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Veröffentlicht am 26.05.2020

Die Handlung endet kurz nachdem sie endlich Fahrt aufgenommen hat

Die Drachenwandler 1: Fire in your Eyes
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„Fire in your eyes“ ist der erste Band der Drachenwandler-Reihe von Annika Hanke. Die Reihe ist bisher nur als E-Book erschienen, ob eine Veröffentlichung als Druckwerk geplant ist, konnte ich nicht in ...

„Fire in your eyes“ ist der erste Band der Drachenwandler-Reihe von Annika Hanke. Die Reihe ist bisher nur als E-Book erschienen, ob eine Veröffentlichung als Druckwerk geplant ist, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

Worum geht es?
In diesem Jugendbuch lernt Protagonistin Romy gerade mit ihrer sehr schlauen besten Freundin und deren Freund für Prüfungen im Park, als Hamburg plötzlich angegriffen wird und sich in ein Kriegsgebiet verwandelt. Drachen, Wandler, Berkane - alle Angreifer und potentielle Gefahr. Vorerst zumindest, denn die Drachenwandler befinden sich auf der Suche nach den Bruchstücken eines Juwels, das ihre Existenz retten kann und das auf die Erde gefallen ist. Die Menschen sind nicht die Zielgruppe, sondern geraden mehr oder weniger zufällig zwischen die Fronten. Doch EIN Erdling ist besonders und wird dringend für die Suche gebraucht und gerät nicht nur deshalb ins Visier der Anführer der Drachenwandler

Meine Meinung
Die Rahmenhandlung finde ich spannend, auch, wenn die einzelnen Elemente (Suche nach einem zerbrochenen Juwel wird zum Beispiel auch in dem Nintendospiel Yoshi’s Crafted World und anderen Teilen der Serie als Rahmenhandlung verwendet) nicht neu sind, so versprach der Klappentext gerade als Jugend und Young Adult Buch eine gute Unterhaltung und eine spannende potentielle Liebesgeschichte zwischen Romy und dem Anführer der Drachen.
Wer damit gerechnet hat, liegt zumindest in Band 1 daneben. Denn 50 Seiten, nachdem die Handlung, die eher an Shakespears Stücke erinnert (leider nicht vom Gefühlsfaktor, sondern nur vom Blutvergießen), endlich etwas Fahrt aufnimmt, endet die Geschichte dort, wo ich Band 1 eigentlich handlungsmäßig vermutet hatte, und lässt mich daher neugierig auf Band 2, aber extrem enttäuscht von Band 1 zurück.
Viele Menschen, die Romy nahe stehen, finden in der Handlung den Tod oder werden verschleppt. Die Trauer wird zwar im Buch kurz erwähnt, ist jedoch nicht spürbar. Es kam mir vor, als wäre der Verlust Jahre her, und nicht erst Tage, so, wie Romy und auch andere damit umgegangen sind. Ich hatte beim Lesen nicht mal Tränen in den Augenwinkeln, obwohl mir der Verlust von Nahestehenden von Protagonisten meist extrem nahe geht, da ich selbst das Thema Tod meiner Liebsten seit langer Zeit versuche aufzuarbeiten. Im emotionalen Bereich fehlen mir Schilderungen, wodurch viele Charaktere für mich sehr flach wirken.
Für mich liest sich der erste Teil leider eher nach einem Drehbuch mit fehlenden Regieanweisungen als ein Jugendfantasyroman. Da mir die letzen Seiten sehr gut gefallen haben, würde ich dem zweiten Band noch eine Chance geben.
Weiterempfehlen kann ich den ersten Band jedoch nicht, da ich niemanden kenne, der wiederholt von Angriffen und Gemetzel ohne spürbare Konsequenz oder Veränderung lesen möchte. Wesentliche Inhalte werden so oft wiederholt (z.B. dass die Splitter gesucht werden), dass ich innerlich schon die Augen verdreht habe, als die Information wieder und wieder im Buch auftauchte –und zwar nicht in Dialogen mit Charakteren die davon nichts wussten. Hier würde ich das Lektorat auch in der Pflicht sehen, da es sich um keinen Indyroman handelt (wo so etwas passieren kann, weil Budget und Erfahrung fehlen).

