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Veröffentlicht am 07.10.2020

Wie ein ruhiger Fluss

Das Herz aus Eis und Liebe
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,,Das Herz aus Eis und Liebe” ist der zweite Teil von Renée Ahdiehs Samurai-Dilogie. Für mich überzeugt auch hier wieder besonders die Tatsache, einen anderen Schauplatz als sonst zu haben. Japan ist doch ...

,,Das Herz aus Eis und Liebe” ist der zweite Teil von Renée Ahdiehs Samurai-Dilogie. Für mich überzeugt auch hier wieder besonders die Tatsache, einen anderen Schauplatz als sonst zu haben. Japan ist doch zumindest in meiner sonstigen Lektüre nach wie vor selten vertreten.

Die Erzähltechnik aus mehreren personalen Perspektiven zu berichten, wie beispielsweise aus Marikos Bruder Kenshins und Prinz Raidens macht die Geschichte um einiges komplexer, als wenn wir nur Mariko zuhören würden. Dennoch bleibt sie mein Lieblingscharakter. Bereits im ersten Band zeigte sie ja schon wie intelligent sie ist. Im zweiten zeigt sie nun auch wieder wie stur sie ist. Aber insgesamt hat sie eine sehr starke Entwicklung durchgemacht. Sie intrigiert und täuscht den Kaiserhof, um Okami zu befreien und zeigt dabei auch, dass sie bereit ist Opfer zu bringen. Gefühlsmäßig ist sie definitiv älter und reifer geworden, als zu Beginn der Geschichte.

Von den anderen Charakteren gefiel mir besonders noch Maiko Yumi, auch eine junge Frau, die für ihre Ziele kämpft und ihren eigenen Weg gehen möchte. Aber eigentlich sind alle Charaktere interessant und bei den bekannten hat es Renée Ahdieh wirklich geschafft, sie alle im Vergleich zu zuvor wachsen zu lassen. Sie alle finden ihren richtigen Platz im Lauf der Story.

Etwas schade fand ich, dass die Liebesgeschichte zwischen Mariko und Okami hier nicht viel Raum hat. Natürlich logisch auf der einen Seite, da es immer nur zu kurzen Gesprächen kommen kann, damit Mariko nicht auffliegt. Schließlich spielt sie ja die Verlobte von Prinz Raiden und darf sein Vertrauen nicht verlieren.

Wo der erste für mich die Spannung vermissen ließ, konnte der zweite nun besser ansetzen, was allerdings nicht wirklich an der Spannung lag. Das ganze Geschehen an sich, konnte mich einfach mehr packen. Spannung an sich lässt auch der zweite Band etwas vermissen. Die Geschichte plätschert da eher wie ein Fluss in Ruhe und Beständigkeit dahin. Wenn man sich darauf einlassen kann, bekommt man aber eine sehr komplexe Story präsentiert. Der Schauplatz des Palastes ändert sich allerdings fast nie. Hier geht es wirklich viel um die dort vorherrschenden Intrigen und Täuschungen. Da ich diese Art von Geschichten doch sehr mag, war diese Wahl des Schauplatzes in Verbindungen mit diesem ganzen Analysieren der Handlungen für mich genau richtig. Ich verstehe aber durchaus, dass einige sich mehr Spannung gewünscht hätten.

Auch das Ende gefiel mir im Gegensatz zu anderen Lesern sehr. Ich weiß, dass einige hiermit ein paar Probleme hatte, weil sie es zu ,,harmonisch” fanden. Ich fand es zur Handlung schon passend und auch mutig von der Autorin es ruhiger angehen zu lassen, als so manche Kollegen am Ende der eigenen Bücher. Vielleicht hätte es auch nicht gepasst, es nun am Ende in einem großen Knall explodieren zu lassen, wenn es vorher auch relativ ruhig dahintreibt.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

In dieser Zeit großes Theater!

