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Veröffentlicht am 03.10.2019

Leichte, locker-flockige und humorvolle Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger.

Doch, das passt, ich hab's ausgemessen!
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Der neueste Roman der Schauspielerin Elena Uhlig trägt den Titel "Doch, das passt, ich hab's ausgemessen!" und erscheint ab September 2019 im Knaur Verlag.

Frau Uhlig hat Geschmack und möchte ihre Einrichtung ...

Der neueste Roman der Schauspielerin Elena Uhlig trägt den Titel "Doch, das passt, ich hab's ausgemessen!" und erscheint ab September 2019 im Knaur Verlag.

Frau Uhlig hat Geschmack und möchte ihre Einrichtung auf den neuesten Stand bringen und erneuern, während ihr Gatte Herr Karl am liebsten alles so lässt, wie es ist. Um ihren Plan umzusetzen, braucht sie ein wenig weibliches Geschick und weil der Möbelschwede die richtige Adresse ist, findet sie einen Grund, ihren Gatten dorthin zu schleifen. Wie man das Elternschlafzimmer zu einem Familienmatratzenparadies umbaut, die richtigen Maße nimmt und nebenbei noch über Warteschleife mit dem Handyanbieter in Kontakt tritt, ist für Frauen kein Problem, die sind ja multi-tasking-fähig. Aber kann das auf Dauer gut gehen?

"Wir haben einfach zuviel Geschirr, Uhlig!" "Nein, wir haben einfach keinen richtigen Schrank, Karl." "Hätten wir weniger Geschirr, würde der Schrank reichen, Uhlig." Zitat Seite 100

Matratzenkauf, neuen Schrank, Umzug und nebenbei hat man Probleme mit dem Telefonanbieter. Alles typische Alltagsszenen, denen man im echten Leben schon einmal ausgesetzt ist.

Dieses Buch zeigt das Leben des Paares Uhlig und Herrn Karl, Frau und Mann und ihre Diskussionen über ein neues Bett und weitere Einrichtungsgegenstände. Wie diese Gespräche ablaufen, sorgt für Lacher, denn manches kommt einem bekannt vor. Es ist wie im normalen Leben, die Männer brauchen nichta und vor allem keine Veränderungen. Frauen müssen also Tricks anwenden, wenn sich etwas bewegen soll. Frau Uhlig ist so eine Frau und sie lässt sich nicht so leicht umstimmen.

Es kommt zu einem Matratzenkauf, dessen Originalsketch ja von Loriot persönlich schon beschrieben wurde. Auch bei Uhlig ist alles übertrieben dargestellt, aber gerade darin liegt der Witz. Auch die Handy-Hotline-Story finde ich einfach lustig, ebenso die Eskalation beim Einkauf bei Ikea, das kennen ja viele. Bei der Organisation des Umzugs muss Uhlig ran. Sie misst, sie plant und sie telefoniert, der Leser ist verwundert und amüsiert.

Insgesamt gesehen wirkt hier schon alles sehr klamaukig, doch der Erzählstil ist forsch und die Beziehung zwischen Herrn Karl und Frau Uhlig wirkt neben ihrer komischen Anrede, wie die meisten Paare. Einzelnen Szenen und Kapitel lesen sich noch sehr humorvoll, als ganzes Buch ist es dann doch aber etwas zuviel des Guten.


Leichte, locker-flockige und humorvolle Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger. Mit dem Matratzenkauf wurde der Leser ziemlich überstrapaziert.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Eine herzergreifende Liebesgeschichte, die sich etwas in die Länge zieht

Das Wispern der Schmetterlinge
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In ihrem Liebes-Roman "Das Wispern der Schmetterlinge" entführt die Erfolgsautorin Susanna Ernst auf die exotische Insel Madeira, das Buch erscheint im Knaur Verlag.

Ava und Pacey sind seit ihrer Kindheit ...

In ihrem Liebes-Roman "Das Wispern der Schmetterlinge" entführt die Erfolgsautorin Susanna Ernst auf die exotische Insel Madeira, das Buch erscheint im Knaur Verlag.