Fazit: Wenig Handlung, viel Redundanz, viel Blutvergießen, wenig Gefühl, Charaktere bleiben flach und machen in Band 1 keine nennenswerte Entwicklung durch.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Zähe erste Hälfte

The Belles 2: Königreich der Dornen
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Das Buch „The Belles – Königreich der Dornen“ ist der zweite Band einer Dilogie und sollte unbedingt erst nach dem ersten Band gelesen werden, da die Handlung aufbauend ist. Ich empfehle auch ganz dringend, ...

Das Buch „The Belles – Königreich der Dornen“ ist der zweite Band einer Dilogie und sollte unbedingt erst nach dem ersten Band gelesen werden, da die Handlung aufbauend ist. Ich empfehle auch ganz dringend, sich die Inhaltsbeschreibung von diesem Band nicht durchzulesen, bevor man Band 1 gelesen hat, da wesentliche Spannungselemente damit wegfallen. Ich verzichte daher ganz bewusst darauf, Namen zu verwenden. Beim Klappentext ist das jedoch nicht der Fall.

Worum geht es?
Die Flucht der ehemaligen Favoritin ist geglückt – der Liebhaber hat sie verraten, doch eine treue Person aus dem Palast beschützt sie und zwei ihrer Schwestern auf ihrer gefährlichen Mission. Die Königin ist in Aufruhr und lässt nach den geflüchteten Belles fahnden.
Diese haben als Ziel, die Prinzessin zu finden und die Schwestern aus den Teehäusern zu befreien, denn vom ursprünglichen Prestige der Belles ist nichts mehr geblieben, sie werden nur noch als Arbeitssklavinnen gehalten und vor der Bevölkerung schlecht gemacht.

Meinung zum Buch
Nachdem sich im ersten Band eine völlig neue Welt offenbart hat, die für mich sehr interessant war, ebenso der genaue Arbeitsbericht von Belles und der Wahl der Favoritin, kommt man in Band 2 in eine bereits bekannte Welt zurück. Während der ersten Hälfte des Buches plätschert die Handlung auch seicht vor sich dahin, was es mir sehr schwer gemacht hat, motiviert zu bleiben. Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich nach 100 Seiten abgebrochen.
Von der Begeisterung nach Band 1 war daher bei der Hälfte des Buches schon nichts mehr übrig geblieben – bis auf den letzten 100 Seiten die Handlung richtig Fahrt aufnimmt. Das Ende empfinde ich auch als lieblos geschrieben – und hätte noch gerne mehr über die Zukunft erfahren, woran ich nicht glaube, weil ich von einer Dilogie ausgehe.
Die Charaktere entwickeln sich im Rahmen der Handlung so gut wie gar nicht, einzig interessant sind politische Verstrickungen und Allianzen für mich gewesen.
Die große Begeisterung vieler andrer LeserInnen kann ich leider nicht teilen – daher am besten selbst reinlesen und entscheiden, ob der Band euch sofort fesselt oder nicht.
Fazit: Hat mir bei weitem nicht so gut gefallen wie Band 1. Die Handlung braucht lange, um Fahrt aufzunehmen, am Schluss ist mir zu viel offen geblieben.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Identifikationsfigur hat mir gefehlt

Niemandsstadt
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Das Buch „Niemandsstadt“ ist im Februar 2020 als Hardcover im Thienemann Verlag erschienen. Ich bedanke mich dafür, dass ich dieses Buch als Rezensionsexemplar lesen durfte, denn das Cover mit seinen Einsen ...

Das Buch „Niemandsstadt“ ist im Februar 2020 als Hardcover im Thienemann Verlag erschienen. Ich bedanke mich dafür, dass ich dieses Buch als Rezensionsexemplar lesen durfte, denn das Cover mit seinen Einsen und Nullen und dem mystischen Schriftzug hat sofort meine Aufmerksamkeit erregt.
Beim Klappentext wurde es für mich noch spannender, verzahnen sich doch die reale Welt, Fabelwesen und digitale Medien. Protagonistin ist „Josefine“ – „Jo“ – „Josef“ – „Fine“, die neue Medien meidet, jedoch mit der digitalen Selbstinzenierungsqueen ihrer Schule eng befreundet ist. Immer häufiger findet sich Josefine in einer Stadt wieder, die ihrer Heimatstadt zum Verwechseln ähnlich sieht – es jedoch nicht ist. Gebäude befinden sich mit unterschiedlicher Funktion an anderen Stellen und statt Menschen trifft sie auf Fantasygestalten – und auf James.

