Cover-Bild Alles richtig gemacht
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 19.08.2019
  • ISBN: 9783328606673
Gregor Sander

Alles richtig gemacht

Roman
Freunde kommen, Freunde gehen, Freunde bleiben

Ein funkelnd-wunderbarer Roman über die frühen und späteren Jahre des wiedervereinten Deutschland und eine helle Feier der Freundschaft.

Thomas und Daniel kommen aus Rostock und sind noch jung, als es mit der DDR zu Ende geht, aber alt genug, um sich von der aufregenden neuen Zeit mitreißen zu lassen. Die ungleichen Freunde ziehen nach Berlin, das Leben scheint eine einzige Party. Doch irgendwann verschwindet Daniel. Als er Jahre später wieder auftaucht, wird Thomas' inzwischen bürgerliche Rechtsanwaltsexistenz gerade gewaltig durchgeschüttelt: Seine Frau ist weg und hat die beiden Töchter mitgenommen. Hat Daniel etwas damit zu tun, und wer hat hier überhaupt etwas richtig gemacht?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2019

Lebenswege

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Thomas und Daniel lernen sich als Kinder kennen und freunden sich an. Nach dem Mauerfall ziehen sie zusammen nach Berlin und genießen ihr Leben. Thomas studiert Jura, während Daniel als Koch arbeitet und ...

Thomas und Daniel lernen sich als Kinder kennen und freunden sich an. Nach dem Mauerfall ziehen sie zusammen nach Berlin und genießen ihr Leben. Thomas studiert Jura, während Daniel als Koch arbeitet und durch die Welt zieht. Doch die so unterschiedlichen Freunde treffen immer wieder aufeinander, um dann wieder einige Zeit zusammen zu verbringen. Mittlerweile sind sie 50, Thomas von seiner Frau getrennt und Daniel zurück aus Frankreich, wo er einige Jahre lebte. Haben sie noch etwas gemeinsam?

Die Geschichte von Thomas und Daniel wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen im Heute, wo die Freunde wieder aufeinandertreffen, während Thomas als Anwalt arbeitet und Daniel sich gewohnt durchs Leben treiben lässt, zum anderen wird ihr Erwachsenwerden zunächst in der DDR, nach der Wende in Berlin beschrieben. Der Leser kann hier neben der Freundschaft der beiden Jungs auch viel über geschichtliche Ereignisse in Deutschland und der Welt lesen, was einem viele Ereignisse wieder in Erinnerung bringt. Das hat mir sehr gut gefallen und die Geschichte der Jungs ist gut darin eingebunden.

Mir hat sehr gut gefallen, dass die erzählte Jugend der beiden Jungs mir so oft bekannt vorkam. Die ersten Erfahrungen mit Alkohol, Zigaretten und Drogen, der erste Kuss, das erste Mal verliebt sein, das alles konnte ich sehr gut nachvollziehen und fühlte mich sofort wieder an meine eigene Jugend erinnert. Auch die geschichtlichen Ereignisse waren sofort wieder in meinem Gedächtnis inklusive vieler unschöner Nachrichtenbilder, auch das mochte ich sehr gerne.

Das Buch behandelt die Frage, ob die Protagonisten in ihrem Leben immer die richtige Entscheidung getroffen haben. Doch wer kann das schon für sich selbst beantworten? Wir alle müssen Entscheidungen treffen und können oft nicht mehr zurück, was den weiteren Verlauf unseres Lebens beeinflusst. Am Ende blieben ein paar Fragen unbeantwortet, auf die ich gerne noch eine Antwort gehabt hätte, aber insgesamt fand ich die Geschichte von Thomas und Daniel sehr gut erzählt und gut unterhaltend.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Freundschaft fürs Leben

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Thomas und Daniel lernen sich in der Schule kennen. Thomas kommt aus einem sehr bürgerlichen Elternhaus, während Daniel mit seiner unkonventionellen und attraktiven jungen Mutter zusammenlebt. Es ist kurz ...

Thomas und Daniel lernen sich in der Schule kennen. Thomas kommt aus einem sehr bürgerlichen Elternhaus, während Daniel mit seiner unkonventionellen und attraktiven jungen Mutter zusammenlebt. Es ist kurz vor der Wende, und als die Mauer fällt, zieht Daniels Mutter in den Westen und überlässt den beiden Freunden die Wohnung.
Nach dem Schulabschluss arbeitet Daniel als Koch, Thomas beginnt ein Jurastudium. Die Jahre vergehen und zwischendurch verlieren sie sich immer mal wieder für eine Weile aus den Augen, doch die Freundschaft bleibt bestehen. Beide haben Freundinnen, verbringen Urlaube zusammen und leben völlig unterschiedliche Lebensentwürfe, doch das Band der Freundschaft hält.
Neben der persönlichen Geschichte um Thomas und Daniel werden viele geschichtliche Ereignisse angesprochen, angefangen beim Fall der Mauer über fremdenfeindliche Ausschreitungen bis hin zum G-8 Gipfel in Heiligendamm. Was mich ein wenig irritiert und verwirrt hat, waren die permanenten Zeitsprünge und dass eine der Hauptpersonen zunächst unter einem Spitznamen und dann unter ihrem richtigen Namen geführt wurde. Und obwohl am Ende des Romans manches klar wird, bleiben auch viele Fragen offen, auf die ich gerne eine Antwort gehabt hätte. Nichtsdestotrotz ist „Alles richtig gemacht“ ein lesenswertes Buch, das ich empfehlen kann.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Wie das Leben so spielt.

