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Veröffentlicht am 26.08.2019

Spannend, geheimnisvoll, schaurig schön und wunderbar magisch! Eine tolle Fortsetzung!

Die Geheimnisse von Winterhaus
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Als ich beim Stöbern entdeckte, dass diesen Sommer der zweite Band von „Winterhaus“ auf Deutsch erscheinen wird, war meine Freude groß. Der erste Teil hat mir wahnsinnig gut gefallen; er zählte sogar zu ...

Als ich beim Stöbern entdeckte, dass diesen Sommer der zweite Band von „Winterhaus“ auf Deutsch erscheinen wird, war meine Freude groß. Der erste Teil hat mir wahnsinnig gut gefallen; er zählte sogar zu meinen Jahreshighlights 2018. Auf die Fortsetzung habe ich mich daher nun riesig gefreut. Ich war schon so gespannt, ob mir mein zweiter Aufenthalt im stattlichen Hotel Winterhaus wohl genauso gut gefallen wird wie mein erster.

Nach einem sehr tristen und unerfreulichen Jahr bei ihrer Tante und ihrem Onkel darf Elizabeth Somers endlich für die Weihnachtstage nach Winterhaus zurückkehren. Ihre anfängliche Freude wird allerdings etwas getrübt werden, als sie das Mädchen Elana kennenlernt, die zusammen mit ihrer Großmutter im Hotel zu Gast ist. Elana verhält sich sehr merkwürdig und scheint ganz erpicht darauf zu sein, mit Elizabeth und Freddy Zeit zu verbringen. Und auch Elanas Großmutter ist sehr komisch drauf. Die beiden werden auch nicht die einzigen seltsamen Hotelgäste sein, auf die Elizabeth treffen wird...Eine ruhige und ganz normale Zeit im Hotel Winterhaus, ohne mysteriöse Vorkommnisse? Ein Ding der Möglichkeit. Ehe es sich Elizabeth und Freddy versehen, stecken sie wieder mittendrin im Abenteuer und versuchen die großen Rätsel um die Vergangenheit des Hotels zu entschlüsseln. Ob es ihnen gelingen wird? Und was ist eigentlich mit Gracella? Ist sie wirklich verschwunden?

Sieht das Cover nicht traumhaft schön aus? Schon beim Cover von Band 1 war es bei mir große Liebe auf den ersten Blick und auch hier habe ich mich sofort in diese fantastische Gestaltung verliebt. Unter dem Schutzumschlag sieht das Buch übrigens auch großartig aus! Das Äußere von „Die Geheimnisse von Winterhaus“ konnte mich also schon mal komplett überzeugen. Wie aber sieht es mit dem aus, was mich zwischen den wunderhübschen Buchdeckeln erwartet hat? Konnte es mich ebenfalls begeistern?

Oh ja, das konnte es! Ben Guterson ist hier in meinen Augen eine wunderschöne Fortsetzung gelungen. Im Vergleich zum Auftakt empfinde ich den zweiten Band zwar schon als ein bisschen schwächer, aber begeistert bin ich dennoch von dem Buch.

Ein wenig enttäuscht bin ich von den Rätseln und Codes. Die waren leider sehr vergleichbar mit denen aus Teil 1 und zudem hatte ich irgendwie den Eindruck, dass man hier nicht so viel am Herumknobbeln und Entschlüsseln ist, wie es im ersten Winterhaus-Abenteuer der Fall war. Es gibt zwar viele Wortspiele – Elizabeth und Freddy hegen schließlich beide eine große Leidenschaft für Wortspielereien – aber insgesamt ist es einfach schon etwas weniger als im ersten Teil.

Bis auf diesen Punkt aber finde ich das Buch wirklich klasse. Diese schaurig schöne Atmosphäre, die mich in Band 1 so fasziniert hat, konnte mich auch hier wieder vollkommen verzaubern. Das Hotel Winterhaus wird erneut so herrlich düster und geheimnisvoll beschrieben. Mit diesem außergewöhnlichen Ort ist Ben Guterson ein einzigartiger Schauplatz gelungen, von welchem ich erneut die tollsten Bilder im Kopf hatte. Ich wäre beim Lesen am liebsten in das Buch hinein gekrabbelt, um mir dieses beeindruckende Hotel selbst mal anzuschauen.

Die Handlung konnte mich ebenfalls wieder von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss fesseln. Ich habe die Geschichte als richtig spannend und mitreißend empfunden.
Zusammen mit unserer Protagonistin Elizabeth verschlägt es uns gleich zu Beginn der Geschichte zurück nach Winterhaus. Wie ich, so liebt auch Elizabeth diesen magischen Ort. Ihre Freude es daher verständlicherweise riesengroß, als sie erfährt, dass sie fortan in Winterhaus wohnen wird. Ihrem alten Zuhause trauert sie überhaupt nicht hinterher. In Band 1 haben wir erfahren, dass Elizabeth ihre Eltern bei einem schlimmen Unfall verloren hat und bei ihrem Onkel und ihrer Tante aufgewachsen ist, einem sehr unsympathischen und boshaften Ehepaar.

