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Veröffentlicht am 08.02.2020

Eine Jugendbuch, dass sowohl makaber als auch faszinierend ist

Scythe – Die Hüter des Todes
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„Scythe - Die Hüter des Todes“ von Neal Shusterman erzählt die Geschichte einer Welt, in der der Tod überwunden worden ist und sogenannte Scythe das Töten übernehmen. Es handelt sich um den ersten Teil ...

„Scythe - Die Hüter des Todes“ von Neal Shusterman erzählt die Geschichte einer Welt, in der der Tod überwunden worden ist und sogenannte Scythe das Töten übernehmen. Es handelt sich um den ersten Teil einer Trilogie, der im Juni 2019 erstmals als Taschenbuch bei Fischer Sauerländer erschienen ist.

Was bedeutet Leben in einer Welt, in der man alles weiß, niemand arm ist und auch der Tod seinen Schrecken verloren hat? Das alles wurde erreicht und auch wenn die Menschen nicht mehr an Krankheiten oder bei Unfällen sterben, so muss es eben doch Menschen geben, die sterben. Scythe haben diese Aufgabe übernommen und Citra und Rowan wurden für die Ausbildung ausgewählt. Doch wie entscheidet man, wer weiterleben darf und wer nicht? Die Scythe haben hierfür Regeln und gewisse Moralvorstellungen. Doch es brodelt innerhalb der Gilde und nicht jeder möchte sich mehr an die alten Grundsätze halten.

Diese Reihe habe ich schon sehr oft auf bookstagram gesehen und als ich letztens beim Buchshopping war und das Paperback gesehen habe, dachte ich mir, ich lese kurz mal rein. Schon die ersten Seiten konnten mich in seinen Bann ziehen und so habe ich das Buch dann auch letztendlich mitgenommen.
Die ersten Kapitel dieses Buches haben mich ehrlich gesagt ein wenig geschockt. Alleine die Vorstellung, dass wirklich ein Mensch in einer Robe bei einem an der Haustür klingelt und dann einfach entscheidet, dass einer aus diesem Haushalt sterben muss, oder nachgelesen wird, wie es hier in dem Buch genannt wird, ist irgendwie makaber. Ich fand es wahnsinnig faszinierend die Welt der Scythe, ihre Regeln und Lebensweise kennenzulernen. Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es immer wieder Einschübe aus den Tagebüchern unterschiedlicher Scythe, die die Hintergründe noch mehr beleuchten.
Der Spannungsbogen des Romanes ist größtenteils gut gelungen. Der Autor weiß, wie man Spannung aufbaut, diese hält, aber auch immer mal wieder gezielt darüber hinaus geht und, wie in meinem Fall, den Leser schockt. Es gab einige überraschende Wendungen, die mir sehr gut gefallen haben und die ich nicht erwartet habe.
Interessant zu beobachten war die Gewöhnung an die Vorgehensweise und Arbeit der Scythe. Am Anfang dachte ich des Öfteren „WTF passiert hier“, aber das hat tatsächlich mit der Zeit nachgelassen. Es gibt in diesem Roman unterschiedliche Lager, zu denen ich gar nicht allzu viel verraten will. Wir bekommen Einblick in verschiedene Scythes und alle waren für mich auf eine gewisse Weise nachvollziehbar, auch wenn mir nicht alle Varianten gefallen haben. Ich finde es allerdings sehr gut, wenn man hinter allem eine gewisse Logik erkennt. Dies macht den Konflikt im Buch umso spannender.
Die beiden Lehrlinge Citra und Rowan sind mir ans Herz gewachsen. Jeder hat unterschiedliche Stärken, dennoch bringen beide Eigenschaften mit, die ein Scythe haben sollte. Das Wechselspiel zwischen den beiden fand ich sehr gelungen und ich konnte mich in beide Charaktere hineinversetzen.
Scythe Faraday mochte ich sehr gerne, weil dieser eine ruhige und besonnene Art hat. Anfangs war es schwer ihn zu durchschauen, aber je mehr man ihn kennenlernt, umso mehr weiß man ihn und seine Moralvorstellungen zu schätzen. Aber auch Scythe Curie hat mit der Zeit an Sympathie gewonnen. Ihre Art nachzulesen hat mir sehr gefallen und sie hat das Herz definitiv am rechten Fleck.
Bei dieser Reihe handelt es sich um eine Jugendbuchreihe, die ab 14 empfohlen wird. Die Grundprämisse dieses Buches finde ich heftig, aber ich glaube tatsächlich Jugendliche nehmen das Buch ganz anders wahr als jemand wie ich mit Mitte 30. Ich denke schon, dass die Altersempfehlung passt und Jugendliche damit umgehen können, aber ich bin tatsächlich immer etwas zwiespältig. Diese Reihe kann auf jeden Fall interessante Denkanstöße liefern.
Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil dieser Reihe, denn einiges ist noch unklar geblieben. Gerade der Thunderhead, der in dieser perfekten Welt, das Leben koordiniert und sich beispielsweise auch um die Infrastruktur kümmert, ist noch sehr abstrakt geblieben. Ich hoffe, wir erfahren hier noch deutlich mehr, so dass die Welt greifbarer wird.

