Cover-Bild Genau richtig
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Der Hörverlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 22.07.2019
  • ISBN: 9783844535754
Jostein Gaarder

Genau richtig

Die kurze Geschichte einer langen Nacht
Thomas Loibl (Sprecher), Gabriele Haefs (Übersetzer)

Der neue Jostein Gaarder: tiefgründig, philosophisch, eine Einladung zum Innehalten

Albert hat von seiner Ärztin und ehemaligen Geliebten eine schreckliche Diagnose erhalten. Er fährt in die einsam gelegene Hütte der Familie, die an einem Waldsee liegt. Soll er sein Leben selbst beenden, bevor es die tödliche Krankheit tut?

Um mit sich selbst ins Reine zu kommen, schreibt er in das Hüttenbuch. Er erzählt, wie er seine Frau Eirin kennenlernte und wie sie als junges Paar in das Märchenhaus einbrachen, das sie später gekauft haben. Wie seine Ehe zu kriseln begann, welche Rolle Sohn und Enkelin für ihn spielen und von seiner Begeisterung für die Astrophysik. Es wird eine lange Nacht, bis im Morgengrauen ein Boot ruderlos auf dem See treibt und ein Fremder erscheint.

Gelesen von Thomas Loibl.

(3 CD, Laufzeit: 2h 49)

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Lesejury-Facts

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  • evafl hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2019

Diese vollständige Hörbuchfassung ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie eine menschliche Stimme ein Buch zu einem ganz anderen unvergesslichen Erlebnis machen kann.

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Jostein Gaarder, Genau richtig. Die kurze Geschichte einer langen Nacht (Hörbuch) der Hörverlag 2019, ISBN 978-3-8445-3575-4

Es ist der 23. April 2009. Der Ich-Erzähler des neuen schmalen Buches von Jostein ...

Jostein Gaarder, Genau richtig. Die kurze Geschichte einer langen Nacht (Hörbuch) der Hörverlag 2019, ISBN 978-3-8445-3575-4

Es ist der 23. April 2009. Der Ich-Erzähler des neuen schmalen Buches von Jostein Gaarder hat von seiner Ärztin und ehemaligen Geliebten Marianne eine niederschmetternde Diagnose erhalten. Albert leidet an ALS, einer unheilbaren Krankheit, die zu einem qualvollen Tod führen wird. Seine Frau Eirin ist weit weg auf einem wissenschaftlichen Kongress in Australien, wo sie einen für sie wichtigen Vortrag halten wird.
Um sich zu sammeln und um die für ihn wichtige Entscheidung zu treffen, ob er seinem Leben ein Ende setzen soll, bevor sein Leid beginnt und er anderen zur Last werden wird, fährt er in eine einsame Ferienhütte an einem Waldsee namens Glitrevik in Norwegen. Schon vor langer Zeit haben Albert und Eirin diese Hütte von einem Bauern gekauft, nachdem sie als frisch Verliebte schon viel früher auf einer Wanderung auf der Suche nach einem Unterschlupf in diese Hütte eingebrochen waren.

Albert richtet sich notdürftig in der Hütte ein und beginnt in das aktuelle Hüttenbuch zu schreiben. Zwei von ihnen haben Albert und seine Familie schon vollgeschrieben bei früheren regelmäßigen Aufenthalten.

Er schreibt die ganze Nacht, um mit sich selbst und seiner Vergangenheit ins Reine zu kommen. Hauptsächlich aber geht er immer wieder der Frage nach, ob er seinem Leben noch in dieser Nacht ein Ende setzen soll, bevor es die Krankheit tun wird.

Er erzählt dem Hüttenbuch, wie er Eirin kennenlernte und wie sie als jung Verliebte in das Märchenhaus einbrachen, das sie später gekauft haben. Wie dann seine Ehe zu kriseln begann, welche Rolle Sohn und Enkelin für ihn spielen und von seiner großen Begeisterung für die Astrophysik.

Sein Text wird eine tiefgehende und berührende philosophische Reflexion über die Momente, die genau richtig waren, im kosmischen Sinn und in seinem persönlichen Leben. Immer wieder entdeckt er bei seinen nächtlichen Reflexionen Erlebnisse in seinem eigenen Leben, die rückblickend gesehen, „genau richtig“ gewesen sind. Momente in seinem bisherigen Leben, in dem er dem Menschen begegnet ist, der dann den nächsten Schritt beeinflusst hat oder den weiteren Weg mit ihm zusammen ging. Hier entdeckt der von dieser Erzählung gebannte und bewegte Leser vieles, was in seinem eigenen Leben „genau richtig“ gewesen ist.