Zum Glück ist es Elizabeths Großvater, der der Besitzer des Hotels Winterhaus ist, gelungen, seine Enkelin zu sich holen. Bei ihm hat es das Mädchen auf jeden Fall viel besser. Norbridge ist ein prima Kerl und wundervoller Großvater.

Wie bereits im ersten Band, so haben mir auch hier die Charaktere allesamt richtig gut gefallen. Ob nett oder unsympathisch, gut oder böse – alle wurden sie hervorragend ausgearbeitet. Wir treffen auf so einige bekannte Gesichter wie die Bibliothekarin Leona oder die beiden Herren Mr. Wellington und Mr. Rajput, die weiterhin unermüdlich dabei sind, das gigantisch große Puzzle in der Lobby des Hotels zu puzzeln.
Wer selbstverständlich auch wieder mit von der Partie sein wird, ist Freddy, Eilzabeths bester Freund. Dass Freddy auch beim zweiten Winterhaus-Abenteuer dabei ist, hat mich ganz besonders gefreut. Freddy ist ein total lieber Junge, ihn habe ich, wie Elizabeth, seit Band 1 ganz fest in mein Herz geschlossen.

Natürlich stoßen hier aber auch viele neue Figuren dazu. Wen wir zum Beispiel kennenlernen dürfen, ist das Mädchen Elana und ihre Großmutter. Die beiden sind ziemlich merkwürdig drauf, sag ich euch. Mehr dazu werde ich hier aber nicht erzählen. Spannung muss schließlich sein. ;)

Was genau Elizabeth und Freddy alles Aufregendes (und Gefährliches) im Hotel Winterhaus erleben werden, werde ich hier natürlich nicht verraten. Ich kann euch jedenfalls versichern: Langeweile kommt hier an keiner Stelle auf. Seltsame Gäste, die sich sehr dubios verhalten, die vielen Geheimnisse, die das Hotel Winterhaus zu verbergen hat, Geheimgänge, das rätselhafte Winterhaus-Siegel, Gracella und ihre böse Magie – hach, ich bin wirklich begeistert! Wer die Winterhaus-Reihe noch nicht kennt, sollte das unbedingt noch ändern. Allerdings rate ich dringend, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Da die Bücher sehr aufeinander aufbauen, halte ich es für deutlich sinnvoller, wenn man zuerst zu Band 1 greift und danach erst in den zweiten Teil abtaucht.

Für die dunkle Jahreszeit kann ich übrigens auch „Die Geheimnisse von Winterhaus“ ganz besonders empfehlen. Auch dieser Band spielt wieder um Weihnachten/Silvester herum und die winterliche Atmosphäre ist Ben Guterson erneut erstklassig gelungen. 

Was den Lesespaß dann erst so richtig perfekt macht, sind die wunderschönen schwarz-weiß Illustrationen von Chloe Bristol. Ich liebe ihre Bilder! Sie sind in einem ganz besonderen Stil gezeichnet, welcher einfach nur vortrefflich zur Geschichte passt. Die Zeichnungen verstärken nur noch diese geheimnisvolle, unheimliche Stimmung, die hier durchweg herrscht. Ob die kleinen Kapitelbildchen, die ganzseitigen oder die doppelseitigen Illustrationen – mir haben sie alle unglaublich gut gefallen. An den Bildern konnte ich mich gar nicht sattsehen.

Ich hoffe nun sehr, dass auch der nächste Band von Winterhaus ins Deutsche übersetzt werden wird. Auf Englisch wird er noch dieses Jahr im Dezember erscheinen. Auf den dritten Band freue ich mich jetzt schon sehr! Ich bin schon so gespannt, was mir wohl mein nächster Aufenthalt im Hotel Winterhaus Großartiges bescheren wird. 

Fazit: Ein winterlich magischer Lesegenuss für Jung und Alt! Mit „Die Geheimnisse von Winterhaus“ ist Ben Guterson eine wundervolle Fortsetzung gelungen, welche mich fast genauso begeistern konnte wie der Reihenauftakt. Mir persönlich kamen die Codes und Rätsel hier leider etwas zu kurz. Ansonsten aber bin ich total verliebt in das Buch. Die Geschichte ist spannend, schaurig und so herrlich geheimnisvoll, das Setting ist grandios, die Atmosphäre wunderschön und die Illustrationen sind einfach nur ein Traum. Wer sich beim Lesen gerne verzaubern lässt, es liebt sich zu gruseln und ohne Ende mitzufiebern, der wird hier ganz auf seine Kosten kommen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 28.07.2019

Ein zauberhaft schönes und wunderbar magisches Buch!

Faye - Herz aus Licht und Lava
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Als ich das erste Mal von „Faye“ hörte, war meine Neugierde sofort geweckt. Das Cover finde ich wunderhübsch, es schimmert so herrlich, wenn man es ins Licht hält. Der Klappentext überzeugte mich ebenfalls ...

Als ich das erste Mal von „Faye“ hörte, war meine Neugierde sofort geweckt. Das Cover finde ich wunderhübsch, es schimmert so herrlich, wenn man es ins Licht hält. Der Klappentext überzeugte mich ebenfalls auf Anhieb. Elfen? Island? Hach, das klang einfach so gut; ich lese wahnsinnig gerne Bücher, die in Island spielen! Das Buch wanderte daher schleunigst auf meine Wunschliste.

