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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2019

Ein ungewöhnliches Wohnexperiment.

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Tiffy braucht schnell eine günstige Wohnung in London - und Leon braucht Geld. Da er Nachtschicht arbeitet, vermietet er seine Wohnung also in genau dieser Zeit und am Wochenende, denn das ist die perfekte ...

Tiffy braucht schnell eine günstige Wohnung in London - und Leon braucht Geld. Da er Nachtschicht arbeitet, vermietet er seine Wohnung also in genau dieser Zeit und am Wochenende, denn das ist die perfekte Lösung für beide: Sie hat eine Bleibe, er bekommt Geld dafür. Sie sehen sich also nie, teilen sich aber immer wieder die unterschiedlichsten Dinge mit - über Post-its. So scheinen sie sich kennenzulernen und auch mehr über den jeweils anderen zu erfahren. Da wäre der Bruder von Leon, der im Gefängnis sitzt - zu Unrecht. Und Tiffys Ex Justin, weshalb sie diese Wohnung so schnell gebraucht hat.

Vom Buch hatte ich schon einiges gehört, von daher war ich auf die Umsetzung sehr gespannt und noch mehr auf das Hörbuch ja. Mit den beiden Sprechern hat man hier wirklich eine gute Besetzung ergattert. Anna Carlsson spricht Tiffy, was für mich gut gepasst hat. Ebenso Oliver Wnuk, der auch in optischer Hinsicht für mich gut zu Leon gepasst hat, ebenso mit seiner sehr angenehmen Stimme. Beide schaffen es, dass man sich die Geschichte wirklich sehr gut vorstellen kann.

Die Geschichte ist gut verständlich, wenngleich es manchmal sehr turbulent ist. Mir war manches ein bisschen zu sehr in die Länge gezogen, die weiblichen psychischen Probleme im Hörbuch kommen hingegen der Männerwelt eher übertrieben vor. Nun ja, so also das Empfinden. Ich kann mir manches von Tiffy durchaus so vorstellen, allerdings war dies teilweise schon etwas überdreht. In manchen Momenten war das Zuhören wirklich schön, die emotionalen Szenen waren einfach schön, es war ein regelrechtes Mitfiebern mit den Protagonisten. Auch die Art, wie sie sich lange einander mitteilen, nämlich mit Post-its, fand ich lustig und gelungen. (Ein bisschen befremdlich war für mich hingegen die Art und Weise, wie man einem Menschen, den man nicht kennt, ein Küsschen-Post-It hinterlässt. Aber gut, vielleicht bin ich einfach eine andere Generation? Oder sehe das ein bisschen andes...)

Das Hörbuch geht knapp über neun Stunden Spielzeit, was ich als ein bisschen zu lange empfunden habe. Sicher habe ich schon andere ausführliche Hörbücher gehört, aber hier war es für mich einfach ein wenig zu lange. Die Geschichte ist absolut unterhaltsam, lustig, gerade der Humor ist immer wieder so, dass man schon sehr schmunzeln muss. Manchmal kann man sich richtig mit in die Geschichte hineinversetzen. Eine wirklich abwechslungsreiche Story, die mir im Gesamten doch gut gefallen hat, für mich aber kürzer und mit weniger Problemen behaftet einfach angenehmer gewesen wäre. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Salate können sooo lecker sein.

Skinny Salads
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Salate – sie sind vor allem etwas für diejenigen, die abnehmen möchten oder aber auch ihr Gewicht halten möchten – und dabei doch auch genießen möchten. In diesem Buch findet man viele leckere Rezepte ...

Salate – sie sind vor allem etwas für diejenigen, die abnehmen möchten oder aber auch ihr Gewicht halten möchten – und dabei doch auch genießen möchten. In diesem Buch findet man viele leckere Rezepte für Salate, die einen Kaloriengehalt von unter 300 haben. Und das glaubt man bei manchen Salaten vielleicht gar nicht, weil sie einen so hohen Sättigungsfaktor haben.

Mit dem Gewicht kämpfen – wer tut das nicht…? Es ist ja irgendwie ein ständiges Auf und Ab – der eine hat zu wenig, der andere hat zu viel. Für diejenigen, die etwas abnehmen und ihr Gewicht halten möchten, ist dieses Buch gedacht.

