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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2019

Ein fulminanter Abschluß der Trilogie

Die Ärztin: Die Wege der Liebe
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Ich habe das Buch vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen und kannte die ersten beiden Bände der Trilogie nicht. Nichtsdestotrotz hat mich dieser Band über die Ärztin Ricarda Thomasius in den Bann ...


Ich habe das Buch vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen und kannte die ersten beiden Bände der Trilogie nicht. Nichtsdestotrotz hat mich dieser Band über die Ärztin Ricarda Thomasius in den Bann gezogen. Im Berlin des ersten Weltkrieges erlebt man die Geschichte der Familie Thomasius mit ihren Höhen und Tiefen – angefangen bei dem an der Front vermissten Sohn, über Streit mit den Töchtern und einigem mehr. Ein Berliner Stadtplan des Jahres 1919 in der vorderen Innenseite des Buches und eine dem Roman vorangestellte Liste der Dramatis Personae erleichtern das Zurechtfinden, auch wenn man die beiden ersten Bücher nicht kennt.
Die eingängige Sprache der Autorin Helene Sommerfeld, die ich bislang nicht kannte, und die plastischen Beschreibungen der Orte lassen einen nur so durch das Buch fliegen und das Ende kommt nur allzu schnell. Eine sehr schöne Zeitreise in die Vergangenheit, die gut recherchiert daherkommt und alles nachvollziehbar macht – die Schrecken des Krieges, wie auch die Auswirkungen auf die Familien und die Gesellschaft im Allgemeinen.

Fazit:
Ein sehr empfehlenswertes Buch, auf Grund dessen ich mir die ersten beiden Bände besorgt habe, denn, auch wenn man diesen Band eigenständig lesen kann, macht er doch Lust auf die Vorgänger.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Ein beeindruckendes, aber auch verstörendes Buch!

Ein anderer Takt
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Im Juni 1957 verlassen in einem fiktiven Bundesstaat im Süden der USA, von heute auf morgen, sämtliche Neger den Staat. Die eigentliche Geschichte spielt in der ebenfalls fiktiven Südstaaten-Stadt ‚Sutton‘, ...

Im Juni 1957 verlassen in einem fiktiven Bundesstaat im Süden der USA, von heute auf morgen, sämtliche Neger den Staat. Die eigentliche Geschichte spielt in der ebenfalls fiktiven Südstaaten-Stadt ‚Sutton‘, in welcher die weißen Bewohner den Exodus der Neger, ihrer Neger, ungläubig verfolgen.
So sitzen die auf der Veranda vor Thomasons Geschäft und wollen glauben, dass alles gut geht. „…Sie hatten noch nicht lange genug in einer Welt ohne schwarze Gesichter gelebt, … [sie] versuchten sich einzureden, es sei jetzt wirklich vorbei, ahnten aber, dass es für sie jetzt gerade anfing.“ – Dies ist fast eine Kernaussage für mich, und in den einzelnen Kapiteln, in denen die Sicht verschiedener Personen auf das Geschehen erzählt wird, kommt genau das immer wieder zum Ausdruck. Der eigentliche ‚Ingangsetzer‘, Tucker Caliban, hat für jeden eine anderer Bedeutung -, als Freund, als Ehemann, als Nachfahre eines Sklaven, als Nigger und vielleicht auch als Vertrauter – und obwohl er nicht viel sagt, ist er durch sein Handeln so gradlinig und in einer Vorbildfunktion, dass es fast schon schmerzhaft ist.
Die Sprache ist ebenfalls ohne Schnörkel und kommt auf den Punkt, was allerdings gut zu der Geschichte passt, die einen in ihren Bann zieht, was man erst bemerkt, wenn man das Buch durchgelesen zur Seite legt. Ich mußte danach erst einmal kräftig durchatmen. Es regt sehr zum Nachdenken an und das Ende ist anders, als ich es erwartet hätte.

Fazit:
Es ist eine sehr, sehr lesenswerte Geschichte mit viel Tiefgang und es wird eins meiner Highlights für 2019 sein. Ein Buch, dass ich mir immer mal wieder hernehmen werde, da sehr viel Wahrheit drin steckt.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Beeindruckender Tatsachenbericht

Ich stehe noch - AYAKTAYIM
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Erzählt wird die Geschichte von Buket, die als junges Mädchen verheiratet wird und ohne ein Wort deutsch zu können nach Berlin kommt.
Es ist beängstigend, was diese Frau von da ab erleiden muss oder auch ...