Die 17-jährige Faye ist alles andere als begeistert, als ihre Mutter ihr eröffnet, dass sie sie nach Island begleiten muss. Ihre Mutter wird dort als Architektin den Bau eines neuen Wellnesshotels betreuen. Island, warum nur gerade dieses Land? Da ist doch nichts los! Faye reist nur sehr widerwillig mit. Ihr anfänglicher Unmut wird aber sehr schnell von einer großer Faszination abgelöst werden. Faye fühlt sich in Island vom ersten Moment an richtig zu Hause und das, obwohl sie dort noch nie war. Vor allem zu dem uralten Holunderbaum, der auf der Lichtung steht, auf der das Hotel gebaut werden soll, fühlt sie sich wie magisch angezogen. Faye erfährt, dass der Holunder der Eingang zur Elfenwelt sein soll, allerdings wurde ihm vor vielen Jahren sein Herz gestohlen. Und dieser besondere Baum soll nun für den Bau gefällt werden. Nicht nur die Isländer sind schockiert und setzen alles daran, um dies zu verhindern – auch Faye möchte den Baum unbedingt retten. Leider kein leichtes Unterfangen, wie sich noch herausstellen wird. Niemals hätte Faye für möglich gehalten, was für ein großes Abenteuer ihre Islandreise werden wird. Sie wird außergewöhnliche Kräfte in sich entdecken, sie wird sich verlieben, auf lauter Geheimnisse stoßen und auf magische Wesen treffen.

Ich bin hier eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen, mir hat „Faye“ richtig gut gefallen. Einmal begonnen mit dem Lesen, fiel es mir sehr schwer, wieder damit aufhören. Das Buch liest sich einfach toll! Die mitreißende Handlung konnte mich von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und durchweg fesseln. Längen habe ich hier keine empfunden. Ich habe das Buch richtig weggesuchtet und für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Faye in der Ich-Perspektive. Faye habe ich sofort in mein Herz geschlossen, sie ist ein super sympathisches und total witziges Mädchen. Ich muss nur gestehen, dass mir Faye manchmal etwas zu kindlich-naiv drauf war. Auf mich hat sie irgendwie nicht den Eindruck einer 17-jährigen gemacht, auf mich wirkte sie durch ihr Verhalten eher wie 14. Manchmal war es mir persönlich einfach etwas too much, aber allzu schlimm fand ich es letztendlich nicht. Mich hat Faye mit ihrer quirligen und humorvollen Art bestens unterhalten.

Die weiteren Charaktere fand ich ebenfalls klasse. Wen ich besonders gerne mochte, war Gunther. Warum, werde ich hier aber nicht erzählen, den lieben Gunther sollte man ohne jegliche Vorkenntnisse kennenlernen, finde ich. Gunther ist einfach einmalig, ich musste so über ihn schmunzeln!

Wen ich anfangs irgendwie so gar nicht einschätzen konnte, war Aron. Mal war er gegenüber Faye total nett und im nächsten Moment gab er sich wieder richtig mürrisch und abweisend. Auch Faye weiß zuerst nicht, woran sie bei Aron ist, fühlt sich aber dennoch von der ersten Begegnung an zu ihm hingezogen. Die leichte Liebesgeschichte, die sich zwischen den beiden entwickelt, hat mir persönlich sehr gut gefallen. Sie wirkte auf mich überhaupt nicht kitschig und fügte sich in meinen Augen wunderbar in die Handlung ein.

Neben den Charakteren konnte mich Katharina Herzog auch mit dem Setting hellauf begeistern. Wie ich es mir erhofft habe, wird die Schönheit und Natur Islands so traumhaft und atemberaubend beschrieben! Ich hatte hier beim Lesen die tollsten Bilder im Kopf und wurde komplett von der magischen Atmosphäre Islands verzaubert. Hier merkt man wirklich sehr, dass die Autorin selbst vor Ort war und weiß, wovon sie schreibt. Ich träume ja schon lange davon, selbst mal in dieses eindrucksvolle Land zu reisen. Durch die wunderschönen Beschreibungen von Katharina Herzog ist mein Fernweh nur noch größer geworden.
Wenn ihr meine große Schauplatz-Island-Liebe mit mir teilen solltet, kann ich euch versichern, dass ihr settingmäßig ganz auf eure Kosten kommen werdet. :D

Was die Story betrifft, kann ich ebenfalls nur sagen: Daumen hoch! Sie ist zwar schon sehr vorhersehbar, aber gestört hat mich das nicht. Wie oben bereits erwähnt, habe ich die Handlung von den ersten Seiten an als richtig packend und fesselnd empfunden.

Was genau Faye alles in Island erleben wird und auf was für magische Wesen sie treffen wird, werde ich hier nicht erzählen. Und ob es ihr gelingen wird, hinter die ganzen Geheimnisse zu kommen, auf die sie während ihres Islandaufenthalts stoßen wird und ob sie den uralten Holunder retten kann, nun, auch darüber werde ich natürlich schweigen. Wenn ihr all das wissen möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. Ich kann es euch wirklich sehr ans Herz legen. Die fantastische Reise, auf die uns das Buch mitnimmt, ist zauberhaft schön und macht einfach so viel Spaß!