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«
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Vor zwei Jahren fragte mich Martin Schörle, ein bis dahin für mich unbekannter Autor, ob ich Interesse hätte sein Buch zu lesen und euch dieses vorzustellen. Die Umstände damals machten es mir leider nicht ...

Vor zwei Jahren fragte mich Martin Schörle, ein bis dahin für mich unbekannter Autor, ob ich Interesse hätte sein Buch zu lesen und euch dieses vorzustellen. Die Umstände damals machten es mir leider nicht möglich mich näher mit seinem Werk zu beschäftigen.
Ich gebe zu, ich verlor ihn und sein Buch dann wieder vollständig aus den Augen. Nun hat er mich glücklicherweise erneut gefragt, sodass ich und seine beiden Theaterstücke doch noch zueinander fanden.

Im Gegensatz zu vielen anderen las ich bereits zu Schulzeiten sehr gerne diese kleine gelben Reclam-Heftchen. Viele davon sind ja auch Theaterstücke und ich liebe es bis heute diese zu lesen und mir die Szenen bildlich vorzustellen. Vielleicht spielt da tatsächlich mein Aufwachsen im Theater eine Rolle.

Hier hatte ich nun zwei Theaterstücke vorliegen, die im Aufbau sehr unterschiedlich sind.
,,Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten” ist im groben ein Monolog, gehalten von Hans Fredenbek, einem Verwaltungsbeamten, der sich selbst scheinbar in seiner Arbeit verloren hat und wie in einem Gefängnis, dieser Arbeitswelt nicht mehr entkommen kann. Fredenbek spricht zwar das Publikum und ab und an einen Kollegen an, doch befindet er sich die gesamte Zeit hindurch allein auf der Bühne.
Charakterlich hat mich Fredenbek sehr fasziniert, nicht nur seine wirklich sehr verschachtelte Satzformulierungen, sondern vor allem sein Umgang mit der Außenwelt, die er genauso analysiert und beurteilt, wie einen seiner Fälle vor sich auf dem Schreibtisch. In einigen Szenen musste ich laut lachen, was ich nicht so erwartet hatte, doch der Humor zwang mich dazu.

Auch das zweite Stück ,,Einladung zum Klassentreffen” war sehr unterhaltsam. Hier begegnen wir doch ein paar mehr Figuren. Eigentlich ist es ein Telefonat in der Bahn, das nicht nur bei den Telefonierenden so einige Gedanken und Gefühle beschwört. Das Abitur liegt 20 Jahre zurück und das Klassentreffen steht an. Natürlich dreht sich das Gespräch und man beginnt darüber zu reden, wie das Leben danach weiterging. Von der inhaltlichen Entwicklung fand ich das Stück doch etwas vorhersehbar, doch hat es mich wirklich gut unterhalten.

Satirisch und doch an einigen Stellen sehr realistisch zeigt uns Martin Schörle mit Tempowechsel und Leidenschaft in seinen Texten oder Stücken eine moderne, intensive Theaterwelt. Grade im Hinblick auf die Corona-Beschränkungen, die zur Zeit die Stückauswahl so kompliziert gestalten, sind solche Stücke eine wunderbare Möglichkeit mit Abstand Theater zu gestalten. Ich würde mich jedenfalls freuen, besonders Herrn Fredenbek mal auf der Bühne zu sehen, stellt er doch für mich eine sehr komplizierte Rolle mit viel Rollenstudium dar.

Ich kann wirklich nur empfehlen sich mit beiden Stücken einmal auseinander zusetzen. Ich könnte mir allerdings auch wirklich vorstellen, dass die verschachtelten Sätze des Herrn Fredenbek viele Leser stören könnten. Ich fand sie, genau wie das gehobene Sprachniveau eine tolle Abwechslung zu meinem restlichen Leseweg der letzten Zeit.

