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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2019

Wenn Flusskrebse singen

Der Gesang der Flusskrebse
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„Tatsache ist nun mal, dass Liebe oft Schiffbruch erleidet, … und letzten Endes ist alles, was wir haben, Verbundenheit.“ [304]

Catherine Danielle Clark - „Kya“ – ist das Marschmädchen und zugleich auch ...

„Tatsache ist nun mal, dass Liebe oft Schiffbruch erleidet, … und letzten Endes ist alles, was wir haben, Verbundenheit.“ [304]

Catherine Danielle Clark - „Kya“ – ist das Marschmädchen und zugleich auch die Protagonistin in Delia Owens Roman „Der Gesang der Flusskrebse“. Die Autorin zeigt in ihrem Werk wie es ist, als einsames Mädchen in einer atemberaubenden Natur, zu überleben.
„Kya war eine Bewohnerin des Tieflandes, einem Land mit weiten Horizonten, wo Sonne und Mond verlässlich auf- und untergingen. “ [241]

Ganz ohne Kitsch geht es in dieser rührenden Geschichte doch nicht. Es steckt einiges für Hollywood drin. Sei es die Entwicklung von Kya. Von der Analphabeting hin zur Buchautorin und ähnlichem. Aber das stört nicht wirklich, denn die Story ist sehr gut aufgebaut. Zwei Handlungsstränge tragen dazu bei und bringen etwas Spannung in den wunderschön geschriebenen Roman.

Delia Owens Roman kommt Bildgewaltig daher, zeigt die verschiedenen Seiten der Natur und begeistert die Leser*innen.

„Wie die meisten Menschen kannte Chase die Marsch nur als etwas, das für Bootsausflüge und zum Angeln taugte oder das trockengelegt werden sollte.“ [223]



Veröffentlicht am 06.09.2019

phantastische Atmosphäre

Marina
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„Wir waren im verzauberten Barcelona angelangt, dem Labyrinth der Geister, wo die Straßen legendenhafte Namen trugen und die Kobolde der Zeit sich hinter uns tummelten.“ [227]

Wieder einmal finden sich ...

„Wir waren im verzauberten Barcelona angelangt, dem Labyrinth der Geister, wo die Straßen legendenhafte Namen trugen und die Kobolde der Zeit sich hinter uns tummelten.“ [227]

Wieder einmal finden sich die Leser*innen im geheimnisvollen Barcelona wieder. Man taucht mit dem Protagonisten Oscar in eine mystische Geschichte ein, in der es nicht nur um Liebe geht, sondern auch um einen Krimi mit einer düsteren Grundstimmung. Zusammen mit Marina gerät der Protagonist in einen Sog von Ereignissen, die er sich wohl kaum vorher so gruselig ausgemalt hätte.
Zafón weiß wie man fesselnde Bücher schreibt. Sein Erzählstil ist fabelhaft. Das kommt auch der extravaganten Geschichte zugute, bei der übernatürliche, märchenhafte und magische Elemente stellenweise in den Vordergrund treten.
Es ist ein Roman der durch seine Atmosphäre besticht, teils gespenstisch, mit vielen unerwarteten Wendungen, bis hin zum großen Finale.

„Wir alle haben im Dachgeschoss der Seele ein Geheimnis unter Verschluss. Das hier ist das meine.“ [11]

Fazit: Ein typischer Zafón Roman mit viel Mystischem, Liebe und kriminalistischen Elementen im geheimnisvollen Barcelona

Veröffentlicht am 03.09.2019

Spielend lesen lernen

Duden Leseprofi – Total verrückt nach Fußball, 1. Klasse
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„Total verrückt nach Fußball“, aus der Reihe Duden Leseprofi, sorgt für ordentlichen Lesespaß bei den kleinen Erstlesern. Altersgerecht finden sich zahlreiche Illustrationen im Büchlein, welche ansprechend ...