Fazit: Spannend, mystisch, traumhaft schön und wunderbar magisch! Ein toller Fantasyschmöker für Jung und Alt, der von den ersten Seiten an zum Träumen und Mitfiebern einlädt! Das Buch erzählt eine wundervolle Geschichte über Abenteuer, Liebe, Magie, Geheimnisse, Mythen und Legenden und weckt garantiert in jedem eine große Reisesehnsucht nach Island. Ein locker-leichter Schreibstil, liebenswerte Charaktere, eine mitreißende, fantasievolle und sehr humorvolle Story, ein grandioses Setting (von dem Setting könnte ich wirklich ohne Ende schwärmen, seufz) – ich bin richtig begeistert und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 14.07.2019

Genauso schön wie der erste Band!

Zwei Herzen – eine Pferdeliebe 2: Maries Geschichte
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Da mir der Auftakt von „Zwei Herzen“ unheimlich gut gefallen hat, habe ich mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut. Auf die habe ich mich auch sogleich gestürzt, nachdem ich den ersten Band beendet ...

Da mir der Auftakt von „Zwei Herzen“ unheimlich gut gefallen hat, habe ich mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut. Auf die habe ich mich auch sogleich gestürzt, nachdem ich den ersten Band beendet hatte. Ich war schon richtig gespannt, was mich in Maries Geschichte wohl erwarten wird.

Nach einem Unfall kann sich die verwöhnte Marie an nichts mehr erinnern. Als sie im Krankenhaus für das Mädchen Pia gehalten bin, nimmt sie daher an, dass sie wirklich diese Pia ist. Merkwürdig erscheint ihr das Ganze aber schon. Warum nur kann sie sich nicht an das Wohnheim in Frankfurt erinnern? Wieso besitzt sie nur so geschmacklose Klamotten? Und ist diese hässliche grüne Stoffschildkröte wirklich ihre? Marie ist vollkommen verwirrt, genauso wie ihre Mitschüler. Warum verhält sich Pia plötzlich so anders? Neben dieser großen Verwirrung beschäftigt Marie aber noch etwas ganz anderes. Sie verliebt sich auf dem Reiterhof sofort in das junge, wilde Pferd Dark Shadow und beginnt sich um ihn zu kümmern. Zu wem sie sich ebenfalls sehr hingezogen fühlt, allerdings auf eine ganz andere Art, ist der gutaussehende Robbie Heinemann, der Besitzer des Guts. Sie verbringt immer mehr Zeit mit ihm und so langsam beginnt sich Marie wieder zu erinnern...

Bei diesem Zweiteiler rate ich sehr, die chronologische Reihenfolge einzuhalten. Da im zweiten Band alle offen gebliebenen Fragen aus Band 1 beantwortet werden (und es zudem eine ziemlich große Überraschung am Ende gibt!), würde man sich für Pias Geschichte ziemlich den Lesespaß rauben, wenn man Maries Erlebnisse zuerst liest.

Mein Lesevergnügen war hier jedenfalls wunderschön. Wie schon den ersten Band, so habe auch den zweiten förmlich verschlungen. Die Handlung reißt einen von den ersten Seiten an mit und lässt einen bis zum Schluss durchweg mitfiebern. Ich persönlich habe Maries Geschichte als genauso spannend empfunden wie Pias. Allerdings war mir Pia deutlich sympathischer als Marie. Im ersten Band erfährt man ja bereits, dass Marie ein ziemlich verwöhntes und alles andere als nettes Mädchen ist. In diesem Band lernen wir sie nun also endlich besser kennen und ja, Marie ist wirklich kein Engel. Sie ist ein ziemlich krasser Gegensatz zu Pia, die beiden scheinen tatsächlich nur zwei Dinge gemeinsam zu haben: Ihr Aussehen und ihre große Leidenschaft für Pferde.

Der zweite Band spielt zur gleichen Zeit wie der erste. Aus Maries Sicht erfahren wir, was sie nach dem Unfall alles erlebt hat und wie es eigentlich dazu kam, dass sie sich an nichts mehr erinnern kann. Ich muss nur gestehen, dass ich nicht so ganz verstanden habe, warum Marie plötzlich so große Erinnerungslücken hat. Gestört hat mich dieser Punkt aber eigentlich nicht; es ist wirklich nur ein ganz kleiner Meckerpunkt meinerseits.
 
Dadurch, dass Marie unter diesem massiven Gedächtnisverlust leidet, benimmt sie sich nicht so verzogen und unsympathisch wie sie es vermutlich normalerweise tut. Es wird aber auch so sehr deutlich, dass Marie daran gewöhnt ist, stets das zu bekommen, was sie will und es ihr zudem an Selbstbewusstsein nicht mangelt.
Ja, wie oben bereits erwähnt, Pia und Marie sind total verschieden und führen sehr, sehr unterschiedliche Leben. Marie von Elstenbühl ist steinreich und lebt in einer wahren Traumvilla. Pia dagegen wohnt in einem Wohnheim und ist arm wie eine Kirchenmaus. Marie mag kaum Erinnerungen an ihr Leben haben, weiß aber dennoch instinktiv, dass sie Modegeschmack hat und sehr darauf achtet, gut auszusehen. Dass sie nur solche Lumpen besitzen soll wie Pia es nun einmal leider tut, kann sie einfach nicht glauben. Zu viel möchte ich natürlich nicht von der Handlung verraten, aber so viel: Maries Erlebnisse als Pia sind stellenweise richtig lustig. Sehr gut gefallen haben mir zum Beispiel die Aufeinandertreffen zwischen Marie und Helene. Helene ist die Klassenzicke und ein richtiges Biest. Ihre Bekanntschaft durften wir ja bereits im ersten Band machen und schon da fand ich sie unausstehlich.
Neben dem Witz kommt aber auch der Ernst nicht zu kurz. Mobbing, Maries Verwirrung, ihre Ängste – all das wird absolut authentisch beschrieben und verleiht der Handlung genau die richtige Dosis an Tiefe.

