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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2019

Klasse!

Constellation - In ferne Welten
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Ich fand den ersten Teil wirklich überragend gut. Dementsprechend waren die Erwartungen hoch, war der erste Band doch so gestrickt, dass mich auch dessen fulminante Ende als Leser in irgendeiner Art gereicht ...

Ich fand den ersten Teil wirklich überragend gut. Dementsprechend waren die Erwartungen hoch, war der erste Band doch so gestrickt, dass mich auch dessen fulminante Ende als Leser in irgendeiner Art gereicht hätte, ich aber natürlich doch irgendwie mehr lesen wollte. Zumal die Geschichte um Noemi und Abel echt richtig viel hergegeben hat.

Auch der zweite Band ‚In ferne Welten‘ wird abwechselnd aus der Sicht von Abel und Noemi erzählt. Dadurch bekommt man einerseits guten Zugang zu den Charakteren, andererseits wird die Handlung schön vorangetrieben, da sich beide ja auf unterschiedlichen, sich bekriegenden Planeten befinden. Das hat es für mich sogar noch interessanter gemacht, da hierdurch auch beide Seiten dieses Konflikts beleuchtet werden.

Ein großer Pluspunkt dieses Buches ist nämlich, dass es differenzierter ist als man andere vergleichbare Bücher in dem Genre. Natürlich gibt es Antagonisten, die wirklich fies ausgestaltet sind. Aber die Hintergründe sind nicht flach aufgebaut, damit die dramatische Liebesgeschichte einen Rahmen hat, um sich zu entwickeln. Hier werden wirklich interessante Fragestellungen aufgeworfen. Wie wird sich das Verhältnis des Menschen zur künstlichen Intelligenz entwickeln, wie wird die Menschheit mit den immer knapper werdenden Ressourcen haushalten? Werden die Armen irgendwann abgehängt oder gibt es eine solidarische Umkehr vom Kapitalismus?

Mit vielen Zitaten konnte mich die Autorin wirklich richtig begeistern.

Im Gegensatz zum ersten Teil konnte mich allerdings die Storyline nicht ganz mitnehmen. Ich hatte das Gefühl, als würde hier ziemlich viel verwurstet werden, sodass kein dritter Teil mehr nötig ist und die Autorin trotzdem alle ihre Ideen auf Papier bannen kann. Im Prinzip eine gute Idee, konnte ich mich aber als Leser nicht wirklich auf einen Handlungsfaden konzentrieren, da es ziemlich viele Baustellen gab. Es gab zum einen die Problematik des Konflikts Erde – Genesis, dann Abels Verhältnis zu seinem Schöpfer, Noemis Mission, Noemi und Abel, eine neue unerwartete Entwicklung, neue Probleme mit Mechs, die Spinnweben-Krankheit… dies alles wurde zwar am Ende zu einer Konklusion zusammengeführt, aber dann irgendwie doch nicht. Es gab für mich kein fulminantes Spektakel, keinen Wow-Effekt was die Auflösung angeht.

Ich kann euch noch nicht einmal sagen, ob es nur an meinen hohen Erwartungen gelegen hat, denn das Buch ist immer noch top! Spannend, gefühlvoll und vor allem durchdacht und zum Nachdenken anregend. Leider konnte es mich nicht mehr ganz so vom Hocker reißen, wie es noch der erste Teil geschafft hat.

Dennoch eine Reihe, die ich jedem ans Herz legen möchte, der eine Geschichte voller Tiefe, Gefühl und trotzdem Action lesen möchte.

Veröffentlicht am 24.08.2019

Starker Auftakt

Die Legende der vier Königreiche - Ungekrönt
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Wie der Klappentext verrät, nimmt das Buch direkt von Seite eins Fahrt auf und ist sicher nichts für schwache Mägen – oder für die ganz jungen Leser! Prinzessin Emelina lebt bereits im ersten Kapitel ihre ...

Wie der Klappentext verrät, nimmt das Buch direkt von Seite eins Fahrt auf und ist sicher nichts für schwache Mägen – oder für die ganz jungen Leser! Prinzessin Emelina lebt bereits im ersten Kapitel ihre Rachegelüste voll aus, um ihren perfiden Plan auf den Weg zu bringen, das Königreich Lera in den Untergang zu stürzen.

Dabei ist Emelina eine starke Protagonistin, allerdings sehr grausam, gefühlskalt und brutal…jede Seite trieft nur so von ihrer Abscheu gegenüber dem fremden Königshaus von Lera. Die Autorin versteht es allerdings, auch Momente voller Unsicherheit und Verletzlichkeit aufblitzen zu lassen, sodass ich als Leser nie in eine Abneigung gegenüber Em verfallen bin.

