Drachen mal ganz anders
Talon - DrachenherzWas die Menschen für Legenden und Sagen halten, existiert tatsächlich. Drachen gibt es wirklich. Sie leben versteckt unter uns und tarnen sich als Menschen, um einem Kampf zwischen Mensch und Echse zu ...
Was die Menschen für Legenden und Sagen halten, existiert tatsächlich. Drachen gibt es wirklich. Sie leben versteckt unter uns und tarnen sich als Menschen, um einem Kampf zwischen Mensch und Echse zu vermeiden und damit ihr Überleben zu sichern. Ember ist einer dieser Drachen. Sie und ihr Zwillingsbruder Dante werden vom Drachen-Orden Talon in eine kalifornische Küstenstadt eingeschleust, um dort das Verhalten und die Eigenarten der Menschen zu erlernen. Nach diesem Sommer werden sie nach Talon zurückkehren und dort ihre wahre Bestimmung finden. Doch Ember stellt die Regeln in Frage, sie will frei sein und eigene Entscheidungen treffen. Während ihrer Zeit am Strand begegnet sie Garret und erkennt sofort, dass er etwas besonderes an sich hat und ihr und ihren Gefühlen gefährlich werden kann. Dass er jedoch einer geheimen Drachentöter-Elite-Einheit angehört und nur in der Stadt ist, um einen Drachen aufzuspüren und zu eliminieren, ahnt sie nicht.
Die Geschichte ist primär aus der Sicht von Ember, Garret und dem Drachen Riley geschrieben. Dies baut eine gewisse Spannung auf, weil man als Leser den Charakteren immer einen Schritt voraus ist. Ember und Garret sind hin- und her gerissen zwischen den Dingen und Personen, an die sie glauben und den neuen Eindrücken, die sie nun erleben. Besonders bei Garret kommt dieses Zweifeln sehr gut zur Geltung.
Ember ist für mich ein eher naiver und egoistischer Charakter. Sie ist impulsiv, ihr wird schnell langweilig. Sie weiß, was sie will und möchte dies auch um jeden Preis durchsetzen. Dabei handelt sie oft unklug, undurchdacht und voreilig, ohne Rücksicht auf Verluste. Diese Eigenart macht sie einem teilweise etwas unsympathisch. In bestimmten Situationen ist sie einfach zu vertrauensvoll. Der Leser wittert schon auf hundert Meter Entfernung, was geschehen wird, aber Ember rennt munter in ihr Verderben. Dennoch oder grade deshalb fiebert man von der ersten bis zur letzten Seite mit ihr mit. Es gibt viele spannende und actiongeladene Szenen, aber auch einige romantische und gefühlsvolle, eine wirklich gute Mischung.
Mir gefällt die Idee, das Szenario und auch die Charaktere habe ich in mein Herz geschlossen. Hier lernt man Drachen mal auf eine ganz andere Art und Weise kennen, nämlich als fühlendes Individuum mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Das ist wirklich toll, denn in den meisten anderen Geschichten sind Drachen ja meistens die Bösen. Die Autorin entführt in eine Welt voller versteckter magischer und geheimnisvoller Wesen, die mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Ich bin gespannt auf weitere Teile.