Was hier selbstverständlich ebenfalls eine große Rolle spielt, ist das Thema Pferde. Es handelt sich bei „Zwei Herzen“ ja schließlich um eine Pferdebuchreihe. ;)
Pferdefans werden auch in diesem Band ganz auf ihre Kosten kommen. Aufregende Ausritte, gefühlvolle Pferdemomente - für Pferdemädchen ab 11 Jahren ist „Zwei Herzen“ in meinen Augen ein großes Muss! Wie Pia so wird auch Marie während der Verwechslung auf ein Pferd stoßen, zu welchem sie eine ganz besondere Bindung hat und welches sie unbedingt retten möchte. Wie die Beziehung von Dark Shadow und Marie beschrieben wird, ist einfach nur toll und zauberhaft schön.

Ein Thema, welches auch sehr im Vordergrund der Handlung steht, ist die Liebe. Hat mir total gut gefallen und ich kann mir nur zu gut vorstellen, dass auch die Zielgruppe von den romantischen Szenen richtig begeistert sein wird. Zwischen Marie und Robbie wird es hier gewaltig knistern. Aber ob aus den beiden noch ein Paar werden wird, werde ich hier natürlich nicht erzählen, Spannung muss schließlich sein. ;)

Wer gerne Bücher liest, die die perfekte Kombi aus Pferde, Romantik, Spannung, Humor und Abenteuer enthalten, der sollte sich unbedingt die „Zwei Herzen“ - Bücher zulegen. Meiner Meinung nach muss man auch kein Pferdebuchleser sein, um diese Reihe zu lieben. Ich denke, dass auch diejenigen, die sich eher selten in das Pferdebuch-Genre verirren, hier die reinste Freude beim Lesen haben werden.

Fazit: Auch der zweite Band von „Zwei Herzen“ hat mir wundervolle Lesestunden beschert. Die Handlung ist durchweg spannend, sie ist witzig, romantisch, mitreißend und einfach nur schön. Eine turbulente Verwechlungsstory, gefühlvolle Pferdemomente, ein großes Familiengeheimnis, ein tolles Insel-Feeling, Schmetterlinge im Bauch – klingt gut? Nun, das ist auch! Ich bin begeistert und gebe auch dem zweiten Band 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 09.07.2019

Spannend, romantisch, turbulent und einfach nur schön!

Zwei Herzen – eine Pferdeliebe 1: Pias Geschichte
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Sieht das Cover nicht traumhaft schön aus? Also bei mir war es hier große Coverliebe auf den ersten Blick. Der Klappentext überzeugte mich ebenfalls auf Anhieb. Pferdebücher lese ich seit meiner Kindheit ...

Sieht das Cover nicht traumhaft schön aus? Also bei mir war es hier große Coverliebe auf den ersten Blick. Der Klappentext überzeugte mich ebenfalls auf Anhieb. Pferdebücher lese ich seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne und turbulente Rollentauschgeschichten fallen ebenfalls absolut in mein Beuteschema. „Zwei Herzen“ musste ich daher einfach bei mir einziehen lassen.

Pia liebt Pferde über alles! Leider saß sie noch nie auf einem Pferderücken. Ihr großer Traum vom Reiten soll auf der Klassenfahrt aber endlich wahr werden. Als es während eines Ausritts zu einem Unfall kommt und Pia von ihrem Pferd stürzt, wird ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt werden. Sie wird für die reiche Gestütstochter Marie von Elstenbühl gehalten, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Eigentlich hatte Pia vorgehabt, den Irrtum schnellstmöglich aufzuklären, aber ehe sie es sich versieht steckt sie mittendrin in einem Lügenmärchen. Als sie erfährt, dass Maries Pferd Goldglanz verkauft werden soll, beschließt Pia kurzerhand, die Rolle der Marie weiterzuspielen. Goldglanz ist das Pferd ihrer Träume, Pia muss es unbedingt vor einem Verkauf retten.

Mir haben das wunderhübsche Cover und der sehr viel versprechend klingende Klappentext eindeutig nicht zu viel versprochen. Ich bin richtig begeistert von dem ersten Band von „Zwei Herzen“! Einmal angefangen mit dem Lesen konnte ich gar nicht mehr damit aufhören. Die Seiten flogen bei mir wirklich nur so dahin. Sabrina J. Kirschner hat einen großartigen Schreibstil. Er ist lebendig, locker-leicht und mitreißend; für mich hat er sich super angenehm lesen lassen. Zu meinem flotten Lesetempo haben dann auch die herrlich kurzen Kapitel beigetragen. Ich liebe kurze Kapitel!