Fazit: Ein Reihe, die mit ihrer makaberen Grundprämisse zu schocken, aber auch in seinen Bann zu ziehen weiß. Man wird in eine interessante Zukunftsvision entführt, die mit einigen überraschenden Wendungen punkten kann. Empfohlen ab 14 Jahren bietet die Reihe ebenso für Erwachsene viele spannende Lesestunden.

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Veröffentlicht am 14.12.2019

Brutal und düster, aber auch faszinierend

Vicious - Das Böse in uns
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„Vicious - Das Böse in uns“ von V. E. Schwab ist der erste Band aus der Villains-Reihe. In dieser Fantasy-Reihe geht es um Victor Vale und Eli Ever, die durch ein Experiment zu Superkräften kommen. Der ...

„Vicious - Das Böse in uns“ von V. E. Schwab ist der erste Band aus der Villains-Reihe. In dieser Fantasy-Reihe geht es um Victor Vale und Eli Ever, die durch ein Experiment zu Superkräften kommen. Der Roman ist im November 2019 bei Fischer Tor erschienen.

Eli Ever und Victor Vale beschließen zu sterben. Allerdings wollen beide nicht tot bleiben, sondern als Extraordinäre, kurz EO, wieder auferstehen. Beide sind Medizinstudenten und haben sich eingehend mit dem Thema beschäftigt. Der kurze Tod soll ihnen zu Superkräften verhelfen und das Experiment gelingt. Eli bekommt Superheilungskräfte und Victor kann seine und die Schmerzen von anderen beeinflussen. Was beide nicht bedacht haben, sind die Folgen dieses Experiments, denn der Tod geht nicht ohne ein Opfer einher.

Mal sehen, was das hier wird, denn dieses Buch ist wirklich schwer zu beschreiben. In den letzten 2 oder 3 Wochen habe ich dieses Buch überall gesehen und irgendwie hat es mich interessiert. Als es dann im ersten Türchen des Netgalley-Adventskalenders war, habe ich dann zugeschlagen, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich wusste auf was ich mich da einlasse. Viel zum Inhalt gelesen bzw. gehört hatte ich nicht. Es war halt für mich eines dieser Bücher, dass durch Bookstagram gerade gehypt wird ohne Ende.
So hatte ich anfangs dann auch ein paar Probleme dabei meine Gefühle und Gedanken zu diesem Buch einzuordnen. Ich hatte natürlich gesehen, dass die Reihe den Namen Villains trägt und es somit wohl um Antihelden geht, aber so düster hätte ich es dennoch nicht erwartet. Ich hatte eher an sowas wie Loki gedacht, den man ja durchaus irgendwie sympathisch findet und dann war es anfangs einfach nur ganz oft gedanklich WTF. Andererseits hat einen das Ganze aber auch so fasziniert, dass man unbedingt wissen wollte, wie das Ganze weiter geht.
Der Roman spielt auf mehreren Zeitebenen. Eine Zeitebene erzählt das Heute und dann gibt es noch unterschiedliche Zeitebenen, die die Hintergründe des heutigen Konfliktes und der Personen erzählen. Anfangs ist man daher etwas verwirrt und muss die Puzzleteile erst zusammensetzen. Dies ist aber sehr gut gelungen. Es ist nie so, dass man davon genervt ist, dass man Dinge nicht weiß, sondern man möchte sie herausfinden und wird so zum weiterlesen animiert.
Die Spannung in dem Buch ist jederzeit hoch und steigert sich zum Showdown hin ins Unermessliche. Es ist teilweise sehr brutal und daher nichts für schwache Nerven. Es gibt überraschende Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet habe, aber am Ende schließt sich doch alles zu einem harmonischen Kreis. Man hat irgendwie das Gefühl letztendlich ist doch alles so abgelaufen, wie es laufen sollte.
Sehr gut gefallen hat mir, dass dieses Buch zum Nachdenken und Hinterfragen anregt. Was passiert mit einem, wenn man stirbt und dann mit Superkräften wieder aufwacht? Was ist gut und was ist böse? Habe ich als Außenstehender genug Einblick, um das beurteilen zu können? Ich liebe Superheldenfilme, aber dieses Buch hat mich dazu angeregt, auch diese nochmal kritisch zu hinterfragen. Da wird ja meist doch der glorreiche Held gezeigt, auch wenn sich hier in letzter Zeit mit Venom oder dem Suicide Squad einiges getan hat.
Wo wir dann auch bei den Personen in diesem Buch wären. Das Handeln und Treiben der beiden Protagonisten Victor und Eli habe ich teilweise fasziniert, teilweise abgestoßen mitverfolgt. Für mich erscheint es verrückt, dass man sich erst umbringt, um dann mit Superkräften wieder aufzuerstehen. Die Hintergründe der beiden, macht es verständlicher, warum sie zu dem Schritt bereit sind, aber ihr Verhalten nachdem sie ExtraOrdinäre sind, lädt für mich auch nicht unbedingt dazu ein, die beiden sympathisch zu finden. Sympathien haben hier eher die beiden Nebenfiguren Mitch und Sidney von mir bekommen, die durch gewisse Umstände in den Konflikt von Eli und Victor hineingeraten.

