Gelungenes Buch mit Schwächen
Der Hof der WunderDer Hof der Wunder ist mir seit dem Glöckner von Notre Dame ein Begriff und beflügelt direkt meine Fantasie. Paris gehört zu meinen absoluten Lieblingsstädten und auch das unterirdische Paris mit all seinen ...
Der Hof der Wunder ist mir seit dem Glöckner von Notre Dame ein Begriff und beflügelt direkt meine Fantasie. Paris gehört zu meinen absoluten Lieblingsstädten und auch das unterirdische Paris mit all seinen Geheimnissen hat es mir angetan. Ein Buch mit einer ähnlichen Idee, nämlich Die Rebellion von Laterre fand ich unglaublich stark, sodass natürlich auch der Hof der Wunder bei mir einziehen durfte.
Leider konnte mich das Buch nicht mit einem tollen Setting voller fantastischer Ideen überzeugen. Hier hätte ich mir bedeutend mehr und ausführlichere Beschreibungen gewünscht, so blieb das Worldbuilding und das Setting leider zu flach und es kam bei mir kaum Lesestimmung auf.
Auch die Figuren blieben für mich zu blass, die Hauptfigur hat mich teilweise sogar genervt und ich wurde mit ihr überhaupt nicht warm. Ich denke, dass dies hauptsächlich am Schreibstil gelegen hat. Die Geschichte an sich ist gut und rund erzählt, dennoch hat mir einfach etwas gefehlt. Ich wurde auf den ersten Seiten durch die Handlung etwas überrollt und hatte auch anderes erwartet. So habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass ich etwas tiefer in die Geschichte eintauchen kann, bin aber eher nur durch die Handlung gehetzt.
Die ist allerdings spannend und hat es in sich! Hier hat die Autorin nicht mit Überraschungen und Wendungen gespart. Gepunktet hat Der Hof der Wunder mit der Verarbeitung von Ideen aus Les Miserables und dem Dschungelbuch! Bei letzterem wurden die Charaktere in menschlicher Form aufgegriffen und sind unglaublich gut gelungen. Die kleinen Hints und Hinweise während des Lesens haben mich das ein und andere Mal zum schmunzeln gebracht.
Was ist also das Fazit zu Hof der Wunder? Eine solide Geschichte mit ordentlich Spannung, die vom Worldbuilding mir noch etwas mehr Tiefe hätte vertragen können. Dies lag aber höchstwahrscheinlich hauptsächlich an meiner sehr hohen Erwartungshaltung.