Der Leser folgt den Gedanken und Reflexionen Alberts durch eine lange Nacht, bis irgendwann ein Boot ohne Ruder auf dem Glitrevik treibt und ein Fremder in der Dämmerung erscheint. Genau richtig ?

Lassen Sie sich von einem wunderbaren kleinen Buch und seinem überraschenden Ende bezaubern und berühren.

Wieder ein großes philosophisches Buch von Jostein Gaarder, den unzählige Menschen über mehrere Generationen von seinem Longseller „Sofies Welt“ kennen. Vielleicht ist „Genau richtig“ der Anlass, „Sofies Welt“ noch einmal zur Hand zu nehmen.

Der Schauspieler Thomas Loibl hat diese „kurze Geschichte einer langen Nacht“ auf eine eindrucksvolle Weise für das vorliegende Hörbuch eingelesen.

Er hat sich mit seiner Stimme und seinem ganzen Einsatz in die Reflexionen von Albert hineinversetzt und interpretiert sie auf eine Weise, die beim Hören, mehr noch als beim Lesen, regelrecht unter die Haut geht. Diese vollständige Hörbuchfassung ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie eine menschliche Stimme ein Buch zu einem ganz anderen unvergesslichen Erlebnis machen kann.





Veröffentlicht am 14.11.2019

Wenn eine kurze Nacht doch so lang wird.

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Mit einer schrecklichen Diagnose beschäftigt sich Albert, als er in die einsam gelegene Hütte der Familie fährt. Dort, mitten im Wald, an einem See, macht er sich Gedanken darüber, was ihm seine Ärztin ...

Mit einer schrecklichen Diagnose beschäftigt sich Albert, als er in die einsam gelegene Hütte der Familie fährt. Dort, mitten im Wald, an einem See, macht er sich Gedanken darüber, was ihm seine Ärztin und ehemalige Geliebte mitgeteilt hat. Und lässt sein Leben Revue passieren, denn er möchte mit sich ins Reine kommen und schreibt alles nieder, was ihn beschäftigt.

Die Geschichte von „Genau richtig“ klang für mich sehr interessant und nachdenklich, durchaus philosophisch. Dementsprechend war ich auf die nähere Ausführung neugierig.

Gelesen wurde die gesamte Buchvorlage hier von Thomas Loibl gelesen, der eine angenehme, ruhige, aber dennoch eingängige Stimme hat. Entsprechend bedacht liest er dies auch, für mich hat die Stimme hier durchaus zur Geschichte gepasst, ich habe alles akustisch gut verstanden, hatte keine Probleme.

Die Geschichte ist inhaltlich definitiv kein leichter Stoff, denn man merkt dabei, wie sehr Albert die Diagnose bewegt. Wie er sein gesamtes Leben aufführt, wie er seine Frau kennengelernt hat, etc. Was mir ein bisschen schwer gefallen ist, war die Familiensituation. Diese ging für mich nicht deutlich hervor, wer hier nun wie dazu gehört. Das hätte ich mir vielleicht ein bisschen deutlicher gewünscht fürs Verständnis, damit man besser mitkommt.

Seine grundsätzlichen Überlegungen sind durchaus philosophischer Natur, er grübelt und überlegt, wie es nun weiter geht, schottet sich aber grundsätzlich von seiner Familie ab. Näher möchte ich hier nichts zur Geschichte erläutern, um nicht zuviel zu verraten.

Es war für mich ein Ausflug in eine eher schwere Literatur, wenngleich ich diese angenehm vorgelesen bekam, dank dem Hörbuch. Die Gedankengänge sind durchaus nachvollziehbar, es ist aber eben keine einfache, gar schnelle Unterhaltungskost, sondern durchaus eine Geschichte zum Innehalten, die selbst zum Nachdenken anregt. Die Lesung selbst umfasst knapp 2 Stunden 50 Minuten, so dass man hier durchaus Zeit mit den Gedanken von Albert verbringt, diese nicht nur kurz abgehandelt werden.

Für mich war die Geschichte interessant und durchaus mit interessanten Gedanken bzw. Ansätzen verbunden, lässt mich aber nicht in Jubel ausbrechen – um das mal so auszudrücken. Wer sich gerne und viel mit Philosophie beschäftigt, für den ist es sicher eine gute Art und Weise, dies erneut zu tun. Für mich war es in Ordnung, erneut würde ich die Geschichte aber nicht nochmal hören, einmal tut es auch. Entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen, bleibe hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen.