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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2019

Ich schulde dir was...

Dich schickt der Himmel
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Wie von Sophie Kinsella gewohnt, konnte ich mir schon auf den ersten Seiten das Lächeln nicht verkneifen. Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, sodass man die Protagonistin Fixie und ihre Art schnell ...

Wie von Sophie Kinsella gewohnt, konnte ich mir schon auf den ersten Seiten das Lächeln nicht verkneifen. Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, sodass man die Protagonistin Fixie und ihre Art schnell kennenlernt. Sie löst nämlich am liebsten Probleme - mit mehr oder weniger Erfolg.

Als Protagonistin hat sie mir durch ihre hilfsbereite und liebenswürdige Art direkt gefallen. Man muss sie einfach mögen, auch wenn sie mir an der ein oder anderen Stelle zu naiv war. Und das ist auch mein größter Kritikpunkt an dem Buch: Sie hat nicht immer wie eine Frau gewirkt, die im Leben steht und den Familienladen im Griff hat, sondern eher wie ein Teenie, vor allem wenn es um die Liebe geht. Trotzdem habe ich sie schnell in mein Herz geschlossen.

Die anderen Figuren sind ziemlich klischeebehaftet, aber das macht auch irgendwie den Reiz des Buches aus. Man durchschaut die Blender und Aufschneider schnell und jeder bleibt in seiner Rolle. Bei diesem Genre stört mich das aber nicht, genauso wenig wie die Vorhersehbarkeit der Handlung, denn Spannung oder unerwartete Wendungen gibt es kaum.

Aber das braucht es auch nicht, um den Leser gut zu unterhalten. Vor allem die chaotische Familie, die Pannen und Missverständnisse sorgen dafür, dass ich immer wieder schmunzeln musste.

Der Schreibstil ist locker und flott, viele Dialoge machen die Handlung lebendig. Man kann sich schön zurücklegen und genießen. Wer Sophie Kinsella kennt, wird hier nicht enttäuscht. Die 500 Seiten waren wirklich schnell weggelesen.

Schöne, witzige Unterhaltung, bei der mir aber ein bisschen das Besondere gefehlt hat. Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Unsichtbare Gefahr...

Resistent
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Wie der Klappentext schon verrät, handelt es sich nicht um einen klassischen Thriller mit einem Mörder und einem Ermittler. Trotzdem muss ich sagen, dass dies der Spannung keinen Abbruch tut und mich der ...

Wie der Klappentext schon verrät, handelt es sich nicht um einen klassischen Thriller mit einem Mörder und einem Ermittler. Trotzdem muss ich sagen, dass dies der Spannung keinen Abbruch tut und mich der Buch richtig fesseln konnte.

Allerdings nicht von Anfang an. Denn hier werden erstmal die verschiedenen Personen vorgestellt, die Schauplätze wechseln ziemlich schnell und dadurch war es schwer, die jeweilige Handlung in den Gesamtkontext einzuordnen. Außerdem hatte ich zu Beginn einige Probleme mit den japanischen und arabischen Namen, sodass ich manchmal überlegen musste, wer die Personen denn nochmal war.

Meine anfänglichen Schwierigkeiten haben sich aber mit jeder Seite mehr gegeben. Schnell wurde klar, welche Protagonisten im Mittelpunkt stehen und wie die unterschiedlichen Handlungsstränge zusammengehören. Von da an konnte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen.

Das lag vor allem daran, dass alles sehr realitätsnah war. Ich hatte das Gefühl, wenn jemand wirklich so etwas tun wollen würde und das nötige Kleingeld hat, könnte es wirklich passieren. Sehr erschreckend! Überhaupt habe ich durch dieses Buch etwas das Vertrauen in Mediziner, Medikamente und die dazugehörigen Studien verloren, denn solange der Rubel rollt, scheint alles möglich zu sein. Ich kann nur hoffen, dass in Wirklichkeit nicht so einfach ist, Ärzte dazu zu bringen, unnötige Medikamente zu verschreiben - zumindest in Deutschland. Aber auch hier wird ja viel Antibiotika verschrieben, was sicher sinnvoll ist, aber auch die Resistenz fördert. Man macht sich wirklich Gedanken, was für mich bei einem guten Buch dazugehört.

