verstörend und trostlos
Niemand ist bei den KälbernIch hatte etwas anderes erwartet und fand das Buch daher etwas fad und langweilig. Aber andererseits spiegelt dies genau die Stimmung und das Leben von Christin wieder, die auf den Hof ihres Freundes gezogen ...
Ich hatte etwas anderes erwartet und fand das Buch daher etwas fad und langweilig. Aber andererseits spiegelt dies genau die Stimmung und das Leben von Christin wieder, die auf den Hof ihres Freundes gezogen ist, mit dem Bauerndasein aber nichts anfangen kann. Ihren Frust betäubt sie mit Alkohol wie ihr Vater. Ich fand die Ich-Erzählerin etwas gewöhnungsbedürftig und konnte vieles nicht nachvollziehen. Diese Gleichgültigkeit (egal, ob jmd. beim Sex eine Zigarette auf ihr ausdrückt, ob sie ihren Freund verletzt, indem sie einfach abhaut oder Landmaschinen zerstört, Tiere vergiftet usw.) fand ich sehr verstörend und nicht nachvollziehbar. Also würde sie diese Sachen aus Wut oder Frust machen, würde ich dies eher verstehen, aber sie macht das einfach so, ohne groß nachzudenken und wie gesagt mit erschreckender Gleichgültigkeit. Sie würde zwar lieber in der Stadt wohnen, aber ich glaube nicht, dass sich da etwas ändern würde oder Christin besser mit sich und ihrem Leben klar käme. Insgesamt hinterlässt das Buch einen trostlosen, verstörenden Eindruck. Ob man das jetzt lesen muß, weiß ich nicht. Hätte ich dies vorher gewußt, hätte ich es nicht gelesen, aber es ist recht dünn (255 Seiten) und durch den flüssigen Schreibstil liest es sich flott. Ich glaube, ich bleibe doch lieber bei meinen Krimis. Die sind wenigstens spannend.