Ihr gegenüber steht Prinz Casimir, genannt Cas, ein einfühlsamer Mann, der sich selbst den Wünschen seiner Eltern, den Herrschern von Lera, unterordnet.

Als die beiden aufeinandertreffen, kommt es zum Clash der Kulturen. Beide beginnen durch das jeweilige Gegenüber immer mehr, an eigenen Überzeugungen zu zweifeln, Pläne in Frage zu stellen, einen eigenen Standpunkt zu entwickeln und zu vertreten. Hierbei gibt nicht nur Schwarz oder Weiß – die Autorin beleuchtet geschickt beide Seiten des Konflikts, sodass man als Leser sich nicht einer Partei eindeutig zugehörig fühlt. Diese Entwicklung fand ich sehr gelungen – durch die Erweiterung des eigenen Horizonts weicht Emelinas Durst nach Rache und macht zarten Gefühlen für Cas Platz.

Nach diesen leisen Zwischentönen nimmt die Spannung wieder zu – eine unterwartete Wendung zwingt Em zum Handeln. Die Ereignisse überschlagen sich, erneut müssen die Protagonisten ausloten, wo sie stehen.

Als Em schließlich eines ihrer Ziele erreicht, muss sie erkennen, dass das vielleicht gar keine so gute Idee war – als auch dem Leser ein leichter Schauer über den Rücken läuft ob der neuen Entwicklungen, endet das Buch abrupt… und lässt einen mit einem mulmigen Gefühl in der Magengrube zurück.

Veröffentlicht am 24.08.2019

Äußerst gelungen

Die fünf Gaben (Valenias Töchter 1)
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Das Buch ist mir ausnahmsweise mal nicht bereits im englischen als Must Read ins Auge gesprungen, vielmehr hat mich hier zunächst das wundervolle deutsche Cover gereizt – typisch Carlsen Verlag, ist dieses ...

Das Buch ist mir ausnahmsweise mal nicht bereits im englischen als Must Read ins Auge gesprungen, vielmehr hat mich hier zunächst das wundervolle deutsche Cover gereizt – typisch Carlsen Verlag, ist dieses unglaublich gut gelungen und einfach wunderschön!
Zunächst dachte ich aufgrund des Klappentexts, dass es sich um eine typische Teenie-Romeo und Julia-Story handeln würde, gemixt mit ein bisschen Fantasy.

Ich wurde allerdings eines besseren belehrt, ist diese Geschichte doch vollkommen anders, als zu Beginn vermutet. Bei ‚Die fünf Gaben‘ handelt es sich um eine durchweg fein ausgeklügelte, tiefsinnige Geschichte voller starker weiblicher Charaktere. Die Autorin hat im Buch mehrere Storyebenen geschickt miteinander zu einem großen Ganzen verwoben und heraus gekommen ist ein für mich einzigartiger Mix, der ebenso gut eine tatsächliche Sage oder Legende sein könnte!

Die Länder Valenia und Maevana stehen für mich für ein alternatives Frankreich und England; durch die Namensführungen und Beschreibungen hat man als Leser so das gefühl, etwas unterschwellig vertrautes und dennoch mystisch neues zu erfahren. Mir hat dieser Aspekt des Buches unglaublich gut gefallen.

Weiter mochte ich die Idee der fünf Gaben und dem Haus Magnalia, in dem die Berufenen ausgebildet werden um anschließend einem Gönner zu unterstehen. Endlich mal eine Akademie, in der natürliche Fähigkeiten gelehrt und ausgebildet werden und eben mal keine Magie und Zauberkünste! Dass Brienna es hier schwer hat, sich unter den fünf Gaben zu orientieren und eben keinen geradlinigen Weg einschlägt, sondern auch auf Hindernisse und Rückschläge im Leben trifft, fand ich erfrischend – zu oft ist doch die Heldin auserwählt, perfekt und strahlend rettet sie die Welt. Hier konnte mich die Autorin mit dem steinigen Weg für Brienna überraschen.

Ganz ohne Glanz und Glorie geht es dann allerdings doch nicht, denn auch in Brienna schlummert mehr, als man zunächst vermuten kann. Doch ist sie eher ein Puzzleteil im Getriebe der Revolution.

Die bereits im Klappentext angedeutete Lovestory war ganz nach meinem Geschmack. Relativ unkitschig und nicht zuviel Raum einnehmend, war sie ein angenehmer Nebenstrang der Erzählung. Sie hat sich angenehm langsam und zart entwickelt und sich auch nicht zu sehr in den Mittelpunkt gedrängt, sodass ich Szenen mit Brienna und Cartier regelrecht entgegen gefiebert habe!