Eingeteilt ist es so, dass man grundsätzlich erst einmal ein paar Regeln über die Zubereitung (gut waschen, Salatschleuder nutzen, etc.) erfährt, eine kleine Salatkunde bekommt und eine Anleitung fürs Sprossen-selber-ziehen aufgeführt ist. Anschließend geht es mit verschiedensten Rezepten weiter – von leckeren grünen Salaten bis hin zu Klassikern, glamourösen, einfachen Salaten bis hin zu Obstsalaten und einem Kapitel nur über Dressings, Würzsaucen und Eingemachtes. Darauf folgt der Index und eine Danksagung.

Neben einem leckeren Salat aus Spinat, Feige und Buchweizen mit Schweinefilet in Walnusskruste gibt’s auch Rezepte wie Ofengemüse mit Riesencouscous, Hähnchen-Wraps mit Fünf-Gewürze-Pulver, Rosenkohl mit Feta, wildem Reis, Maronen und Granatapfel oder auch einem Frühstückssalat mit Backpflaumen, gepuffter Quinoa und Joghurt. Die einzelnen Rezepte sind meist toll bebildert, so dass man auf einer Seite das Foto findet, auf der Seite daneben übersichtlich das Rezept findet. Man findet die Angabe der Kalorien, der Portionen, ob es laktose- oder glutenfrei, vegetarisch oder vegan ist. Drunter die einzelnen benötigten Zutaten und daneben die knapp aber verständlich ausgeführte Anleitung der Zubereitung.

Die Auswahl der Rezepte hat mir sehr gut gefallen, auch dass hier Gemüserezepte dabei sind, die ich eher nicht als Salat zählen würde. Die Rezepte sind wirklich vielfältig, sämtliche unterschiedliche Zutaten, mal eher klassische, normale Rezepte, mal etwas außergewöhnliches, sie sind wirklich abwechslungsreich. Auch die Dressings sind toll und die Anleitungen für Eingemachtes. Mit solchen vorbereiteten Sachen kann man ja die verschiedensten Essen immer ein wenig aufpeppen und hat die Sachen dann schnell parat. Bei manchen Rezepten war es für mich dann aber leider so, dass mir da zu viele verschiedene Zutaten im Spiel waren – hiervon noch ein bißchen, davon noch etwas. Das war mir manchmal zuviel des Guten, auf die Schnelle darf es da unkomplizierter sein. Aber das war ja nicht bei jedem Rezept so.

Alles in allem hat mir dieses „Koch“buch mit leckeren Salat- und Gemüserezepten echt gut gefallen. Man kann sich wunderbare Anregungen holen, wird durchaus auch satt, eine tolle Vielfalt und Abwechslung ist bei den Rezepten absolut geboten. Lediglich bei manchen Rezepten waren es mir zu viele Zutaten. Von daher gibt es von mir 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Das ist also Otto.

Otto
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Otto ist pensionierter Ingenieur und Jude. Als Patriarch herrscht er regelrecht über seine Familie und tut das bis ins hohe Alter hinein, auch als er schon krank und gebrechlich ist. Er ist starrsinnig ...

Otto ist pensionierter Ingenieur und Jude. Als Patriarch herrscht er regelrecht über seine Familie und tut das bis ins hohe Alter hinein, auch als er schon krank und gebrechlich ist. Er ist starrsinnig und stur und seine Töchter Timna und Babi können es ihm eigentlich nie so richtig recht machen. Auch ihre fast täglichen Besuche sind seiner Ansicht nach nicht ausreichend, denn sie kümmern sich ja überhaupt nicht um ihn, beklagt er wehleidig.

Auf die Geschichte von „Otto“ war ich wirklich gespannt, das Cover finde ich durchaus ansprechend und interessant – in gewisser Weise einfach gehalten und doch so aussagekräftig. Unter dem Buchumschlag kommt ein dunkelbraun-güldenes, ja gar kupferfarbenes Buch zum Vorschein.

Der Schreibstil des Buches war ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber alles in allem gut zu lesen und zu verstehen. Schwierige Wörter, Fremdwörter oder gar Fachbegriffe kommen eigentlich nicht vor, gelegentlich mal jüdische Begriffe wie die verschiedenen Feiertage. Aber diese werden dann auch kurz erläutert. Es liest sich mit der Zeit dann recht flüssig, wenn der Vater(Siebenbürge, jüdisch) spricht, ist der Satzbau etwas anders, aber das macht ihn eben charakteristisch auch aus. Das ist für mich auch absolut in Ordnung und passt zum Buch.