„Total verrückt nach Fußball“, aus der Reihe Duden Leseprofi, sorgt für ordentlichen Lesespaß bei den kleinen Erstlesern. Altersgerecht finden sich zahlreiche Illustrationen im Büchlein, welche ansprechend dargestellt sind. Die große Schrift lässt sich prima lesen und mit Lesezeichen und Profifragen haben die Leser*innen viel Motivation weiter zu lesen. Mit den Profifragen wird nochmals das Leseverständnis abgefragt und überprüft. Man bekommt also Fragen wie folgende: Wer hat das erste Tor geschossen, was bedeutet das Wort umzingeln? Aus den vorgegebenen Antworten wählt man die treffende Antwort aus und kann mithilfe des Lesezeichens überprüfen, ob man richtig lag.
Das Kinderbuch bietet eine schöne Geschichte und spricht Mädchen und Jungen gleichermaßen an.

Veröffentlicht am 26.08.2019

eindringliche Literatur

Nacht in Caracas
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„Die Bestattungsinstitute der Stadt waren wie Öfen. Die Leute wurden hinein- und hinausgeschoben wie die Brote, die in den Läden knapp wurden und als steinharte Erinnerung an den Hunger auf unser Gedächtnis ...

„Die Bestattungsinstitute der Stadt waren wie Öfen. Die Leute wurden hinein- und hinausgeschoben wie die Brote, die in den Läden knapp wurden und als steinharte Erinnerung an den Hunger auf unser Gedächtnis niederregneten.“ [7]


In dem Roman-Debüt „Nacht in Caracas“ von Karina Sainz Borgo bekommen wir einen tiefen Einblick in die Seele Venezuelas, eines untergehenden Landes, welches an der Nordküste Südamerikas liegt.
Die Protagonistin Adelaida, aus ihrer Sicht wird berichtet, verliert nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihre Wohnung und findet sich fortan in einer prekären Lage wieder, in einem zerrütteten Land voller Gewalt, Tod und Angst. Flucht scheint die einzige Möglichkeit zu sein, sich selbst zu retten.

Obwohl die Autorin ein düsteres Bild, gar ein Schreckensszenario, zeichnet, ist man durch den Schreibstil gefesselt. Auf zwei Zeitebenen wird die Lage des Landes sehr gut verdeutlicht. Man erhält einen Einblick über die Zustände des fernen Landes.
Sainz Borgo schafft es mit ihrem Debüt ein Stück bewegende Literatur zu liefern, das noch lange im Kopf bleibt.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Die Hölle auf Erden

Knockemstiff
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„Ich verstand, dass ich mitten in einem dieser Augenblicke des Lebens steckte, in denen große Dinge möglich sind, wenn man nur gewillt ist, die richtige Entscheidung zu treffen.“ [233]
Knockemstiff, Ohio. ...


„Ich verstand, dass ich mitten in einem dieser Augenblicke des Lebens steckte, in denen große Dinge möglich sind, wenn man nur gewillt ist, die richtige Entscheidung zu treffen.“ [233]
Knockemstiff, Ohio. Die Hölle auf Erden. Man könnte auch sagen, dass dies ein Kaff ist an dem selbst die Hoffnung stirbt. Düster, hoffnungslos. Ein Ort, den man unter allen Umständen meiden sollte. Denn alles was man hier finden wird, sind vorherrschende Gewalt, Verbrechen, Mord, Sexualdelikte und Drogen. Knockemstiff beherbergt Außenseiter, Psychopaten, Menschen ohne Hoffnung. In „Knockemstiff“
von Donald Ray Pollock geht es um den wahr gewordenen amerikanischen Albtraum. Facettenreich stellt Pollock die verschiedenen Wege unterschiedlicher Charaktere in seinem Roman dar. Allein gemein, die Tristesse und Hoffnungslosigkeit und den daraus resultierenden falschen Lebenswegen.
In 18 kurzen Geschichten nimmt der Autor den Leser mit in den Süden von Ohio. Manchmal brillant, hart und immer schockierend. Es ist schon beeindruckend, wie Pollock schreibt. Man findet sich in einem Sumpf, ist gefesselt und liest und liest. Auch wenn es manchmal nicht leicht ist, denn die Geschichte lässt einen nicht kalt.