Etwas gestört hat mich, dass es das klassische Schema "schwarz/weiß", die "Guten" und die "Bösen" gibt und das die Amerikaner natürlich diejenigen sind, denen Unrecht getan wird. Einige Figuren waren zwar nicht diesen zwei Gruppen zuzuordnen, da sie nicht hinter dem Terroranschlag standen, aber trotzdem mitgemischt haben. Leider hatten sie meines Erachtens zu wenig Raum.

Insgesamt hat mir das Buch aber richtig gut gefallen und Gänsehaut beschert. Wenn man erstmal in der Geschichte drin ist, legt man es so schnell nicht mehr aus der Hand. Von mir gibt es deswegen 4 Sterne.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Der Schatten

Der Schatten
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Es ist kein klassischer Thriller oder Krimi - deswegen finde ich es gut, dass das Buch vom Verlag als "Roman" eingeordnet wurde. Auch wenn es um einen Mord geht, steckt noch viel mehr dahinter und es gibt ...

Es ist kein klassischer Thriller oder Krimi - deswegen finde ich es gut, dass das Buch vom Verlag als "Roman" eingeordnet wurde. Auch wenn es um einen Mord geht, steckt noch viel mehr dahinter und es gibt keine klassische Ermittlungsarbeit.

Trotzdem bietet "Der Schatten" einiges, was man auch in einem Thriller findet: viel Ungeklärtes, Spannung, Raum zum Miträtseln und einen sympathischen Ermittler, auch wenn dieser eigentlich gar nichts mit dem Fall zu tun hat.

Spannung wird vor allem durch die unterschiedlichen Perspektiven erzeugt, wie man es von Petra Hammesfahr kennt. Außerdem gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, die die Geschehnisse in der Gegenwart erklären bzw. sie in einem anderen Licht erscheinen lassen. Das ist anfangs ziemlich verwirrend und ich habe gut 100 Seiten gebraucht, bis ich mit den unterschiedlichen Figuren zurecht kam und sie einordnen konnte.

Das lag auch daran, dass der Anfang zwar gut geschrieben, aber auch ein wenig undurchschaubar ist. Es ist vom Schatten die Rede, man merkt, dass die Protagonistin Angst hat, aber die eigentliche Handlung ist - zumindest anfangs - ziemlich verwirrend. Im Nachhinein klärt sich alles und es bleiben keine Fragen offen, was mir gut gefallen hat.

Toll fand ich die Vielschichtigkeit. Alles ist überaus komplex, gerade die Handlungsstränge in der Vergangenheit. Anfangs steht alles sehr isoliert da und man weiß nicht alles direkt einzuordnen - aber dann macht es einfach nur Sinn und ich habe mich fast schon gefreut, als sich der Kreis geschlossen hat.

Mein einziger Kritikpunkt: Dieser Anflug von mystischen Begebenheiten. Es war zwar nur sehr dezent und zumindest zum Teil rational erklärbar, aber das ist einfach nicht nach meinem Geschmack. Das hat mich schon bei "Der gläserne Himmel" nicht gefallen.

Trotzdem: Insgesamt ein spannendes Buch, dass auf seinen knapp 640 Seiten viel zu bieten hat. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 07.08.2019

Mörderisches Cornwall

Mörder unbekannt verzogen
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Es geht mal wieder nach Cornwall - diesmal ist es Sommer und allein schon die Beschreibung der Landschaft macht Lust auf Urlaub.

Aber natürlich steht die Blütenpracht und das schöne Wetter nicht im Mittelpunkt ...

Es geht mal wieder nach Cornwall - diesmal ist es Sommer und allein schon die Beschreibung der Landschaft macht Lust auf Urlaub.

Aber natürlich steht die Blütenpracht und das schöne Wetter nicht im Mittelpunkt des Buches, sondern wie schon im Vorgänger die Postbotin Daphne Penrose, die unfreiwillig wieder in eine Mordermittlung verwickelt wird.

Wer den ersten Teil gelesen hat, wird einiges wiedererkennen, da die Fälle aber unabhängig voneinander sind, ist dies keine Voraussetzung, um das Buch genießen zu können.