Inhaltlich wusste ich ja auch nicht wirklich, was da alles genau auf mich zukommt – und so habe ich die Geschichte einfach entspannt auf mich zukommen lassen beim Lesen. Die Geschichte ist interessant, teilweise sehr komisch, manchmal ziemlich zum Wundern. Manchmal möchte man Otto echt helfen, denn er sieht vieles schon sehr eng und streng. Aber auch die Mutter lebt ihr Leben und das auf ihre so ganz eigene Art. So sind Timna und Babi manchmal gefühlt auf sich alleine gestellt und das schon recht früh, sie organisieren sich selbst so gut es eben geht. Im Buch, das aus der Sicht von Timna erzählt, erfährt man, dass sie die regelrecht Starke in der Familie ist, denn sie wurde vom Vater schon immer eher gelobt, Babi nicht wirklich. Ihr traut er auch heute noch nicht soviel zu. Doch so sehr, wie Otto einen hier empört, so hat man teilweise fast manchmal Mitleid mit ihm. Und kann sich köstlich über die kuriosen Szenen amüsieren, in denen er Dinge, die man als Tochter vielleicht nicht unbedingt wissen möchte, mit.

Für mich war das ein unterhaltsamer Roman der anderen Art. Es ist keine klassische Unterhaltungsliteratur, sondern regt durchaus auch ein wenig zum Nachdenken an. Grundsätzlich ist es wohl so, dass Juden generell andere bzw. hohe Erwartungen an die Familie haben, als wohl christliche Familien. So zumindest habe ich das inzwischen dank verschiedener Bücher bzw. auch Filme erlebt. Das ist für mich völlig in Ordnung, denn meiner Ansicht nach darf jeder seine Art und Weise haben, man sollte gegenseitig einfach Toleranz üben. „Otto“ kann ein durchaus charmanter Mann sein, der aber eben auch gelegentlich sehr skurril ist, mich oft zum Schmunzeln aber auch Kopfschütteln gebracht hat. Lediglich das Ende lässt mich etwas ratlos zurück und auch zwischendurch gab es manchmal eher langatmige Szenen. Alles in allem hat mir das Buch überraschend gut gefallen, eine Lektüre der völlig anderen Art, unterhaltsam wie humorvoll und gut geschrieben, so dass ich wirklich im Lesefluß war. Von mir gibt es hier eine Empfehlung und 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Manchmal muss man neue Wege gehen.

Warum ich trotzdem an Happy Ends glaube
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Seit Jahren arbeitet Emma, gerade dreißig geworden, als schlecht bezahlte Praktikantin bei einer Filmproduktionsgesellschaft. Dabei möchte sie doch eigentlich vor allem nur eines endlich: einen richtigen ...

Seit Jahren arbeitet Emma, gerade dreißig geworden, als schlecht bezahlte Praktikantin bei einer Filmproduktionsgesellschaft. Dabei möchte sie doch eigentlich vor allem nur eines endlich: einen richtigen Arbeitsvertrag bei dieser Firma. Und sie liefert dafür auch die besten Bedingungen – einen exzellenten Uni-Abschluss. Außerdem wäre da noch ihre Traumvilla mit den wunderbaren Glyzinien und der perfekte Mann… Träume, die wohl eher nicht in Erfüllung gehen, weil dann nämlich auch der Vertrag nicht verlängert wird, Emma ohne Arbeit dasteht und plötzlich in einer kleinen Boutique für Kinderkleidung landet…

Ich hatte mal wieder Lust auf ein angenehm unterhaltsames Buch, also hab ich mich für dieses Buch entschieden. Die Geschichte klang für mich lesenswert – und das war es gesamt auch definitiv.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, eine angenehm locker-leichte Lektüre, verständlich geschrieben und nachvollziehbar. Manchmal driftet das Buch ein bisschen ab, war für mich ein bisschen zu ausschweifend, zu in die Länge gezogen, aber inhaltlich auf alle Fälle verständlich. Fremdwörter oder Fachbegriffe kommen eigentlich nicht wirklich vor.