Ava und Pacey sind seit ihrer Kindheit befreundet, erst später entwickelte sich zwischen ihnen eine Liebesbeziehung. Ava stirbt durch einen Unfall und Pacey leidet entsetzliche Seelenqualen und die Erinnerungen an den Vorfall bringen ihn an seine Grenzen. Deshalb rät ihm seine Therapeutin zu einer Reise. Er fliegt nach Madeira und trifft auf eine Frau, die wie seine Ava aussieht. Welche geheime Macht spielt ihm diesen Streich?

Die Geschichte ist sehr gefühlsbetont, der Verlust von Paceys Schwester macht ihm und ihrer Freundin Ava sehr zu schaffen. Doch beide kommen sich näher, es ist eine Liebe, die bei einem romantischen Picknick geschlossen wird. Später kommt Ava bei einem Unfall ums Leben, Pacey leidet unter ständig wiederkehrenden Alpträumen und gibt sich nach diesem tragischen Ereignis immer wieder die Schuld. Seine Psychotherapeutin rät ihm zu einem Urlaub, um den Erinnerungen einmal zu entkommen. Was dann geschieht gleicht einem Wunder, er trifft auf die Hotelangestellte Maria, die seiner Ava völlig ähnlich sieht.


"Das Wispern der Schmetterlinge" ist eine dramatische Liebesgeschichte, die Susanna Ernst mit viel Herz sehr wamherzig geschrieben hat und ihr auch einen Hauch Mystik verleiht.

Es gibt einige Perpektivwechsel und Rückblenden, die den Leser immer mehr über die Figuren in Kenntnis setzen und die Beziehungen zwischen Pacey und Ava und später zu Maria erzählen. Das gibt der Geschichte eine interessante Note und sorgt für Spannung in der eher ruhigen und sich ziemlich in die Länge ziehenden Erzählung.
Die eingebauten mystischen Elemente empfand ich anfangs noch auflockernd, doch sie nahmen im Verlauf der Handlung immer mehr zu und damit entwickelte die Story für mich einen merkwürdigen Beigeschmack.

Ava und Maria sehen sich ähnlich, warum fragt man sich da. Der Verdacht liegt nahe, dass sie Zwillinge sein könnten. Am meisten habe ich mit Pacey mitgelitten, dessen Schuldgefühle und Trauer man sehr stark nachfühlen kann. Mit dem Auftauchen von Maria gesellt sich ein neuer Hoffnungsschimmer in Paceys Leben, doch die Trauer und die Schuldgefühle sind weiterhin vorhanden.

Es gibt einige berührende Wendungen, die den Leser zwar nicht vollkommen überraschen, aber doch mitnehmen auf eine besondere Reise. Insgesamt ist das Thema Trauerbewältigung hier sehr emotional aufbereitet, einige Zufälle erscheinen mir ziemlich konstruiert und die liebevoll gezeichneten Charaktere spielen zwar eine emotionale Herz-Schmerz-Geschichte, mir war es aber teilweise zuviel und zu langatmig, weil doch relativ vorhersehbar. Leider konnte mich auch das Ende nicht ganz überzeugen.

Der Verlust einer Liebe, Schuldgefühle, Trauer und eine neue Hoffnung sind die treibenden Gefühle in diesem gefühlvollen Roman, der mich nicht wirklich erreicht hat, aber doch ganz sicher seine Leserschaft finden wird.

Veröffentlicht am 13.09.2019

Ein amüsante und erfrischende Geschichte über die Liebe, Bücher und Freundschaft

Buchstäblich Liebe
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Der Roman "Buchstäblich Liebe" von Ali Berg und Michelle Kalus erscheint im Blanvalet Verlag.

Frankie Rose ist leidenschaftliche Buchhändlerin, ihr Liebesleben sieht traurig aus und sie sucht ihre große ...

Der Roman "Buchstäblich Liebe" von Ali Berg und Michelle Kalus erscheint im Blanvalet Verlag.

Frankie Rose ist leidenschaftliche Buchhändlerin, ihr Liebesleben sieht traurig aus und sie sucht ihre große Liebe, dazu wagt sie ein Experiment und verteilt ihre Lieblingsbücher samt ihrer E-Mail-Adresse in Zügen und U-Bahnen ihrer Heimatstadt mit der Bitte um ein Date. Sie hofft, dass gleicher Buchgeschmack auch andere verbindende Charakterzüge bedeutet, so sollte doch ein Traummann zu finden sein. Ihre neue Bekanntschaft Sunny passt leider gar nicht in dieses Beuteschema, nun hofft sie auf die Macht der Bücher.
Von diesem Roman habe ich mir eine leichte Sommerlektüre erwartet und auch erhalten. Die Grundidee mit den verteilten Büchern klingt recht witzig, sie wird sehr überzeugend und mit viel Aufregung und Spaß umgesetzt.