Fazit: Interessante Charaktere mit spektakulären Fähigkeiten und ein Plot, der einen mit seiner Mischung aus Faszination und Abgestoßenheit in seinen Bann zieht. Ein Buch, dass mich mit seiner Düsternis und Brutalität überrascht hat. Wem ich dieses Buch empfehlen soll, kann ich gar nicht so recht sagen. Wenn ihr Antihelden mögt und der Klappentext euch anspricht, seid ihr denke ich genau richtig. Langweilig wird einem bei dem Buch auf keinen Fall.

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Veröffentlicht am 26.10.2019

Ein historischer Roman mit vielfältigen Themen im Hamburg des 19. Jahrhunderts

Die Hafenschwester (1)
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„Die Hafenschwester - Als wir zu träumen wagten“ von Melanie Metzenthin erzählt von der Cholera-Epidemie 1892 und dem anschließenden Hafenarbeiterstreik in Hamburg. Erschienen ist der Roman im September ...

„Die Hafenschwester - Als wir zu träumen wagten“ von Melanie Metzenthin erzählt von der Cholera-Epidemie 1892 und dem anschließenden Hafenarbeiterstreik in Hamburg. Erschienen ist der Roman im September 2019 im Diana-Verlag.

Hamburg, 1892: Die Cholera wütet in Hamburg. Besonders im Gängeviertel, wo die junge Martha mit ihrer Familie lebt, ist die Not groß. Als nach ihrer Schwester auch noch die Mutter stirbt, muss sie die Verantwortung für die Familie übernehmen. Sie schafft es eine Stelle als Krankenwärterin zu bekommen und sich anschließend zur angesehen Krankenschwester hochzuarbeiten.
In Folge der Epidemie rumort es im Hafen. Die Arbeiter werden ausgebeutet und arbeiten unter unmenschlichen Bedingungen. Als das Leid nicht mehr zu ertragen ist, erheben sich die Hafenarbeiter und treten in den Streik. Aber auch die Rechte der Frauen werden in dieser Zeit immer vehementer eingefordert und auch Martha fühlt sich von diesem Kampf angesprochen, denn als Bewohnerin des Gängeviertels hat sie einiges an Leid mitbekommen.