Was dafür immer wieder ein bisschen mit herüber-schwappt beim Lesen ist die italienische Lebensart, das hat mir unheimlich gut gefallen. In manchen Dingen für mich zwar ein bisschen unverständlich (schlecht bezahlte Praktikantin fährt Taxi – vielleicht bin ich da dann einfach anders eingestellt), aber die beschriebenen Sehnsüchte kann man durchaus gut verstehen. So fühlt man auch in gewisser Weise mit, als sie sich auf die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle macht, auch an anderen Stellen im Buch. Für mich war es eine angenehme, spannende, emotionale und auch mal lustige, wirklich gelungene Lektüre. Ich habe es relativ schnell gelesen, was auch für das Buch spricht. Lediglich manche Szenen waren für mich ein bisschen zu aus- bzw. abschweifend erzählt, das hat mich ein bisschen gestört.

Alles in allem ein wirklich tolles Buch, eine locker-leichte Geschichte mit Tiefgang, sehr angenehm geschrieben. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Schwesterlich geteilt, brüderlich beschissen?

How To Survive mit Geschwistern
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Geschwister können vieles sein: Praktisch, weil man jemandem zum gemeinsamen Spielen, Austauschen oder auch Verbünden hat - aber eben auch mal unheimlich nervig oder gar hinterlistig. Mit diesem Buch erhält ...

Geschwister können vieles sein: Praktisch, weil man jemandem zum gemeinsamen Spielen, Austauschen oder auch Verbünden hat - aber eben auch mal unheimlich nervig oder gar hinterlistig. Mit diesem Buch erhält man die ein oder andere Strategie, damit man nicht am Verhalten der Geschwister verzweifelt und auch schöne Einblicke in amüsante Stunden in der Familie.

Mit Geschwistern aufzuwachsen kann ja durchaus schön sein - und doch gibt es sicher immer wieder Situationen, in denen man sie am liebsten auf den Mond schießen könnte. Sicher geht es Einzelkindern ähnlich - sie hätten vielleicht gerne Geschwister, genießen aber ihre „Alleinstellung“ auch mit manchen Vorzügen. Für mich war es nun spannend ein wenig darüber zu lesen, hat doch jeder so seine Sicht der Dinge darauf bzw. Seine gemachten, eigenen Erfahrungen.

Der Schreibstil des Buches hat mir ganz gut gefallen, die Art und Weise wie Katja Schwarz schreibt, ist sehr angenehm zu lesen, durchaus mit fachlichen Informationen (Quellennachweis ganz hinten im Buch zu finden) versehen, aber durch die Schilderungen auch immer wieder sehr interessant. Inhaltlich ist es gut zu verstehen, kein komplizierter Satzbau bzw. keine schwer verständlichen Wörter, Fachbegriffe etc.

Das Buch ist inhaltlich so aufgeteilt, dass man immer wieder etwas über neue Zeitabschnitte des Aufwachsens unter Geschwistern erfährt, dabei lustige Anekdoten erzählt bekommt und mögliche hilfreiche Ansatzpunkte aufgezeigt bekommt. Gespickt ist das ganze immer mal wieder mit fachlichen Aufzeichnungen, so dass man auch hier noch weiterlesen kann, wenn es einen denn so weit auch interessiert. Für mich war es amüsant zu lesen, wie hier der Umgang innerhalb der Geschwister war, welche Streiche ausgeheckt wurden, wie man sich aber auch gegenseitig angemotzt und wieder gekümmert hat. Zwischendurch gibt es auch immer mal wieder lustige und schöne Illustrationen von Jana Moskito, die die Erzählungen noch toll untermalen.

Auch die Berichte von anderen Personen tauchen im Buch auf und sind interessant zu lesen, es ist doch spannend wie unterschiedlich man unter Geschwistern aufwachsen kann.

Für mich war es ein interessanter, spannender und lesenswerter Einblick, ist es doch unter Geschwistern immer wieder überall etwas unterschiedlich. Sicher, im Großen und Ganzen ähnlich, aber es gibt eben immer wieder Unterschiede. Manchmal war es für mich ein bißchen zu langatmig oder zu fachlich, da hätte man sich vielleicht ein wenig kürzer fassen können. Alles in allem war es ein lesenswertes Buch mit teilweise passenden Strategien im Umgang unter Geschwistern. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.