Mir hat besonders der humorvolle Erzählstil gefallen, außerdem die witzig, chaotischen Szenen und die doch sehr sympathischen Charaktere. Einige Dates liefen zwar nach ähnlichem Muster ab und Frankie ist manchmal schon etwas sehr naiv oder eigenartig, doch das passt zu ihr.

Frankie Rose und ihre Freunde erleben einige schräge Dinge. Diese Erlebnisse sammelt Frankie auf ihrem Blog, dessen Einträge und folgenden Kommentare für realen Chatcharakter sorgen.

Die 53 Kapitel sind nach Büchern benannt, im Anhang werden alle Titel noch einmal mit Autor genannt und diese Aufzählung ist für mich das I-Tüpfelchen im Buch.

Man wird vom Verlauf der Geschichte nicht unbedingt total überrascht und die Story zieht sich etwas in die Länge, insgesamt ist der Roman recht vergnüglich und kurzweilig. Die Figuren sind etwas übertrieben, etwas nervig, das muss man aushalten können.

Manchmal darf es auch nicht so tiefgründig sein, einfach nur so für´s Herz und zum Abschalten. Ich vergebe diesem Buch 3 Sterne.


Ein netter Sommerroman mit einer amüsant-spritzigen Geschichte und besonderen Figuren, der nicht nur im Urlaub für unterhaltsame Lesestunden sorgt.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Eine bewegende Geschichte mit vielen Zeitsprüngen

Ein neues Blau
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Tom Sailers neuer Roman heißt "Ein neues Blau" und erscheint im List Verlag.

Lili lebt als ältere Frau zurückgezogen in Charlottenburg, ihre Kindheit wurde nach dem frühen Tod ihrer Mutter geprägt durch ...

Tom Sailers neuer Roman heißt "Ein neues Blau" und erscheint im List Verlag.

Lili lebt als ältere Frau zurückgezogen in Charlottenburg, ihre Kindheit wurde nach dem frühen Tod ihrer Mutter geprägt durch das behütete Aufwachsen bei Takeshi und ihrem jüdischen Vater, der Teehändler war. Sie bekam Religionsunterricht bei einem Rabbi, wurde als Porzellanmalerin ausgebildet und arbeitete bei der Preußischen Porzellanmanufaktur. Sie liebt das Töpfern und das Fliegen, erlebte die Liebe und litt unter den Schrecken der NS-Diktatur.

Als Lilis an dem Verlust eines Freundes durch die Judenverfolgung sehr leidet, vermittelt ihr Sohn ihr die Gymnasiastin Anja als Gesellschafterin. Doch Anja, gerade mal 18 Jahre alt, recht widerspenstig und eigensinnig, hat selbst Probleme. Es ist interessant, wie die beiden Frauen miteinander umgehen.

In diesem Roman treffen unterschiedliche Kulturen, Religionen und verschiedene Altersstufen aufeinander.
Sehr realistisch beschreibt der Autor die Zeit des Nationalsozialismus, man wird Zeuge dieser Schrecken und erlebt die Schwierigkeiten der Künstlerin Marguerite Friedlaender, die auswandern musste.
Auch wenn ich viel über die Figuren erfahren und mit ihnen gelitten habe, konnte ich keine emotionale Nähe zu ihnen aufbauen, sie blieben mir etwas distanziert und fern.

Saller springt zwischen den Zeiten in Lilis Vergangenheit und der Gegenwart hin und her, er erzählt sehr emotional, auch realistisch, er beobachtet alles bis ins kleinste Detail, dabei mal mit humorvollem und doch nachdenklichen Tonfall. Im Leben beider Frauen spielen Scherben und psychische Probleme eine wichtige Rolle, das verbindet sie und darüber nähern sie sich einander an.

Die Sprache wechselt von erzählerisch wertvoll hin zu alltäglichem Slang, das wirkt meiner Meinung nach wie ein Bruch. Doch so sind die Generationen, sie verändern sich in ihren Äußerungen, aber mit ihren menschlichen Wünschen, Hoffnungen und Problemen sind sie gleich.