Vor Kurzem erst habe ich einen Roman über genau diese Zeit gelesen, dennoch hat mich auch der Roman von Melanie Metzenthin sehr interessiert, da dieser einen etwas anderen Ansatz verfolgt. Eine junge Frau aus dem Gängeviertel steht im Fokus, die sich durch Klugheit, Fleiß und Geschick hocharbeitet.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich konnte mir alles gut vorstellen und bin gut mit dem Lesen vorangekommen. Die Zeit, in der der Roman spielt ist gut eingefangen. Wir bekommen ein umfassendes Bild der Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts geboten, wobei der Fokus mehr auf der ärmeren Bevölkerung liegt. Gerade hier lag auch mein besonderes Interesse und so hat mir das sehr gut gefallen.
Die Themen in diesem Roman sind vielfältig. Wir erfahren etwas über die Cholera-Epidemie 1892 und die Vertuschungsversuche des Hamburger Senats. Wir erleben die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen der Hafenmitarbeiter mit, die zu streiken beginnen als ihre Lage sich immer mehr verschlimmert. Wir sind beim Erstarken sozialdemokratischer Werte und hieraus folgend dem Kampf um mehr Rechte für Frauen dabei. An der Seite von Martha erleben wir die Ausbildung zur Krankenschwester mit und lernen die strengen Regeln, die für die Erika-Schwestern gelten, kennen. Sehr beeindruckt hat mich auch der Einblick in das Lebens eines Mädchens, dem nichts anderes über blieb, als so wie ihre Mutter Prostituierte zu werden.
Dies alles ist eingebettet in eine schlüssige Story, die geschickt von einem zum anderen Thema überleitet. Der Spannungsbogen des gesamten Romanes hat mir gut gefallen. Zu keinem Zeitpunkt kam Langeweile auf und ich habe die Schicksale der Personen gerne mitverfolgt. Zum Ende des Buches hin, lag mit der Fokus vielleicht ein wenig zu sehr auf den einzelnen Schicksalen der Personen, aber dies ist verschmerzbar, denn ansonsten wurden alle Ereignisse echt gut mit dem historischen Hintergrund verwoben und man konnte viel Wissen über die Zeit mitnehmen.
Martha ist die unangefochtene Hauptperson in diesem Buch. Sie ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich war sehr beeindruckt von ihrem Fleiß und dem Willen ihre Familie zusammenzuhalten. Auch ihre Loyalität und Empathie ihren Freunden gegenüber konnte mich überzeugen. Spannende Persönlichkeiten haben ihren Weg gekreuzt, die dafür sorgen, dass sie sich auch allgemein mit sozialen Werten und den Frauenrechten befasst und für diese einsteht.
Paul Studt ist ein junger Mann, der sich aus dem Gängeviertel hochgearbeitet hat, aber dennoch seine Wurzeln niemals vergisst. Seine Herangehensweise war anfangs vielleicht etwas naiv, aber seine Ideale und den Mut auch dafür einzutreten, habe ich sehr bewundert.
Milli, die beste Freundin Marthas, hat ein sehr hartes Schicksal getroffen. Genau wie ihre Mutter arbeitet sie als Prostituierte, dennoch schafft sie es das Beste aus ihrer Situation zu machen und nicht aufzugeben. Sie hält unerschütterlich an ihrem Traum fest und ist bereit dafür auch einiges zu tun.
Ein Einblick in die reichere Hamburger Gesellschaft darf natürlich dennoch nicht fehlen. Hier lernen wir sehr unterschiedliche Charaktere kennen, die teilweise historisch belegt sind. So gibt es mit Lida Heymann eine reiche Erbin, die mit ihrem Geld Gutes tut und sehr für die Rechte aller Frauen eingetreten ist. In Auguste Feldbehn und ihrer Familie erleben wir die Manifestierung alter Werte und die Doppelmoral, die oftmals in den höheren Schichten vorgeherrscht hat.
Abgerundet wird das Ganze durch ein ausführliches Nachwort am Ende des Buches, in dem die Autorin auch kleinere Änderungen offenlegt. Diese haben keine gravierenden Auswirkungen auf das, was das Buch vermitteln möchte und den historischen Hintergrund, so dass diese alle im Rahmen sind, auch wenn mir hier dennoch nicht alles gefallen hat. Aber das sind Kleinigkeiten und meckern auf wirklich sehr hohem Niveau.

Fazit: Ein wunderbarer historischer Roman, der die Ereignisse und die Gesellschaft in Hamburg Ende des 19. Jahrhunderts sehr gut einfängt und einem so ein umfassendes Bild jener Zeit bietet. Viele unterschiedliche Themen werden beleuchtet, die auch heute noch ihre Bedeutung haben. Sehr empfehlenswert für alle, die sich für Geschichte interessieren und Hamburg mögen.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Ein hervorragend recherchierter Roman, der ein sehr differenziertes Bild von John Ohneland zeichnet

Teufelskrone
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„Teufelskrone“ von Rebecca Gablé ist der 6. Waringham-Roman. Dieser spielt vor allen anderen und erzählt von der Magna Charta sowie der Regierungszeit John Ohnelands. Erschienen ist der historische Roman ...

