Nicht was ich erwartet hatte
“Ich hatte entschieden, dass mein lausiges Einzimmerapartment zum Teil an meiner Schreibblockade schuld war und dass ich versuchen sollte, in einem Café zu schreiben. Schließlich hatte Hemingway das in ...
“Ich hatte entschieden, dass mein lausiges Einzimmerapartment zum Teil an meiner Schreibblockade schuld war und dass ich versuchen sollte, in einem Café zu schreiben. Schließlich hatte Hemingway das in Paris ebenfalls getan, und wenn die Methode für Hemingway funktioniert hatte, dann war sie ja wohl auch gut genug für mich.”
Der Klappentext und die Leseprobe hat mich sehr neugierig auf das Buch gemacht. Gerade Edens Geschichte interessierte mich. Und auch Cliffs Schwierigkeiten beim Schreiben konnte ich nachvollziehen. Der Afroamerikaner Miles begann für einen verschrobenen alten Mann zu arbeiten.
Eden, Miles und Cliff erzählen abwechselnd aus der Ich-Perspektive.
Der Inhalt konzentrierte sich nicht wie erwartet nur auf die Verlagsbranche, sondern es ging auch um das Entdecken der Homosexualität, die Suche nach dem Vater und das Gewinnen seiner Anerkennung.
Irgendwann uferte die Geschichte aus, und ich begann das Interesse zu verlieren. Die Erlebnisse von Eden wurden zum Beiwerk. Aber gerade als Leserin hätte ich gern mehr von ihr erfahren. So wurde zum Beispiel Miles und Cliffs Verhältnis zu ihren Familien ausführlich beschrieben. Eden dagegen bekommt nur einmal Besuch von einer Freundin.
Cliff hat sich sehr unsympathisch verhalten und konnte die Story daher für mich nicht tragen.
Das Ende lässt mich unbefriedigt zurück.
Vielleicht ist das Buch für männliche Leser eher interessant.