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Veröffentlicht am 29.08.2019

“ Je länger die Stille andauerte, desto mehr fühlte sie sich wie eine Wand an, die zwischen ihnen aufragte und von der Rayne nicht wusste, wie sie sie einreißen sollte.“

Rayne - Die Macht der Schatten
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Dieses Buch ist sozusagen der Nachfolger von ,,Elathar – Das Herz der Magie”, dennoch muss man dieses nicht zwingend kennen, um Raynes Geschichte hier verfolgen zu können. Alle die Elathar und Rissa kennen, ...

Dieses Buch ist sozusagen der Nachfolger von ,,Elathar – Das Herz der Magie”, dennoch muss man dieses nicht zwingend kennen, um Raynes Geschichte hier verfolgen zu können. Alle die Elathar und Rissa kennen, werden sich sicherlich freuen, nun ihrer Tochter zwischen die Seiten folgen zu können.
An sich ist ,,Rayne” aber als Einzelband zu betrachten, was für mich zwischen all den Trilogien, Dilogien und so weiter eine schöne Abwechslung war.

Bevor ich nun die erste ,,Kritik” äußere, möchte ich gerne betonen, dass mir die Geschichte wirklich sehr gut gefallen hat und ich komplett im Buch abtauchen konnte.

Die Grundidee des Buches mit dem Todesschlaf muss ich sagen, hat mich etwas an ,,City of Bones” erinnert. Ja, ich weiß, die Sache mit dem Schlaf steht bereits im Klappentext, trotzdem kam mir dieser Gedanke beim Lesen und deshalb wollte ich ihn erwähnen.

Der Schreibstil und die Erzählperspektive fand ich super. Ich mag es, wenn man nicht nur eine Sichtweise bekommt. Hier wird die Story hauptsächlich aus den Blickwinkeln der 17-jährigen Rayne und dem etwas älteren Skandar erzählt. Ab und an kommen aber auch noch die Brüder von beiden zu Wort, was nochmal andere Blickwinkel in die Geschichte bringt.
Beide Protagonisten sind ziemlich starke Persönlichkeiten.
Rayne hat die magische Begabung ihrer Mutter geerbt. Sie ist empathisch, mutig und wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, versucht sie dieses auch umzusetzen. Sie weiß genau, was sie will und muss einem einfach ans Herz wachsen.
Skandar ist der Bruder von Raynes Verlobtem und gerade aus der Verbannung zurückgekehrt. Er ist Schuld am Tod seines ältesten Bruders und wie man sich vorstellen kann recht einsam. In Kombination mit Rayne gefiel er mir sehr, da er nicht nur einen großartigen Humor besitzt, sondern auch einiges an Temperament. Außerdem liegt ihm viel am Land und den Menschen, wo sich Rayne und er wohl einig sind.
Seine charakterliche Entwicklung im Laufe der Geschichte gefiel mir am besten!

Im Buch finden wir als Leser übrigens auch eine tolle Karte durch die es leichter ist der Handlung zu folgen, und diese zu visualisieren, allerdings sollte man diese fürs nächste Mal lieber vorne im Buch abdrucken.
Mir ist sie durch Zufall zwar schon zu Beginn aufgefallen, allerdings denke ich, blättern die meisten Leser nicht vorm Lesen auf die letzten Seiten, um zu schauen, ob sich dort eine Karte versteckt.

Veröffentlicht am 15.08.2019

„Es ist nur ein Buch!“ Nein, ist es eben nicht! „Das Reich der sieben Höfe“ ist viel mehr…! Es ist Zuhause…

Das Reich der sieben Höfe − Sterne und Schwerter
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Schon die vorherigen Bände waren etwas ganz besonderes, aber Band 3 toppt das Ganze noch einmal.

Feyre ist zurück an Tamlins Hof. Sie hat Rhys zum Schein hinter sich gelassen und spielt das arme Opfer…
Es ...

Schon die vorherigen Bände waren etwas ganz besonderes, aber Band 3 toppt das Ganze noch einmal.

