Realistischer Reihenauftakt
Die Ring-Chroniken - BegabtAllein der Klappentext lässt eine coole neue dystopische Idee erahnen oder? Ich fand das Setting der Rauringwüste mit der Wasserknappheit so erschreckend realistisch, dass ich es unbedingt lesen musste.
Wir ...
Allein der Klappentext lässt eine coole neue dystopische Idee erahnen oder? Ich fand das Setting der Rauringwüste mit der Wasserknappheit so erschreckend realistisch, dass ich es unbedingt lesen musste.
Wir begleiten Emony und ihre Freunde zum Ausbildungsantritt im Adoptenprogramm der Organisation WERT, die die Wasserversorgung reguliert.
Dort muss sie sich schwierigen Aufgaben stellen und über sich selbst herauswachsen, denn wenn sie die Ausbildung schafft, wird sie zukünftig genug Geld verdienen, um für sich und ihre Mutter genug Wasser bezahlen zu können. Dieses wird als Rohstoff immer knapper und für die Menschen im Rauring immer unbezahlbarer, während es im Regenring Wasser im Überfluss gibt. Während des Auswahlprogramms muss sich Emony nicht nur fiesen Trainern und Mitbewerbern stellen, sie hat zudem mit ihrer Gabe zu kämpfen -ihr Lügenfeuer wird durch das System bei WERT arg strapaziert, kann sie damit doch Lügen erkennen. Und Ehrlickeit und Integrität zählen nicht gerade zum System von WERT.
Dieser Part des Buches erinnerte mich stark an die unterschiedlichen Distrikte aus Tribute von Panem und Katniss‘ Zeit im Kapitol sowie an Tris‘ stramme Ausbildung in Die Bestimmung. Beides Bücher, die ich sehr gemocht und das Feeling, das sie in mir ausgelöst haben, umso mehr gefeiert habe. Obwohl mich auch hier dieselbe Faszination ergriffen hat und mich die Geschichte genauso gefesselt hat, so erschafft Erin Lenaris doch etwas ganz eigenes mit unglaublichem Flair.
Emony, Felix und Mila sind Charaktere, die mir direkt ans Herz gewachsen sind und mit denen ich richtig mitfiebern konnte. Und Kohen – Ladys, wenn ihr auf der Suche nach einem neuen Bookboyfriend sein, solltet ihr es einmal mit Kohen versuchen! Die zarte Romanze zwischen ihm und Emony fand ich sehr gelungen und ich habe auch hier die sprühenden Funken förmlich vor mir sehen können.
Der Ausbilder Tarmo ist ein herrlich fieser Antagonist, den man aus vollstem Herzen hassen kann. Ganz besonders fesseln konnte mich allerdings das Geheimnis, das WERT umgibt. Was steckt hinter deren System? Was ist mit dem Wasser und den Bohrungen? Was hat Kohen mit allem zu tun?
Genau diese Fragen haben mich förmlich am Buch kleben lassen. Ich leide momentan wirklich unter einer enormen Leseflaute und kann Bücher entweder nur sehr langsam beenden oder lese einfach irgendwie nicht weiter. Nicht so bei ‚Begabt‘, dieses Buch hat mich (ebenso wie das Gold der Krähen) super beschäftigt, sodass ich einfach immer direkt wissen musste, wie es weiter geht. Die Seiten fliegen förmlich nur so dahin und die Spannung steigert sich gegen Ende ins scheinbar unerträgliche. Der Showdown lässt wirklich nicht zu wünschen übrig, außer dass man ganz ganz schnell den zweiten Band in Händen halten möchte!
Ich habe nach diesem Ende das Gefühl, dass jetzt alles erst richtig losgeht und die Autorin noch so richtig viel in petto für uns hat!