ist für mich auch absolut in Ordnung und passt zum Buch.

Inhaltlich wusste ich ja auch nicht wirklich, was da alles genau auf mich zukommt – und so habe ich die Geschichte einfach entspannt auf mich zukommen lassen beim Lesen. Die Geschichte ist interessant, teilweise sehr komisch, manchmal ziemlich zum Wundern. Manchmal möchte man Otto echt helfen, denn er sieht vieles schon sehr eng und streng. Aber auch die Mutter lebt ihr Leben und das auf ihre so ganz eigene Art. So sind Timna und Babi manchmal gefühlt auf sich alleine gestellt und das schon recht früh, sie organisieren sich selbst so gut es eben geht. Im Buch, das aus der Sicht von Timna erzählt, erfährt man, dass sie die regelrecht Starke in der Familie ist, denn sie wurde vom Vater schon immer eher gelobt, Babi nicht wirklich. Ihr traut er auch heute noch nicht soviel zu. Doch so sehr, wie Otto einen hier empört, so hat man teilweise fast manchmal Mitleid mit ihm. Und kann sich köstlich über die kuriosen Szenen amüsieren, in denen er Dinge, die man als Tochter vielleicht nicht unbedingt wissen möchte, mit.

Für mich war das ein unterhaltsamer Roman der anderen Art. Es ist keine klassische Unterhaltungsliteratur, sondern regt durchaus auch ein wenig zum Nachdenken an. Grundsätzlich ist es wohl so, dass Juden generell andere bzw. hohe Erwartungen an die Familie haben, als wohl christliche Familien. So zumindest habe ich das inzwischen dank verschiedener Bücher bzw. auch Filme erlebt. Das ist für mich völlig in Ordnung, denn meiner Ansicht nach darf jeder seine Art und Weise haben, man sollte gegenseitig einfach Toleranz üben. „Otto“ kann ein durchaus charmanter Mann sein, der aber eben auch gelegentlich sehr skurril ist, mich oft zum Schmunzeln aber auch Kopfschütteln gebracht hat. Lediglich das Ende lässt mich etwas ratlos zurück und auch zwischendurch gab es manchmal eher langatmige Szenen. Alles in allem hat mir das Buch überraschend gut gefallen, eine Lektüre der völlig anderen Art, unterhaltsam wie humorvoll und gut geschrieben, so dass ich wirklich im Lesefluß war. Von mir gibt es hier eine Empfehlung und 4 von 5 Sternen.