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Mit „Alles richtig gemacht“ legt Gregor Sander einen spritzigen Roman vor, der Leserinnen und Leser in die jüngere deutsche Geschichte entführt und zudem auf sehr muntere Art und Weise unterhält. Das Buch ...

Mit „Alles richtig gemacht“ legt Gregor Sander einen spritzigen Roman vor, der Leserinnen und Leser in die jüngere deutsche Geschichte entführt und zudem auf sehr muntere Art und Weise unterhält. Das Buch ist im August 2019 bei Penguin erschienen und umfasst 240 Seiten.
Thomas und Daniel sind Freunde seit Kindertagen. In den Achtzigern in Rostock aufgewachsen, erleben sie die ersten Jahre nach der Wiedervereinigung in Berlin … und kosten dies natürlich aus. Bis Daniel eines Tages Deutschland verlassen muss – mit Thomas‘ Reisepass. Zehn Jahre später platzt Daniel plötzlich wieder in das Leben seines Freundes, der nun Anwalt und Familienvater ist – und bringt damit Thomas‘ Leben durcheinander, das momentan sowieso schon ein einziges Tohuwabohu ist, denn kürzlich haben Frau und Kinder ihn scheinbar grundlos verlassen … und Thomas steht vor einem Rätsel.
Schon das Cover macht Lust auf den Roman: goldene Schrift, die an die Funken einer Wunderkerze erinnert, auf schwarzem Grund. Und als genauso erfrischend, wie das Cover daherkommt, entpuppt sich auch der Roman.
Die Protagonisten stammen aus häuslichen Verhältnissen, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Thomas aus eher gut bürgerlichen Verhältnissen, sein Vater geht davon aus, dass er auch in der DDR den familieneigenen Drogerieladen weiterführen wird, Daniel indes wächst in Rostocks „Nachtjackenviertel“ als uneheliches Kind eines Chefarztes und einer Schwesternschülerin auf – mehr Klischee geht wohl kaum. Und doch, es geht: Sander arbeitet in seinem Roman viel mit Klischees, sei es das Bild, das Thomas als Anwalt abgibt, sei es das Bild, das man von seinen Klienten hat, um nur einige Beispiele zu nennen. Damit gelingt es dem Autor immer wieder, ältere wie aktuelle Debatten aufs Tapet zu bringen – aber stets mit einem Augenzwinkern, was Leserinnen und Leser des Öfteren zum Staunen und Lachen bringt.
Doch auch Dramatisches hat der Roman zu bieten: Während die Freunde ihre Jugendzeit genießen, bekommen Thomas‘ Eltern die Härte des Kapitalismus, einst herbeigesehnt und gefeiert, voll zu spüren. Überhaupt gelingt es Sander sehr geschickt, historische Ereignisse und fiktive Handlung miteinander zu verknüpfen. So nutzen die Freunde die gewonnene Reisefreiheit aus, gewinnen auch trotz allem dem Kapitalismus auf nicht ganz legale Weise etwas ab, begegnen am Rande von Lichtenhagen Neonazis und werden mit der Gewalt während des G8-Gipfels in Heiligendamm konfrontiert.
Die von dem Ich-Erzähler, Thomas, geschilderte Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt: Das aktuelle Geschehen, in dem es um Thomas familiäre und berufliche Situation sowie Daniels plötzliches Auftauchen geht, wird immer wieder unterbrochen von Rückblenden in die Vergangenheit, die dabei chronologisch nach Jahrzehnten gegliedert sind und von den Achtzigerjahren bis in das erste Jahrzehnt unseres Jahrhunderts reichen.
Sanders Schreibstil ist locker-flockig und flüssig zu lesen, man hat das Gefühl, der Erzähler unterhalte sich mit den Leser/innen. Gespickt ist alles mit einem trockenen Humor, der einen beim Lesen ab und an stutzen und darüber nachdenken lässt, wie das Geschriebene denn nun gemeint ist.
Lediglich das Ende des Romans, das an sich offen ist, konnte mich nicht 100%-ig überzeugen, da es doch sehr abrupt kommt und mit einer Flut an Informationen aufwartet, die an sich noch einer weiteren Erläuterung wert wären.
Für Leser/innen wie mich, die dem Alter der Protagonisten in etwa entsprechen, ist dieser Roman eine wunderschöne und kurzweilige Reise zurück in die Jugend und das junge Erwachsenenalter. Für jüngere bietet er zeitgeschichtliche Einsichten, die unterhaltsam zu lesen sind und Einblicke in einen Zeitgeist bieten. Von mir gibt es für dieses Buch überzeugende vier Lesesterne und eine wärmste Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Was wäre, wenn?