Meine Meinung:
Die Grundidee des Buches finde ich total faszinierend. Ebenso konnte mich die Erklärung des Buchtitels überzeugen und hat meine Vorliebe für Zahlen und Technik voll und ganz bedient.
Der Schreibstil konnte mich nicht mitreißen und ich habe in jedem Kapitel auf spannende Elemente gehofft. Die Charaktere bleiben mir, selbst für ein Jugendbuch, zu flach und zu stereotyp. Mir haben witzige Dialoge in Jugendsprache gefehlt, so wie originelle Ausdrücke oder Gesten, die zwischen Menschen bestehen, die sich gut kennen und häufig miteinander zu tun haben. Besonders enttäuscht war ich von Josefines Eltern, von denen ich mir bis ganz am Ende kein Bild machen konnte. Gerade Buchhändler stelle ich mir, als passionierte Leserin, als einen total spannenden Beruf vor. Damit ein Geschäft läuft, müssen diese Menschen übergehen vor Kreativität und tollen Ideen, von denen jedoch in der Handlung nichts rüberkommt.
Weder die beste Freundin noch Josefine selbst kommen für mich als die mutigen Protagonistinnen rüber, die sie in ihrem jugendlichen Übermut sein müssten. Ich habe das Gefühl, dass sich beide Charaktere im Verlaufe der Handlung kaum weiterentwickeln und nur Aktionen setzen, die ihrem eigenen Stereotyp folgen.
Daher musste ich mich auch ab der Hälfte regelrecht zum Weiterlesen zwingen, was ich von Fantasybüchern aus diesem Verlag nicht kenne. Offensichtlich gehöre ich jedoch zu einer Randgruppe, der das Buch nicht gefallen hat, da ich bisher nur begeistere Rezensionen darüber gelesen habe. Daher mein Tipp: lies in das Buch rein. Wenn es dich voll und ganz fesselt und fasziniert und du regelrecht in die Niemandsstadt hineingezogen wirst, dann wird dir dieses Buch sicher viele unterhaltsame Lesestunden bringen.

Fazit: Mir fehlt die Identifikationsfigur und der Schreibstil reißt mich nicht mit. Trotz großer Begeisterung für die Grundidee überzeugt mich das Buch nicht.

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Veröffentlicht am 14.03.2020

Weniger wäre mehr gewesen

Lotta Barfuß und das meschuggene Haus
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Bei „Lotta Barfuß und das meschuggene Haus“ handelt es sich um ein Kinderbuch von Jens Steiner, das 2020 im Ravensburgerverlag als gebundene Ausgabe erschienen ist.

Worum geht es?
Lotta lebt mit ihrem ...

Bei „Lotta Barfuß und das meschuggene Haus“ handelt es sich um ein Kinderbuch von Jens Steiner, das 2020 im Ravensburgerverlag als gebundene Ausgabe erschienen ist.

Worum geht es?
Lotta lebt mit ihrem Vater in einen von ihnen besetzten Haus, aus denen sie der „fiese“ Anwalt Habertür raushaben möchte. Das Haus soll abgerissen werden, was weder Lottas Familie noch das Haus selbst möchte, weswegen sich das Haus mit allen Mitteln dagegen wehrt.

Während der Einstieg in die Geschichte mit Lottas Problem mit fiesen Mitschülern, Freund Lauri und einem angriffslustigen Haus aus meiner Sicht sehr gelungen ist, wird das Buch von Kapitel zu Kapitel abgedrehter. Immer mehr Charaktere, die auch immer flachen werden, tauchen im Rahmen der Geschichte auf. Die Orte, die dazukommen, werden detailreich beschrieben, jedoch habe ich irgendwann den Faden verloren und weiß nicht mehr, warum Person A an Ort B gelangt. Beim Lesen hatte ich häufig das Gefühl, dass ich am liebsten aufhören würde, weil die Geschichte mit dem Beginn immer weniger zu tun hatte.
Statt eines mutigen Mädchens mit einem kreativen Erfinder als Vater hat man am Ende illegale Hausbesetzer. Das Verletzen von Gesetzen samt rigorosem Vorgehen gegen Personen, die im Recht sind (in diesem Fall der Hausbesitzer) inklusive Beleidigungen kommt bei mir nicht gut an. Auch bei meinem Sohn nicht mehr, nachdem wir uns über dieses Thema unterhalten haben.
Ab der Hälfte des Buches musste ich meinen Sohn fast schon zum Durchhalten zwingen. Wäre das Buch kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es bei der Hälfte abgebrochen und es sicher nicht bereut.

Fazit: Nicht das Buch, das ich erwartet habe. Zu viele Aspekte im Buch. Weniger wäre mehr gewesen.

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Veröffentlicht am 26.08.2019

Trotz vieler Ereignisse fehlt mir die Handlungsdichte – flach geschrieben

Das Rezept unserer Freundschaft
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Das Cover des Buches „Das Rezept unserer Freundschaft“ hat mich vom Fleck weg angesprochen, hatte ich von einer anderen Autorin letztes Jahr ein Buch über eine Familienfarm gelesen, die seit Generationen ...

Das Cover des Buches „Das Rezept unserer Freundschaft“ hat mich vom Fleck weg angesprochen, hatte ich von einer anderen Autorin letztes Jahr ein Buch über eine Familienfarm gelesen, die seit Generationen Pies herstellt und verkauft. So eine Geschichte hatte ich mir als Freundschaftsgeschichte erwartet – etwas jünger und peppiger, vielleicht.

Von der Handlung wurde ich jedoch enttäuscht. Okay, hier hätte es ein Sex-and-the-City-Thema mit vier nicht mehr ganz jungen Frauen (für mich sogar mit Mitte bis Ende Vierzig eher alt), die alle mit ihren Problemchen zu kämpfen haben, stinkreich sind und mir alle extrem unreif vorkommen. Eine davon ist die Protagonistin Billy, die als einzige der Gruppe nicht stinkreich ist – sondern von ihrer besten Freundin Lucy, einem Exmodel, überall mitgeschleift wird.
Alle haben Geld, alle haben Beziehungen – oder geheiratet, Billy hat eine Mutter, die sich umgebracht hat, als sie ein Kind war, und ihre Liebe zum Essen, aus dem sie bisher zu wenig gemacht hat. Eine Feinschmeckerin in Größe 36, für die sie rund um die Uhr Sport machen müsste – tatsächlich geht sie während der gesamten Handlung einmal für 40 Minuten mit ihren Freundinnen joggen, ansonsten wird nichts erwähnt. Genau das ist ein Beispiel dafür, wie flach viele Themen in dem Buch abgehandelt werden.
Auch, als sich eine der Freundinnen nach einem Streit (Vorsicht – eventuell leichter Spoiler!) nicht mehr meldet, tauschen sich die anderen drei darüber aus, dass sie so gut wie nicht mehr ans Telefon geht – und dass das Verhalten sehr seltsam ist. Auf die Idee, dort mal selbst vorbei zu schauen, kommt von den drei ach so besten Freundinnen niemand – auch das kann ich nicht nachvollziehen, wo es sich doch nicht mehr um junge Mädels sondern um reife Damen handelt.
Kochen und Backen sind zentrale Elemente des Buches, es wird auch die eine oder andere Zutatenliste im Buch genannt. Was ich mir jedoch bei einem Buch, in dem das Kochen oder Backen so eine zentrale Rolle spielt, erwarte – mindestens EIN Rezept, besser noch drei, aus der Handlung im Anhang. Ich war fast schon enttäuscht darüber, nicht das leckere Pierezept zum Coverkuchen im Anhang zu finden.
Weil sich die Handlung in diesem Buch sehr gezogen hat, habe ich auch gefühlt ewig gebraucht, um das Buch zu lesen, und war schon beinahe erleichtert, als ich den ebenso flachen Epilog gelesen habe. Mit den Stereotypen konnte ich mir mit den Charakteren gar nichts anfangen, entweder, sie waren zu blass oder zu vorhersehbar unsympathisch mit wenig eigener Persönlichkeit.

Fazit: Überhaupt nicht das Buch, das ich nach der Leseprobe erwartet habe. Lieblose Abhandlung, stereotype Charaktere, fehlender Tiefgang.