Feyre ist zurück an Tamlins Hof. Sie hat Rhys zum Schein hinter sich gelassen und spielt das arme Opfer…
Es treibt sie die Rache…
Tamlin und der König von Hybern sollen vernichtet werden…
Doch dass sie sich selbst damit ein Bein stellt, hätte Feyre nie gedacht…

Eine Wendung jagt die nächste, die Spannung steigt in ungeahnte Höhen… Hoffnung und Verzweiflung geben sich auch in diesem Band die Klinke in die Hand…
Ich kann meine Emotionen beim Lesen kaum in Worte fassen!
Für mich ist Prythian mit all seinen Bewohnern ein Stück Heimat geworden.

Die Charaktere sind so wundervoll ausgearbeitet. Überhaupt beschreibt Sarah J. Maas so bildlich und einprägsam, dass man denkt, man stünde direkt neben den Protagonisten auf dem Schlachtfeld!
Gewalt, Sex, Liebe und Freundschaft… Die Autorin hat meiner Meinung nach in diesem Buch wirklich die perfekte Mischung gefunden!

Feyre, Rhys und die anderen sind tief in mein Leserherz vorgedrungen. Dieses musste beim Lesen wirklich viel erleiden: Stehen bleiben, Schneller schlagen, zu Stein erstarren…
Kurz vor Ende des Buches hatte ich dann tatsächlich Tränen in den Augen – was mir beim Lesen doch sehr selten passiert…

Ich muss wirklich jedem, der diese Reihe noch nicht begonnen hat, raten so schnell wie möglich den ersten Band zur Hand zu nehmen und sich von Prythian und den Charakteren gefangen nehmen zu lassen…!

Veröffentlicht am 15.08.2019

Eva Völler gehört für mich absolut in den oberen Bereich der Autoren! Ich liebe, liebe, liebe ihren Schreibstil!

Auf ewig mein
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Sie schreibt so bildhaft und mit einer Leichtigkeit, dass man als Leser nur so durch die Seiten fliegt.
Vor dem inneren Auge spielt sich die Geschichte wie ein Film ab, was vor allem den gekonnt beschriebenen ...

Sie schreibt so bildhaft und mit einer Leichtigkeit, dass man als Leser nur so durch die Seiten fliegt.
Vor dem inneren Auge spielt sich die Geschichte wie ein Film ab, was vor allem den gekonnt beschriebenen Orten und Personen zu verdanken ist.


Die Spannung lässt sich mit dem des ersten Bandes vergleichen, allerdings nimmt hier die Geschichte noch etwas mehr Fahrt auf. Die Rätsel und Abenteuer der Geschichte waren sehr unterhaltsam und mit einigen Wendungen gespickt, wenn auch einige nicht ganz so unerwartet kamen, wie ich es mir generell bei Eva Völler gewünscht hätte.

Die Figuren waren auch in diesem Band wunderbar gestaltet. Besonders gefallen haben mir auch in diesem Band wieder die Dialoge, vor allem die zwischen Ole und Fatima!
Die Geschichte erzählt uns natürlich wieder Anna, was mich ja schon am ersten Band so gefreut hat, da mir Anna und Sebastiano durch die “Zeitenzauber”-Reihe schon sehr ans Herz gewachsen sind.
Und das trotz Annas naiver Art grins
Ich finde es immer wieder lustig, wie sie auf fremde Hilfe angewiesen ist. Als starke Protagonistin kann man sie wirklich nicht bezeichnen, aber sie ist so lieb und hat sich einfach in mein Herz geschummelt.
Allerdings hilft ihre Art ihr nicht sonderlich dabei, als Respektsperson von ihren Schülern angesehen zu werden.

Der zweite Band hat leider ein paar Schwächen, aber mich hat er dennoch sehr gut unterhalten und ich kann die “Time School”-Reihe nach wie vor allen empfehlen, die Zeitreiseromane mögen. Und natürlich allen Fans der “Zeitenzauber”-Reihe.