Begeistert hat mich wieder die Protagonistin. Daphne ist einfach eine super sympathische und bodenständige Hauptfigur, die mit viel Mut für die Wahrheit kämpft und dabei ihre Kenntnisse über die Bewohner, die sie in ihrem Job sammelt, geschickt verwendet. Ihre offene und unerschrockene Art sorgen dafür, dass man sie einfach gern hat und ihr während des Lesens permanent die Daumen drückt.

Der Fall ist diesmal recht verzwickt, denn Daphne stolpert gleich über zwei Leichen und begegnet dem Mörder hautnah. Das sorgt für Spannung und ich wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Es wird nicht allzu blutig, was aber sehr gut zum Setting passt: Denn irgendwie ist alles auch ein bisschen gemütlich. Für weitere Unterhaltung sorgt wieder der Ermittler Chief Inspector Vincent, der einen guten Gegenpol zur Protagonistin darstellt, weil er einfach nichts auf die Reihe zu bekommen scheint.

Während des Lesens kann man sehr gut miträtseln, auch wenn ich schon vor der Auflösung eine Ahnung hatte, er hinter allem steckt. Trotzdem hat es mich nicht gestört, ich fand es eher super, dass ich mein kriminalistisches Gespür beweisen konnte.

Was mich aber etwas irritiert, ist der Titel des Buches. Dieser passt in meinen Augen nicht so gut zum Inhalt, scheint aber eine Anspielung auf Daphnes Beruf zu sein.

Insgesamt waren es schöne, gemütliche Lesestunden, ich wurde gut unterhalten und hab richtig Lust auf Cornwall bekommen. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 07.08.2019

Ruhiges Landleben

Die Vergebung der Sünden
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Im Mittelpunkt des Buches steht Sidney Chambers, ein Pfarrer, der unfreiwillig - aber auch weil es seiner Neugier geschuldet ist - in eine Ermittlung nach der anderen verwickelt ist. Dabei kommt er aber ...

Im Mittelpunkt des Buches steht Sidney Chambers, ein Pfarrer, der unfreiwillig - aber auch weil es seiner Neugier geschuldet ist - in eine Ermittlung nach der anderen verwickelt ist. Dabei kommt er aber auch seinen "normalen" Aufgaben nach und kümmert sich um seine kleine Familie. Der Protagonist ist bodenständig und deswegen einfach nur sympathisch.

Wie schon der Klappentext andeutet, geht es in diesem Buch nicht nur um einen Kriminalfall, sondern um viele verschiedene. Trotzdem ist die Geschichte nicht überladen, sondern gut gegliedert. Man hat das Gefühl, mehrere Kurzgeschichten zu lesen, die durch einen roten Faden miteinander verbunden sind. Denn man erlebt die Entwicklung des Protagonisten mit, seine Tochter wird älter, eine Beförderung steht an, etc. Dadurch wirkt alles sehr authentisch und real.

Das gilt auch für die einzelnen Fälle. Sie sind sehr unterschiedlich und bieten deswegen viel Abwechslung. Ein Kapitel bzw. eine Geschichte liest sich schnell, sodass man es gut ohne Unterbrechung zwischendurch lesen kann. Wer viel Blut sucht, wird hier nicht fündig. Es geht eher um alltägliche Dinge wie Eifersuchtsdramen oder Intrigen, die genau so auch wirklich passieren könnten. Obwohl alles sehr ruhig ist, fehlt es nicht an Spannung und der Leser kann miträtseln, was hinter allem steckt.

Allerdings habe ich hier einen kleinen Kritikpunkt: Denn selbst auf die Lösung zu kommen ist mir sehr schwer gefallen. Sidney Chambers wirkt ein bisschen wie Sherlock Holmes, der durch Gespräche und geschicktes kombinieren auf die jeweilige Lösung kommt. Hier wird man als Leser etwas abgehängt, sodass es schwer ist, die richtige Fährte aufzunehmen.

Die Sprache ist sehr ruhig und gemütlich, also genau das Richtige, um den Alltag zu entfliehen. Sehr gut gefallen haben mir vor allem die Dialoge zwischen Sidney und seiner Frau Hildegard, die sehr authentisch sind und den Ehealltag gut herüberbringt.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich werde den Autor im Auge behalten. Denn "Die Vergebung der Sünden" ist mal etwas anderes. Von mir gibt es 4 Sterne!