Was für die Liebesgeschichte gilt, traf auch insgesamt auf das Buch zu! Es war leicht, fließend, mystisch, fesselnd – aber eher ruhig, sodass sich die Wirkung voll entfalten konnte. Ich habe lange nicht mehr solch ein Buch gelesen, das diese Art von Stimmung beim Lesen in mir auslösen konnte! Wer ein wahrhaft mystisches Buch sucht (wie etwa die Raven Boys Reihe von Maggie Stiefvater) der sollte unbedingt zu diesem Buch greifen! Endlich mal kein Gehetze von Handlung zu Handlung, keine hohlen Dialoge, kein ausgeklügeltes Worldbuilding. Hier stimmte vom Aufbau her für mich einfach alles und ich hoffe, dass demnächst mehr solcher Bücher den Markt für sich erobern werden.

Rein vom Handlungsstrang dachte ich nach dem Lesen, dass ‚Die fünf Gaben‘ ein Einzelband ist. Vielleicht hatte ich auch deshalb das Gefühl, ein in sich wirklich rundes Buch gelesen zu haben, da es für mich offensichtlich nicht nur ein reiner Opener zu einer Trilogie ist! Wie „Valenias Töchter 1“ bereits vermuten lässt, wird es auch hier eine Fortsetzung geben. Im englischen trägt Band 2 den Titel „The Queen`s Resistance“ und soll im März 2019 erscheinen. Ich hoffe wirklich, dass der Carlsen Verlag auch den zweiten Teil im deutschen veröffentlichen wird.

Bis dahin bekommt „Die fünf Gaben“ von mir eine ganz klare Leseempfehlung, für mich jetzt schon eins der besten Bücher 2018.

Veröffentlicht am 24.08.2019

Endlich geht es weiter!

Dunkle Legenden
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Als ich gesehen habe, dass die Bitter & Sweet-Trilogie eine Nachfolgerreihe bekommt, war ich aus dem Häuschen, mochte ich doch die Geschichte um Jill sehr!
Der neue Band knüpft also zeitlich etwas nach ...

Als ich gesehen habe, dass die Bitter & Sweet-Trilogie eine Nachfolgerreihe bekommt, war ich aus dem Häuschen, mochte ich doch die Geschichte um Jill sehr!
Der neue Band knüpft also zeitlich etwas nach dem Ende von ‚Bitter & Sweet – Verlorene Welt‘ an. Während die ursprüngliche Trilogie eine klassische Academy-Geschichte ist, folgt Bitter & Bad nun dem Muster einer taffen Jägerin die gegen die Mächte des Bösen kämpft.

Kann hier leicht einiges in Richtung ausgelutschtes Klischee abrutschen, kann Bitter & Bad den Witz und die Leichtigkeit der zugrundeliegenden Trilogie mitnehmen und sorgt für richtig gutes kurzweiliges Lesevergnügen!

Obwohl zwischen den Büchern (auch lesetechnisch) eine gewisse Zeitspanne liegt, konnten mich direkt die ersten Seiten wieder abholen und ich habe mich recht schnell in Jills Welt eingefunden. Das Buch ist aber auch lesbar, wenn man die alten Bücher nicht kennt, da die entscheidenden Elemente an passenden Stellen erneut aufgegriffen und erklärt werden.

Das Cover bleibt der alten Trilogie vom Stil her verbunden und die Bücher sehen wirklich sehr schön zusammen im Regal aus! Generell finde ich die Covergestaltung bei Piper/IVI immer recht gelungen!

Jill und ihre Freunde sind mittlerweile erwachsen geworden. Sie arbeitet als Dämonenjägerin, ebenso ihr Freund, der Vampir Ryan. Und so beschäftigen sie auch neue Probleme des Erwachsenwerdens und der Selbstfindung. Ich möchte jetzt hier nicht zuviel spoilern, aber es gibt das ein oder andere zwischenmenschliche Problem, das Linea Harris hier geschickt und genau richtig in die Geschichte mit einfließen lässt – emotional den Leser abholend, aber nie zu kitschig. Ich denke, dass sie ebenso wie in der zuvorigen Reihe, die auf einer klassischen magischen Academy gespielt hat, viele vor allem jüngere Leser damit ansprechen kann. Natürlich kommt auch hier der Herzschmerz nicht zu kurz und man kann wieder wundervoll mit Jill mitleiden, lachen und weinen.