„Teufelskrone“ von Rebecca Gablé ist der 6. Waringham-Roman. Dieser spielt vor allen anderen und erzählt von der Magna Charta sowie der Regierungszeit John Ohnelands. Erschienen ist der historische Roman im August 2019 im Lübbe-Verlag.

England, 1193: Richard Löwenherz ist in Gefangenschaft, doch diese Nachricht ist noch geheim. Yvain of Waringham wird zusammen mit seinem Bruder Guillaume dazu auserkoren, die Nachricht zu Aliénor von Aquitanien zu bringen und anschließend in den Templerorden einzutreten. Doch das Schicksal meint es anders und so tritt Yvain in die Dienste John Ohnelands, der sehr unter dem ruhmreichen Vorbild seines Bruders Richard Löwenherz leidet, auch dann noch als er die Krone Englands von ihm erbt…

Und da habe ich den neuen Waringham, auf den ich so lange gewartet habe, wieder ausgelesen. In diesem Waringham-Roman widmet sich Rebecca Gablé John Ohneland und damit einem sehr widersprüchlichen König von England. Darüberhinaus hat sie hiermit vielen ihrer Leser*innen einen Wunsch erfüllt.
Der Schreibstil ist gablé-typisch sehr gut und flüssig zu lesen. Ich bewundere es immer wieder und auch diesmal schafft sie es mich umgehend in eine vergangene Zeit zu katapultieren. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und habe mich sehr darüber gefreut, Waringham auf ein neues zu entdecken. In diesem Roman sieht es dort ein bisschen anders aus als gewohnt, denn die berühmte Pferdezucht gibt es noch nicht.
Die Autorin hat sich einen guten Zeitraum für ihre Geschichte ausgesucht. Man erlebt die letzten Jahre Richards und die gesamte Regierungszeit John Ohnelands. Das gibt Rebecca Gablé den nötigen Spielraum, um alle Facetten Johns aufzuzeigen. Es wird ein sehr differenziertes Bild erschaffen, was mir sehr gut gefallen hat. Wir erleben nicht nur den Tyrannen, der mit Willkür herrscht, sondern lernen auch seine gute Seiten kennen und auch wenn man es kaum glauben mag, die gab es.
Mit Yvain of Waringham hat sie John einen typischen Gablé-Helden an die Seite gestellt. Auch dieser musste sehr unter dem vortrefflichen Vorbild seines großen Bruders leiden. Ich habe das Geschehen gerne an seiner Seite verfolgt und mit ihm mitgefiebert und mitgelitten. Oftmals kommt er schon fast zu perfekt rüber, er ist aber tatsächlich nicht ganz unfehlbar.
Allgemein gefiel mir sehr gut, dass es viele typische Waringham-Elemente gab, aber auch Lücken in der Familiengeschichte geschlossen wurden. Es hat dafür gesorgt, dass man sich in diesem Roman sofort heimisch fühlt. Ich mag sowas wahnsinnig gerne. Zeigt es doch auf, welche innige Verbindung man zu dieser fiktiven Familie aufgebaut hat. Zu einigen erwähnte Ereignissen würde ich gerne Kurzgeschichten lesen.
Der Spannungsbogen hat mir im Großen und Ganzen gefallen und auch die Einteilung in drei Abschnitte ist gelungen, allerdings ist mir persönlich das letzte Viertel des Buches ein bisschen zu lang geraten. Ich glaube, da hätte man durchaus etwas kürzen können und auch mit einigen Entwicklungen war ich nicht ganz so zufrieden. Das ist jetzt allerdings meckern auf hohem Niveau. Es gab Szenen mit erdrückender Spannung, es gab überraschende Wendungen, es gab traurige und erschütternde Szenen und dabei hat man wieder einmal sehr viel über die Geschichte jener Zeit gelernt.
Die Recherche von Rebecca Gablé ist auch dieses Mal wieder top. In ihrem Nachwort trennt sie Fiktion von Wahrheit, aber wer die Autorin kennt, kann mittlerweile auch so gut einschätzen, was stimmt und was nicht. Die fiktiven Personen sind wieder einmal tadellos in den historischen Hintergrund eingearbeitet. Abgerundet wird das Gesamtpaket dieses Romanes mit einem Personenverzeichnis und einer kleinen Hilfe zur Aussprache der Namen zu Beginn des Buches.

