Unterhaltsam
Hauptkommissar Christian Bär wird zu einem vermeintlichen Unglücksfall in einer Frankfurter Apfelweinkelterei gerufen. In einem Tank ist ein Arbeiter im Most ertrunken.
Warum kroch der Mann kurz vor dem ...
Hauptkommissar Christian Bär wird zu einem vermeintlichen Unglücksfall in einer Frankfurter Apfelweinkelterei gerufen. In einem Tank ist ein Arbeiter im Most ertrunken.
Warum kroch der Mann kurz vor dem Befüllen des Tanks dort hinein und wer schloss die Luke hinter ihm? War es tatsächlich ein schrecklicher Unfall oder steckt mehr hinter diesem Vorfall?
Die Polizei geht zu Beginn von einem Unfall aus, doch Reporterin Roberta Hennig, die zufällig für eine Reportage vor Ort ist, wittert mehr hinter den Ereignissen und beginnt auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen.
Es dauert nicht lange und ein zweiter Mord geschieht, durch den Roberta Hennig persönlich betroffen ist. Nun kann sie gar nicht anders, als weiter auf Spurensuche zu gehen, auch wenn sie damit den Unmut Christian Bärs erregt, den sie eigentlich ganz anziehend findet…
“Todesrauscher” ist der erste Fall von mittlerweile drei erschienenen Geschichten, in denen mit Hauptkommissar Christian Bär und Roberta Hennig ein ungleiches Ermittlerteam im Mittelpunkt steht.
So ist es selbstverständlich, dass der Leser in ihrem ersten gemeinsamen Abenteuer Zeuge ihres Kennenlernens wird und zudem einiges aus ihrer beider Vergangenheit erfährt. Dies dient zum Teil der Figurenentwicklung, aber auch zur Klärung dieses ersten Falls.
Die Geschichte spielt im Rhein-Main-Gebiet im Großraum Frankfurt. Als Leser erfährt man einiges über die Geschichte des Apfelweins, des Hessens liebstes “Stöffche”, ohne dass einem diese Lehrstunde jedoch jemals langweilig wird. Diese Informationen sind stets eng mit dem Verlauf der Handlung verwoben und nicht selten für die Klärung des Falls von Nöten.
Christian Bär und Roberta Hennig sind interessante Charaktere mit Ecken und Kanten, zu denen man trotz ihrer Fehler und Eigenarten Sympathie entwickelt.
Es deutet sich im Verlauf der Geschichte an, dass aus den beiden ein Paar werden könnte, doch zu oft geraten die beiden auf Grund von Differenzen in ihren Jobs aneinander, als dass dies bereits in ihrem ersten Fall geschieht. Es sind keine albernen Kabbeleien, die die beiden miteinander austragen, sondern es bestehen nachvollziehbare Entwicklungen und Lebenseinstellungen sowohl bei Bär als auch bei Hennig, in denen die Ursachen dafür zu finden sind.
So kann man es als Leser nur zu gut nachvollziehen, warum auf der einen Seite die Anziehung zwischen den beiden Charakteren entsteht, sich auf der anderen Seite aber (noch) keine Beziehung daraus entwickelt.
Der Spannungsbogen in der Geschichte wird stets aufrecht erhalten durch mehrere Figuren, die hinter den Morden stecken könnten.
Als Leser liest man zudem immer wieder die Stimme des Mörders im Hintergrund, ohne zu wissen, wer dahinter steckt. So weiß man als Leser zwar etwas mehr als die beiden Ermittler, die keinen Einblick in die Gedanken des Mörders haben, aber auch nur so viel, dass man bis zum Ende hin der Auflösung der Apfelweinmorde entgegenfiebern muss.