Was aber natürlich am meisten dazu geführt hat, dass ich das Buch quasi inhaliert habe, ist die spannende und unvorhersehbare Handlung. Mich konnte sie von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss fesseln. Was bin ich froh, dass ich Band 2 schon hier liegen habe. Auf den werde ich mich gleich stürzen, sobald ich diese Rezension hier fertig getippt habe. Auf Maries Geschichte bin ich schon richtig gespannt!

Im ersten Band von „Zwei Herzen“ geht es um das Mädchen Pia. Pia führt, so wird uns Lesern sehr schnell klar, kein schönes Leben. Ihre Mutter ist kurz nach ihrer Geburt gestorben und ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Pia ist von einer Pflegefamilie zur nächsten gewandert und schließlich in einem Wohnheim in Frankfurt gelandet. Mir tat Pia so leid, dass sie nie ein richtiges Zuhause hatte und keine Familie, bei der sie sich sicher und geborgen fühlen kann. Auch Freunde hat Pia keine. In ihrer neuen Klasse hat sie noch keinen Anschluss gefunden, einige ihrer Mitschüler sind sogar richtig fies zu ihr. Dass die Autorin in ihrem Buch das wichtige Mobbing aufgreift, hat mir persönlich total gut gefallen, da es so auch Stoff zum Nachdenken liefert.

Durch den einfühlsamen Schreibstil der Autorin konnte ich mich vom ersten Moment an problemlos in Pia hineinversetzen. Ich habe sie sofort ganz fest in mein Herz geschlossen. Pia ist so ein sympathisches und liebes Mädchen. Sie wirkt absolut authentisch und so schön lebensecht, sodass sich die Zielgruppe wunderbar mit ihr identifizieren kann. Generell muss ich sagen, dass die Charaktere allesamt hervorragend von der Autorin ausgearbeitet wurden.

Neben Pia mochte ich Nele besonders gerne. Sie arbeitet auf dem Gestüt der von Elstenbühls und wird Pias erste richtige Freundin werden.
Wen ich ebenfalls super fand, war Helge, Maries Stiefbruder. Allerdings musste ich mich da erst an den Namen gewöhnen. Helge...hm, ich weiß auch nicht, ich finde diesen Namen irgendwie ein bisschen komisch. :D
Etwas seltsam fand ich Helge zunächst auch, aber im Verlaufe des Buches habe ich ihn noch richtig lieb gewonnen. Und nicht nur ich, Pia mag den gutaussehenden Helge auch sehr gerne...

Marie selbst lernen wir hier übrigens nicht näher kennen, das wird erst im zweiten Teil geschehen, in welchem wir ihre Geschichte zu lesen bekommen werden. In diesem Band erfahren wir nur aus Erzählungen wie Marie so drauf ist. Nett scheint sie jedenfalls nicht zu sein, ganz im Gegenteil. Marie muss ein sehr verwöhntes, egoistisches und anstrengendes Mädchen sein. Also ein krasser Gegensatz zu Pia. Die Welten der beiden sind wirklich komplett verschieden. Was die beiden Mädchen aber gemeinsam haben, ist ihr Aussehen. Sie sehen fast haargenau gleich aus, weswegen es dann auch zu dieser Verwechslung kommt.

Ich fand diese Verwechslungsstory richtig klasse. Allerdings habe ich sie auch als ein bisschen unlogisch empfunden. Ich kann mir das einfach nicht vorstellen, dass zwei Mädchen, die nicht miteinander verwandt sind, sich so sehr ähneln können, dass selbst die eigene Familie sie verwechselt. Zudem habe ich mich gefragt, wie das eigentlich mit den Stimmen aussieht. Müsste man sie nicht wenigstens dadurch unterscheiden können? Gestört hat es mich aber eigentlich nicht, dass ich diesen Punkt ein wenig unrealistisch fand. Wie gesagt, mich hat die Verwechslungsgeschichte bestens unterhalten und durchweg mitfiebern lassen.

Wovon ich ebenfalls ganz begeistert bin, ist das Setting. Hach, da hatte ich wirklich die tollsten Bilder im Kopf. Das Buch spielt auf einer Nordseeinsel und dieses besondere Inselfeeling kommt durch die anschaulichen Beschreibungen erstklassig rüber. Für den Sommer kann ich das Buch daher ganz besonders empfehlen.

Was auch toll beschrieben wird, ist Maries Zuhause. Die von Elstenbühls sind steinreich und leben einer richtig coolen Villa mit einem riesengroßen, parkähnlichen Grundstück. Eigener Pferdestall, Swimming-Pool, ein mega Zimmer mit eigenem Bad und begehbaren Kleiderschrank, ein Portemonnaie, dass stets gut gefüllt ist, sei es mit Bargeld oder diversen Kredit- und EC-Karten – verständlich, dass Pia, die kaum etwas besitzt, richtig geflasht ist von diesem traumhaften Luxusleben.