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Was wäre, wenn man im Laufe seines Lebens einen anderen Weg eingeschlagen hätte? Was geschieht mit zwei Menschen, die als Jugendliche zusammen wohnen? Gehen sie den Weg gemeinsam weiter? Trennen sich ihre ...

Was wäre, wenn man im Laufe seines Lebens einen anderen Weg eingeschlagen hätte? Was geschieht mit zwei Menschen, die als Jugendliche zusammen wohnen? Gehen sie den Weg gemeinsam weiter? Trennen sich ihre Wege oder begegnen sie sich immer wieder? Und welches ist der richtige Weg?
Im Buch „Alles richtig gemacht“ von Gregor Sander gibt schon der Titel Rätsel auf – ist er als Frage oder als Feststellung gemeint?

Die Freunde Thomas und Daniel teilen sich als 17jährige eine Wohnung. Dabei sind sie doch recht verschieden. Thomas, der gerne auf Nummer Sicher geht und anscheinend alles lieber auf sich zukommen lässt. Auch die Frauen. Daniel, der das Risiko liebt, alles ausprobiert und sich zum Stehaufmännchen entwickelt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands gibt es einige Einschnitte im Leben der beiden, die es für immer prägen.

Das Buch besteht aus zwei Handlungssträngen in Vergangenheit und Gegenwart, die sich immer wieder ablösen. Hierbei wird vor allem aus der Sicht Thomas‘ erzählt, der es entgegen dem Wunsch seines Vaters zum Anwalt geschafft hat. Doch eines Tages verlässt ihn seine Frau, die gemeinsamen Zwillinge im Alter von 15 Jahren nimmt sie einfach mit. Schafft Thomas es, sich mit ihr zu versöhnen, nachdem er ja meist nicht derjenige ist, der die Initiative ergreift? Kann er am Ende sagen, er habe alles richtig gemacht? Und was wird aus seinem besten Freund Daniel?

Der Autor nimmt uns mit auf eine Reise in das Deutschland nach der Wende. So kann der eine oder andere in Erinnerungen schwelgen, die anderen lernen interessante Details kennen. Sander gibt keine klaren Antworten, lässt alles irgendwie in der Schwebe, was aber auch dazu verleitet, weitere Fragen zu stellen und sich Gedanken über das Buch, aber auch über sein eigenes Leben zu machen. Wenn ich damals anders gehandelt hätte, wäre mein Leben dann auch komplett anders verlaufen?

Insgesamt war es für mich trotz der Umbruchszeit mit wilden Partys, wie sie hier zum Teil beschrieben wurden, eher ein Buch der leisen Töne und gedeckten Farben als ein knallbuntes Feuerwerk. Und so passte für mich auch das Cover gut zum Gesamteindruck der Geschichte. Die goldenen Buchstaben wie leise Wunderkerzen auf einem schwarzen Hintergrund. Kein großes Spektakel, sondern das normale Leben und ein Funke Hoffnung, der durch die Welt geht, dass man es doch irgendwie richtig gemacht hat.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Eine Freundschaft

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Ich habe das Buch im Zuge einer Leserunde gewonnen. Da ich selber noch in der DDR aufgewachsen bin, hat der Klappentext sofort mein Interesse geweckt.
MEINE MEINUNG:
In die Geschichte hineinzukommen fiel ...

Ich habe das Buch im Zuge einer Leserunde gewonnen. Da ich selber noch in der DDR aufgewachsen bin, hat der Klappentext sofort mein Interesse geweckt.
MEINE MEINUNG:
In die Geschichte hineinzukommen fiel mir nicht schwer.
Der Schreibstil liest sich flüssig und locker leicht und man kann die Geschichte gut verfolgen.
Am interessantesten fand ich dann die Szenen, die das DDR Leben wiederspiegeln. Hier wurde gut recherchiert und man erkannte einige Details wieder.
Auch werden sehr viele Plätze und Orte genannt, die man wiedererkennen kann. Dadurch entsteht ein beesondere Bezug zu den Protagonisten und dem Leser.
Die Darstellung der Charaktere fand ich sehr gelungen. Man blickt in ihre Seele, man lebt mit ihnen und man leidet mit ihnen. Leider wurde es mir ab und zu zu langatmig und ich habe ein wenig den Bezug zu ihnen verloren.
Ich finde im gesamten Buch wird auch sehr detailgenau die Zerrissenheit der Protagonisten dargestellt. Teilweise wirken sie recht verloren und haben kein Lebensziel mehr. Diese Gefühle und das verlorensein in dieser Zeit wurde gut dargestellt und dem Leser nahegebracht.
Ich habe das Buch sehr gern geelsen und fand die Geschehnisse in der DDR sehr interessant.
Das Ende kam für mich dann sehr überraschend und ich finde, das Buch hätte ruhig noch ein paar Seiten mehr vertragen können.
FAZIT:
Sehr gut recherchiert und sehr gute Charakterdarstellung. Ich fand das Buch sehrt interessant.