Fazit: Ein historischer Roman, der die Zeit von John Ohneland zum Leben erweckt und ein sehr differenziertes Bild dieses umstrittenen Königs zeichnet. Für Fans der Familie Waringham ein absoluter Must-Read, denn es gibt einiges Neues zu erfahren, aber auch Geschichtsliebhaber kommen dank der guten Recherche voll auf ihre Kosten. Lediglich das letzte Viertel dieses Romans konnte mich nicht 100% überzeugen.

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Veröffentlicht am 27.08.2019

Ein Liebesroman, bei dem der Funke nicht 100% übergesprungen ist

Hope Again
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„Hope Again“ ist der 4. Teil aus der Again-Reihe von Mona Kasten, in der wir uns in Woodshill befinden und von den Liebesgeschichten der dortigen Bewohner und Studenten lesen.

Everly Penn wollte sich ...

„Hope Again“ ist der 4. Teil aus der Again-Reihe von Mona Kasten, in der wir uns in Woodshill befinden und von den Liebesgeschichten der dortigen Bewohner und Studenten lesen.

Everly Penn wollte sich nie verlieben. Zu sehr schmerzen die Erinnerungen, die sie mit sich rumträgt. Doch als sie auf ihren Dozenten Nolan Gates trifft, kann sie nicht anders. Er sieht gut aus, ist intelligent du teilt ihre Leidenschaft für die Literatur. In seiner Nähe möchte sie sich öffnen und je mehr sie ihn kennenlernt, umso intensiver wird dieses Gefühl. Sie ahnt allerdings nicht, dass es auch in Nolans Vergangenheit ein dunkles Geheimnis gibt, dass die Kraft hat, die zarte Liebesgeschichte zwischen den beiden zu zerstören, bevor es richtig begonnen hat.

Die Rezension zu diesem Buch fällt mir ein wenig schwer, weil ich gar nicht richtig weiß, was ich zu diesem Buch schreiben soll und es könnte sein, dass sie dadurch etwas kürzer ausfällt. Der Schreibstil hat mir auch dieses Mal wieder gut gefallen. Das Buch lässt sich extrem schnell durchlesen. Höchstens über Begriffe wie Assignments musste ich manchmal etwas schmunzeln. Es ist ein Roman, der in einer modernen Zeit spielt und daher passt es und wahrscheinlich stolpere ich nur über solche Begriffe, weil ich diese Art von Romanen nur selten lese.
Die Geschichte ist gut aufgebaut. Man bekommt alles geboten, was man sich von einem Liebesroman so erwartet, auch wenn dies hier eher einer ist, der nicht nur leicht und fluffig sein möchte, sondern bei dem auch ernste Probleme im Hintergrund stehen. Man spürt deutlich die Anziehungskraft zwischen Everly und Nolan, man ist dabei, wie sich die Vertrautheit zwischen den beiden immer mehr steigert und man ist natürlich auch dabei, wie die Probleme, die wie eine Wolke über beiden schweben, die Annäherung zwischen den beiden ein Stück weit wieder kaputt macht. Beide sind literaturbegeistert und es hat mir sehr gut gefallen, dass das Thema Literatur immer wieder in den Fokus gerückt wird. Man erfährt einiges über die Literaturwerkstatt und die Aufgaben, die dort gestellt werden und über die auch diskutiert wird. Ein weiterer Part ist das Testlesen von Dawns neuem Manuskript.
Ich habe sowohl mit Everly als auch mit Nolan mitgefiebert. Nolans Beweggründe konnte ich dabei etwas besser nachvollziehen als die von Everly. Ihr Verhalten war für mich nicht immer ganz schlüssig, was sicher auch daran liegt, dass man seine eigenen Erfahrungen ein Stück weit auf die Geschichten überträgt. Sehr ans Herz gewachsen ist mir in diesem Band Blake, der Everly sehr zur Seite steht. Dawn, Kaden und Allie sind tolle Personen, aber mir manchmal schon etwas zu positiv, aber insgesamt betrachtet, schließt man hier jeden auf die ein oder andere Weise in sein Herz.

Fazit: Ein unterhaltsamer Liebesroman, der einen mit seinem Schreibstil und den Personen schnell für sich einnimmt, dennoch ist bei mir persönlich der Funke zur totalen Begeisterung auf der Strecke geblieben, was auch daran liegen könnte, dass es nicht mein Lieblingsgenre ist. Für Fans des Genres und von Mona Kasten ein Must-Read, denn ich denke hier wird dann auch die Begeisterung nicht auf der Strecke bleiben.