Neben dem Rollentausch handelt das Buch aber natürlich auch von Pferden. Pferdefans werden hier definitiv ganz auf ihre Kosten kommen. Es gibt viele gefühlvolle Pferdemomente, Ausritte und sogar ein Turnier wird es am Ende noch geben. Pia und Maries Pferd Goldglanz verbindet etwas ganz besonderes. Goldglanz ist Pias Traumpferd, nein, mehr als das, es ist ihr Seelenpferd. Wie die Verbindung der beiden beschrieben wird, ist einfach nur wunderschön.

Was das Buch dann auch noch zu bieten hat, ist ein Familiengeheimnis, auf welches Pia stoßen wird. Sie entdeckt auf dem Grundstück der von Elstenbühls in einem kleinen Wäldchen eine alte verbrannte Ruine. Die Szene hatte mir eine richtige Gänsehaut beschert. Noch unheimlicher fand ich aber diesen geheimnisvollen Mann, auf den Pia immer wieder stoßen wird. Er scheint sie sogar zu verfolgen und keine guten Absichten zu hegen. Was genau dieser gruselige Mann verbirgt, erfahren wir hier aber nicht, das wird dann wohl erst in Band 2 der Fall sein. Hach, auf den freue ich mich wirklich schon sehr!

Fazit: Spannend, romantisch, witzig-turbulent und einfach nur schön! Mich konnte der erste Band von „Zwei Herzen“ hellauf begeistern. Er erzählt eine wundervolle Geschichte über Pferde, Liebe und Geheimnisse und ist für Pferdefans in meinen Augen ein absolutes Muss. Wer gerne gefühlvolle Pferderomane liest, gemischt mit einer aufregenden Verwechslungsgeschichte und ein bisschen Romantik, der wird hier garantiert ganz auf seine Kosten kommen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.07.2019

Was ist schon Liebe?

Spinster Girls – Was ist schon Liebe?
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Da mich die ersten beiden Bände der Spinster Girls-Trilogie hellauf begeistern konnten, habe ich mich schon sehr auf den dritten Band gefreut. Nach Evie und Lottie ist es nun also an Amber, uns ihre Geschichte ...

Da mich die ersten beiden Bände der Spinster Girls-Trilogie hellauf begeistern konnten, habe ich mich schon sehr auf den dritten Band gefreut. Nach Evie und Lottie ist es nun also an Amber, uns ihre Geschichte zu erzählen. Im zweiten Band (der im Englischen der dritte ist) durften wir ja bereits erfahren, dass Amber für einige Wochen in Kalifornien bei ihrer Mutter war. In „Was ist schon Liebe?“ wird nun erzählt, was Amber alles in dieser Zeit auf der anderen Ozeanseite erlebt hat.

Ich persönlich liebe ja das Setting USA, allen voran die Westküste. Mit dem Schauplatz konnte mich Holly Bourne also schon mal komplett begeistern. Total cool fand ich auch, dass Amber ihre Zeit in Amerika in einem Camp verbringen wird. Ihre Mum leitet es zusammen mit ihrem neuen Freund Kevin und Amber wird den Sommer über als Angestellte dort aushelfen. USA, Kalifornien, ein Feriencamp in den Bergen – hach, einfach klasse! Kulissenmäßig bin ich hier wirklich ganz auf meine Kosten gekommen; die Orte werden allesamt toll beschrieben.

Mir hat das Buch insgesamt auch richtig gut gefallen! Ich habe es, wie schon seine zwei Vorgänger, quasi inhaliert. Holly Bourne hat einen großartigen Schreibstil, er ist lebendig, jugendlich und herrlich humorvoll - man fliegt hier wirklich nur so durch Seiten. Super fand ich auch, dass die Kapitel so angenehm kurz sind. Es kommt dadurch ein wunderbarer Lesefluss zustande.

Ich muss nur gestehen, dass ich nach wie nicht so ganz verstanden habe, warum im Deutschen die Reihenfolge der Bände geändert wurde. Man kann die Bücher zwar gut unabhängig voneinander lesen, aber meiner Meinung nach ist der Lesespaß schon etwas höher, wenn man sich an die englische Reihenfolge hält. Mein Tipp daher an alle, die die Spinster Girls-Reihe noch lesen möchten: Lest besser zuerst Ambers und dann erst Lotties Geschichte. Aber egal, wie ihr es letztendlich macht, die Hauptsache ist, dass ihr zu den Büchern greift. Das solltet ihr wirklich unbedingt tun, ich kann euch die Spinster Girls-Trilogie so ans Herz legen!

Was ich in Ambers Band nur ein bisschen schade fand, ist, dass unsere drei Spinster Girls nicht vereint sind. Lottie und Evie bleiben den Sommer über in England, von ihnen hören wir daher nur, wenn sich die Mädchen schreiben oder sie miteinander skypen. Dies ist aber wirklich nur ein kleiner Meckerpunkt meinerseits. Durch die lustigen Mails und sehr witzigen Skype-Gespräche wurde ich eigentlich sehr gut darüber hinweggetröstet, dass unsere drei Mädels in diesem Band nicht zusammen sind und gemeinsam für den Feminismus kämpfen.