Erzählt wird die Geschichte von Buket, die als junges Mädchen verheiratet wird und ohne ein Wort deutsch zu können nach Berlin kommt.
Es ist beängstigend, was diese Frau von da ab erleiden muss oder auch einfach erträgt, obwohl ihre Eltern eigentlich nicht zu den Konservativen gehören. Doch aus Scham oder falsch verstandener Loyalität dauert es gefühlt ewig lange, bis Buket endlich anfängt sich zu wehren.
Das Buch ist schonungslos offen geschrieben und man erlebt die Situationen hautnah mit. Das kann manchmal an die Grenze des Erträglichen gehen, aber nur so wird sich einmal etwas verändern. Die Autorin und Buket verdienen die größte Hochachtung, vor dem, was sie tun mit diesem Buch. Der Schreibstil ist flüssig und die nicht allzu langen Kapitel tragen dazu bei, dass man gut vorankommt.

Fazit:
Ein beachtliches Buch, was eigentlich jede/r gelesen haben sollte. Eine klare Kauf- und Leseempfehlung von mir dazu.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Beeindruckender Historischer Roman

Hurentochter - Die Distel von Glasgow
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Der Debütroman von Tabea König – Hurentochter – Die Distel von Glasgow – ist lebendig gewordene Geschichte, gespickt mit Liebe und Verrat.
Schottland in den 1870 er Jahren wird hier in flüssiger Schreibweise ...

Der Debütroman von Tabea König – Hurentochter – Die Distel von Glasgow – ist lebendig gewordene Geschichte, gespickt mit Liebe und Verrat.
Schottland in den 1870 er Jahren wird hier in flüssiger Schreibweise und mit gut recherchiertem Hintergrund zum Leben erweckt. Nicht nur die Protagonisten werden eindrücklich beschrieben, auch die Nebenfiguren bleiben nicht farblos, sondern bekommen anschauliche Tiefe.
Auch wenn dies Buch der erste Band einer Trilogie ist, kann man ihn ohne Cliffhanger auch eigenständig lesen und genießen. Ich habe mit den Protagonisten mit gefiebert, gehasst und geliebt, so eingängig ist das Buch geschrieben. Es ist ein absolutes Muss für Liebhaber historischer Romane.

Fazit:
Eine absolute Leseempfehlung für ein Buch, welches man nicht mehr aus der Hand legen mag.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Packender Roman

Klosterkind
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Klappentext:

Sizilien 1981: Die siebenjährige Filomena ist verzweifelt. Ihre Mutter hat sie in ein Klosterinternat gebracht, in dem strenge Klausur herrscht. Um zu fliehen, macht sie sich auf die Suche ...

Klappentext:

Sizilien 1981: Die siebenjährige Filomena ist verzweifelt. Ihre Mutter hat sie in ein Klosterinternat gebracht, in dem strenge Klausur herrscht. Um zu fliehen, macht sie sich auf die Suche nach einem unterirdischen Gang, der aus dem Kloster herausführen soll. Bei ihren heimlichen Streifzügen stößt sie auf die Spuren von Suor Maria Crocifissa della Concezione, die vor dreihundert Jahren im selben Kloster lebte und in den düsteren Gängen dem Teufel begegnete. Die Geschichte der Nonne zieht Filomena immer mehr in ihren Bann, bis sie eines Tages beginnt, von Madre Crocifissa zu träumen ...
Warum wurde Filomena ins Kloster gebracht? Wird sie ihre Mutter je wiedersehen? Und was hat es mit der geheimnisvollen Nonne auf sich?
Die Klostergeschichte und die Legenden um Madre Crocifissa beruhen auf wahren historischen Begebenheiten


Meine Meinung:

Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde genießen und konnte es nachdem ich einmal angefangen hatte, kaum wieder aus der Hand legen. Die Charaktere sind gut gezeichnet und ich hatte auch von der Landschaft und der bedrückenden Atmosphäre im Kloster gleich ein Bild vor Augen. Es gibt für die Protagonisten einige unerwartete Wendungen und ein schlüssiges Ende.

Fazit:

Ein lesenswertes Buch und eine uneingeschränkte Empfehlung von mir.