Vielfältiger Einblick in das erste Jahr der Demokratie - konfus aufbereitet
1948 und 1949 waren spannende Jahre.
Würden sich die Siegermächte auf ein Gesamtdeutschland einigen?
Nachdem die Währungsreform stattgefunden hatte, wurde am 1. Juli 1948 entschieden, dass in Westdeutschland ...
1948 und 1949 waren spannende Jahre.
Würden sich die Siegermächte auf ein Gesamtdeutschland einigen?
Nachdem die Währungsreform stattgefunden hatte, wurde am 1. Juli 1948 entschieden, dass in Westdeutschland eine Demokratie entstehen sollte - als Bollwerk gegen den Kommunismus.
Wie sollte den nationalistisch erzogenen Generationen die Demokratie beigebracht werden?
In kurzen Absätzen schildert Bommarius aus der Sicht von Thomas Mann, Albert Speer, Künstlern, Lehrern, Filmschaffenden, Studenten, Polizisten u.a. das Leben in den entscheidenden Jahren.
Er beschreibt, dass ein Bankmitarbeiter von vier Scheiben Brot lebte, erzählt von den Urteilen gegen IG Farben und Krupp, der Entnazifizierung, der Gründung des “Stern”, den Spuren des Krieges.
Als einzige Frauen wurden in der Leseprobe erwähnt: die Widerstandskämpferin Ruth Andreas-Friedrichs, Hildegard Knef und gegen steigende Preise streikende Hausfrauen.
So spannend, die Ereignisse der Jahre auch sind, so irritierend sie die Themensprünge. Erst berichtet der Autor übers Kino, dann auf einmal über Preissteigerungen. Er erwähnt Albert Speer, wendet sich dann seitenweise anderen Personen zu und schreibt anschließend in wenigen Zeilen über Speers Erinnerungen an seine Hochzeitsreise vor 20 Jahren.
Für mich ist keine übergeordnete Struktur erkennbar. Ist der Inhalt chronologisch oder nach Themen sortiert? Nach Personen jedenfalls nicht.
Ich bin unentschieden, ob ich das Buch kaufen würde. Es klingt interessant, aber die fehlende Struktur irritiert mich. Ich würde gerne einen Blick auf das Inhaltsverzeichnis werfen.
Die Leseprobe hat eine Länge von 52 Seiten.