In diesem Roman geht es um Berliner Geschichte, um menschliche Schicksale, Niedertracht und Hilfsbereitschaft. Teezeremonien, Kunst und Porzellanherstellung sind die Bindeglieder der Figuren.

Alles Wissenswerte über die Porzellanmanufaktur und die Entstehung des Preußisch Blau hat mich sehr interessiert. In einem Roman steht für mich jedoch mehr die Handlung der Figuren im Vordergrund und daher erscheinen mir diese Ausführungen zu ausführlich beschrieben.


Im Großen und Ganzen hat mich dieser Roman gut unterhalten, es gibt interessante Ausflüge in Porzellanherstellung und Teezeremonie und eine Freundschaft zweier unterschiedlicher Frauen.

Es dreht sich um die Zeit des Nationalsozialismus und die Folgen für die Menschen in ihrem weiteren Leben. Durch die häufig wechselnden Zeitsprünge konnte mich das Buch nicht völlig überzeugen.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Tödlicher Mittsommer

Mord in den Schären
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"Mord in den Schären" ist der 1. Band der Reihe um den Polizisten "Dennis Wilhelmsson" und wurde von der schwedischen Autorin Anna Ihrén geschrieben. Der Krimi erscheint im HarperCollins Verlag.


Dennis ...

"Mord in den Schären" ist der 1. Band der Reihe um den Polizisten "Dennis Wilhelmsson" und wurde von der schwedischen Autorin Anna Ihrén geschrieben. Der Krimi erscheint im HarperCollins Verlag.


Dennis Wilhelmson, Polizist bei einer Eliteeinheit in Göteborg, braucht zur Erholung eine Auszeit und reist nach Smögen. Auf der beschaulichen Schäreninsel möchte er eine unglücklichen Liebe und den Stress der Arbeit vergessen. Er wohnt auf einem alten Fischerboot und wie es der Zufall will, wird im Hafenbecke die Leiche eines Mannes gefunden. Kurze Zeit später verschwindet auch noch sein Jugendfreund und weil bei der Polizei Personalnotstand herrscht, macht Dennis sich an die Ermittlungen. Ihm zur Seite steht die junge Polizeianwärterin Sandra Haraldsson. Irgendwie scheint das Verbrechen mit einem Schiffsunglück vor über 100 Jahren zusammen zuhängen. Es gilt jetzt, die richtigen Verbindungen zu finden.

Der Ermittler Dennis trägt einige Altlasten mit sich herum, er hat ein Beziehungsproblem und trinkt gerne und häufig Alkohol. Generell sind solche Charaktere oft die beste Besetzung für eine Ermittlerrolle, doch ich konnte mit ihm leider nicht warm werden.

Die Ermittlungen gehen interessant in alle möglichen Richtungen, die Spuren führen zur Baufirma der Familie Hallgren. Wie die Personen miteinander agieren wird lebensnah, unterhaltsam und sehr genau beschrieben. Ein paar mehr Wendungen hätten allerdings der Spannungskurve gut getan, so erschien mir das Buch eher als unterhaltsamer Roman mit Mordaufklärung.

Anna Ihréns Buch habe ich dank ihres lebendigen Schreibstils und der wunderbaren Einbindung der schönen Landschaft der Schären sehr gern gelesen. Allerdings hätte man es auch als Roman titulieren können. Für einen Krimi gab es definitiv zu wenig Spannungsmomente.

Besonders interessant waren für mich die Rückblicke in die Vergangenheit ins Jahr 1837, dazu wurden einzelne Szenen kursiv eingefügt und konnten mich mit den Vorgängen wirklich fesseln. Man erlebt die Willkür und einige Lebensbedingungen der Menschen aus dieser Zeit mit und welche Verbindung zum aktuellen Fall besteht, wird sehr überraschend aufgedeckt.

Insgesamt werden einige Nebenschauplätze detailliert und stimmungsvoll beschrieben, die Charaktere bekommen viel Raum und es sind einige Personen, die man erst einmal gedanklich ordnen muss. Durch die vielfältigen Handlungen der Figuren, die im Einzelnen durchaus interressant waren, blieb der Lesefluss etwas auf der Strecke.


Wer ein Buch über die Schären und einen Mord zu Mittsommer lesen möchte, sollte hier zugreifen. Für einen Krimi ist noch Potential nach oben.