Neben allem muss Jill aber auch noch einen wichtigen Fall lösen – es ist ein schlimmer Mord geschehen und alles deutet darauf hin, dass dabei Übernatürliche beteiligt waren. Je mehr Jill hier ermittelt, umso rätselhafter wird es – und umso gefährlicher! Die Krimielemente fand ich wirklich klasse und Jill in ihrer Rolle als Ermittlerin hat mir wirklich wahnsinnig gut gefallen. Das Tüpfelchen auf dem I war dabei allerdings der Kobold Cox, der mit seinen sarkastischen Sprüchen den nötigen Witz geliefert hat.

Die Auflösung am Ende fand ich gut gelungen – es werden insgesamt wirklich gut viele Mythen, Legenden und magische Wesen zu einer fantastischen Welt miteinander verbunden! Das Ende des Buches lässt noch offene Handlungsstränge und Luft nach oben für die Fortsetzung „Bitter & Bad – Glühender Verrat“, welcher Anfang September bei IVI/Piper erscheinen wird.

Ein SpinOff, das ich nicht in meinem Regal missen möchte!

Veröffentlicht am 24.08.2019

Wundervolles Debut

Palace of Glass - Die Wächterin
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Ich hatte wie so oft hohe Erwartungen an das Buch, hatte ich doch Anfang des Jahres das Gefühl, einen Geheimtipp entdeckt zu haben. Dieses Gefühl hatten wohl noch einige andere auch, denn auf einmal war ...

Ich hatte wie so oft hohe Erwartungen an das Buch, hatte ich doch Anfang des Jahres das Gefühl, einen Geheimtipp entdeckt zu haben. Dieses Gefühl hatten wohl noch einige andere auch, denn auf einmal war das Netz voller Beiträge zum Buch und haben dadurch meine Erwartungen nochmal gesteigert.
Palace of Glass ist der vielversprechende Auftakt zu einer neuen Fantasy-Trilogie, die mit traumhaftem Cover und eingängigem Klappentext aufwarten kann.

Das Worldbuilding fand ich extrem stark und komplex – manchmal so komplex, dass ich mich bei einigen Dingen noch nach dem Sinn und Zweck fragte – vor allem am Anfang. Je mehr ich las, desto mehr verflogen allerdings die Irritationen. Ich finde, dass man sich zu Beginn einfach auf das Worldbuilding einlassen, denn es ist in der Tat ein ungewohnter Mix aus futuristisch und historisch, was sich aber aus dem Hintergrund des Buches gut für den Leser erschließt.

Mir hat dieser spezielle Mix gut gefallen, zeigt er doch, wie schnell man als aufgeklärte Gesellschaft wieder zurück zu repressiven Normen und Einschränkungen kommen kann.

Die Idee, dass Berührungen generell verboten sind, fand ich faszinierend und den Background hierfür gut ausgearbeitet. Es gab ein paar Szenen, insbesondere solche mit Bestrafungen für Berührungen, die mir eine Gänsehaut verpasst haben. Nach meinem Geschmack hätte es hier gerne mehr davon geben dürfen, denn sie waren sensationell geschrieben!

Protagonistin Rea muss in ihrem London doppelt aufpassen – nicht nur, dass Berührungen verboten sind, sie ist auch noch eine Magdalene und damit von Verfolgung bedroht. Als sie dann unverhofft an den königlichen Hof zitiert wird, um Leibwächterin des Kronprinzen zu werden, schwebt sie ständig in Gefahr. Einerseits muss sie ihre wahren Fähigkeiten als Magdalene verbergen, andererseits hat es jemand auf das Leben des Prinzen abgesehen.

Nachdem das erste Viertel des Buches viel damit zu tun hatte, das Setting aufzubauen und das Worldbuilding zu erklären, nimmt das Buch anschließend enorm an Fahrt auf. Gemeinsam mit Rea muss man sich als Leser den drohenden Gefahren stellen und kommt zwischendurch kaum zum Luftholen. Hierbei wechselten sich spannende Passagen mit romantischen ab, denn auch die Liebe kommt natürlich nicht zu kurz. Dennoch nimmt sie nicht zuviel Raum ein und tritt genug hinter den Spannungsbogen zurück, sodass man sich darauf konzentrieren kann, wer denn nun eigentlich im Hintergrund die Fäden zieht. Und die Lösung hierzu hat mich wirklich überrascht!

Mir hat der Auftakt zur Reihe wirklich unglaublich gut gefallen, endlich mal Fantasy aus dem deutschsprachigen Raum, der mit den englischsprachigen auf hohem Niveau mithalten kann!