Mit dem Stichpunkt Feminismus komme ich auch gleich zum nächsten Punkt. Wie bereits im ersten Band so stehen auch hier die feministischen Themen nicht im Vordergrund der Handlung. Auch hier hat es mich aber, wie schon in „Was ist schon normal?“ nicht gestört. Wer allerdings denkt, dass es im dritten Teil so feministisch weitergeht wie im zweiten, der wird vielleicht ein bisschen enttäuscht werden.

Das Augenmerk hier liegt eindeutig auf Amber und ihrer Geschichte. Das Buch spricht viele ernsthafte Themen an wie Streit und Probleme in der Familie, Scheidung, Alkoholismus, Enttäuschung und Wut. Amber leidet sehr darunter, dass ihre Mum sie verlassen hat und in die USA gezogen ist. Durch Rückblenden erfahren wir, dass das Mutter-Tochter Verhältnis früher wunderschön und sehr innig gewesen war. Durch einen schweren Schicksalsschlag aber hat sich Ambers Mum und so auch die Beziehung der beiden sehr verändert. Mir tat Amber so leid, dass sie sich so unwohl in ihrer Familie fühlt. Ihre neue Stiefmutter und deren Sohn kann sie nicht ausstehen und den neuen Freund ihrer Mutter kann Amber ebenfalls überhaupt nicht leiden (ich übrigens auch nicht). Am schwersten wiegt aber natürlich, dass sich ihre Mum so verändert hat und nicht mehr die Mum von früher ist. Mir war Ambers Mum sehr unsympathisch. Wie sie sich gegenüber ihrer Tochter verhält, fand ich überhaupt nicht okay; ich habe da richtig mit Amber mitgelitten.

Zum Glück ist Amber aber so jemand, der sich nicht unterkriegen lässt. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und besitzt eine große Stärke in sich. Ich mochte Amber vom ersten Moment an wahnsinnig gerne. Bereits in den beiden Vorgängerbänden habe ich sie richtig liebgewonnen und nun, nachdem ich ihre Geschichte gelesen habe, habe sie nur noch fester in mein Herz geschlossen.

Wofür ich Amber richtig gefeiert habe, ist ihre sarkastische und humorvolle Art. Obwohl das Buch viele ernste Themen behandelt, ist es dennoch total witzig und hat mich bestens unterhalten. Der Humor kommt hier definitiv nicht zu kurz, ich habe mich beim Lesen stellenweise köstlich amüsiert.  
Total genial fand ich ja die vielen Harry Potter Anspielungen. Ich bin ein absoluter Harry Potter-Fan (Amber übrigens auch, yay!), Harry Potter Anspielungen gehen für mich daher einfach immer. :D
  
Mir hat es unheimlich gut gefallen, dass es Holly Bourne auch im dritten Spinster Girls-Band erstklassig gelungen ist, ernste und tiefsinnige Themen auf eine locker-leichte und humorvolle Weise zu verpacken, sodass man sowohl zum Nachdenken angeregt wird als auch durchweg am Schmunzeln und am Grinsen ist.


Ein Thema, welches hier ebenfalls eine große Rolle spielt, ist die erste große Liebe. Amber hatte tatsächlich noch nie einen festen Freund gehabt. Im Sommercamp lernt sie nun den charmanten Kyle kennen, der für sie das wandelnde amerikanische Surfertyp-Klischee ist. Kyle ist extrem gutaussehend, er ist supergebräunt und sportlich, alle Mädchen stehen auf ihn, er war Prom-König…
Amber verliebt sich in ihn (wie gesagt, alle Mädchen stehen auf Kyle, grins), allerdings malt sie sich keine großen Chancen bei ihm aus. Kyle ist ein absoluter Traumprinz, warum sollte er ausgerechnet von ihr, Amber, der 1,80m großen und rothaarigen Engländerin etwas wollen? Nun, Amber wird noch merken, dass Kyle nicht das Klischee ist, wofür sie ihn anfangs gehalten hat. Kyle ist intelligent (er liest Biografien von berühmten Leuten. Freiwillig!), er ist witzig, liebenswert und hach, einfach nur süß. Ich mochte Kyle richtig gerne, er ist ein prima Kerl und so sympathisch.

Amber und Kyle werden sich während der Campzeit näherkommen und wie das beschrieben wird, ist so schön! Das Thema erste große Liebe wird hier wirklich wundervoll behandelt. Ein bisschen kitschig mag es vielleicht sein, aber so ein bisschen Kitsch gehört für mich zu einem romantischen Teenieroman auch einfach dazu. :)

Fazit: Auch mit „Was ist schon Liebe?“ ist Holly Bourne ein wunderschöner Jugendroman gelungen. Die Story ist mitreißend, tiefgründig, romantisch und so witzig! Besonders gut gefallen hat mir, dass auch dieser Band wichtige und ernsthafte Themen auf eine humorvolle, locker-leichte Weise behandelt. Das Buch regt zum Nachdenken an, entlockt einen zugleich aber auch ständig breite Schmunzler und laute Lacher. Ich finde die Spinster Girls-Trilogie einfach nur klasse! Wer noch nicht die Bekanntschaft mit den drei Mädels Evie, Amber und Lottie gemacht hat, sollte das in meinen Augen unbedingt noch ändern. „Was ist schon Liebe?“ erhält von mir 4,5 von 5 Sternen!